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Waldschnepfe  (Scolopax rusticola L.)

EU-Code: A155

Rote Liste 2021 NRW (Brutvogelarten): 3
Rote Liste 2016 NRW (Brutvogelarten): 3
Rote Liste 2016 NRW (Wandernde Vogelarten): V
Rote Liste D: *
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (KON): U

Die Waldschnepfe ist zwischen 33 – 35 cm groß. In der Gestalt ähnelt sie der Bekassine, ist aber im Vergleich größer und der Schnabel ist kürzer. Eine ausgewachsene Waldschnepfe erreicht eine Flügelspannweite von bis zu 65 cm bei bis zu 440 g Gewicht. Das Gefieder beider Geschlechter weist keine spezifischen Unterschiede auf. Perfekte Tarnung bietet die Oberseite aufgrund der dunklen Strichelung auf braunem Grund. Auffälliges Merkmal sind die Augen, die beide einen Blickwinkel von bis zu 180° erreichen, wodurch die Waldschnepfe in der Lage ist auch nach hinten zu sehen. Im Balzflug trägt das Männchen ein oft viermal wiederholtes „Quorren“ vor („quorrquorrquorä“), an welches sich ein sehr hohes „Pfuitzen“ anschließt. Die Nahrung besteht aus Kleintieren, wie z.B. Regenwürmern, Käfern oder Tausendfüßern. Der Anteil pflanzlicher Komponenten ist zwar gering, aber weit verbreitet.

Waldschnepfen sind scheue Einzelgänger, die sich am Tag verstecken und meist erst ab der Abenddämmerung und in der Nacht aktiv werden. Die Art kommt in größeren, nicht zu dichten Laub- und Mischwäldern mit gut entwickelter Kraut- und Strauchschicht sowie einer weichen, stocherfähigen Humusschicht vor. Bevorzugt werden feuchte Birken- und Erlenbrüche. Dicht geschlossene Gehölzbestände und Fichtenwälder werden hingegen gemieden. Das Nest wird in einer Mulde am Boden angelegt. Nach der Rückkehr aus den Überwinterungsgebieten im Mittelmeerraum oder an der Atlantikküste erfolgt das Brutgeschäft von März bis Ende Juli.

Die Waldschnepfe kommt in Nordrhein-Westfalen vor allem im Bergland und im Münsterland nahezu flächendeckend vor. Große Verbreitungslücken bestehen in der Kölner Bucht, im Niederrheinischen Tiefland, im Ruhrgebiet sowie in der Hellwegbörde. Der Gesamtbestand wird auf 3.000 bis 6.000 Brutpaare geschätzt (2015).