Abendsegler  (Nyctalus noctula (Schreb.,1774))

(Syn.: Großer Abendsegler)

EU-Code: 1312

Biologie/Lebenszyklus

Imagines/Alttiere

Phänologie
Paarungszeit
  • August bis Oktober im Durchzugsgebiet, ab November im Winterquartier
Geburtszeit
  • Ab Mitte Juni
Säugezeit
  • 5 Wochen
Bezug des Sommerquartiers
  • Ab Mitte April bis Mitte Mai
Auflösung des Sommerquartiers
  • Auflösen der Wochenstuben: August
Nutzung von Zwischenquartieren
  • Während der Wochenstubenzeit Männchengesellschaften mit einzelnen oder höchstens 20 Individuen
Bezug des Winterquartiers
  • Mitte Oktober bis Mitte Dezember
Winterschlaf
  • Oktober/November – März/April
Reproduktion
Anzahl Jungtiere
  • 1, oft auch 2 Junge pro Fortpflanzungssaison
Anzahl Zyklen
  • 1 pro Jahr
Mobilität
Aktionsraum
  • Entfernung zwischen verschiedenen Quartieren bis zu 26 km
Wanderstrecke
  • Weit wandernd, weiteste bekannte Wanderung 1600 km, Sommer- und Winterquartiere können in seltenen Fällen identisch sein
Aktivität
Tageszeitliche Aktivität
  • Jagd bevorzugt am frühen Abend und am frühen Morgen, häufig auch um Mitternacht
Lebensdauer
  • Bekanntes Höchstalter: 12 Jahre, durchschnittlich 2-3Jahre
Ernährung
  • Jahreszeitenabhängig, vorwiegend kleine bis mittelgroße Fluginsekten wie Zweiflügler (Zuckmücken, Schnaken), Köcherfliegen, Käfer und Schmetterlinge
Nahrungserwerb
  • Ausflug in früher Dämmerung, 1 – 3 Jagdphasen, aber schwerpunktmäßig in erster Nachthälfte, schneller Flug in oder über Baumwipfelhöhe
Entfernung zwischen Quartieren und Jagdgebieten
  • Mehrere Kilometer möglich
Ortstreue
  • Quartiertreu/Quartiergebietstreu
  • Weibchen sind geburtsorttreu
  • Winterquartiertreu

Jungtiere

Phänologie
Flugfähigkeit
  • Ca. 4 Wochen nach Geburt (ab Mitte Juli)
Geschlechtsreife
  • Geschlechtsreife bei Weibchen meist im ersten Jahr, Männchen im ersten oder zweiten Jahr

Überwinterung

Überwinterungsmodus
  • Winterlethargie im Winterquartier

Populationsbiologie

Populationsstruktur
  • Wochenstuben und Männchengesellschaften
Populationsdichte
  • fällt weg
Quartiergröße
  • Ø 10-30 Weibchen/ Wochenstube
  • Ø 1-5 Männchen/ Sommerquartier
  • Bis mehrere 1000 Individuen im Winterquartier, meist Cluster
Geschlechterverhältnis
  • Im Winterquartier in etwa ausgeglichen
Mortalität
  • Erhöhte Jungtiersterblichkeit in Abhängigkeit vom Wetter

Biogeografie

Lebensraum

Wochenstuben (Weibchen)
  • Meist in Baumhöhlen oder auch Fledermauskästen
Zwischenquartiere
  • Siehe oben
Winterquartiere
  • Meist in Baumhöhlen, aber auch Gebäudequartiere und Quartiere in Dehnungsfugen von Brücken bekannt, vorwiegend in Clustern
  • Temperatur: bis 0 °C
  • Luftfeuchte: eher trocken
Sommerquartiere (v.a. Männchen)
  • Meist in Baumhöhlen oder Fledermausflachkästen
Sommerlebensraum
  • Jagdgebiete meist an oder über Gewässern, Waldrändern, Kahlschlägen oder ähnlichen Orten
Bevorzugte (Vegetations)struktur in Jagdgebieten
  • Offenland oder halboffene Landschaft

Verbreitung

Gesamtverbreitung
  • k.A.
(Mittel-)europa
  • Ganz Mitteleuropa außer Irland, Schottland und Nord-Skandinavien
Deutschland
  • In ganz Deutschland verbreitet, Wochenstuben vorwiegend in den nordöstlichen Bundesländern, Männchengesellschaften im Sommerlebensraum und Winterquartiere vorwiegend in den Südwestlichen Bundesländern
Nordrhein-Westfalen
  • D35a+, D35b+, D30+, D31 & D34+, D36 & D46+, D44 & D45+, D38 & D39+
  • In ganz NRW vorwiegend zu den Zugzeiten und im Winter zu finden

Artenschutzprojekte

Projekte in Nordrhein-Westfalen
  • Keine bekannt