Heidelerche (Lullula arborea (Linnaeus, 1758))
EU-Code: A246
VS-Anh. I
Rote Liste 2021 NRW (Brutvogelarten): *
Rote Liste 2016 NRW (Wandernde Vogelarten): V
Rote Liste D: 3
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): U↑
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (KON): G
- Heidelerche (Lullula arborea)
© Foto: Martin Woike, Haan
Mit einer Größe von 15 cm ist die Heidelerche kleiner als die häufigere Feldlerche. Im Flugbild sind die breiten Flügel und der kurze, gerade endende Schwanz zu erkennen. Das gesamte Gefieder ist bis auf den weißen Bauch zimt- bis haselnussbraun gefärbt und mit einer kräftigen Längsstreifung gezeichnet. Die Federhaube ist niedergelegt kaum erkennbar. Charakteristisch ist der Gesang, der wohlklingend und schwermütig („lüre–lüre–lüre“) bereits im zeitigen Frühjahr im Singflug oder von Singwarten aus vorgetragen wird. Im Sommerhalbjahr ernährt sich die Heidelerche vor allem von Insekten und nur wenig von pflanzlicher Nahrung. Während des Winters und Frühjahres werden hauptsächlich Pflanzenteile (z.B. Grasspitzen, Knospen, kleine Blätter) genommen.
Die Heidelerche ist ein Zugvogel, der als Kurzstreckenzieher in Südwesteuropa überwintert. In Nordrhein-Westfalen kommt sie als mittelhäufiger Brutvogel vor. Die Lebensräume der Heidelerche sind sonnenexponierte, trockensandige, vegetationsarme Flächen in halboffenen Landschaftsräumen. Bevorzugt werden Heidegebiete, Trockenrasen sowie lockere Kiefern- und Eichen-Birkenwälder. Darüber hinaus werden auch Kahlschläge, Windwurfflächen oder trockene Waldränder besiedelt. Ein Brutrevier ist 2 bis 3 (max. 8) ha groß, bei Siedlungsdichten von bis zu 2 Brutpaaren auf 10 ha. Das Nest wird gut versteckt am Boden in der Nähe von Bäumen angelegt. Die Eiablage erfolgt ab April, spätestens im Juli werden die Jungen flügge.
In Nordrhein-Westfalen kommt die Heidelerche vor allem im Münsterland sowie lokal im Rheinland vor. Die bedeutendsten Brutvorkommen liegen in den Vogelschutzgebieten „Senne“ (ca. 500 Brutpaare) und „Schwalm-Nette-Platte“ (über 140 Brutpaare). Der landesweite Gesamtbestand wird auf 1.100 bis 1.500 Brutpaare geschätzt (2015).