Nachtkerzen-Schwärmer  (Proserpinus proserpina )

(Syn.: Kleiner Oleanderschwärmer)

(Syn.: Pterogon proserpina, Sphynx proserpina)

EU-Code: 1076

Art und Abgrenzung der Fortpflanzungs- und Ruhestätte (FoRu)

„Weite Abgrenzung“

Fortpflanzungsstätte: Fortpflanzungsstätte des Nachtkerzenschwärmers sind feuchte Hochstaudenfluren z.B. an Bächen und Wiesengräben sowie an größeren Flussläufen und auf Waldschlägen oder an Sekundärstandorten in Abgrabungen, Steinbrüchen und Ruderalflächen im Siedlungsbereich oder an Dämmen und Böschungen mit den Beständen der Raupenfutterpflanzen Nachtkerze, Weidenröschen und Blutweiderich, an deren Blätter die Eier abgelegt werden. Wegen der großen Mobilität der Art, werden an Orten, an denen sie nachgewiesen wurde, solche Strukturen großräumig als Fortpflanzungsstätte abgegrenzt.

Ruhestätte: Die Überwinterung erfolgt als Puppe in Erdhöhlen in unmittelbarer räumlicher Nähe zu den Futterpflanzenbeständen. Die Ruhestätte ist in der Fortpflanzungsstätte enthalten.

Lokalpopulation

  • Lokale Individuengemeinschaft
  • P.proserpina ist eher lokal verbreitet und an den Vorkommensorten in der Regel individuenstark (DREWS 2003). Die Art kommt in Metapopulationen vor (RENNWALD 2005). LEOPOLD et al. (2006) schlagen im Rahmen des FFH-Monitoring die Einbeziehung von weiteren Vorkommen im Umkreis von 10 km vor.

Habitatanforderungen

  • Bestände der Raupenfutterpflanzen Nachtkerze, Weidenröschenarten und Blutweiderich. Nachweise im Bergischen Land erfolgen fast ausschließlich als Raupe an Weidenröschen (FASEL schrifl. Mitt. 20.03. 2012).
  • Reichhaltiges Nektarpflanzenangebot (Nelkengewächse, Lippenblütler, Schmetterlingsblütler) u.a. Vicia spec., Centaurea spec. Lathyrus spec., Silene vulgaris und S. nutans, Salvia pratensis, Echium vulgare, Lonicera caprifolia (DREWS 2003)
  • Sonnenexponierte Standorte
  • Nebeneinander von feuchten und blütenreich-trockenen Standorten (RENNWALD 2005)
  • Das Larvalhabitat findet sich vorwiegend in Staudenfluren an Bächen und Gräben und auf feucht-frischen, nährstoffreichen Lehmböden, auf Sand- und Kiesböden, oft in lückigen Unkrautgesellschaften sowie an Sekundärstandorten (z.B. Böschungen und Dämme, Sand- und Kiesgruben), das Imaginalhabitat ist vielfach anthropogen geprägt (z.B. Acker- und Feuchtwiesenbrachen, Straßenbegleitflächen, Kahlschläge, Sekundärstandorte an Bahndämmen, in Industrieanlagen) (TRAUB 1994, LANUV 2011).

  • Die Art ist sehr mobil und wenig standorttreu (TRAUB 1994).
  • Sie kann schnell neue Populationen bilden (TRAUB 1994).