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Rotmilan  (Milvus milvus (L.))

EU-Code: A074

VS-Anh. I

Rote Liste 2021 NRW (Brutvogelarten): *
Rote Liste 2016 NRW (Wandernde Vogelarten): *
Rote Liste D: *
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (KON): G

Rotmilan (Milvus milvus)
© Foto: Martin Woike, Haan

Mit einer Körperlänge von 60 bis 70 cm ist der Rotmilan etwas größer als ein Mäusebussard. Die Färbung ist überwiegend rot-bräunlich, der Kopf meist hellgrau. Im lebhaft, schaukelnden Flug fällt der oft etwas hängende, tief gegabelte Schwanz auf („Gabelweihe“). Die Unterseite wirkt im Flugbild relativ kontrastreich, mit hellen Feldern in den Handschwingen. Der Schnabel ist an der Basis gelb. Der Ruf ist ein bussardähnliches miauendes „hi-hi-hiä“. Der Rotmilan hat ein breites Nahrungsspektrum (Kleinsäuger, Vögel, Fische) und schlägt seine Beute am Boden. Bisweilen schmarotzt er auch bei anderen Greifvögeln oder nutzt Aas (z.B. Verkehrsopfer entlang von Straßen).

Der Rotmilan ist ein Zugvogel, der als Kurzstreckenzieher den Winter über hauptsächlich in Spanien verbringt. Regelmäßig überwintern Vögel auch in Mitteleuropa, zum Beispiel in der Schweiz. In Nordrhein-Westfalen tritt er als seltener bis mittelhäufiger Brutvogel auf. Der Rotmilan besiedelt offene, reich gegliederte Landschaften mit Feldgehölzen und Wäldern. Zur Nahrungssuche werden Agrarflächen mit einem Nutzungsmosaik aus Wiesen und Äckern bevorzugt. Jagdreviere können eine Fläche von 15 km² beanspruchen. Der Brutplatz liegt meist in lichten Altholzbeständen, an Waldrändern, aber auch in kleineren Feldgehölzen (1-3 ha und größer). Rotmilane gelten als ausgesprochen reviertreu und nutzen alte Horste oftmals über viele Jahre. Ab März beginnt das Brutgeschäft, spätestens Ende Juli sind alle Jungen flügge. In Nordrhein-Westfalen kommt der Rotmilan nahezu flächendeckend in den Mittelgebirgsregionen vor.

Da etwa 65% des Weltbestandes vom Rotmilan in Deutschland vorkommt, trägt das Land Nordrhein-Westfalen eine besondere Verantwortung für den Schutz der Art. Der Gesamtbestand wird auf 920 bis 980 Brutpaare geschätzt (2016).