Zwergschnepfe  (Lymnocryptes minimus (Brnnich,1764))

Art und Abgrenzung der Fortpflanzungs- und Ruhestätte (FoRu)

„Weite Abgrenzung“

Ruhestätte: Zwergschnepfen ziehen zwischen den Brut- und Überwinterungsgebieten über das Binnenland (DELANY et al. 2009: 259). Während des Frühjahrs- und Herbstzuges aber auch zur Überwinterung rasten die Vögel einzeln oder in kleinen Trupps in Feuchtgebieten mit ausreichend Deckung. Neben fakultativ und nur sporadisch genutzten Rastplätzen (die z. B. auch in zeitweise überschwemmten Ackerflächen liegen können) gibt es regelmäßig von Individuengruppen genutzte traditionelle Rastplätze. Diese traditionellen Rastplätze sind jeweils als Ruhestätte abzugrenzen, wobei jährliche Verlagerungen innerhalb der Ruhestätte aufgrund von Wasserstandschwankungen und landwirtschaftlicher Nutzung auftreten können. Die Ruhestätte besteht aus den Schlafplätzen sowie den regelmäßig für die Nahrungssuche genutzten Flächen.

Lokalpopulation

  • Vorkommen im Schutzgebiet, Einzelvorkommen

Habitatanforderungen

  • Wichtige Habitatelemente / Faktoren (ggf. unter Berücksichtigung regional unterschiedlicher Präferenzen). Zusammenstellung aus BAUER et al. (2005), DIETZEN in DIETZEN et al. 2016, GLUTZ VON BLOTZHEIM et al. 1985: 19, KLIEBE (1997), LANUV (2010), MILDENBERGER (1982).
    • Verlandungs- und Überschwemmungszone flacher, stehender Gewässer.
    • Wechselfeuchte Standorte in Nasswiesen, Großseggenrieden, Moorgebieten, Schilf- und Röhrichtbeständen (auch in Absetzbecken und Rieselfeldern) mit weichem Substrat.
    • Deckungsreiche Flachuferbereiche von Abgrabungsgewässern.
    • Grabenufer und Bachuferbereiche mit weichem Boden und Deckung durch Vegetation, insbesondere bei Frost.
    • Hoch- und Niedermoore.
    • Der Pflanzenwuchs soll ausreichend Deckung bieten (kryptische Tarnfärbung), darf aber nicht zu hoch und zu dicht stehen. Bevorzugt werden z. B. durch Weidevieh zertretene Sumpfseggengesellschaften, Randzonen von höheren Carex-, Typha- oder Phragmites-Beständen, vor allem wenn schlammiger Boden zutage tritt.
    • Die Überwinterungsgebiete von einzelnen Individuen können manchmal nur wenige qm groß sein.
    • Bei der Nahrungssuche werden Schlickflächen gegenüber gut durchfeuchteten Grasflächen bevorzugt (KLIEBE 2008).

  • Schlaf- und Nahrungshabitate können räumlich identisch sein, ansonsten sollen sie in unmittelbarer räumlicher Nähe zueinander liegen (umso näher, desto günstiger).