Zwergsäger (Mergellus albellus L.)
(Syn.: Mergus albellus)
EU-Code: A068
VS-Anh. I
Rote Liste 2016 NRW (Wandernde Vogelarten): *
Rote Liste D: k.A.
Status in NRW: W;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): G
Status in NRW: W;
Erhaltungszustand in NRW (KON): G
- Zwergsäger (Mergellus albellus)
© Foto: Joachim Weiss, Lüdinghausen
Der Zwergsäger ist mit einer Körperlänge von nur 41 cm deutlich kleiner, entenartiger und kurzschnäbliger als alle anderen in Nordrhein-Westfalen auftretenden Sägerarten. Die überwiegend weiß gefärbten Männchen tragen auf der Oberseite und am Kopf charakteristische, schwarze Zeichnungselemente. Die grau gefärbten Weibchen zeichnen sich durch eine braune Kopfkappe sowie weiße Kopf- und Halspartien aus. Der Ruf des Zwergsägers ist in NRW eher selten zu hören. Bei der Balz äußert das Männchen ein knarrendes „krr-ecko“ oder ein schneller werdendes „gig gig gigerörr“. Das Weibchen ruft meist einsilbig „räg“ oder ein schnelles, quakendes „ga-ga-ga“. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus kleinen Fischen mit einer Größe von 5 - 6 cm, die beim Tauchen erbeutet werden.
In Nordrhein-Westfalen tritt der Zwergsäger als regelmäßiger Durchzügler und Wintergast auf. Die Brutgebiete liegen in Nordskandinavien, Nordrussland und Sibirien. Die Vögel erscheinen erst im November, überwintern mit einem Maximum im Januar/Februar und ziehen bereits im März wieder ab. Als Überwinterungsgebiete bevorzugt der Zwergsäger ruhige Buchten und Altarme größerer Flüsse sowie Bagger- und Stauseen mit Flachwasserzonen. Der Zwergsäger kommt als Wintergast in Nordrhein-Westfalen in allen Naturräumen vor.
Das bedeutendste Wintervorkommen liegt im Vogelschutzgebiet „Unterer Niederrhein“ mit Maximalbeständen von je nach Winterhärte bis zu 250 Individuen. In den Vogelschutzgebieten „Weseraue“ und „Schwalm-Nette-Platte“ werden Bestände von bis zu 50 Individuen erreicht. Der Mittwinterbestand wird je nach Winterhärte landesweit auf bis zu 500 Individuen geschätzt (2015). Zwergsäger treten im Winter in kleinen Trupps mit bis zu 10 Tieren auf.