Gelbbauchunke  (Bombina variegata (Linnaeus,1758))

(Syn.: Bergunke, Gebirgsunke)

(Syn.: Rana variegata, Bombinator pachypus)

EU-Code: 1193

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

  • Verlust oder Entwertung temporärer Gewässer auf Wald¬wegen, in Steinbrüchen und Auen (z.B. Verfüllen, Aufforstung, Sukzession, Fischbesatz).
  • Befestigung, Beschotterung, Asphaltierung von unbefestigten Forst- und Waldwegen sowie Anlage von Wegdrainagen.
  • Verlust oder Entwertung der Landlebensräume (z.B. Umbau von lebensraumtypischem Laubwald in Nadelwald, Entfernen von Kleinstrukturen wie Totholz, Stubbenrodung, „Säubern" von Flutmulden nach Hochwässern).
  • Rekultivierungen durch Verfüllen, Planieren und Aufforsten sowie fehlende Pflege- und Entwicklungskonzepte nach Nutzungsaufgabe von Abbaugebieten und Truppenübungsplätzen.
  • Veränderung des Wasserhaushaltes (v.a. Beseitigung von Überschwemmungsflächen in den Auenbereichen kleinerer Fließgewässer, Eindeichung, Einebnung von Flutmulden, Uferverbau).
  • Verschlechterung der Gewässergüte durch Nährstoff- und Schadstoffeinträge (v.a. Dünger, Gülle, Pflanzenschutzmittel sowie Abwassereinleitungen).
  • Zerschneidung der Lebensräume und Wander- bzw. Ausbreitungskorridore (v.a. Straßen- und Wegebau, Siedlungen o.ä. flächenhafte Baumaßnahmen).

Erhaltungsziele und Erhaltungsmaßnahmen

  • Schutz aller Vorkommen in Nordrhein-Westfalen.
  • Erhaltung und Entwicklung, ggf. Neuanlage von Laich- und Aufenthaltsgewässern (z.B. Wasserlachen, Pfützen, Wasser gefüllte Wagenspuren); im Einzelfall ggf. Entsiegelung von befestigten Wegen im Umfeld aktueller Vorkommen.
  • Erhaltung und Entwicklung geeigneter Landlebensräume (v.a. Feuchtwälder, Röhrichte, Extensivgrünland).
  • Habitaterhaltende Pflege- und Entwicklungskonzepte (z.B. für Abbaugebiete, Truppenübungsplätze):Schaffung/Erhaltung von jungen SukzessionsstadienFreistellen von zu stark beschatteten Gewässernkeine Düngung, keine Pflanzenschutzmittel im Gewässerumfeld.
    • Schaffung/Erhaltung von jungen Sukzessionsstadien
    • Freistellen von zu stark beschatteten Gewässern
    • keine Düngung, keine Pflanzenschutzmittel im Gewässerumfeld.
  • Verbesserung des Wasserhaushaltes zur Stabilisierung eines hohen Grundwasserstandes in Feuchtgebieten und Niederungen.
  • Erhaltung und Entwicklung von dynamischen Auenbereichen und großflächigen Feuchtgebieten sowie Schaffung eines naturnahen Flutmulden¬reliefs mit Überflutung in den Flussauen.
  • Verzicht auf Fischbesatz; ggf. nachhaltiges Entfernen von Fischen aus Laich- und Aufenthaltsgewässern.