Knäkente  (Anas querquedula L.)

EU-Code: A055

Art und Abgrenzung der Fortpflanzungs- und Ruhestätte (FoRu)

Fortpflanzungsstätte:

Ruhestätte: Bei den Arten handelt es sich um Zug- und Rastvögel, die sich während der Frühjahrs- und Herbstrast oder während des Winters in der Regel in Trupps auf geeigneten Gewässern aufhalten. Neben fakultativ und nur sporadisch genutzten Rastplätzen gibt es regelmäßig von größeren Individuengruppen genutzte traditionelle Rast- und Schlafplätze. Diese traditionellen Rast- und Schlafplätze sind jeweils als Ruhestätte abzugrenzen. Die Ruhestätte besteht aus den Schlafplätzen sowie den ggf. räumlich davon abweichenden essenziell und regelmäßig für die Nahrungssuche genutzten Flächen. Der räumliche Umgriff ergibt sich aus dem für die Nahrungssuche genutzten Aktionsradius im Umfeld der Rastgewässer, der störungsarm sein muss, damit sich die Funktion als Ruhestätte entfalten kann. Die Arten weisen in NRW folgenden Status auf (LANUV 2010): Rastvogel (Knäkente, Krickente, Löffelente, Spießente), Rast- und Wintervogel (Pfeifente, Schnatterente), Brutvogel (Knäkente, Krickente, Löffelente, Schnatterente, Spießente).

Lokalpopulation

  • Knäkente, Krickente, Löffelente, Schnatterente, Spießente (Brutvorkommen): Vorkommen in einem Schutzgebiet; Einzelvorkommen
  • Knäkente, Krickente, Löffelente, Pfeifente, Schnatterente, Spießente (Rast/Wintervorkommen): Vorkommen in einem Schutzgebiet; Vorkommen im Kreisgebiet

Habitatanforderungen

  • Knäkente Rasthabitate: Feuchtgebiete mit Flachwasser- und / oder Schlammzonen sowie dichter Ufervegetation (Hochstauden, Weiden- oder Faulbaumgebüsche) und / oder Röhrichtvegetation, flache Seen, Moorgewässer, Rieselfelder und überschwemmtes Grünland (PEITZMEIER 1969, MILDENBERGER 1982, LANUV 2010). Die Knäkente ist tag- und nachtaktiv. Nahrungssuche meist seihend im Flachgewässer, Nahrung besteht aus Wasserpflanzen und -tieren (BAUER et al. 2005 S. 101).
  • Krickente Rasthabitate: Nahrungsreiche, eutrophe Flachgewässer, z.B. Altarme, Rieselfelder, Klärteiche, Bergsenkungsgebiete mit flachen Überstauungsflächen, Heide- und Moorweiher, überschwemmtes Grünland sowie langsam fließende Gewässer und Abgrabungsgewässer (PEITZMEIER 1969, MILDENBERGER 1982, LANUV 2010). Die Krickente ist tag- und nachtaktiv, im Winter tagsüber meist Ruhephase, nachts Nahrungsaufnahme. Nahrungssuche v. a. im feuchten Schlamm und Seichtwasser bis ca. 20 cm Wassertiefe, Nahrung pflanzlich und tierisch, im Winter v. a. Sämereien (BAUER et al. 2005 S. 92).
  • Löffelente Rasthabitate: Feuchtgebiete mit flachen Wasserflächen, Abgrabungsgewässer und Seen mit flachen Uferbereichen, Rieselfelder, Bergsenkungsgebiet und überschwemmtes Grünland (PEITZMEIER 1969, MILDENBERGER 1982, LANUV 2010). Nahrungssuche v. a. durch Seihen im Wasser, gelegentlich tauchen bis 80 cm (BAUER et al. 2005 S. 105). Nahrung pflanzlich und tierisch, im Herbst und Winter v. a. pflanzlich (BAUER et al. 2005 S. 104).
  • Pfeifente Rasthabitate: strömungsarme Buchten in Fließgewässern, Altarme, Abgrabungsgewässer mit angrenzendem Grünland (mit geringer Vegetationshöhe), Rieselfelder und überschwemmtes Grünland (PEITZMEIER 1969, MILDENBERGER 1982, LANUV 2010). Die Pfeifente ist tag- und nachtaktiv. Nahrungssuche erfolgt je nach Angebot, Störung oder Wasserstand vom (Flucht-) Gewässer aus auf Grünland weidend (meist nachts), zu Fuß auf Schlickflächen von der Wasseroberfläche oder gründelnd. Nahrung v. a. pflanzlich (Gräser, Wasserpflanzen, BAUER et al. 2005 S. 89).
  • Schnatterente Rasthabitate: Abgrabungsgewässer und Seen mit flachen Uferbereichen, Altarme und langsam fließende Gewässer mit ausgeprägter, dichter Ufervegetation und Flachwasserzonen, Rieselfelder und Klärteiche mit ausreichendem pflanzlichem Nahrungsangebot sowie überschwemmtes Grünland (PEITZMEIER 1969, MILDENBERGER 1982, LANUV 2010). Die Schnatterente ist tag- und nachtaktiv. Die Nahrungssuche erfolgt seihend und gründelnd im Flachwasser. Nahrung v. a. im Winterhalbjahr pflanzlich (BAUER et al. 2005 S. 86).
  • Spießente Rasthabitate: Flachgewässer wie Altarme, Rieselfelder und Klärteiche mit ausreichendem Nahrungsangebot, u.a. an Wasserpflanzen, strömungsarme Buchten in Fließgewässern sowie überschwemmtes Grünland (PEITZMEIER 1969, MILDENBERGER 1982, LANUV 2010). Nahrungssuche überwiegend nachts, bevorzugt im Seichtwasser bis 30 cm, Gründeln bis 50 cm Wassertiefe. Nahrung pflanzlich und tierisch, im Herbst und Winter v. a. pflanzlich (BAUER et al. 2005 S. 99).