Breitflügelfledermaus  (Eptesicus serotinus (Schreb.,1774))

EU-Code: 1327

Biologie/Lebenszyklus

Imagines/Alttiere

Phänologie
Paarungszeit
  • Ab Ende August, Dauer nicht genau bekannt
Geburtszeit
  • ab Mitte Juni
Säugezeit
  • 5 Wochen
Bezug des Sommerquartiers
  • Bezug der Wochenstuben: ab Ende April bis Mitte Mai
Auflösung des Sommerquartiers
  • Auflösen der Wochenstuben: August
Nutzung von Zwischenquartieren
  • Während der Wochenstubenzeit „Ausflüge" in Einzelquartiere bekannt
Bezug des Winterquartiers
  • ab Oktober
Winterschlaf
  • September/Oktober – März/April
Reproduktion
Anzahl Jungtiere
  • 1 Junges pro Fortpflanzungssaison
Anzahl Zyklen
  • 1 pro Jahr
Mobilität
Aktionsraum
  • Aktionsdistanz: k.A., Individuell: 15 – 17 km², Kolonie: 24 – 77km²
Wanderstrecke
  • wanderfähig, bekannte Wanderungen zw. 83 – 330 km, Sommer- und Winterquartiere können identisch sein
Aktivität
Tageszeitliche Aktivität
  • 1 – 3 Stunden konzentriert auf erste Nachthälfte bei säugenden Weibchen Verlängerung und Aufteilung in zwei Phasen
Lebensdauer
  • Bekanntes Höchstalter: 24 Jahre, durchschnittl. 3 Jahre
Ernährung
  • Hauptsächlich Käfer, z.B.: Feld- und Waldmaikäfer, Junikäfer, Dungkäfer, Blatthornkäfer, aber auch Nachtfalter, Zweiflügler (Zuckmücken, Schnaken), Köcherfliegen, Schnabelkerfen, Eintagsfliegen, Wanzen, Hautflügler
Nahrungserwerb
  • Ausflug in früher Dämmerung, schwerpunktmäßig in erster Nachthälfte, langsamer Flug in geringer bis Baumwipfelhöhe, auch in großer Höhe im freien Luftraum und Bodennähe bekannt
Entfernung zwischen Quartieren und Jagdgebieten
  • In der Regel 3 km, bekannt auch 1 – 8 km
Ortstreue
  • Quartiertreu/Quartiergebietstreu
  • Geburtsorttreu
  • Winterquartiertreu

Jungtiere

Phänologie
Flugfähigkeit
  • Ca. 4 Wochen nach Geburt (ab Mitte Juli)
Geschlechtsreife
  • Bei Weibchen im ersten Jahr bekannt

Überwinterung

Überwinterungsmodus
  • Winterlethargie im Winterquartier

Populationsbiologie

Populationsstruktur
  • Wochenstuben und Männchenquartiere
Populationsdichte
  • k. A.
Quartiergröße
  • Ø 10-70 (max. 100) Weibchen/ Wochenstube (NRW, bundesweit)
  • Ø 1 Männchen/ Sommerquartier (NRW. bundesweit)
  • 1 - ca. 10 Ind./ Winterquartier, meist Einzelverstecke (, NRW, bundesweit)
Geschlechterverhältnis
  • k.A.
Mortalität
  • Erhöhte Jungtiersterblichkeit in Abhängigkeit vom Wetter

Biogeografie

Lebensraum

Wochenstuben (Weibchen)
  • In und an Gebäuden überwiegend in Spalten und Hohlräumen (siehe Sommerquartiere)
Zwischenquartiere
  • Siehe oben
Winterquartiere
  • Spalten und Hohlräume von Gebäuden, können identisch sein mit Sommerquartieren, seltener Keller, Stollen, Höhlen, mit Bauch- und Rückenkontakt zum Substrat, versteckt, meist Einzeltiere, keine Cluster
  • Temperatur: 3,0 - 7,0 °C
  • Luftfeuchte: eher trocken
Sommerquartiere (v.a. Männchen)
  • Spalten und kleine Hohlräume hauptsächlich im Dachbereich, Firstbereich, unter Firstziegeln, Dachboden, Zwischendecken, Dach- und Wandverschalungen, in der Luftschicht der Giebelwand, in Rollladenkästen, zwischen Dachpfannen und Isolierung , hinter Fensterläden von z.B. Kirchen und Privathäusern, selten in Fledermausflachkästen und Baumhöhlen
Sommerlebensraum
  • Siedlungsgebiete (auch Städte) mit hohem Anteil an Gehölzen, Grünland, Gewässer, Parks und Gärten Offenland oder halboffene Landschaft, Dauergrünland, Waldränder, Hecken, Baumgruppen und Streuobstwiesen, auch Straßenlaternen
Bevorzugte (Vegetations)struktur in Jagdgebieten
  • Offenland oder halboffene Landschaft, Dauergrünland, Waldränder, Hecken, Baumgruppen und Streuobstwiesen, auch Straßenlaternen

Verbreitung

Gesamtverbreitung
  • Ganz Süd-, Mittel- und Osteuropa, weiterhin Nordafrika und Zentralasien bis zum Pazifik
(Mittel-)europa
  • Ganz Mitteleuropa, nördliche Verbreitungsgrenze verläuft durch England, Südschweden und Lettland
Deutschland
  • Ganz Deutschland mit deutlichem Nord-Südgefälle, Verbreitungsschwerpunkt: nord- und nordostdeutsche Tiefebene
Nordrhein-Westfalen
  • D35a+, D35b+, D30, D31 & D34+, D36 & D46+, D44 & D45+, D38 & D39+

Artenschutzprojekte

Projekte in Nordrhein-Westfalen
  • Keine bekannt