Krickente  (Anas crecca L.)

Brutvögel und Rastvögel

Art und Abgrenzung der Fortpflanzungs- und Ruhestätte (FoRu)

„Weite Abgrenzung“

Fortpflanzungsstätte: Die Krickente legt ihre Nester gut gedeckt in dichter Vegetation (Pfeifengras, Brennnesselgebüsch, Seggenbülten, Buschwerk) in Ufernähe an; in Heidemoorkomplexen, auch in Heidekrautgebüsch und anderer Waldvegetation in einiger Entfernung von Gewässern (RUTSCHKE 1990). Optimale Lebensräume sind in NRW Moorgewässer und Heideweiher. Krickenten kommen aber auch in Rieselfeldern, Klärteichen, Flachgewässern, Tongruben, Altarmen, Erlenbruchwäldern und Grabensystemen in Niedermooren, mitunter auch an Fließgewässern vor, insbesondere wenn dort Weidengebüsch oder andere Deckung vorhanden ist (MILDENBERGER 1982, SUDFELDT in NWO 2002). Das Nest wird in jedem Jahr neu angelegt. Da die Jungvögel Nestflüchter sind, ist das engere Umfeld mit den zur Jungenaufzucht notwendigen Strukturen der Fortpflanzungsstätte hinzuzurechnen. In der Konsequenz umfasst die Fortpflanzungsstätte damit den Bereich der Nestanlage und den brutzeitlichen Aufenthaltsraum bis zum Flüggewerden der Jungtiere (Gewässer mit Uferbereich).

Ruhestätte: Während der Brutzeit sind die Ruhestätten in der Fortpflanzungsstätte enthalten. Nach der Brutzeit (hauptsächlich im Juli und August) macht die Krickente ihre Vollmauser durch und ist in dieser Zeit flugunfähig. Die Vorkommen sind dann auf relativ kleinflächige Areale beschränkt und gleichzeitig stark auf Gebiete ohne Störungen angewiesen. Diese traditionellen Rastplätze sind als Ruhestätten abzugrenzen und setzen sich aus dem (Flach-) Gewässer und dessen Ufer zusammen.

Lokalpopulation

  • Vorkommen in einem Schutzgebiet; Einzelvorkommen (Gewässer, Heidemoorkomplex)

Habitatanforderungen

  • Krickenten besiedeln meist kleinere Gewässer wie Moorgewässer, Heideweiher, Rieselfelder, Klärteiche, Flachgewässer, Tongruben, Altarme, Erlenbruchwälder und Grabensysteme in Niedermooren, selten Fließgewässer (MILDENBERGER 1982, MUNLV 2007, SUDFELDT in NWO 2002, SUDMANN in GRÜNEBERG & SUDMANN et al. 2013).
  • Der Raumbedarf zur Brutzeit wird von FLADE (1994) mit < 1 bis > 5 ha angegeben.
  • Eine geringe Tiefe des Gewässers ist von entscheidender Bedeutung, da die Krickente als kleine Gründelente nur in flachem Wasser die submerse Vegetation erreichen kann. Die Nahrungssuche erfolgt vorwiegend seihend. Sie frisst sowohl tierische wie pflanzliche Kost (Kleinsttiere, Wasserpflanzen).
  • Das Nest wird meist in dichter Vegetation in Gewässernähe gebaut (RUTSCHKE 1990).

Art und Abgrenzung der Fortpflanzungs- und Ruhestätte (FoRu)

„Weite Abgrenzung“

Ruhestätte: Die Krickente benötigt Rastgebiete während des Frühjahrs- und Herbstzuges und für die Überwinterung. Meist rastet die Art in mittelgroßen Trupps auf Flachgewässern. Gewässer mit Verlandungszone oder extrem nahrungsreiche Absetzbecken, Rieselfelder und ähnliche Gewässer werden präferiert. Neben fakultativ und nur sporadisch genutzten Rastplätzen gibt es regelmäßig von größeren Individuengruppen genutzte traditionelle Rast- und Schlafplätze. Diese traditionellen Rast- und Schlafplätze sind jeweils als Ruhestätte abzugrenzen. Die Ruhestätte besteht aus den Schlafplätzen sowie den in räumlich-funktionalem Zusammenhang stehenden Nahrungsflächen.

Lokalpopulation

  • Vorkommen in einem Schutzgebiet; Vorkommen im Kreisgebiet

Habitatanforderungen

  • Krickenten rasten in nahrungsreichen, eutrophen Flachgewässern, z. B. Altarme, Rieselfelder, Klärteiche, Bergsenkungsgebiete mit flachen Überstauungsflächen, Heide- und Moorweiher, überschwemmtem Grünland sowie langsam fließenden Gewässern und Abgrabungsgewässern (BURKHARDT 1993, DIETZEN in DIETZEN et al. 2015, LANUV 2010, MILDENBERGER 1982, PEITZMEIER 1969, SUDMANN 2002, 2010).
  • Krickenten sind tag- und nachtaktiv. Im Winter erfolgen tagsüber meist Ruhephase, nachts Nahrungsaufnahme. Die Nahrungssuche findet v. a. seihend im feuchten Schlamm und Seichtwasser bis ca. 20 cm Wassertiefe statt. Die Nahrung ist pflanzlich und tierisch, im Winter werden v. a. Sämereien gefressen (Bauer et al. 2005: 92).

  • Nahrungs- und Ruheplätze sind i. d. R. identisch.