Artinformationen

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Bestandserfassung

Verbreitungskarten

Raubwürger  (Lanius excubitor Linnaeus, 1758)

EU-Code: A340

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Registrierung von (singenden) Männchen bzw. Altvögeln (Brutpaaren), von Nest bauenden, Revier verteidigenden, warnenden bzw. fütternden Altvögeln. Verfolgung von potenziellen Beutegreifern (Greife, Krähenvögel), Gewöll- und Rupfplätzen in Nestnähe.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang April (Gesang, Nestbau, Zählung der Altvögel/Paare, brütende Altvögel).
  • 2. Ende April (Gesang, Nestbau, Zählung der Altvögel/Paare, brütende Altvögel, Verfolgung potenzieller Feinde).
  • 3. Mitte Mai bis Ende Mai (Zählung der Paare/Altvögel, warnender bzw. fütternder Altvögel, Verfolgung potenzieller Feinde).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab 2 Stunden nach Sonnenaufgang, während der Bebrütung der Gelege ab Sonnenaufgang bis eine Stunde nach Sonnenaufgang. Sonst tagsüber bis in die späten Nachmittagsstunden.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende März bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Feststellung eines Nest bauenden, warnenden Paares/ Altvogels.
    • Zweimalige Feststellung eines Paares im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang April bis Ende Mai.
    • Einmalig Feststellung eines Paares und einmalige Feststellung eines Einzelvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang April bis Ende Mai.
    • Zweimalige Feststellung eines singenden Männchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, beide Feststellungen von Anfang April bis Ende Mai.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Von Anfang April bis Ende April sind die auffälligen Nester in noch unbelaubten Gehölzen leicht zu finden. Raubwürgernester sind schon in einem frühen Stadium des Bauens unverkennbar (Nistmaterial kräftige Graswurzeln oder Halme, niemals Äste; Bau rundlich, sperrig mit abstehenden/heraushängenden Pflanzenteilen, häufig werden Papier, Bindfäden, Schafwolle oder ähnliches verbaut). Der Schwanz brütender Altvögel ragt über den Nestrand.
  • Bettelrufe der Jungen im Juni weit hörbar. Bei der Erfassung möglichst Verpaarung bestätigen, da häufig auch Einzelvögel Revierverhalten zeigen.
  • Brutreviere können sehr dicht beieinander liegen (Achtung Bestandsunterschätzung). Meist befinden sich die Neststandorte in der Nähe der Nahrungshabitate.
  • Lautäußerungen im April und Mai deuten auf ein besetztes Revier hin und sind besonders häufig in der Phase des Nestbaues zu hören. „Singen“ ist dabei kein Reviergesang wie bei vielen anderen Arten, sondern dient dann dem Kontakt zum Partner, der sich in der Nähe aufhält.
  • Auch Wintergäste können singen. Winterreviere können bis etwa Mitte April bestehen.
  • Altvögel sind während der Bebrütung heimlich. Häufig ganzjähriger Aufenthalt eines Partners (Männchen) im weiteren Bereich des Brutreviers.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Raubwürger überwintern in NRW, wobei vermutlich Zuzug erfolgt. Die Überwinterung erfolgt meist außerhalb der Brutplätze. Das Winterrevier wird als Ruhestätte betrachtet. Winterreviere sind größer als Brutreviere. Ob eine Erfassung von Winterrevieren erfolgt, ist im Einzelfall in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde zu klären.

1.2.1. Termine:
  • Kartierung im Zeitraum Anfang November bis Ende Februar.
  • Pro Monat 2 Durchgänge im Abstand von ca. 2 Wochen.
1.2.2. Günstige Tageszeit:
  • Tagsüber.
1.2.3. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Für die Feststellung eines Winterreviers reicht ein Nachweis im Zeitraum Dezember bis Februar.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur