Artinformationen

Artenschutzmaßnahmen

Bestandserfassung

Verbreitungskarten

Waldkauz  (Strix aluco L.)

EU-Code: A219

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Kartierung singender Männchen (und rufender Weibchen); Verwendung einer Klangattrappe (heulende Balzrufe des Männchens); Abfolge: bis zur dreimal je 30 Sekunden abspielen, 2 Minuten warten, bei Antwort sofort Abbruch; Abspielen der Klangattrappe im Waldesinneren ca. alle 500m, im Offenland ca. alle 1 km.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte Februar bis Ende Februar (Reviergesang, Weibchen-Rufe).
  • 2. Anfang März bis Mitte März (Reviergesang, Weibchen-Rufe).
  • 3. Ende Mai bis Ende Juni (mindestens eine Kontrolle zur Zeit bettelrufender Jungvögel zur Erfassung erfolgreicher Bruten).
  • (Der Waldkauz ist Standvogel mit hoher Ortstreue. Daher können auch Einzelnachweise mit revieranzeigendem Verhalten innerhalb der genannten Zeitspanne als Reviernachweis gelten; weitere Kontrollen können dann an dieser Stelle entfallen.)
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Nach Sonnenuntergang bis Mitternacht in möglichst windarmen, trockenen Nächten.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte Januar bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung von Reviergesang im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Mitte Februar bis Ende Juni.
    • Einmalige Feststellung von Reviergesang und eine weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Mitte Februar bis Ende Juni.
    • Einmalige Beobachtung eines Paares.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
    • Bettelrufende Ästlinge sowie flügge Jungvögel im vorher festgestellten Revier.
1.1.5. Hinweise:
  • Beim erwartetem Vorkommen mehrerer Eulenarten die Klangattrappe in der Reihenfolge Sperlingskauz – Raufußkauz - Waldohreule – Waldkauz abspielen, idealerweise mit möglichst großen zeitlichen Abständen zwischen den Arten. Bei erwartetem Vorkommen des Uhus sollen die Kontrollen mit Klangattrappe (sofern sich die Kartierzeiten überschneiden) für den Uhu an einem anderen Abend durchgeführt werden als für die übrigen Eulenarten.
  • Der Waldkauz reagiert auch im Herbst gut auf die Klangattrappe.
  • Die Erfassung der weithin hörbaren bettelrufenden Ästlinge (v. a. Ende Mai bis Ende 6) ist zwar auf erfolgreiche Paare beschränkt, stellt aber eine effiziente Methode dar und ergibt für die Bestandsermittlung zusätzliche wichtige Hinweise zu vorher nicht festgestellten bzw. nicht bestätigten Revieren. Bereits flügge Junge geben keinen Hinweis mehr auf genaue Lage des Nistplatzes. Nach dem Ausfliegen der Jungen werden deren Ruheplätze häufig von warnenden Kleinvögeln angezeigt.
  • Wegen unnötiger Störung für Reviererfassung keine Kratzprobe an Bäumen vornehmen. Weibchen sind am Brutplatz sehr wehrhaft.
  • Indirekte Nachweise aufgrund von Gewöllen und potenziellen Brutbäumen.
  • Bei Verwendung von Klangattrappen kann es in Einzelfällen zu Angriffen auf die Klangattrappe bzw. den Anwender kommen.
  • Je nach Fragestellung kann eine Höhlenbaumkartierung erforderlich sein (siehe Anhang 6).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur