Wiesenweihe (Circus pygargus (L.))
EU-Code: A084
VS-Anh. I
Rote Liste 2021 NRW (Brutvogelarten): 1
Rote Liste 2016 NRW (Wandernde Vogelarten): 1
Rote Liste D: 2
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (KON): S
- Wiesenweihe (Circus pygargus)
© Foto: Martin Woike, Haan
Mit einer Körpergröße von 40 bis 50 cm ist die Wiesenweihe etwas kleiner als Korn- und Rohrweihe. Wiesenweihen sind deutlich schlanker und wirken im Flug noch leichter und eleganter. Die Männchen sind überwiegend hell blaugrau gefärbt, die Flügelspitzen sind schwarz, der Bürzelbereich weiß. Durch die schwarzen Flügelbänder sind die Männchen von Kornweihenmännchen zu unterscheiden. Weibchen und unausgefärbte Jungvögel sind dagegen braun gefärbt, der Bürzel ist ebenfalls weiß. Der Ruf ist ein schrilles „kek-kek-kek“. Die Nahrung besteht zu hohen Anteilen aus Kleinsäugern (vor allem Feldmäuse), aber auch aus Kleinvögeln, Insekten und Reptilien. Die Beute wird meist aus niedrigem Suchflug am Boden überrascht, aufgescheuchte Kleinvögel werden zum Teil auch in der Luft gefangen.
Die Wiesenweihe ist ein Zugvogel, der als Langstreckenzieher in Afrika südlich der Sahara überwintert. In Nordrhein-Westfalen kommt sie als sehr seltener Brutvogel vor. Die Wiesenweihe besiedelt weiträumig offene, gehölzarme Agrarlandschaften mit Getreideanbau. Die ursprünglichen Bruthabitate waren Heiden, Moore sowie grünlandgeprägte Flussniederungen. Die Tiere haben einen großen Aktionsradius, die Nahrungsräume können bis zu 10 km vom Brutplatz entfernt liegen. Die aktuellen Brutplätze liegen meist in Wintergetreidefeldern, wo das Nest am Boden angelegt wird. Dabei sind störungsfreie Sitzwarten ein wichtiger Habitatbestandteil. Ab Mitte/Ende Mai beginnt die Eiablage, bis August werden die letzten Jungen flügge. Ohne Schutzmaßnahmen sind Getreidebruten meist nicht erfolgreich.
In Nordrhein-Westfalen brütet die Wiesenweihe vor allem in den großen Bördelandschaften, mit einem Verbreitungsschwerpunkt im Vogelschutzgebiet „Hellwegbörde“. Der Gesamtbestand beträgt etwa 15 bis 25 Brutpaare (2015).