Artinformationen

Artenschutzmaßnahmen

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  • Maßnahmen
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Bestandserfassung

Verbreitungskarten

Scharlachlibelle  (Ceriagrion tenellum (DE Villers,1789))

(Syn.: Agrion tenellum, Ceriagrion tenella, Pyrrhosoma tenellum)

Biologie/Lebenszyklus

Imagines/Alttiere

Phänologie
Allgemein
  • (Ende Mai) Anfang Juni – Mitte September (Ende September)
Hauptflugzeit
  • Juli – August
Flugperiode
  • k.A.
Reproduktion
Anzahl Eier
  • k.A.
Eiablageplatz
  • endophytische, emerse und submerse Ablage
  • in aufrecht stehende, schwimmende oder untergetauchte Pflanzenteile
  • Torfmoose (Sphagnum spec.), Zwiebel-Binse (Juncus bulbosus), Laichkraut (Potamogeton spec.), Sumpf-Johanniskraut (Hypericum elodes), Sumpfbinse (Eleocharis multcaulis)
Mobilität
mobil
  • i.d.R. bis 130 (max. 750) m vom Fortpflanzungsgewässer entfernt
  • geringes Ausbreitungs-/Wanderverhalten
Aktivität
Kopulation
  • v.a. 11.30-17.30 Uhr
Bewegungsaktivität
  • v.a. vormittags und nachmittags
Lebensdauer
  • Ø 8-17 Tage, max. 30 Tage
Aufenthaltsort
  • in besonnter, reich strukturierter Vegetation nahe der Gewässer
  • Männchen sitzen z.B in Juncus-Bulten
Ernährung
  • Räuberisch

Eientwicklung

Entwicklungsdauer
  • ca. 21-28 Tage

Larvalentwicklung

Stadien
  • k.A.
Entwicklungsdauer
  • 1-2 Jahre je nach Temperaturhaushalt des Gewässers, vmtl. 2 Jahre in Mitteleuropa
Aufenthaltsort
  • zwischen submersen Pflanzen nahe der Gewässeroberfläche (letzte Larventadien)
  • sowie im Wurzelgeflecht und im Schlamm
Ernährung
  • k.A.
Phänologie
Schlupfzeit
  • Larve: Ab Mitte August
  • Schlupfzeit Imago: (Ende Mai) Anfang Juni – Anfang August (Mitte August)
  • Hauptschlupfzeit Imago
  • Juni – Juli
Schlupfperiode
  • 70 Tage
Ort der Imaginalhäutung
  • senkrechte Pflanzenblätter z.B. Binsen (Juncus effusus), Seggen, Rohrkolben, Torfmoose
  • auch an Stämmen von Erle, Gagelstrauch
  • bis max. 10 cm hoch

Überwinterung

Überwinterungsmodus
  • Als Larve

Populationsbiologie

Populationsdichte
  • max. 1,5 Ind/m
  • Ø 22 (max. 48,0) Exuvien/m Uferlinie (NRW)
  • z.T. > 100 Ind./Vorkommen (NRW)
Geschlechterverhältnis
  • 1:1,5 (Weibchen:Männchen)
Mortalität
  • Ei-Im: k.A.

Biogeografie

Lebensraum

Primärstandorte
  • In NRW: v.a. durchströmte Gewässer in Heidemooren (Schlenken, Hedeweiher, Moorgräben)
  • In Süddeutschland: Kalkquellmoore, Verlandungsbereiche kalkreicher Quellseen mit Schneidenbinsen-Röhrichten
Sekundärstandorte
  • In NRW: künstlich entstandene Gewässer in Sand- und Tonabgrabungen
  • extensiv genutzte Fischteiche
Fortpflanzungsgewässer
Gewässerbreite
  • Benötigt kleine, offene Wasserflächen im Röhricht-/Binsengürtel, Schlenken
Gewässertiefe
  • An Schlenken bis 15 cm
  • An Seen bis 2-3 m
  • Gewässer trocknet i.d.R. nicht aus
Fließgeschwindigkeit
  • fehlend bis sehr gering
  • an der nördlichen Arealgrenze an fließendes Wasser gebunden ?
  • In NRW: Fortpflanzungsgewässer werden durchströmt
Sediment
  • Feinkörniges Substrat (Sand, Ton, Schlamm)
Temperatur
  • Ganztätig besonnte, unbeschattete Gewässer
  • im Winter eisfrei, max. oberflächlich zufrierend
  • im Sommer mäßig bis starke Erwärmung
Gewässergüte
  • k.A.
Sediment
  • oligotroph bis mesotroph
Fischbesatz
  • Möglichst fischfrei
Vegetation
  • In NRW: Präferenz von Gewässern mit großen Beständen von Binsen (Juncus spec.), Torfmoosen (Sphagnum spec.) oder Laichkraut (Potamogeton sec.)
  • Gewässer in windgeschützter Lage von Wald oder Gebüsch umgeben
Vegetationsdeckung
  • Große Bereiche der Wasseroberfläche mit Pflanzen bedeckt
Vegetationshöhe
  • k.A.
Chemismus des Gewässers
pH-Wert
  • 3,6-8,1
O2-Gehalt
  • min. 2,5 mg/l
O2-Sättigung
  • k.A.
Härte
  • k.A.
Nitrat-Gehalt
  • k.A.

Verbreitung

Gesamtverbreitung
  • atlanto-mediterran
  • von Nordafrika über Südwesteuropa bis Mitteleuropa und über den Balkan bis Vorderasien
  • Verbreitungsschwerpunkt: in Südwesteuropa, Balkan, Kleinasien
(Mittel-)europa
  • Verbreitungsschwerpunkt: Spanien, Frankreich, Italien
  • nördliche Verbreitungsgrenze: in Mitteleuropa
  • dort auch in Süd-England, Benelux-Länder, Deutschland, Schweiz
Deutschland
  • nördliche Verbreitungsgrenze in Deutschland: in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen