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Bestandserfassung

Verbreitungskarten

Seggenrohrsänger  (Acrocephalus paludicola (Vieill.,1819))

EU-Code: A294

VS-Anh. I

Rote Liste 2021 NRW (Brutvogelarten): 0
Rote Liste 2016 NRW (Brutvogelarten): 0
Rote Liste 2016 NRW (Wandernde Vogelarten): 1
Rote Liste D: 1
Status in NRW: R; Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Status in NRW: R; Erhaltungszustand in NRW (KON):

Der Seggenrohrsänger ist eine sehr seltene, weltweit vom Aussterben bedrohte Rohrsängerart, die dem häufigeren Schilfrohrsänger sehr ähnlich ist. Das einstige Brutareal des Seggenrohrsängers in Deutschland erstreckte sich über weitere Teile des Norddeutschen Tieflandes vom Niederrhein bis nach Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Bis 2015 hielt sich ein letzter Restbestand im Nationalpark Unteres Odertal, Brandenburg. Auf der Roten Liste der Brutvogelarten Deutschlands wird sie noch als „vom Aussterben bedroht“ geführt. Die einst besiedelten Lebensräume im Oderbruch bestehen aus weiträumigem, offenem Überschwemmungsgrünland mit kniehoher Vegetation, vorherrschend aus Rohrglanzgras, Wiesenfuchsschwanz und mittelhohen Seggen. Zum Erhaltung dieser Habitate ist ein aufwändiges Management erforderlich.

In Nordrhein-Westfalen verschwand die Art um 1955. Letzte Bruten wurden an den Krickenbecker Seen, Kreis Viersen, nachgewiesen. Gegenwärtig wird diese Singvogelart nur noch als jährlicher (?) Durchzügler im Spätsommer in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen. Bekannte landesweite Rastgebiete, wie beispielsweise die Rieselfelder Münster, weisen großflächige Röhrichtbestände auf. Seggenrohrsänger überqueren als Langstreckenzieher Mittel- und Westeuropa und ziehen entlang der Atlantikküste nach Westafrika. Bekannte Überwinterungsgebiete befinden sich im Senegal.