Bekassine  (Gallinago gallinago (L.))

EU-Code: A153

Art und Abgrenzung der Fortpflanzungs- und Ruhestätte (FoRu)

Fortpflanzungsstätte:

Ruhestätte: Bekassinen ziehen zwischen den Brut- und Überwinterungsgebieten hauptsächlich über das Binnenland (Delany et al. 2009: 277), so dass viele Individuen Nordrhein-Westfalen überqueren. Während des Frühjahrs- und Herbstzuges rasten die Vögel in Trupps an geeigneten Plätzen. In eisfreien Wintern verbleiben einige Bekassinen an günstigen Stellen (Mildenberger 1982), wobei kleine Fließgewässer, Quellsümpfe oder Abzugs- oder Abwassergräben präferiert werden (Glutz von Blotzheim et al. 1985: 59f). Bei der Rastplatzwahl bevorzugt die Art die klassischen imikolenrastplätze (Schlammflächen und Flachwasserbereiche an Gewässerufern von Klärteichen, Absetzbecken, Abgrabungsgewässern, Altarmen, usw.) mit 0-10 cm tiefen Flachwasserbereichen und gut stocherfähigem Boden, nutzt aber auch überschwemmte Grünland- und Ackerflächen und Feuchtgrünland mit Gräben und/oder Blänken sowie Moore und Sümpfe. Wichtig sind neben dem weichen Boden Versteckmöglichkeiten, wobei niedrige Vegetation (z. B. Grasbulten) bereits ausreicht. Einzelne Vögel können kurzfristig an Kleingewässern aller Art bis hin zu Pfützen und mit Wasser gefüllten Wagenspuren auftreten. Neben solchen fakultativ und nur sporadisch genutzten Rastplätzen gibt es regelmäßig von Trupps genutzte traditionelle Rastplätze. Diese traditionellen Rastplätze sind jeweils als Ruhestätte abzugrenzen, wobei jährliche Verlagerungen innerhalb der Ruhestätte aufgrund Wasserstandsschwankungen und landwirtschaftlicher Nutzung auftreten können. Die Ruhestätte besteht aus den Schlafplätzen sowie den regelmäßig für die Nahrungssuche genutzten Flächen.

Lokalpopulation

  • Vorkommen in einem Schutzgebiet, Vorkommen im Kreisgebiet

Habitatanforderungen

  • Zusammenstellung aus Bauer et al. (2005), Dietzen in Dietzen et al. 2016, LANUV (2010), Mildenberger (1982), Stübing (2000) in der Reihenfolge der Priorität in Nordrhein-Westfalen.
  • Schlickige Uferbereiche von Stillgewässern (z. B. Altarme, Absetzbecken, Rieselfelder, Abgrabungsgewässer, Seen, Teiche).
  • Überflutetes Grünland und Feuchtgrünland mit Blänken.
  • Flachwasserzonen mit Schlickflächen an Flussufern.
  • Hoch- und Niedermoore.
  • Überschwemmte Ackerflächen.
  • Offene, sumpfige Stellen in Auwäldern.
  • Wichtig für alle Rastgebiete sind gut stocherfähiger Boden und Versteckmöglichkeiten, wobei niedrige Vegetation (Grasbulten) bereits ausreichen kann. Gerne werden Großseggenbestände und die Randzonen geschlossener Röhrichte aufgesucht.

  • Schlaf- und Nahrungshabitate können räumlich identisch sein, ansonsten sollen sie in unmittelbarer räumlicher Nähe zueinander liegen (umso näher, desto günstiger).