Artinformationen

Artenschutzmaßnahmen

  • Status und Habitat
  • Maßnahmen
  • Quellen

Bestandserfassung

Verbreitungskarten

Nordfledermaus  (Eptesicus nilssonii (Keys.& Blas.,1839))

EU-Code: 1313

Biologie/Lebenszyklus

Imagines/Alttiere

Phänologie
Paarungszeit
  • Wahrscheinlich im Herbst oder im Frühwinter
Geburtszeit
  • Ab 2. Junihälfte
Säugezeit
  • 3 – 4 Wochen
Bezug des Sommerquartiers
  • Bezug der Wochenstuben: ab Ende April
Auflösung des Sommerquartiers
  • Auflösung der Wochenstube (Ausflug der Jungtiere): Mitte bis Ende Juli
Bezug des Winterquartiers
  • ab Oktober
Winterschlaf
  • Oktober – März/April
Reproduktion
Anzahl Jungtiere
  • 1 Junges pro Fortpflanzungssaison (Osteuropa und nördliche Regionen 2)
Anzahl Zyklen
  • 1 pro Jahr
Mobilität
Aktionsraum
  • 20 – 30 km
Wanderstrecke
  • Gilt als ortstreu, weiteste bekannte Wanderung 445 km, (osteuropäische Tiere wandern), vermutlich ungerichtetes Umherschweifen möglich
Aktivität
Tageszeitliche Aktivität
  • 1 – 3 Stunden je nach Wetterlage und Fortpflanzungsstatus mit unterschiedlichen Aktivitätsmustern
Lebensdauer
  • Bekanntes Höchstalter: 15,5 Jahre
Ernährung
  • Vorwiegend Zweiflügler (Chironomiden, Tipuliden), Nachtschmetterlinge, Netzflügler, Schnabelkerfe, Käfer (gilt als opportunistisch), Insekten, die von Wasserflächen schlüpfen (Eintagsfliegen, Steinfliegen
Nahrungserwerb
  • Ausflug in früher Dämmerung, z.T. auch erst bei Dunkelheit, schneller Flug mit raschen Wendungen, Jagd in freiem Luftraum, über Wasser und in Höhe der Baumkronen, patrouilliert wiederkehrende Bahnen ab
Entfernung zwischen Quartieren und Jagdgebieten
  • 500 m –6 (10) km (Schweden und bundesweit)
Ortstreue
  • ortstreu gegenüber Wochenstuben (Wochenstuben-gebietstreu)
  • in der Regel jagdgebietstreu
  • winterquartiertreu (Westfalen)

Jungtiere

Phänologie
Flugfähigkeit
  • 2 Wochen nach Geburt erste Flugübungen
Geschlechtsreife
  • In Skandinavien Geschlechtsreife der Weibchen mit 2 bis 3 Jahren

Überwinterung

Überwinterungsmodus
  • Winterlethargie im Winterquartier

Populationsbiologie

Populationsstruktur
  • Wochenstuben und Männchenquartiere
Populationsdichte
  • k. A.
Quartiergröße
  • Ø 20-60 (in Einzelfällen 100 – 139) Weibchen/ Wochenstube (bundesweit)
  • meist einzeln, Männchenquartier bekannt (bundesweit)
  • meist einzeln hängend, selten zu 2 oder drei im Winterquartier (Europa, Westfalen)
Geschlechterverhältnis
  • k. A.
Mortalität
  • k. A.

Biogeografie

Lebensraum

Wochenstuben (Weibchen)
  • An oder in mit Schiefer oder Blech gedeckten Häusern, in Dachschräge von Wohnhäusern, zwischen Ziegelauflage und Holzverschalung, Dachboden, zwischen Giebelbrettern
Zwischenquartiere
  • k.A.
Winterquartiere
  • Höhlen, Stollen Keller, vermutlich Gebäudequartiere, frostfreie Felsspalten, Bodengeröll in unterirdischen Quartieren
  • Temperatur: 0 – 5,5°C, manchmal unter Frosteinfluss, kurzzeitig auch -°C
Sommerquartiere (v.a. Männchen)
  • Spaltenquartiere, hinter Schornsteinverkleidungen, Holz- oder Eternitverkleidungen, hinter Fensterläden, Spalten im Dachstuhl, oft unter den Ziegeln, vereinzelt in Baumhöhlen und Holzstößen
Sommerlebensraum
  • In Mitteleuropa im Gebirgsvorland, mittlere Gebirgslagen, aufgelockerte Busch- und Waldgebiete mit Stillgewässern, gebunden an menschliche Siedlungen
Bevorzugte (Vegetations)struktur in Jagdgebieten
  • Lichter Wald, Waldränder, Gebüsche, Seen, Flüsse freier Luftraum, offenes strukturreiches Gelände, Straßenlaternen

Verbreitung

Gesamtverbreitung
  • Weite Teile Nord-, Mittel- und Osteuropas, erreicht im Osten Japan, südliche Verbreitungsgrenze entlang Südalpen und Karpaten Fortpflanzung auch nördlich des Polarkreises
(Mittel-)europa
  • insgesamt lückenhafte Verbreitung in Mitteleuropa, zusammenhängendes Verbreitungsgebiet in den Mittelgebirgen und den Alpen
Deutschland
  • In Deutschland Funde bekannt zwischen Nordbrandenburg und Süd-Baden-Württemberg und Bayern, regelmäßige Wochenstubenfunde in Mittelgebirgslagen von ‚Niedersachsen (Harz), Sachsen-Anhalt, Thüringen und Bayern, vermutlich regelmäßig im Schwarzwald norddeutsches Tiefland Nachweise selten
Nordrhein-Westfalen
  • D35a-, D35b-, D30-, D31 & D34 -, D36 & D46-, D44 & D45 (+), D38 & D39+, im Sauerland schwache Population, Sommer- und Winternachweise, inselartig im Bereich der Mittelgebirge