Artinformationen

Artenschutzmaßnahmen

Bestandserfassung

Verbreitungskarten

Wachtel  (Coturnix coturnix (L.))

EU-Code: A113

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Fast ausschließlich akustische Bestandserhebung, Erfassung rufender Männchen. Verwendung einer Klangattrappe ist sinnvoll. Auch wenn vor Benutzung der Klangattrappe bereits ein Vogel ruft, ist es sinnvoll, durch kurzen Einsatz der Klangattrappe (ca. 15 Sekunden) zu prüfen, ob weitere Vögel antworten. Ansonsten kann der Bestand unterschätzt werden.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang Juni (Zählung rufender Männchen).
  • 2. Mitte Juni (Zählung rufender Männchen).
  • 3. Anfang Juli (Zählung rufender Männchen).
  • 4. Mitte Juli (Zählung rufender Männchen).
  • (Die Wachtel ist eine Art mit starken jährlichen Bestandsschwankungen. Daher und aufgrund der geringen Ortstreue ist es ausreichend, von den genannten 4 Terminen mind. 2 Durchgänge im Abstand von mind. 14 Tagen durchzuführen, wenn der morgendliche Erfassungszeitraum (s. u.) eingehalten wird.)
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Vor der Morgendämmerung (ab ca. 3 Uhr MESZ, Reichenbach u. Steinborn 2007, Steinborn et al. 2011: 290).
  • Durch den kurzen günstigen Kartierzeitraum pro Nacht ist insbesondere bei großen Untersuchungsflächen der Einsatz mehrerer Personen (Synchronkartierung) zu prüfen.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte Mai bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung rufender Männchen oder Weibchen („chrau“-Ruf) im Abstand von mindestens 7 Tagen, beide Feststellungen von Ende Mai bis Ende Juli.
    • Bei Durchführung von 2 Kartierdurchgängen (s. o.) ist jeder Rufnachweis als „Revier“-Status zu werten.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Junge führende Weibchen (Zufallsbeobachtungen).
1.1.5. Hinweise:
  • Umsiedlungen und Folgebruten werden durch die o. g. Erfassungstermine ggf. nicht erfasst.
  • Regen oder kalte Witterung wirken hemmend auf die Rufaktivität; für die Erfassung des Reviergesangs warme Nächte wählen. Erfassung auch z. B. nach nächtlicher Wachtelkönig- oder Fledermauserfassung im selben Gebiet.
  • Das Fortpflanzungsverhalten und das Auftreten der Wachtel sind kompliziert und noch nicht in allen Einzelzeiten geklärt (siehe MKULNV 2013, Steckbrief Wachtel, weitere Details bei Rodriguez-Teijeiro et al. 2003, Rodriguez-Teijeiro et al. 2005 und Staal u. Koffijberg 2008).
  • Aufgrund der jährlich starken Bestandsschwankungen (z. B. Invasionsjahr 2011 für NRW) können Vergleiche mit weiteren Kartierjahren zu einer Plausibilisierung der Bestandszahl beitragen.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Reichenbach, M.; Steinborn, H. (2007): Langzeituntersuchungen zum Konfliktthema “Windkraft und Vögel” 6. Zwischenbericht, Gutachten i. A. von MMJ GmbH Großefehn, 58 S.
  • Rodriguez-Teijeiro, J. D.; Puigcerver, M.; Gallego, S.; Cordero, P. J.; Parkin, D. T. (2003): Pair Bonding and Multiple Paternity in the Polygamous Common Quail Coturnix coturnix. Ethology 109: 291-302.
  • Rodriguez-Teijeiro, J. D.; Gordo, O.; Puigcerver, M.; Gallego, S.; Vinyoles, D.; Ferrer, X. (2005): African climate warming advances spring arrival of the Common Quail Coturnix coturnix. Ardeola 52 (1): 159-162.
  • Staal, J.; Koffijberg, K. (2008): A closer look at population dynamics of Common Quail Co-turnix coturnix in the Netherlands. Limosa 81: 98-101.
  • Steinborn, H.; Reichenbach, M.; Timmermann, H. (2011): Windkraft – Vögel – Lebensräume. Ergebnisse einer siebenjährigen Studie zum Einfluss von Windkraftanlagen und Habitatparametern auf Wiesenvögel. Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH (ARSU). Books on Demand GmbH, Norderstedt. 334 S.