Baumfalke  (Falco subbuteo L.)

EU-Code: A099

VS-Art. 4(2)

Rote Liste 2021 NRW (Brutvogelarten): 3
Rote Liste 2016 NRW (Brutvogelarten): 3
Rote Liste 2016 NRW (Wandernde Vogelarten): V
Rote Liste D: 3
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Status in NRW: B; Erhaltungszustand in NRW (KON): U

Baumfalke (Falco subbuteo)
© Foto: Peter Schütz, Essen
Baumfalke (Falco subbuteo)
© Foto: Peter Schütz, Essen

Mit einer Körpergröße von 29 bis 35 cm ist der Baumfalke ein kleiner schlanker Falke mit langen spitzen Flügeln und einem mittellangen Schwanz. Oberseits ist er schiefergrau, unterseits heller mit dunklen Längsstreifen gefärbt. Charakteristisch sind die helle Kehle, der kräftige dunkle Bartstreif sowie die rostrote Schenkelbefiederung („Hosen“). Männchen und Weibchen sind äußerlich kaum zu unterscheiden. Unausgefärbte Jungvögel sind bräunlich gefärbt, die „Hosen“ sind noch unauffällig rahmfarben. Baumfalken sind exzellente, schnelle Flieger. Der Ruf ist ein reines, wiederholtes „kju“ oder „ket“ sowie bei Erregung ein metallisch klingendes, rasches „kikiki…“. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Singvögeln (vor allem Schwalben, Feldlerchen) und Insekten (vor allem Libellen, Käfer, Schmetterlinge), die im Flug erbeutet werden.

Der Baumfalke ist ein Zugvogel, der als Langstreckenzieher im tropischen Afrika südlich der Sahara überwintert. In Nordrhein-Westfalen kommt er als seltener Brutvogel und als Durchzügler vor. Baumfalken besiedeln halboffene, strukturreiche Kulturlandschaften mit Feuchtwiesen, Mooren, Heiden sowie Gewässern. Großflächige, geschlossene Waldgebiete werden gemieden. Die Jagdgebiete können bis zu 5 km von den Brutplätzen entfernt liegen. Diese befinden sich meist in lichten Altholzbeständen (häufig 80-100jährige Kiefernwälder), in Feldgehölzen, Baumreihen oder an Waldrändern. Als Horststandort werden alte Krähennester (Rabenkrähe, Elster) genutzt. Nach der Ankunft aus den Überwinterungsgebieten erfolgt ab Mai die Eiablage, spätestens im August sind die Jungen flügge.

Der Baumfalke besiedelt in Nordrhein-Westfalen vor allem das Tiefland. Regionale Dichtezentren liegen im Bereich des Münsterlandes, der Senne, der Schwalm-Nette-Platte sowie am Unteren Niederrhein. Der Gesamtbestand wird auf 400 bis 600 Brutpaare geschätzt (2021).