Thymian-Ameisenbläuling (Phengaris arion (Linnaeus, 1758))
(Syn.: Schwarzfleckiger Ameisenbläuling, Schwarzgefleckter Bläuling, Quendel-Ameisenbläuling, Schwarzfleckiger Feuerfalter)
(Syn.: Maculinea arion, Lycaena arion, Glaucopsyche arion)
EU-Code: 1058
FFH-Anh. IV
Rote Liste 2021 NRW: 1S
Rote Liste D: 3
Erhaltungszustand in NRW (ATL):
Erhaltungszustand in NRW (KON): S
- Thymian-Ameisenbläuling (Phengaris arion)
© Foto: Jürgen Hillig, Berg. Gladbach
- Thymian-Ameisenbläuling (Phengaris arion)
© Foto: Jürgen Hillig, Berg. Gladbach
Mit einer Flügelspannweite von 33 bis 42 mm ist der Thymian-Ameisenbläuling die größte einheimische Bläulingsart. Die Flügeloberseite ist leuchtend blau gefärbt und mit einer breiten schwarzen Binde umsäumt. Auf der graubraunen Unterseite finden sich zwei Reihen schwarzer, weiß umrandeter Augenflecken.
Der Thymian-Ameisenbläuling kommt auf trockenwarmen Standorten mit einer lückigen Vegetationsstruktur und offenen Störstellen vor. Besiedelt werden kurzrasige Magerrasen, Kalk- und Sandtrockenrasen, Halbtrockenrasen, Silbergrasfluren sowie Heiden. Voraussetzung für das Vorkommen des Bläulings sind Thymian-Bestände als Futter- und Eiablagepflanzen sowie Kolonien von Knotenameisen (Myrmica sabuleti) für die Aufzucht der Raupen. Die Flugzeit der Falter reicht von Mitte Juni bis Ende Juli. In dieser Zeit werden die Eier einzeln an der Futterpflanze abgelegt. Dort ernährt sich die junge Raupe zunächst von den Blüten und Früchten. Nach drei Wochen lässt sie sich im 4. Larvenstadium auf den Erdboden fallen und wird von einer Knotenameise in deren Nest eingetragen, wo sie sich von der Ameisenbrut ernährt. Im Mai des folgenden Jahres verpuppt sich die Raupe, so dass nach etwa drei Wochen die Falter der nächsten Generation schlüpfen und das Ameisennest verlassen.
Der Thymian-Ameisenbläuling ist in Nordrhein-Westfalen „vom Aussterben bedroht“. Insgesamt sind über 10 Vorkommen aus dem Oberen Ahrtal in der Eifel sowie aus dem Weserbergland bei Beverungen und Warburg bekannt (2015).