Mäusebussard (Buteo buteo (Linnaeus, 1758))
EU-Code: A087
Rote Liste 2021 NRW (Brutvogelarten): *
Rote Liste 2016 NRW (Wandernde Vogelarten): *
Rote Liste D: *
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): G
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (KON): G
- Mäusebussard (Buteo buteo)
© Foto: Martin Woike, Haan
- Mäusebussard (Buteo buteo)
© Foto: Peter Schütz, Essen
Der Mäusebussard ist mit einer Körpergröße von 51 bis 56 cm ein mittelgroßer Greifvogel mit relativ kurzem Schwanz und einem im Flugbild breit erscheinenden Kopf. Während die Flügelspitzen immer dunkel sind und der Schwanz eng gebändert erscheint, gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Farbvarianten (ganz dunkle bis weiße Vögel). Verwechslungen sind insbesondere mit Wespenbussard und Raufußbussard möglich. Die dunklen Farbvarianten haben eine schwarzbraune Färbung und ein helles, mit dunkler Sperberung durchzogenes „Halsband“, der Schwanz ist braun mit voller Bänderung, die Oberseite einfarbig dunkel. Bei den hellen Individuen ist die Oberseite im Bereich der Deckfedern gelblich bis weißlich, auch die Schwanzfedern sind stark aufgehellt. Der Kopf trägt Reste dunkler Zeichnung oder ist fast ganz weiß. Der tagaktive Greif ist als Segelflieger von Aufwinden abhängig und nutzt thermische Winde, die in Hanglagen entstehen. Der bekannte „hiääh“-Ruf des Mäusebussards ist am häufigsten zur Brutzeit zu hören. Die Nahrung besteht aus bodenbewohnenden Kleintieren (v.a. Wühlmäuse, Spitzmäuse) sowie anderen Kleinsäugern. Regelmäßig wird auch Aas genommen (z.B. Verkehrsopfer entlang von Straßen).
In Nordrhein-Westfalen kommt der Mäusebussard ganzjährig als häufiger Stand- und Strichvogel vor, hierzu gesellen sich ab Oktober Wintergäste aus nordöstlichen Populationen. Der Mäusebussard besiedelt nahezu alle Lebensräume der Kulturlandschaft, sofern geeignete Baumbestände als Brutplatz vorhanden sind. Bevorzugt werden Randbereiche von Waldgebieten, Feldgehölze sowie Baumgruppen und Einzelbäume, in denen der Horst in 10 bis 20 m Höhe angelegt wird. Als Jagdgebiet nutzt der Mäusebussard Offenlandbereiche in der weiteren Umgebung des Horstes. In optimalen Lebensräumen kann ein Brutpaar ein Jagdrevier von nur 1,5 km² Größe beanspruchen. Ab April beginnt das Brutgeschäft, bis Juli sind alle Jungen flügge.
Als häufigste Greifvogelart in Nordrhein-Westfalen ist der Mäusebussard in allen Naturräumen flächendeckend verbreitet. Der Gesamtbestand wird auf 9.000 bis 17.000 Brutpaare geschätzt (2015).