Mehlschwalbe (Delichon urbica (Linnaeus, 1758))
EU-Code: A253
Art und Abgrenzung der Fortpflanzungs- und Ruhestätte (FoRu)
„Enge Abgrenzung“
Fortpflanzungsstätte: Die Mehlschwalbe brütet meist in Kolonien in selbstgebauten Nestern an der Außenseite von (landwirtschaftlichen) Gebäuden. Als Fortpflanzungsstätte wird die gesamte Kolonie abgegrenzt.
Ruhestätte: Im Anschluss an die Fortpflanzungszeit / während der Zugzeit bestehen Gemeinschaftsschlafplätze z. B. in Nadel- und Laubbäumen, Mauersimsen an Gebäuden, Brücken etc. Schlafplätze in Bäumen können mehrere Wochen genutzt werden (GLUTZ VON BLOTZHEIM & BAUER 1985 S. 496). Solche traditionellen Schlafplätze werden inklusive eines Puffers von 50 m als Ruhestätte abgegrenzt. Weitere Ruhestätten einzelner Individuen sind unspezifisch und daher nicht konkret abgrenzbar.
Lokalpopulation
- Vorkommen im Gemeindegebiet
Habitatanforderungen
- Außenwände von Gebäuden, in Westfalen teilweise auch innerhalb von Gebäuden (Deele) (Brutstandort) (selten auch Felswände; LOSKE in NWO 2002; S. 176)
- Baumaterial für Nester: v. a. dünnflüssiger Lehm, feuchte Erde, ferner Pflanzenteile. Das Baumaterial wird meist von Pfützen oder Gewässerrändern mit offenem Boden entnommen.
- Offene Flächen für die Nahrungssuche inklusive solcher Standorte, wo die Nahrungstiere bei stürmischem / regnerischem Wetter niedrig fliegen (Klein-) Gewässer oder insektenreiche Feuchtgebiete als „Schlechtwetterhabitate“ im Umkreis von 500 m zur Kolonie, MENZEL 1996, S. 37).