Artinformationen

Artenschutzmaßnahmen

Bestandserfassung

Verbreitungskarten

Waldlaubsänger  (Phylloscopus sibilatrix (Bechst.,1793))

EU-Code: A314

Rote Liste 2021 NRW (Brutvogelarten): V
Rote Liste 2016 NRW (Wandernde Vogelarten): *
Rote Liste D: *
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (KON): G

Der bis zu 13 cm große Waldlaubsänger hat einen weißen Bauch, eine gelbe Kehle und einen gelben Überaugenstreif, der Rücken ist grün und seine Brust gelblich-weiß gefärbt. Der Ruf des Waldlaubsängers besteht aus sanftem Pfeifen („djü“, „dü“). Der erste Teil des Gesangs wird in der Regel im schwebenden Singflug vorgetragen („sip sip sip sip sirrrrr“) und der zweite Teil nach der Landung (ein Schwirrer aus sehr rasch aufeinander folgenden Elementen). Die Nahrung besteht aus Insekten und Spinnen. Im Herbst werden gelegentlich auch Beeren gefressen.

Der Waldlaubsänger ist ein Brutvogel des Laubwaldgürtels im Westen der Paläarktis und ein Langstreckenzugvogel. Er lebt bevorzugt in ausgedehnten alten Laub- und Mischwäldern (v.a. in Buchenwäldern) mit einem weitgehend geschlossenen Kronendach der Altbäume und einer schwach ausgeprägten Strauch- und Krautschicht. Altersklassenwälder werden gemieden. Wichtige Habitatstrukturen sind gering belaubte Zweige und Äste oder Jungbäume als Sitz-und Singwarten. Zur Ankunftszeit der Männchen aus den Überwinterungsgebieten im April/Mai sind die Wälder lichterfüllt, zur Zeit von Brut und Jungenaufzucht dann schattig. Die Brutreviere sind 1 bis 3 ha groß, bei Siedlungsdichten von bis zu 3 Brutpaaren auf 10 ha. Das Nest wird in oder unter Gras- und Krautbüscheln, an kleinen Sträuchern, Baumwurzeln oder in Bodenvertiefungen gut versteckt angelegt. Die Hauptbrutzeit liegt zwischen Mai und Juli.

Der Waldlaubsänger kommt in Nordrhein-Westfalen in allen Naturräumen vor, allerdings sind die Bestände seit den 1990er-Jahren vor allem im Tiefland stark rückläufig. Dort bestehen nur noch inselartige Vorkommen, die sich auf größere Waldgebiete konzentrieren. In den Mittelgebirgsregionen zeigt die Art dagegen noch ein weitgehend geschlossenes Verbreitungsbild mit lokal hohen Dichten. Der Gesamtbestand wird auf 10.000 bis 20.000 Brutpaare geschätzt (2015).