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Gartenrotschwanz  (Phoenicurus phoenicurus (Linnaeus, 1758))

EU-Code: A274

VS-Art. 4(2)

Rote Liste 2021 NRW (Brutvogelarten): V
Rote Liste 2016 NRW (Brutvogelarten): 2
Rote Liste 2016 NRW (Wandernde Vogelarten): V
Rote Liste D: V
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (KON): U

Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)
© Foto: Heinz König, Menden
Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus)
© Foto: Martin Woike, Haan

Der Gartenrotschwanz ist ein 14 cm großer Singvogel, mit einem charakteristischen roten Schwanz, der ständig vibriert. Bei den kontrastreich gefärbten Männchen sind Kehle und Gesicht schwarz, und die Bauchseite rot gefärbt. Die Weibchen sind insgesamt unscheinbarer braun gezeichnet. Der komplexe Gesang besteht aus aneinander gereihten Elementen, die mit einem lang gezogenen Hochton eingeleitet werden, und mit einem kurzen Triller ausklingen. Die Nahrung besteht aus kleinen Wirbellosen, vor allem aus Insekten und Spinnen. Gelegentlich werden auch Beeren und Früchte gefressen.

Der Gartenrotschwanz ist ein Zugvogel, der als Langstreckenzieher in West- und Zentralafrika überwintert. In Nordrhein-Westfalen tritt er immer seltener als Brutvogel auf. Früher kam der Gartenrotschwanz häufig in reich strukturierten Dorflandschaften mit alten Obstwiesen und -weiden sowie in Feldgehölzen, Alleen, Auengehölzen und lichten, alten Mischwäldern vor. Mittlerweile konzentrieren sich die Vorkommen in Nordrhein-Westfalen auf die Randbereiche von größeren Heidelandschaften und auf sandige Kiefernwälder. Zur Nahrungssuche bevorzugt der Gartenrotschwanz Bereiche mit schütterer Bodenvegetation. Das Nest wird meist in Halbhöhlen in 2 bis 3 m Höhe über dem Boden angelegt, zum Beispiel in alten Obstbäumen oder Kopfweiden. Die Eiablage beginnt ab Mitte April, Zweitgelege sind möglich. Bis Ende Juni sind alle Jungen flügge.

In Nordrhein-Westfalen kommt der Gartenrotschwanz in allen Naturräumen vor. Allerdings sind die Bestände seit einigen Jahrzehnten großräumig rückläufig, so dass sich mittlerweile deutliche Verbreitungslücken zeigen. Verbreitungsschwerpunkte bilden die Heidelandschaften in den Bereichen Senne, Borkenberge und Depot Brüggen-Bracht. Der Gesamtbestand wird auf 5.000 bis 7.500 Brutpaare geschätzt (2015).