Star (Sturnus vulgaris Linnaeus, 1758)
EU-Code: A351
Rote Liste 2021 NRW (Brutvogelarten): 3
Rote Liste 2016 NRW (Wandernde Vogelarten): *
Rote Liste D: 3
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): U
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (KON): U
Beim Star handelt es sich mit einer Körperlänge von 21,5 cm um einen mittelgroßen Singvogel. Der Schwanz ist kurz und die Flügel wirken im Flug dreieckig und spitz. Im Schlichtkleid sind die Körperfedern schwarz und haben weiße Spitzen. Das gesamte Gefieder erscheint dadurch stark gefleckt. Der Schnabel ist dunkel. Der Wechsel zum Prachtkleid erfolgt im Frühjahr ohne Mauser. Das Gefieder ist dann insgesamt schwarz und zeigt einen metallischen grün-blau-violetten Glanz. Der Schnabel ist gelb. Die Geschlechter unterscheiden sich nur geringfügig. Das Weibchen glänzt weniger intensiv metallisch und das Perlmuster des Gefieders bleibt meist deutlicher erhalten. Die Schnabelbasis des Männchens ist im Prachtkleid unten hellblau, die des Weibchens rötlich weiß. Der Star verfügt über ein reiches Stimmenrepertoire. Sein Gesang setzt sich aus lauten, langgezogenen Pfeiftönen und leisen knackenden, knirschenden Passagen zusammen. Außerdem ist er in der Lage andere Vogelstimmen (z.B. Pirol) oder Umgebungsgeräusche zu imitieren und in seinen Gesang einzubauen. Das Nahrungsspektrum des Stars ist vielseitig und jahreszeitlich wechselnd. Während im Frühjahr/Frühsommer vor allem Wirbellose und Larven am Boden gesucht werden, frisst er im Sommer/Herbst fast ausschließlich Obst und Beeren und im Winter wilde Beerenfrüchte und vielfach Abfälle.
Diese Art besiedelt die boreale und gemäßigte, sowie die nördliche mediterrane Zone der Westpaläarktis. In NRW kommt die Nominatform als Brutvogel von den Niederungen bis in montane Regionen vor, aber auch als regelmäßiger Durchzügler und Gastvogel. Im Tiefland verbleibt er auch im Winter. Die Hauptwinterquartiere dieses Kurzstrecken- bzw. Teilziehers, der Nord- und Osteuropa weitgehend verlässt, liegen im Süden und Westen seines Brutareals. Der Star hat Vorkommen in einer Vielzahl von Lebensräumen. Als Höhlenbrüter benötigt er Gebiete mit einem ausreichenden Angebot an Brutplätzen (z.B ausgefaulte Astlöcher, Buntspechthöhlen) und angrenzenden offenen Flächen zur Nahrungssuche. Ursprünglich ist die Art wohl ein Charaktervogel der mit Huftieren beweideten, halboffenen Landschaften und feuchten Grasländer gewesen. Durch bereitgestellte Nisthilfen brütet dieser Kulturfolger auch immer häufiger in Ortschaften, wo ebenso alle erdenklichen Höhlen, Nischen und Spalten an Gebäuden besiedelt werden. Die Revierbesetzung erfolgt teilweise schon Ende Februar/März, Hauptbrutzeit ist Anfang April bis Juni.
Das Verbreitungsbild des Stars in NRW ist flächendeckend, dünnt in den geschlossenen Waldgebieten der Mittelgebirge und des Tieflands jedoch aus. Entscheidend hierbei ist allein die Habitatausstattung und nicht die Höhenlage, da die Art selbst in den höchsten Lagen noch als Brutvogel anzutreffen ist. Der Gesamtbestand wird auf 155000 bis 200000 Reviere geschätzt (2014).