Saatgans (Anser fabalis (Lath.,1787))
EU-Code: A039
VS-Art. 4(2)
Rote Liste 2021 NRW (Brutvogelarten): k.A.
Rote Liste 2016 NRW (Wandernde Vogelarten): ssp. fabalis: 1 / ssp. rossicus: *
Rote Liste D: k.A.
Status in NRW: R/W;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): G
Status in NRW: R/W;
Erhaltungszustand in NRW (KON):
- Saatgans (Anser fabalis)
© Foto: Martin Woike, Haan
Mit einer Größe von 71 bis 89 cm ist die Saatgans nur unwesentlich kleiner als die Graugans. Die Tiere wirken insgesamt relativ dunkel, mit einem schwarzgrau gefärbten Kopf und Hals. Die Oberseite ist dunkelbraun, die Unterseite etwas heller gefärbt. Charakteristisch sind die orangegelben Beine (bei Jungvögeln hell gelblich) sowie der schwarze Schnabel mit einer orangefarbenen Binde an der Spitze. Die Saatgans ist weniger ruffreudig als andere Gänse. Der zweisilbige, etwas nasale Flugruf klingt wie „kajak“. Die Nahrung besteht vor allem aus Beeren und grünen Pflanzenteilen. Auf dem Zugweg und im Winterquartier werden vornehmlich Gräser, Getreide, Klee und ähnlich pflanzliche Komponenten gefressen.
In Nordrhein-Westfalen tritt die Saatgans als Durchzügler und Wintergast auf. Die Überwinterer stammen aus den Tundren Nordeuropas und Russlands. Die Vögel erscheinen ab Oktober, erreichen im November ein Bestandmaximum und ziehen bis Ende Februar wieder ab. Als Überwinterungsgebiete bevorzugt die Saatgans ausgedehnte, ruhige Acker- und Grünlandflächen in den Niederungen großer Flussläufe. Als Nahrungsflächen werden abgeerntete Äcker (Rüben, Mais etc.) genutzt. Grünland macht nur bis zu 50 % der Nahrungsflächen aus. Stehende Gewässer und störungsarme Uferabschnitte der Flüsse werden zum Schlafen und Trinken aufgesucht.
Die bedeutendsten Rast- und Wintervorkommen in Nordrhein-Westfalen liegen im Vogelschutzgebiet „Unterer Niederrhein“. Hier werden im Winterhalbjahr mehr als 12.000 Individuen festgestellt. Zusätzlich kommen im Vogelschutzgebiet „Weseraue“ über 1.000 Individuen und an der Rur (Kreis Heinsberg) bis zu 6.000 Saatgänse vor. Der Mittwinterbestand wird landesweit auf bis zu 15.000 Individuen geschätzt (2015).