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Verbreitungskarten

Scharlachlibelle  (Ceriagrion tenellum (DE Villers,1789))

(Syn.: Agrion tenellum, Ceriagrion tenella, Pyrrhosoma tenellum)

Rote Liste D: 1
Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Erhaltungszustand in NRW (KON):

Scharlachlibelle (Ceriagrion tenellum)
© Foto: Wolfgang Postler, Kamen
Scharlachlibelle (Ceriagrion tenellum)
© Foto: Wolfgang Postler, Kamen

Die Scharlachlibelle (Ceriagrion tenellum) ist eine bis zu 30 mm lange Schlanklibelle, deren Körperfärbung durch rote Farbtöne dominiert wird. Beim Männchen ist der Hinterleib stets einfarbig rot gefärbt, während beim Weibchen vier verschiedene Farbvarianten mit unterschiedlichen, metallisch schwarz-grünen Farbanteilen auftreten.

Die Scharlachlibelle besiedelt relativ nährstoffarme Gewässer in Mooren (Schlenken, Moorgräben) sowie Heideweiher. Sekundär kommt sie auch an Abgrabungsgewässern in Sand- und Tonabgrabungen, ausnahmsweise sogar an Gartenteichen vor. Die Gewässer liegen meist in windgeschützter Lage, sind voll besonnt und großflächig mit Binsen, Torfmoosen oder Laichkraut bedeckt.

Die Flugzeit erstreckt sich von Anfang Juni bis Mitte September, mit einer Hauptflugzeit im Juli/August. Die Eier werden in Torfmoosen, Binsen, Laichkraut etc. abgelegt. Innerhalb von ein bis zwei Jahren entwickeln sich die Larven zwischen Wasserpflanzen, im Wurzelgeflecht sowie im Schlamm. Ab Anfang Juni verlassen die Larven das Gewässer, um sich zur flugfähigen Libelle zu häuten. Die Tiere fliegen nur kurze Strecken, so dass das Ausbreitungspotential eher gering ist.

Als südwesteuropäische Art erreicht die Scharlachlibelle in Norddeutschland ihre nördliche Verbreitungsgrenze. In Nordrhein-Westfalen sind insgesamt 25-30 bodenständige Vorkommen bekannt (2000-2006).