Teichrohrsänger (Acrocephalus scirpaceus (Herm.,1804))
EU-Code: A297
Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)
1. Bestandserfassung (Ersterhebung)
1.1. Bestandserfassung Brutvögel
Überwiegend Kartierung singender Männchen, daneben Erfassung Nest bauender oder brütender Altvögel. Kartierung in ausgedehnten Röhrichten von erhöhten Punkten aus (ca. 1 m über Schilfniveau, z.B. Deiche, Beobachtungstürme, Stehleitern).
- 1. Ende Mai (Gesang).
- 2. Anfang Juni (Gesang).
- 3. Mitte Juni bis Ende Juni (Gesang, Brutnachweis).
- Ab Sonnenaufgang bis 4 Stunden nach Sonnenaufgang. Bei windarmen, (trockenen), milden äußeren Bedingungen, doch auch nach warmem Regen.
Wertungsgrenzen: Mitte Mai bis Anfang Juli.
- Brutverdacht:
- Zweimalige Feststellung eines singenden Männchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang Juni bis Ende Juni.
- Einmalige Gesangsfeststellung und mindestens eine weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang Juni bis Ende Juni.
- Einmalige Feststellung eines singenden Männchens erst Mitte Juni bis Ende Juni.
- Brutnachweis: insbesondere
- Fütternde Altvögel.
- Bei dichter Besiedlung (auch auf kleinen Flächen kleiner 1 ha) wird bei der Revierkartierung der Bestand meist deutlich unterschätzt (40-80 % sind belegt). Standardisierter Netzfang, Farbberingung und Nestersuche als alternative Methoden sind jedoch nur bei speziellen Studien leistbar. Daher wird die Wertung bereits einer Gesangsfeststellung ab Mitte Juni als Revier empfohlen.
- Spontane Gesangsaktivität ist nach Paarbildung reduziert, Teichrohrsänger lassen sich jedoch durch Störgeräusche (Knicken von Ästchen, Rascheln, Stimmenimitation, Klangattrappe) leicht zum Singen animieren. Auch Weibchen können bei Erregung singen.
- In unzugänglichen, weitläufigen Röhrichten sind singende Männchen zu Anfang der Revierbesetzung oft noch im vorjährigen Schilf zu sehen (ggf. aber nicht mehr herauszuhören), daher möglichst nicht bei schlechten Sichtverhältnissen (Nebel) kartieren.
- Nahrungssuche auch außerhalb des Reviers.
- Durchzügler können mitunter in artfremden Lebensräumen (z.B. Hecken) singen, sind am nächsten Tag jedoch meist verschwunden.
- In großen Schilfgebieten kann das Maximum an registrierten Teichrohrsängern als Richtwert für den Bestand verstanden werden.
- Zusätzliche Feststellungen lassen sich bei Abend- und Nachtkartierungen anderer Arten gewinnen.
1.2. Bestandserfassung Rastvögel
Nicht relevant.
1.3. Bestandserfassung Zugvögel
Nicht relevant.