Beutelmeise (Remiz pendulinus (Linnaeus, 1758))
EU-Code: A336
Rote Liste 2021 NRW (Brutvogelarten): 1
Rote Liste 2016 NRW (Wandernde Vogelarten): 1
Rote Liste D: 1
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (KON): S
- Beutelmeise (Remiz pendulinus)
© Foto: Martin Woike, Haan
Mit einer Körpergröße von 11 cm ist die Beutelmeise etwa so groß wie eine Blaumeise. Die Tiere sind auffallend kontrastreich gezeichnet. Kopf und Kehle sind grauweiß gefärbt, das Gesicht ziert eine breite, schwarze Augenmaske. Der Rücken ist kastanienbraun und die Bauchseite rahmfarben. Die Rufe sind ein sehr hohes „ziih“ oder „siiüü“, die auch gereiht vorgetragen werden. Die Nahrung besteht aus kleinen Insekten und Spinnen sowie aus kleinen Sämereien.
In Nordrhein-Westfalen kommt die Beutelmeise seit den 1980er-Jahren als seltener Brutvogel vor. Die Hauptverbreitungsgebiete liegen in Osteuropa, auf dem Balkan und im Mittelmeerraum. Die Beutelmeise bewohnt Weidengebüsche, Ufergehölze und Auwaldinitialstadien, die an großen Flussläufen, Bächen, Altwässern oder Baggerseen gelegen sind. Dabei werden reich strukturierte Standorte mit einem Mosaik aus kleinen Gewässern, Gehölzbeständen und Röhrichten bevorzugt. Aus Pflanzenwolle, Tierhaaren und Blattfasern bauen die Tiere kunstvolle Nesthöhlen, die sie an den äußeren Astspitzen von Bäumen und Büschen in 3 bis 5 m Höhe anlegen. Ab Ende April/Anfang Mai beginnt das Brutgeschäft mit zwei, selten sogar drei erfolgreichen Bruten im Jahr. Spätestens im August sind die letzten Jungen flügge.
Die Beutelmeise kommt in Nordrhein-Westfalen vor allem im Einzugsbereich von Weser, Lippe und Rhein vor. Die anfangs schnelle Ausbreitung hat sich in den 1990er-Jahren wieder abgeschwächt. Der Gesamtbestand wird auf weniger als 40 Brutpaare geschätzt (2015).