Spießente  (Anas acuta L.)

EU-Code: A054

VS-Art. 4(2)

Rote Liste 2016 NRW (Wandernde Vogelarten): 3
Rote Liste D: 2
Status in NRW: R; Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Status in NRW: R; Erhaltungszustand in NRW (KON): U

Spießente (Anas acuta)
© Foto: Joachim Weiss, Lüdinghausen
Spießente (Anas acuta)
© Foto: Martin Woike, Haan

Die Spießente ist eine schlanke, langhalsige Schwimmente und erreicht eine Körpergröße von 56 cm. Die Männchen haben im Brutkleid einen schokoladenbraunen Kopf und Hals, und tragen von der weißen Brust bis zu den Halsseiten eine breite weiße Zeichnung. Die Oberseite ist durchgehend grau gefärbt. Die Weibchen ähneln weiblichen Stock- und Schnatterenten. Beide Geschlechter haben einen charakteristischen, spießartig verlängerten Schwanz. Der selten zu hörende Ruf der Spießente ist ein tiefes, pfeifendes „krlüe“ oder „krük“. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Wasserpflanzen, seltener auch aus kleinen Schnecken und Insektenlarven. Spießenten kommen in Nordrhein-Westfalen vor allem als Durchzügler und Wintergäste sowie unregelmäßig als Brutvögel vor (bislang 2 Bruten am Unteren Niederrhein).

Das Hauptverbreitungsgebiet der Spießente liegt in Nordeuropa, Osteuropa und Russland. Die Vögel erscheinen von September bis April, maximale Bestandszahlen werden auf dem Frühjahrsdurchzug im März erreicht. Als Rast- und Überwinterungsgebiete nutzt die Spießente seichte Uferbereiche von größeren Stillgewässern (Altwässer, Teiche, Seen) im Bereich großer Flussauen. Zum Teil erscheinen die Tiere zur Nahrungssuche auch auf überschwemmten Grünlandbereichen.

Als Durchzügler kommt die Spießente in Nordrhein-Westfalen vor allem in der Westfälischen Bucht und im Niederrheinischen Tiefland vor. Die bedeutendsten Rastvorkommen liegen in den Vogelschutzgebieten „Unterer Niederrhein“ und „Rieselfelder Münster“ mit mehr als 150 bzw. 75 Individuen. Der Maximalbestand des Durchzugs wird landesweit auf bis zu 1.000 Individuen geschätzt (2015). Spießenten treten in kleinen Trupps mit bis zu 30 Tieren auf.