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Bestandserfassung

Verbreitungskarten

Tannenhäher  (Nucifraga caryocatactes (Linnaeus, 1758))

EU-Code: A344

Rote Liste 2021 NRW (Brutvogelarten): 2
Rote Liste 2016 NRW (Brutvogelarten): *
Rote Liste D: *
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (ATL):
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (KON): G↓

Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes)
© Foto: Martin Woike, Haan

Mit einer Körpergröße von 32 cm ist der Tannenhäher etwas kleiner als der Eichelhäher. Die Vögel haben ein schokoladenbraunes Gefieder, das mit weißen Tropfenflecken und Strichen gezeichnet ist. Auffallend ist die weiße Färbung auf der Unterseite des kurzen Schwanzes. Die Flügel sind schwarz gefärbt, und wirken im Flug sehr breit. Der Ruf ist ein lautes, schnarrendes „krärr-krärr…“. Tannenhäher sind zwar Allesfresser, allerdings überwiegt pflanzliche Nahrung (z.B. Fichtensamen, Beeren, Haselnüsse). Ab dem Spätsommer legen die Tiere Nahrungsvorräte für den Winter an.

Tannenhäher treten in Nordrhein-Westfalen seit den 1950er Jahren als Ganzjahresgäste sowie als regelmäßige Brutvögel auf. Die Hauptverbreitungsgebiete liegen in Nordosteuropa und Russland sowie in den europäischen Gebirgsregionen. Als „Invasionsart“ dringt der Tannenhäher in regelmäßigen Abständen aus nordischen und sibirischen Populationen bis nach Nordrhein-Westfalen vor (die letzten Invasionsjahre waren 1985, 1993).

Geeignetes Bruthabitat sind ausgedehnte Fichtenwälder in höheren Berglagen. Aufgrund seiner Vorliebe für Haselnüsse als Vorratsnahrung ist der Tannenhäher zugleich auf größere Bestände von Haselsträuchern angewiesen. Außerhalb der Brutzeit (v.a. August/September) erscheinen die Tiere zur Nahrungssuche auch im Siedlungsbereich in Parkanlagen und Gärten. Das Nest wird auf größeren Fichten angelegt. Die Eiablage erfolgt frühestens ab Anfang März bis Anfang April, spätestens im Juli werden die Jungen flügge. Sie bleiben für einige Wochen bei den Eltern.

Der Tannenhäher kommt als Brutvogel in Nordrhein-Westfalen vor allem im Sauer- und Siegerland vor. Der Gesamtbestand wird auf etwa 1.000 Brutpaare geschätzt (2000-2006).