Artinformationen

Artenschutzmaßnahmen

Bestandserfassung

Verbreitungskarten

Löffler  (Platalea leucorodia )

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Hauptsächlich Erfassung balzender, jagender, Beute eintragender Altvögel (Flugrichtung in Karten eintragen). Außerdem Registrierung von Warnrufen und bettelnden Jungvögeln.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende April bis Mitte Mai (Balz, Nahrungsflüge).
  • 2. Anfang bis Ende Juni (Nahrungsflüge, Beuteeintrag).
  • 3. Ende Juli bis Mitte August (Bettelflugphase mit laut und anhaltend bettelnden Jungvögeln).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Brutzeit: frühe Morgen- und späte Abendstunden.
  • Aufzuchtzeit: Sonnenaufgang bis 20 min nach Sonnenuntergang.
  • Erste Fütterungen zwischen 6.30 und 9.00 Uhr (MESZ).
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte April bis Ende August.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Beobachtung von Paarbindung oder Balzflügen/-rufen.
    • Warnrufe, Revierverteidigung von Altvögeln.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Altvogel auf Nest.
    • Gerichtete Beuteflüge von Altvögeln (zum potenziellen Neststandort).
    • Nestlinge oder bettelfliegende Jungvögel in Nestnähe wenn bereits vorher eine Baumfalkenbeobachtung im Revier gelang.
1.1.5. Hinweise:
  • Nach der Balz sind die Vögel in Nestnähe sehr heimlich (vgl. auch Klammer 2006: 233-234).
  • Altvögel wachen oft an exponierter Stelle (abgestorbene Äste, Hochspannungsmasten).
  • Bei gutem Wetter ist bei der Balz ein ausgedehntes gemeinsames Lahnen zu vernehmen.
  • Zur Hochbrutzeit (Anfang bis Mitte Juli) gemeinsam jagende Partner sind Nichtbrüter (besetzen ebenfalls feste Reviere).
  • Verstreut aufgefundene Schwalbenrupfungen weisen auf Revier hin.
  • Je nach Fragestellung kann eine Horstbaumkartierung erforderlich sein (siehe Anhang 6).
  • Unter besetztem Nest findet man kaum Kotflecken.
  • Am Brutplatz zeigen Baumfalken ein aggressives Verhalten (auch gegenüber Menschen). Nestkontrollen sind nur aus größerer Entfernung mit dem Fernglas durchzuführen.
  • In NRW sind die Brutplätze oft nur wenige Jahre besetzt und werden dann gewechselt. (In den neuen Bundesländern besteht dagegen eine größere Ortstreue, vgl. Klammer 2006: 235).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Klammer, G. (2006): Neues Revierverhalten und Biotopwechsel beim Baumfalken Falco subbuteo? Populationsökologie Greifvogel- und Eulenarten 5 (2006): 233-243.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Hauptsächlich Erfassung balzender Altvögel (z.B. Flugjagden zwischen Männchen und Weibchen, Balzfütterungen des Weibchens) sowie von Beuteflügen zum Nistplatz (Richtung in Karte eintragen). Außerdem Registrierung von Rufreihen und anderen Lautäußerungen der Altvögel am Brutplatz, insbesondere Warnrufe und laute Bettelrufe fast flügger oder gerade ausgeflogener Jungvögel.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte März bis Anfang April (Balzverhalten).
  • 2. Mitte April bis Anfang Mai (Balzverhalten).
  • 3. Anfang bis Ende Juni (Warnrufe, Beute eintragende Altvögel, bettelnde Jungvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Frühmorgens und abends.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang März bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Beobachtung von Paarbindung oder Balzflügen/-rufen/-füttern.
    • Warnrufe, Revierverteidigung von Altvögeln.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Altvogel auf Nest.
    • Bettelnde Jungvögel.
    • Junge vor Brutnische (Nistkasten).
    • Beute eintragende Altvögel (nach der Balzperiode ab Ende Mai).
1.1.5. Hinweise:
  • Die Männchen tragen zur Brutzeit nur 3- bis 5-mal am Tag Beute für das Weibchen ein, so dass sich die Besetzung nicht einsehbarer Nester oder Nistkästen in der Regel nicht schnell klären lässt.
  • Je nach Fragestellung kann eine Nestkartierung erforderlich sein (siehe Anhang 6).
  • Im Siedlungsbereich kann die Befragung von Anwohnern oder Anfragen an Naturschutzorgansisationen (Nistkastenbetreuer) weiter helfen.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Hauptsächlich Erfassung von Wanderfalken an möglichen Brutplätzen mit Verhaltensweisen, die in Zusammenhang mit einer Brut stehen: Balzflüge, -rufe, Kopulationen, Beuteübergaben, Beute tragende Altvögel, Bettelrufe und Flugübungen der Jungvögel. Daneben Erfassung von Kotstreifen an Felsen, Bauwerken und Kotflecke unter Bäumen, Häufung von Rupfungen (oft von Tauben).

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang bis Mitte Februar (Balzverhalten).
  • 2. Ende Februar bis Anfang März (Balzverhalten).
  • 3. Anfang bis Ende Mai (anwartende Altvögel, mit Beute fliegendes Männchen, wachendes Weibchen, Warnrufe).
  • Fakultativ 4. Anfang bis Ende Juni (Bettelflug).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Frühmorgens ab Ende der Dämmerungsphase und später Nachmittag.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte Januar bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Balz im Nestbereich.
    • Zweimalige Beobachtung von Balzflügen im Abstand von mindestens 7 Tagen im potenziellen Bruthabitat.
    • Einmalige Beobachtung einzelner wachender, im Luftraum anwartender Altvögel.
    • Paar- und Warnrufe von Altvögeln.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Beuteflüge vor allem des Männchens in der Brut- und frühen Nestlingszeit.
    • Bettelrufe und Bettelflüge der Jungvögel.
    • Junge vor Brutnische (Nistkasten).
1.1.5. Hinweise:
  • Nordische Wanderfalken sind noch bis Ende April auf dem Durchzug oder bei uns im Winterrevier.
  • Der landesweite Brutbestand wird von der AGW (Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz) betreut.
  • Je nach Fragestellung kann eine Nestkartierung erforderlich sein (siehe Anhang 6).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Neben der Horstsuche in geeignet erscheinenden Gehölzen im Winterhalbjahr steht die optische und akustische Erfassung von Balzverhalten im vermuteten Revier im Vordergrund; außerdem Nestbau, Jagd- und Beuteflüge sowie Warnrufe. Eine Nachkontrolle der Horste erfolgt erst am Ende der Brutperiode.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang bis Mitte März (Balzverhalten, Nestbau).
  • 2. Ende März bis Anfang April (Balzverhalten, Nestbau).
  • 3. Ende Mai bis Anfang Juni (Jagd- und Beuteflüge, Warnrufe der Altvögel, Bettelrufe der Jungen).
  • Fakultativ ist zusätzliche Nestkontrolle ab Ende Juni (Junge, Dunenfedern, ggf. Kotspuren (können durch wenige heftige Regenschauer jedoch vernichtet sein)).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Balzrufe häufig in den frühen Morgenstunden.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende Februar bis Anfang Juli.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Beobachtung von Paarbindung, Balzverhalten oder Rufreihen.
    • Zweimalige Beobachtung von An- und Abflügen im Bereich potenzieller Brutgehölze im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende März bis Anfang Juni.
    • Nestbauaktivität.
    • Warnrufe von Altvögeln.
    • Habichte können "flaggend" (d.h. mit gespreizten weißen Unterschwanzdecken) über oder in der Nähe potentieller Brutgehölze beobachtet werden. Hierbei kreisen die Vögel und der Flug kann am möglichen Brutplatz enden. Dies kann meist von Anfang März bis Anfang April beobachtet werden.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Gerichtete Beuteflüge von Altvögeln (zum potenziellen Neststandort).
    • Flügge bettelnde Jungvögel im vorher festgestellten Revier.
    • Nest mit Mauserfedern und deutlichen Kotspuren an den Ästen am Nestrand im bekannten Revier.
1.1.5. Hinweise:
  • Besetzte Reviere sind meist durch die Anwesenheit rufender Altvögel sowie durch frische Beutereste und Kotspuren auf dem Boden in Nestnähe gekennzeichnet.
  • Das Balzverhalten („Gickern“) im Brutrevier ist auffallend.
  • Je nach Fragestellung kann eine Horstbaumkartierung erforderlich sein (siehe Anhang 6).
  • In vielen, insbesondere den ländlichen Gebieten des Norddeutschen Tieflandes, ist der Habicht am Nest extrem heimlich. Die Vögel rufen nicht und der Horstrand muss keine Begrünung aufweisen.
  • Besetzte Nester weisen in der Regel eine starke Begrünung auf und vermauserte Dunen des Weibchens bedecken den Nestrand (Verwechslungsgefahr mit Mäusebussardhorst).
  • In großen Nadelwaldbeständen ist eine Horstbaumerfassung nur durch sehr großen Zeitaufwand zu leisten, insbesondere wenn Fichten abgesucht werden müssen (Müller 2005).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Müller, H. (2005): Ergebnisse einer über 20jährigen Erfassung der Bestandsentwicklung beim Habicht (Accipiter gentilis) auf einer Probefläche im nördlichen Siegerland. Beiträge zur Tier- und Pflanzenwelt des Kreises Siegen-Wittgenstein 8: 57-68.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Horsterfassung

Neben der Horstsuche in geeignet erscheinenden Gehölzen im Winter- und Sommerhalbjahr steht die optische und akustische Erfassung von Balzverhalten im Vordergrund; außerdem Nestbau, Jagd- und Beuteflüge sowie Warnrufe.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte bis Ende April (Beuteübergabe, Lockrufe Männchen, gehäufte Rupfungen, Kotspuren, Nestbau).
  • 2. Anfang bis Mitte Mai (Beuteübergabe, Mauserfedern, Lockrufe Männchen, gehäufte Rupfungen (Rupfplatz), Nest mit Dunen).
  • 3. Mitte Juni bis Ende Juli (Flug beutetragender Vögel zum Nest, Warnrufe der Altvögel, Bettelrufe der Jungen, Kotkranz von Jungvögeln unter Nestbaum, Mauserfedern).
  • Fakultativ ist die zusätzliche Nestkontrolle nach Ende der Brutperiode ab Ende Juli (Kotspuren, Dunenfedern).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ganztägig bei gutem Wetter.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte April bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Beobachtung von Paarbindung, Balzverhalten oder Rufreihen.
    • Zweimalige Beobachtung von An- und Abflügen im Bereich potenzieller Brutgehölze im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte April bis Anfang Juli.
    • Nestbauaktivität.
    • Warnrufe von Altvögeln.
    • Einzelne und wenige im Bestand verteilte Kleinvogelrupfungen sowie Fund von nur einer Mauserfeder.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit Dunen und mehreren Mauserfedern am Boden.
    • Fund eines Rupfplatzes.
    • Gerichtete Beuteflüge von Altvögeln (zum potenziellen Neststandort).
    • Flügge bettelnde Jungvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Besetzte Reviere sind meist durch die Anwesenheit rufender Altvögel sowie durch Mauserfedern und zahlreiche, an bestimmten Plätzen angehäufte Rupfungen und Kotspuren auf dem Boden und auf Baumstubben meist im Umkreis von maximal 50 m gekennzeichnet.
  • Zaghafte Lockrufe des Männchens (vor der Beuteübergabe) sind öfter im Brutrevier wahrnehmbar, Rufreihen („Gickern“) sind vor allem bei Störungen deutlich hörbar.
  • Je nach Fragestellung kann eine Horstbaumkartierung erforderlich sein (siehe Anhang 6).
  • In schon früher besetzten Revieren finden sich oft alte Horste. Neue Nester werden nicht begrünt (kein Eintrag von begrünten Zweigen).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Hardey, J. Crick, H., Wernham, C., Riley, H., Etheridge, B. u. Thompson, D. (2006). Raptors: a field guide to survey and monitoring.TSO, Edinburgh.
  • Interessengemeinschaft Sperber (IGS, Hrsg.) (2008): Der Sperber in Deutschland. Books on Demand, Norderstedt. S. 33-48.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Neben der Horstsuche in geeignet erscheinenden Gehölzen im Winterhalbjahr steht die optische und akustische Erfassung von einzelnen oder paarweise kreisenden und rufenden (balzenden) sowie im „Girlandenflug“ Revier angrenzenden Altvögeln im Vordergrund; außerdem Nestbau und Beuteflüge sowie rufende Ästlinge. Eine Nachkontrolle der Horste erfolgt erst am Ende der Brutperiode.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang bis Mitte März (Balz-, Territorialflüge, Nestbau).
  • 2. Ende März bis Anfang April (Balz-, Territorialflüge, Nestbau).
  • 3. Anfang bis Ende Juni (Beute eintragende Altvögel, Bettelrufe der Ästlinge).
  • Fakultativ ist die zusätzliche Nestkontrolle nach Ende der Brutperiode ab Ende Juli (z.B. Kotspuren).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Balz- und Territorialflüge sind thermikabhängig.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende Februar bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Beobachtung von Balzverhalten oder Rufreihen.
    • Zweimalige Beobachtung von An- und Abflügen im Bereich potenzieller Brutgehölze im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende März bis Ende Juni.
    • Nestbauaktivität.
    • Ausgeprägtes Territorialverhalten (Vertreibung von Artgenossen oder anderen Vögeln).
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Gerichtete Beuteflüge von Altvögeln (zum potenziellen Neststandort).
    • Flügge bettelnde Jungvögel im vorher festgestellten Revier.
    • Nest mit deutlichen Kotspuren an den Ästen am Nestrand im bekannten Revier.
1.1.5. Hinweise:
  • Je nach Fragestellung kann eine Horstbaumkartierung erforderlich sein (siehe Anhang 6). Horstsuche im Winter zeigt potenzielle Reviere an.
  • Bei Nahrungsmangel (z.B. nach Zusammenbruch der Feldmauspopulation) brütet ein großer Teil der Mäusebussarde nicht, wobei einige Paare trotzdem territorial bleiben.
  • Territorialflüge fallen zeitlich mit Flugbewegungen auf dem Hauptdurchzug zusammen. Ziehende Individuen steigen in Thermiksäulen auf, um danach in gerichtetem Flug den Zug fortzusetzen, während Brutvögel im Revier bleiben.
  • Auf dem besetzten Nest sind meist grüne Zweige von Laub- und Nadelbäumen sichtbar.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Neben der Horstsuche in geeignet erscheinenden Gehölzen/Waldbereichen im Winterhalbjahr steht die optische und akustische Erfassung der Balzflüge und Rufe, von Anflügen potenzieller Neststandorte (Flüge aus dem Jagd- in den Nestbereich), Territorialverhalten, Eintrag von Nistmaterial bzw. Nahrung im Vordergrund.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte Mai bis Anfang Juni (Balzflüge, Nestbau, Nahrungsflüge).
  • 2. Ende Juni bis Anfang Juli (Balzflüge, Nahrungsflüge).
  • 3. Mitte Juli bis Mitte August (Registrierung der auffälligen Flüge über dem Revier inklusive Lahnen, vorsichtige Kontrolle aller im Winter gefundenen Horste, bettelnde Jungvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Nach Bildung der ersten Thermik.
  • Beuteflüge bis in die Abenddämmerung.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte Mai bis Mitte August.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Beobachtung von Balz oder Paarbindung.
    • Zweimalige Beobachtung von An- oder Abflügen im Bereich potenzieller Brutgehölze im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon mindestens eine von Mitte Mai bis Anfang Juli.
    • Transport von Nistmaterial bzw. Nestbau.
    • Intensive Warnrufe.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Beute eintragender Altvogel.
    • Bettelnde Jungvögel.
    • Fund von Waben (z.B. von Wespennestern) unter einem Horst.
1.1.5. Hinweise:
  • Die sehr heimlich lebende Art ist schwer zu erfassen. Am besten sind Beobachtungen Mitte Juli bis Mitte August geeignet, um die Reviere bei guter Witterung zu bestimmen (auffällige Paarflüge), da sich dann mitunter der gesamte Brutbestand einer Region zeigt.
  • Je nach Fragestellung kann eine Horstbaumkartierung erforderlich sein (siehe Anhang 6).
  • Die Horstsuche ist sehr schwierig, da neben den alten (im Winter erfassten) Horsten auch neue Nester gebaut werden. Diese können recht klein sein und auch im Kronenbereich angelegt werden. Besetzte Nester sind meist auffällig mit belaubten Zweigen ausgelegt (in der Regel auch vom Boden aus zu sehen). Nach dem Laubfall sind die in der vergangenen Brutsaison genutzten Nester an eben diesem Laub zu erkennen (welkes Laub an den Zweigen). Im Gegensatz zum Mäusebussard finden sich unter den Nestern keine auffälligen Kotspuren.
  • Ab Mitte Juli sind oft im Nest bettelnde Jungvögel zu hören.
  • Der Balzflug ist wellenförmig oder schleifenartig, typisch ist für die Art der Schmetterlingsflug.
  • Bei Kälte und Regen zeigen Wespenbussarde nur eine geringe oder versteckte Aktivität. Deshalb ist eine Erfassung nur an Tagen mit guten thermischen Verhältnissen durchzuführen.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Zählung balzender Männchen (Balzrufe, Flugrufe) an potenziellen Balzstrecken (z.B. Lichtungen, Waldränder).

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang bis Mitte Mai (Zählung balzender Männchen).
  • 2. Ende Mai bis Anfang Juni (Zählung balzender Männchen).
  • 3. Mitte bis Ende Juni (Zählung balzender Männchen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis Dunkelheit (optimal ist der Zeitraum von 20 min vor bis 40 min nach Sonnenuntergang).
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte April bis Anfang Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Beobachtung eines balzenden Männchens, davon eine Anfang Mai bis Ende Juni.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Brütende Altvögel (Zufallsfund).
    • Junge führende Altvögel (Zufallsfund).
1.1.5. Hinweise:
  • Nach Südbeck et al. (2005) ist eine Revierkartierung im herkömmlichen Sinne nicht möglich, da die Männchen Aktionsradien von 20-150 ha haben und zudem verschiedene Männchen auf der gleichen Fläche Balzflüge ausführen.
  • Im März und April balzen auch durchziehende Vögel, so dass solche Beobachtungen nur als Hinweise auf Vorkommen gewertet werden können.
  • Für halbquantitative Erfassungen sind Synchronzählungen mit mehreren Personen notwendig. Diese werden auf geeignete Beobachtungsstandorte mit möglichst großem Sichtfenster verteilt und protokollieren anschließend die Balzflüge mit sekundengenauer Uhrzeit (vorher Uhren synchronisieren) auf Karten (ggf. noch Anzahl der Individuen bei Verfolgungsflügen). Nach der Erfassung werden die Karten der einzelnen Beobachter zusammengefasst, wobei minutengenau ausgewertet wird (Beispiel in Gaedicke u. Wahl 2007). Mit dieser Methode bekommt man einen Mindestbestand an gleichzeitig aktiven Männchen.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Gaedicke, L., u. J. Wahl (2007): Für ADEBAR auf "Schnepfenstrich" ‑ Anregung zur Ermittlung von Waldschnepfenbeständen bei Atlaskartierungen. Charadrius 43: 38-45.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode:

Kontrolle der Kolonie: Zählung der Gelege bei günstiger Witterung.

  • Von außen einsehbare Kolonie: Zählung besetzter Nester (Nest bauende Paare, im Nest sitzende Weibchen, unbesetzte Nester mit Gelege) einer Kolonie.
  • Nichteinsehbare Kolonie: Individuenzählung der bei einer Störung auffliegenden Altvögel (z.B. bei Greifvogelüberflug) während des Tages bei günstiger Witterung.
1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang bis Mitte Mai (Paarzählung oder Zählung auffliegender Individuen).
  • 2. Ende Mai (Paarzählung oder Zählung auffliegender Individuen); alternativ einmalige Gelegezählung (mitunter sind schon die ersten Küken geschlüpft).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Eine Stunde nach Sonnenaufgang bis eine Stunde vor Sonnenuntergang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang Mai bis Ende Juni.

  • Brutverdacht:
    • Innerhalb von Kolonien: einmalige Beobachtung von Balz, Balzfütterung oder Warnverhalten bzw. während der Brutzeit auffliegende Individuen (s.u.).
    • Außerhalb von Kolonien gibt es keine eindeutigen Hinweise, da Balz, Balzfütterung und Warnverhalten auch weitab der Brutplätze stattfinden.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Weibchen.
    • Gelegefund.
    • Fütternde Altvögel.
    • Nicht flügge Jungvögel.
  • Bestandsangabe:
    • Koloniekontrolle: Anzahl der Gelege und Nester mit bereits geschlüpften Küken.
    • Zählung von außen: Anzahl der Paare und besetzte Nester.
    • Zählung auffliegender Vögel: Maximalzahl und Multiplikation mit dem Faktor 1,1, da bei den in NRW genutzten Brutplätzen (Flöße, kleine Inseln) Platzmangel herrscht und die Paarpartner und Nichtbrüter nicht anwesend sind. Zudem hat sich gezeigt, dass etwa 10 % der Gelege bei gutem Wetter nicht bebrütet werden, also nur etwa 90 % der Gelege besetzt sind (Meyer u. Sudmann unpub.).
1.1.5. Hinweise:
  • Koloniekontrollen dürfen nur bei günstiger Witterung (kein Regen oder starker Wind aber auch kein starker Sonnenschein (Überhitzung der Eier) durchgeführt werden und sollten maximal eine Stunde dauern.
  • Die Zählung von auffliegenden Vögeln darf nur bei guter Witterung durchgeführt werden, da die Vögel bei starkem Regen nicht auf Nahrungssuche fliegen und vermehrt in der Brutkolonie rasten.
  • Umsiedlungen, erneuter Nestbau und Nachgelege sind nach Zerstörung von Gelegen durch Hochwasser oder Prädation möglich, so dass es auch im Juni noch zu Kolonieneugründungen an Ersatzstandorten kommen kann; diese werden durch die o. g. Erfassungstermine nicht erfasst.
  • Im Juni kommt es teilweise noch zu Erstbruten von Rekruten in bestehenden Kolonien, die bei vorangehenden Kontrollen nicht miterfasst werden (spielt für Artenschutzprüfungen weniger eine Rolle, da hier der räumliche Umfang des Koloniestandortes bewertet wird und weniger die exakte Paarzahl).
  • Am Unteren Niederrhein wird seit 1991 ein ehrenamtliches Monitoring des Brutbestands durchgeführt.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode:

Zählung besetzter Nester (Nest bauende Paare, im Nest sitzende Weibchen, unbesetzte Nester mit Gelege) einer Kolonie vom Ufer aus mit Spektiv oder Fernglas.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende Mai bis Anfang Juni (Altvögel auf Nestern, Nester mit Gelege).
  • 2. Mitte bis Ende Juni (brütende Altvögel, Nester mit Gelege bzw. Küken).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Eine Stunde nach Sonnenaufgang bis eine Stunde vor Sonnenuntergang (Zählung Bruten und Nester).
  • 0,5 Stunden vor Sonnenaufgang bis 1 h danach sowie 4 Stunden vor Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang sind die Zeiträume mit der höchsten Fütterungsfrequenz.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte Mai bis Mitte Juli.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Beobachtung von Nestbauaktivität an einem potenziellen Brutplatz.
    • Aggressive Verteidigung potenzieller Brutplätze (aufrechte Drohgesten, Sturz- und Verfolgungsflüge).
    • (Da Balz, Balzfütterung und Warnverhalten auch weitab der Brutplätze stattfinden können, sind dies keine ausreichenden Anhaltspunkte für einen Brutverdacht.)
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Weibchen.
    • Gelegefund.
    • Fütternde Altvögel.
    • Nicht flügge Jungvögel.
  • Bestandsangabe:
    • Anzahl der Paare und besetzte Nester.
1.1.5. Hinweise:
  • Umsiedlungen, erneuter Nestbau und Nachgelege sind nach Zerstörung von Gelegen durch Hochwasser oder Prädation möglich, so dass es auch im Juni noch zu Kolonieneugründungen an Ersatzstandorten kommen kann.
  • Derzeit brüten die Trauerseeschwalben fast ausschließlich auf vom Naturschutzzentrum im Kreis Kleve ausgelegten Nistflößen, wobei der Brutbestand einem Monitoring unterliegt (http://www.nz-kleve.de/Aktuelle-Bestandszahlen.201.0.html).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode:

Kontrolle der Kolonie: Zählung der Gelege bei günstiger Witterung.

  • Von außen einsehbare Kolonie: Zählung besetzter Nester (Nest bauende Paare, im Nest sitzende Weibchen, unbesetzte Nester mit Gelege) einer Kolonie.
  • Nichteinsehbare Kolonie: Individuenzählung der bei einer Störung auffliegenden Altvögel (z.B. bei Greifvogelüberflug) während des Tages bei günstiger Witterung.
1.1.2. Termine:
  • 1. Ende April/Anfang Mai (Zählung balzender, kopulierender, Nest bauende und brütende Altvögel; Warnverhalten bei Einzelpaaren).
  • 2. Mitte Mai (brütende Altvögel, Nester mit Gelege bzw. Küken; Warnverhalten bei Einzelpaaren).
  • 3. Ende Mai bis Anfang Juni (brütende Altvögel, Nester mit Gelege bzw. Küken; Warnverhalten bei Einzelpaaren).
  • Alternativ einmalige Nesterzählung Mitte Mai (parallel zu Lach- und oder Sturmmöwe).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Eine Stunde nach Sonnenaufgang bis eine Stunde vor Sonnenuntergang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang April bis Ende Juni.

  • Brutverdacht:
    • Bei Einzelpaaren zweimalige Feststellung eines Paares oder Individuums im potenziellen Brutgebiet innerhalb des Erfassungszeitraumes mit Warnverhalten.
    • Einmalige Nest bauende Altvögel.
    • Einmalig balzende Paare von Anfang Mai bis Anfang Juni.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Weibchen.
    • Gelegefund.
    • Fütternde Altvögel.
    • Nicht flügge Jungvögel.
  • Bestandsangabe:
    • Koloniekontrolle: Anzahl der Gelege.
    • Zählung von außen: Anzahl der besetzten und in Anlage befindlichen Nester sowie balzende und kopulierende Paare.
1.1.5. Hinweise:
  • Koloniekontrollen dürfen nur bei günstiger Witterung (kein Regen oder starker Wind aber auch kein starker Sonnenschein (Überhitzung der Eier) durchgeführt werden und sollten maximal eine Stunde dauern (behördliche Genehmigung erforderlich), wobei eine sichere Unterscheidung von Gelegen und Küken von Schwarzkopf- und Lachmöwe nur durch Spezialisten möglich ist.
  • Eine Bestandserfassung ohne Nesterzählung bedarf einer intensiven Beobachtung mittels Spektiv, um Einzelpaare innerhalb der viel größeren Lach- oder Sturmmöwenkolonie zu identifizieren.
  • Bei Fehlen artgleicher Partner kann es zu Mischpaaren mit Lach- oder Sturmmöwen kommen.
  • Ein- bis zweijährige Vögel beteiligen sich mitunter an der Balz im Brutgebiet ohne zu brüten.
  • Umsiedlungen, erneuter Nestbau und Nachgelege sind nach Zerstörung Gelegen durch Hochwasser oder Prädation möglich, wenn auch sehr selten; diese werden durch die o. g. Erfassungstermine nicht unbedingt erfasst.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode:

Einmalige Zählung von Nestern, die in der aktuellen Brutperiode benutzt werden bzw. benutzt worden sind (auch wenn bei einer Zählung einem Nest kein Altvogel zuzuordnen ist).

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang März bis Mitte April (Zählung der als besetzt zu wertenden Nester vor dem Laubaustrieb, wodurch sich witterungs- und baumart- und höhenlagebedingte Abweichungen des günstigsten Zähltermins ergeben).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Tagsüber bei guter Witterung (nicht bei Regen, Kälte oder starker Sonneneinstrahlung).
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang März bis Ende Mai.

  • Brutverdacht:
    • Rufe aus nicht einsehbaren, möglichen Nistplätzen.
    • Frisch angelegte Nester.
    • Aktuell ausgebaute ältere Nester.
    • Nestbau.
  • Brutnachweis:
    • Eischalen am Boden in Nestnähe.
    • Brütende, hudernde, fütternde Altvögel.
    • Nicht flügge Jungvögel.
  • Bestandsangabe:
    • Anzahl der als besetzt gewerteten Nester.
1.1.5. Hinweise:
  • Damit auch erfolglose Paare gewertet werden, sind auch neue Nester zu berücksichtigen, denen bei der Zählung kein Altvogel zugeordnet werden kann.
  • Unbenutzte alte Nester wirken oft in sich zusammengesackt, platt und ohne frische Zweige.
  • Bei Mischkolonien mit Kormoran sind die Kormorannester am gröberen Astmaterial unterscheidbar.
  • Großkolonien sollten zur Minimierung der Störung von mehreren Personen erfasst werden, wobei auf Karten Baumart und Anzahl der Nester vermerkt wird (Markierungen der erfassten Bäume verhindern Doppelzählungen).
  • Luftbildauswertung ist bei Kolonien in dichtem Nadelholz vorteilhaft, aber deutlich teurer und aufwändiger.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Ortung von trompetenartigen Balzrufen (Duettrufen); Beobachtung territorialer, balzender oder gemeinsam Nahrung suchender Paare; sichernder einzelner Altvögel im potenziellen Bruthabitat sowie Junge führender Altvögel.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte bis Ende März (Balz, sichernde oder Nahrung suchende Altvögel).
  • 2. Anfang bis Mitte April (Balz, sichernde oder in möglicher Brutplatznähe Nahrung suchende Altvögel).
  • 3. Anfang bis Ende Mai (Junge führende Paare, in den frühen Morgenstunden räumliche Zuordnung des Nistplatzes meist möglich).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • 1 Stunde vor bis 2 Stunden nach Sonnenaufgang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang März bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung balzender oder verpaarter Altvögel (Paarbindung) im Abstand von mindestens 7 Tagen.
    • Einmalige Beobachtung einzelner (sehr aufmerksamer) Altvögel bei der Nahrungssuche in der Kernbrutzeit von Anfang April bis Ende Mai in bekannten Brutgebieten (s. Hinweise).
    • Einmalige Beobachtung in Deckung sichernder Altvögel insbesondere in der Aufzuchtperiode von Anfang Mai bis Ende Juli (in dieser Zeit sehr heimlich).
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Altvogel (Zufallsfund).
    • Nicht flügge Junge führender Altvogel.
1.1.5. Hinweise:
  • Altvögel mit nicht flüggen Jungvögeln nutzen zum Schlafen den (ungestörten) Nistplatz.
  • Bei Bruten im Waldinnern kann es zusätzliche „Schlafnester“ am Waldrand geben.
  • Teilweise wandern Paare früh mit ihren (ab eine Woche alten) Jungen 1 km und weiter vom Brutplatz weg.
  • Nach Mitte April laut und anhaltend trompetende Paare sind meist Nichtbrüter.
  • Potenzielle Bruthabitate sind während der besonders störungsempfindlichen Zeit der Paarbildung, Balz, Eiablage und Aufzucht nur aus großer Entfernung oder aus sicherer Deckung heraus zu kontrollieren. Dabei ist eine Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Regionalbetreuern zu suchen, da in NRW bislang nur Bruten in Vogelschutzgebieten aufgetreten sind (Ansprechpartner: Michael Jöbges, VSW im LANUV).
  • NRW liegt am Rande eines expandierenden Verbreitungsareals, so dass mit weiteren Brutansiedlungen zu rechnen ist. Es treten aber auch unverpaarte Übersommerer auf.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Während die Nahrungssuche auf einer großen Fläche durchgeführt wird, sammeln sich Kraniche die Nacht über an Schlafplätzen (in Flachwasserbereichen insbesondere in Mooren und stark vernässten Feuchtwiesengebieten).

1.2.1. Kartiermethode:

Die Identifizierung von Schlafplätzen erfolgt durch die Beobachtung gerichteter Abflüge aus den Nahrungsgebieten. Mitunter befinden sich die Schlafplätze sehr versteckt in nicht frei zugänglichen Gebieten (Vorsicht Störungsgefahr!). Da Kraniche sehr ruffreudig sind, sind die Schlafplätze meist schon auf große Distanz zu hören. Bei der Zählung werden alle einfliegenden und rastenden Vögel notiert, wobei bei großen Schlafplätzen mehrere Zähler benötigt werden (insbesondere wenn die Plätze nicht komplett einsehbar sind und nur Anflüge notiert werden können).

1.2.2. Termine:
  • Zeitraum von Mitte Oktober bis Ende November.
  • Kartierintensität: 5 Dekadenzählungen.
1.2.3. Günstige Tageszeit:
  • 2 Stunden vor Sonnenuntergang bis zur Dunkelheit.
  • 1 Stunde vor Sonnenaufgang bis 0,5 Stunden danach (Abflug sehr plötzlich).
1.2.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Zeitraum der Anwesenheit der Individuen im Rastgebiet.
1.2.5. Hinweise:
  • Die Schlafplätze sind der Vogelschutzwarte im LANUV größtenteils bekannt. Zusätzlich sind Recherchen bei Naturschutzverbänden und Biologischen Stationen sinnvoll.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • https://www.sovon.nl/nl/soort/4330 (04.12.2013).

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Erfassung Brutpaare

Balzbeobachtungen, Nesterzählung und Erfassung nicht flügger Jungvögel.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende März bis Anfang April (Balz, Nestbau).
  • 2. Mitte Mai (Altvögel zählen, Paarbindung feststellen, Nestbesetzung).
  • Ggf. 3. Ende Juni bis Anfang Juli (Junge auszählen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Tagsüber, nicht bei starker Hitze.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte März bis Anfang Juli.

  • Brutverdacht:
    • Gruppenbalz.
    • Nestbauaktivität.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Maximal festgestellte Anzahl an Paaren.
    • Summe besetzter Nester.
1.1.5. Hinweise:
  • Rosaflamingos brüten in NRW nur im NSG Zwillbrocker Venn, wobei der Brutbestand alljährlich von der Biologischen Station Zwillbrock erfasst wird.
  • Die Schwierigkeit bei der Brutbestandserfassung liegt darin, dass die Rosaflamingos in einer gemischten Kolonie mit Chileflamingos und einem Kubaflamingo brüten, wobei die Chileflamingos den Großteil des Bestands bilden. Innerhalb der Kolonie kommt es auch zu Hybridisierungen von Rosa- und Chileflamingos.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Treep, J. u. D. Ikemeyer (2006): Flamingos im Zwillbrocker Venn. LÖBF-Mitt. 3/2006: 12-16.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Neben der Horstsuche im Winterhalbjahr werden hauptsächlich Beobachtungen zur auffälligen Flugbalz (Synchronflug, Flöten) von einem exponierten Platz außerhalb des vermuteten Reviers durchgeführt. Außerdem werden Nahrungsflüge in der fortgeschrittenen Brutzeit protokolliert (Flugrichtung in Karten eintragen).

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang bis Mitte April (Flugbalz).
  • 2. Ende April bis Anfang Mai (Flugbalz, Horst(aus)bau).
  • 3. Mitte bis Ende Juni (Nahrungsflüge).
  • Ggf. weitere Kontrollen im Zeitraum Anfang bis Mitte April.
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Flugbalz: 10.00-11.30 Uhr und 12.30-16.00 Uhr bei günstigen Wetter- und Thermikverhältnissen.
  • Morgendliche Abflüge vor 6.30 Uhr, abendliche Einflüge nach 20.00 Uhr MESZ.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende März bis Mitte Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Beobachtung von Flugbalz oder „flaggenden“ Einzelstörchen über einem begrenzten Waldgebiet im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang April bis Ende Juni.
    • Zweimalige Beobachtung von An- und Abflügen im Bereich potenziell geeigneter Waldgebiete im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang April bis Ende Juni.
    • Einmalige Beobachtung von Drohgebärden gegenüber Fremdstörchen oder aggressive Luftangriffe auf Greifvögel.
    • Altstorch mit Nistmaterial.
    • Verpaarte Altvögel.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Im Spätsommer aufgefundenes Nest mit starker Bekalkung und Federresten.
1.1.5. Hinweise:
  • Der Schwarzstorchbestand wird alljährlich von ehrenamtlichen Horstbetreuern in NRW erfasst (Ansprechpartner: Michael Jöbges, VSW im LANUV).
  • Je nach Fragestellung kann eine Horstbaumkartierung erforderlich sein (siehe Anhang 6). Wegen der hohen Störempfindlichkeit sollen Schwarzstorchhorste nicht zur Brutzeit (April bis Juli) kontrolliert werden. Bei Verdacht auf Besatz kann der Horst nach Ende der Brutzeit auf indirekte Hinweise (Mauserfedern, Kotspuren) kontrolliert werden. Eine Kontrolle während der Brutzeit ist nur in Abstimmung mit der VSW durchzuführen.
  • In nahrungsreichen Gebieten können Schwarzstörche in Horstabständen von unter 1,5 km brüten, was eine räumliche Zuordnung der Beobachtung erschweren kann.
  • Insbesondere ab Ende April können auch Nichtbrüter die Reviere frequentieren.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Horstkontrolle

Hauptsächlich Kontrolle traditionell besetzter Horste und potenzieller Brutmöglichkeiten.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang bis Mitte April (Balz, Kopula, Nest(aus)bau).
  • 2. Ende April bis Mitte Mai (Nest(aus)bau, Kopula, brütende und Junge fütternde Altvögel).
  • 3. Ende Mai bis Mitte Juni (brütende und Junge fütternde Altvögel, Junge im Horst).
  • 4. Ende Juni bis Anfang Juli: Nachkontrolle von Umsiedlungen.
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Tagsüber.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte März bis Mitte Juli.

  • Brutverdacht:
    • Nestbindung über mindestens 4 Wochen von Mitte April bis Mitte Juni.
  • Brutnachweis:
    • Brütender Altvogel.
    • Futter eintragender Altvogel.
    • Junge im Horst.
1.1.5. Hinweise:
  • Der Weißstorchbestand wird alljährlich von der AG Weißstorch der NWO erfasst (Ansprechpartner: Michael Jöbges, VSW im LANUV).
  • Wild lebende, aber fütterungsabhängige Storchenpaare (sogenannte „Projektstörche“), die in Zoos oder ähnlichen Haltungen brüten, gelten nicht als Wildvögel und sind nicht ASP-relevant.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Feststellung von Balzrufen des Männchens (bis ca. 50 m, selten 200-300 m weit hörbar), Einsatz von Klangattrappen notwendig: Balzrufe 30 s lang, 3 min warten, 1 min Balzrufe, 5 min warten, Abbruch bei Reaktion); Nahrungsflüge in der Brutzeit und Junge fütternde Altvögel; keine Nestersuche.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende Mai bis Anfang Juni (Abendkontrolle: Balzrufe).
  • 2. Mitte bis Ende Mai (Balzrufe, Nahrungsflüge).
  • 3. Anfang bis Mitte Juli (Morgenkontrolle: Balzrufe, Jungenrufe).
  • Ggf. weitere 4.Kontrolle Ende Juli bis Anfang August (nicht flügge Junge).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab Sonnenaufgang bis 4 Stunden danach und später Nachmittag (ca. 18.00 Uhr bis 2 Stunden nach Sonnenuntergang). Mindestens eine Kontrolle morgens und abends.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang Mai bis Anfang August.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung von Balz im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Feststellung von Ende Mai bis Mitte Juli.
    • Einmalige Feststellung von Balz und eine weitere Beobachtung im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Feststellung von Ende Mai bis Mitte Juli.
    • Einmalige Feststellung eines Paares mit Balz.
    • Nestbau.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütterungsaktivitäten.
    • Nicht flügge Junge bzw. Bettelrufe.
    • Von flüggen Jungen nur, wenn zuvor Altvögel beobachtet wurden.
1.1.5. Hinweise:
  • Kontrollen nur bei günstiger Witterung durchführen: windstill, sonnig-warm.
  • Bettelrufe der Jungen v.a. von Juli bis August beachten (ca. 50 m weit hörbar).
  • Derzeit ist in NRW nur ein regelmäßig besetzter Brutort bekannt. Obwohl es in den Rieselfeldern Münster eine extrem hohe Beobachtungsrate gibt, werden dort die Bruten meist nur über im Röhricht kletternde Jungvögel festgestellt, was die Schwierigkeit der Bestandserfassung verdeutlicht.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Lauruschkus, H. (2011): Die erste Zwergdommelbrut in den Rieselfeldern Münster. Charadrius 47: 203-206.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Hauptsächlich akustische Erfassung balzender Individuen (Peitschenschlag).

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte April (Zählung balzender Individuen).
  • 2. Ende April (Zählung balzender Individuen).
  • 3. Mitte Mai (Zählung balzender Individuen).
  • 4. Bei Wasserstandsveränderungen (s.u.) ggf. Anfang Juni (Zählung balzender Individuen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Dämmerung nach Sonnenuntergang und vor Sonnenaufgang, in der Ansiedlungsphase während der ganzen Nacht.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang April bis Mitte Juli.

  • Brutverdacht:
    • Da Tüpfelsumpfhühner nach der Verpaarung nicht mehr rufen, wird ein einmaliges Rufen eines Individuums als besetztes Revier gewertet.
    • Wenn später bei (dauerhaft) günstigem Wasserstand an anderer Stelle Rufer festgestellt werden, sind diese als weitere Reviere zu werten.
  • Brutnachweis (nur selten zu erbringen): insbesondere
    • Junge führende Altvögel.
    • Nicht flügge Jungvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Die Ansiedlung von Tüpfelsumpfhühnern ist wasserstandsabhängig, wodurch Gebiete mit einem niedrigen Wasserstand im Zeitraum April/Mai nach ergiebigen Regenfällen im Mai/Juni zu einem attraktiven Lebensraum werden.
  • Auch Trockenfallen von Brutgebieten führt zu Ortsverlagerungen über teilweise große Distanzen, so dass auch dadurch Tüpfelsumpfhühner in einem Gebiet erstmals im Juli auftreten können.
  • Die Rufaktivität ist in windstillen, kühlen Nächten am höchsten.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Zählung rufender Altvögel, teilweise mit Einsatz von Klangattrappe. Anwesende Rufer sind meist die ganze Nacht durchgängig zu hören. Deshalb ist der Einsatz von Klangattrappe nur bei kleine-ren und nicht regelmäßig besiedelten Gebieten und für „Negativnachweise“ (Art trotz Kontrolle nicht anwesend) sinnvoll.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte bis Ende Mai (Zählung rufender Männchen).
  • 2. Anfang Juni (Zählung rufender Männchen).
  • 3. Mitte Juni (Zählung rufender Männchen).
  • 4. Ende Juni bis Anfang Juli: Nachkontrolle von Umsiedlungen (Zählung rufender Männchen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • 23.00-3.00 Uhr und bei windstiller Witterung (kein Regen) während der ganzen Nacht, sowie vor Sonnenaufgang (verpaarte Männchen). Die Zeit kurz vor Sonnenaufgang ist insbesondere bei großen Rufergruppen sehr günstig.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang Mai bis Mitte Juli.

  • Brutverdacht:
    • Regelmäßig genutzte Brutgebiete (http://atlas.nw-ornithologen.de/index.php?cat=kap3u.subcat=verbreitungu.art= Wachtelk%C3%B6nig): einmalige Feststellung eines rufenden Männchens von Mitte Mai bis Mitte Juli.
    • Nicht regelmäßig genutzte Brutgebiete: zweimalige Feststellung rufender Männchen im Abstand von mindestens 7 Tagen.
    • An mindestens zwei aufeinander folgenden Tagen tagsüber rufende Männchen.
    • Bildung von Rufergruppen.
  • Brutnachweis(nur selten zu erbringen): insbesondere
    • Junge führende Altvögel (können bei bekannten Revieren manchmal während der Ernte/Mahd beim Verlassen des Reststreifens gesehen werden).
    • Lockrufe, Rufe der Jungvögel (max. 30 m weit hörbar).
1.1.5. Hinweise:
  • Bei Wind und Regen rufen die Vögel nicht (zumindest stark reduziert).
  • Kontrollpunkte sollten nicht weiter als 500 m auseinander liegen, wobei mindestens 5 min an einem Punkt zu warten sind.
  • Durch den Einsatz von Klangattrappen werden Rufer angelockt, weshalb sie sofort nach der ersten Antwort abzuschalten sind.
  • Unter günstigen Bedingungen sind Rufer teilweise mehr als 1 km weit zu hören und dementsprechend schwer zu lokalisieren. Weiter entfernten Rufern sollte man sich auf den Wegen annähern und die Standorte durch Kreuzpeilung lokalisieren.
  • Verpaarte Männchen antworten meist nicht auf Klangattrappe, außer wenn diese in ihrem Revierzentrum abgespielt wird, was nur selten vorkommt, da die Erfassung von Wegen aus erfolgt.
  • Wachtelkönige haben zwei Jahresbruten und können zwischen Erst- und Zweitbrut sowie nach Verlust der Erstbrut die Standorte wechseln.
  • Die Interpretation von „Tagrufern“ ist schwierig:
    • Verpaarte Männchen rufen nachts und tagsüber nur unregelmäßig.
    • Unverpaarte Männchen rufen bei günstiger Witterung nachts fast pausenlos und tagsüber nur unregelmäßig.
    • Gegen Ende der Rufsaison (im Juli) rufen auch unverpaarte Männchen nachts nur noch unregelmäßig, aber manchmal auch am Tag.
    • Durchzügler im Mai rufen auch manchmal tagsüber, sind in der nächsten Nacht aber schon auf dem Weiterflug.
    • (Die Feststellung eines tagsüber rufenden Vogels sagt also zunächst einmal gar nichts, wenn man nicht weiß, was er nachts macht.)
  • Die größten nordrhein-westfälischen Brutvorkommen befinden sich in Ackergebieten am Haarstrang.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Budka, M.; Osiejuk, T. S. (2013): Neighbour–stranger call discrimination in a nocturnal rail species, the Corncrake Crex crex. J. Ornithol. 154: 685-694.
  • Joest, R. (2012): Jahresbericht über Kartierung und Schutz des Wachtelkönigs im Europäischen Vogelschutzgebiet Hell-wegbörde 2012. Unveröff. Bericht ABU, Bad Sassendorf Lohne.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Hauptsächlich akustische Erfassung rufender Männchen und Weibchen (simultanes Vortragen der Erregungsrufe, Revierrufe=Duette) wobei der Einsatz von Klangattrappen notwendig ist. Registrierung von Warnrufen, Führungs-, Lock- und Bettelrufen. Auch wenn vor Benutzung der Klangattrappe bereits ein Vogel ruft, ist es sinnvoll, durch kurzen Einsatz der Klangattrappe (ca. 15 Sekunden) zu prüfen, ob weitere Vögel antworten. Ansonsten kann der Bestand unterschätzt werden. Für die Klangattrappe sind folgende Rufe geeignet:

  • Standruf („Schweinequiken“) von Männchen oder Weibchen.
  • Balzruf Männchen.
  • Balzruf eines unverpaarten Weibchens (tik,tik,türrr).
  • Duettgesang.
  • (Ungeeignet sind Erregungsrufe (Warnrufe??), die die Rallen vielleicht verstummen lassen oder erst gar nicht zum Rufen animieren. Bei vermuteten Einzelrevieren kann es vorkommen, dass die Rallen nicht auf die Klangattrappe antworten, weil sie ja sonst auch keine „Reviernachbarn“ haben. Nach der Annäherung an geeignete Habitate, sollte eine ca. 20-minütige Pause eingehalten werden. Mit dem Standruf (Quicken) oder dem Duett, viermalig vorgetragen, mit jeweils 3 minütiger Pause, wurden gute Erfahrungen gemacht.
1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang April (Zählung rufender Paare - Duette).
  • 2. Mitte bis Ende April (Zählung rufender Individuen).
  • 3. Anfang bis Mitte Mai (Zählung rufender Individuen, Registrierung von Nestanzeige-, Führungs- und Lockrufen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Dämmerung bis ca. 23 Uhr.
  • Morgens von 7-11 Uhr, bzw. spät nachmittags 16-19 Uhr.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang April bis Anfang Juni.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung rufender Altvögel (Revierrufe/Duette) im Abstand von mindestens 7 Tagen, beide Feststellungen von Anfang April bis Ende Mai.
    • Einmalige Feststellung rufender Altvögel (Revierrufe/Duette) und eine weitere Feststellung eines Individuums (z.B. Warnruf, Beobachtung), beide Feststellungen von Anfang April bis Ende Mai.
  • Brutnachweis (nur selten zu erbringen): insbesondere
    • Junge führende Altvögel (auch Führungsrufe).
    • Nicht flügge Jungvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Einsatz der Klangattrappe (Variante A): singendes Männchen und im Anschluss Duettgesang (2 Mal wiederholt mit insgesamt 50 s Laufzeit; vgl. Gilbert et al., 1998); mehrmaliges Abspielen mit 5-minütiger Wartezeit bzw. Vorspielen im Abstand von 50-100 m wiederholen.
  • Einsatz der Klangattrappe (Variante B): Nach der Annäherung an geeignete Habitate ca. 20-minütige Pause einlegen; dann Standruf oder dem Duett, viermalig vorgetragen, mit jeweils 3 minütiger Pause. Bei der nächsten Verhörstelle in 50-60 m von vorn beginnen. Die lange Wartezeit gilt insbesondere für Uferbereiche, die nicht geräuschlos (ohne Störung) aufgesucht werden können.
  • Je nach Witterung können beim 1. Kartierungsgang noch vereinzelt „Durchzügler“ oder umher streifende Männchen vorhanden sein.
  • Ein Ausbleiben der Reaktion auf eine Klangattrappe ist kein Negativnachweis, da diese öfter unterbleiben; es ist aber auf sich annähernde Individuen zu achten, weshalb gut einsehbare Orte für die Anwendung der Klangattrappe bevorzugt werden sollten.
  • Kontrollen vorzugsweise bei Windstille durchführen.
  • Die Ergebnisse von Brambilla u. Jenkins (2009) aus Norditalien und England, dass sich mit einer Erfassung Ende März/Anfang April etwa 95 % der Reviere registrieren lassen, ist wohl nicht auf NRW übertragbar. Die SOVON-Kriterien für die Niederlande sehen eine Erfassung erst ab dem 15. April vor.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Brambilla, M.; Jenkins, R. K. B. (2009): Cost-effective estimates of water rail Rallus aquaticus breeding population size. Ardeola 56: 95-102.
  • Gilbert, G., D.W. Gibbons u. J. Evans (1998): Bird monitoring methods: a manual of techniques for UK key species. RSPB/BTO/JNCC/WWT/ITE/The Seabird Group, Sandy.
  • Schulze, A. u. K.-H. Dingler (2007): Die Vogelstimmen Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. DVD mit Begleitheft. Edition AMPLE.
  • Nur antiquarisch ist die Schallplatte von Paul Feindt: Stimmen der kleinen Rallen. Hildesheim zu bekommen.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Zählung besetzter Bruthöhlen (Koloniebrüter)

Akustische und optische Erfassung rufender und fliegender Altvögel zur Lokalisierung der Brutplätze mit anschließender Zählung der besetzten Höhlen.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende Mai (Beobachtungen, Balz, Rufduette, Höhlengraben).
  • 2. Anfang bis Mitte Juni (Beobachtungen, Balz, Rufduette, Höhlengraben, Höhlenanflüge).
  • 3. Ende Juni bis Mitte Juli (Beobachtungen, Höhlenanflüge, Futter tragende Altvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab ca. 7.00 bis 11.00 Uhr bei sonnigem bzw. leicht bewölktem (trockenen) Wetter.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang Mai bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung eines Paares/Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang Juni bis Mitte Juli.
    • Einmalige Beobachtung eines Paares und eine Beobachtung eines balzenden, wachenden oder warnenden Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang Juni bis Mitte Juli.
    • Altvögel beim Höhlengraben.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Altvogel trägt Futter ein.
    • Jungvogel im Höhleneingang (ab Alter von 22 Tagen).
    • Paar mit flüggen Jungen in der Nähe eines potenziellen Brutplatzes.
  • Bestandsangabe:
    • Maximalzahl der als besetzt gewerteten Bruthöhlen.
1.1.5. Hinweise:
  • Eine Kontrolle von bekannten Bodenabbaugruben sollte im Juni erfolgen, um evtl. Neuansiedlungen festzustellen.
  • Das Fliegen von Gruppen ist auch mehrere km von einer Kolonie entfernt zu beobachten.
  • Beobachtungen am Brutplatz wegen möglicher Störung stets aus der Entfernung mittels Fernglas oder Spektiv.
  • Höhlen erfolgreicher Bruten lassen sich nach der Brutzeit an zwei deutlichen Laufrillen und Insektenresten in bzw. vor der Höhle erkennen.
  • Durch Aufzuchthelfer sind in Kolonien oft mehr Altvögel als Brutpaare anwesend.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Zählung besetzter Bruthöhlen

Feststellung anhand von Rufen und Beobachtungen mit anschließendem Absuchen von Steilwänden nach besetzten Niströhren (entweder zu Fuß am Gewässerufer oder mit einem Boot auf dem Gewässer). In für den Eisvogel besonders geeigneten Gebieten ohne Nachweis ist der Einsatz einer Klangattrappe mit dem Erregungsruf zur Überprüfung der Anwesenheit sinnvoll.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende März bis Mitte April (Beobachtungen, Balz mit größerer Rufaktivität, Höhlengraben, Kotflecke an Steilwänden).
  • 2. Mitte April bis Anfang Mai (oft schon Fütterung der Erstbrut).
  • 3. Mitte Mai bis Anfang Juni (zusätzlicher Termin, falls ein komplettes Absuchen aller Gewässerufer vorher nicht möglich war oder aus bestimmten Gründen unmöglich ist; Beobachtung von Nahrungsflügen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Tagsüber (Bruthöhlen), außerhalb der Mittagshitze (Fütterungen), Balz vorwiegend vormittags.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte März bis Mitte Juni.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende März bis Mitte Juni.
    • Einmalige Beobachtung eines Paares.
    • Altvögel beim Höhlengraben.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fund einer besetzten Bruthöhle.
    • Altvogel trägt Futter ein.
    • Eben flügger Jungvogel.
1.1.5. Hinweise:
  • Unterscheidung Männchen/Weibchen ist zwar nützlich, meist aber auf Entfernung schwer zu erkennen.
  • Rufende Altvögel Ende Mai bis Ende Juni lassen Brutplatznähe vermuten (möglicherweise bereits Zweitbrut).
  • Folgebrut häufig in anderer Nisthöhle in derselben Steilwand, aber auch bis zu 3 km entfernt.
  • Umherstreifende Jungvögel sind ab Ende Mai möglich.
  • Bruten sind auch abseits vom Gewässer in Wurzeltellern möglich.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Kartierung von Balzrufen der Männchen sowie auf Sitzwarten beobachteter und umherfliegende Altvögel.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang bis Mitte Mai (rufende/balzende Individuen).
  • 2. Ende Mai bis Anfang Juni (rufende/balzende Individuen).
  • 3. Mitte Juni bis Anfang Juli (rufende/ansitzende Individuen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Tagsüber, günstigste Zeit zur Bestimmung der Revierzentren 1 Stunde vor Sonnenaufgang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende April bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung von Balz, Balzflügen, Balzrufen oder auf Beobachtungswarten ansitzender Altvögel im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende Mai bis Anfang Juli.
    • Einmalige Feststellung von Balz bzw. Balzrufen und eine weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende Mai bis Anfang Juli.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Beobachtung eines Weibchens bei der Eiablage.
    • Zufallsfund eines nicht flüggen Jungvogels.
1.1.5. Hinweise:
  • Kurz vor der morgendlichen Dämmerung besteht eine ausgeprägte Immobilität der Männchen und die Rufaktivität konzentriert sich auf potenzielle Wirtsgebiete. Deshalb liegt hier der günstigste Erfassungszeitpunkt.
  • Aufgrund des Brutparasitismus sind die Weibchen an bestimmte Wirtsvogelarten gebunden. Dabei kann es sich auch um nicht planungsrelevante Arten handeln.
  • Männchen und Weibchen haben unterschiedliche Reviere, wobei sich die Weibchen-Reviere nur über Fang und Radiotelemetrie ermitteln lassen.
  • Eine englische Studie zeigte, dass Männchen polygam und Weibchen monogam sind (Jones et al. 1997). Zusammen mit dem Brutparasitismus bedeutet dies, dass sich in einem Kuckucksmännchen-Revier Fortpflanzungsstätten in zweistelliger Anzahl befinden können.
  • Rufgebiete (Streifgebiete) sind sehr groß und die Entfernungen zwischen einzelnen Rufplätzen können im Extremfall bis zu 20 km betragen.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Jones, D. A., H. L. Gibbs, T. Matsuda, M. Brooke, H. Uchida u. M. J. Bayliss (1997): The use of DNA fingerprinting to determine the possible mating system of an obligate brood parasitic bird, the Cuckoo Cuculus canorus. Ibis 139: 560-562.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Kartierung singender und balzender Männchen (Ausdrucksflug) sowie alle anderen Beobachtungen.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang bis Ende Mai (Balzflüge, singende Männchen, Nestbau).
  • 2. Anfang bis Mitte Juni (Balzflüge, singende Männchen).
  • 3. Ende Juni bis Anfang Juli (singende Männchen, fütternde Altvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Tagsüber, singt sehr unstet (teilweise bei großer Hitze mittags und nachmittags hohe Gesangsaktivität).
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende April bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung singenden Männchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang Juni bis Mitte Juli.
    • Einmalige Feststellung balzender, verpaarter Individuen.
    • Einmalige Beobachtung eines oder mehrerer Nahrung suchender Altvögel im räumlichen Bezug zu weiterer Gesangsfeststellung im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang Juni bis Mitte Juli.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Brütender oder fütternder Altvogel.
    • Nicht flügger Ästling am Nest.
1.1.5. Hinweise:
  • Auffällige Balzflüge, aber Gesang mitunter versteckt und leise vorgetragen.
  • Auch Weibchen singen, aber leiser.
  • Gesang kann auch an weiter vom Nest entfernter Tränke, Badestelle oder Kalk(dünger)haufen vorgetragen werden.
  • Mitunter Nahrungssuche in Trupps.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Kartierung singender Männchen (auch Rufe und Flügelklatschen beachten) wobei die Verwendung einer Klangattrappe („Schnurren“) insbesondere bei Einzelvorkommen notwendig ist: 2-3 Mal je 30 s locken und 2 min warten (sofortiger Abbruch bei Reaktion).

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende Mai bis Anfang Juni (singende Männchen).
  • 2. Mitte Juni (singende Männchen).
  • 3. Ende Juni bis Anfang Juli (singende Männchen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab 0,5 bis 1 Stunde nach Sonnenuntergang bis Mitternacht und ab 2 Stunden vor Sonnenaufgang bis Sonnenaufgang in trockenen, warmen und möglichst windarmen Nächten.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang Mai bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung von Gesang im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende Mai bis Anfang Juli.
    • Einmalige Feststellung von Gesang und eine weitere Feststellung im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende Mai bis Anfang Juli.
    • Einmalige Feststellung von Gesang ab Mitte Juni.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fund von Gelege oder Jungen (Zufallsfund).
1.1.5. Hinweise:
  • Optimale Gesangsaktivität oft nur 1-1,5 Stunden nach Gesangsbeginn, so dass Bestände (>5 Reviere) oder größere Flächen mit mehreren Personen erfasst werden müssen (Flugbewegungen und Uhrzeit notieren).
  • Einsatz der Klangattrappe je nach Geländebeschaffenheit alle 200-400 m (auf Nachzieheffekt achten).
  • Rufplatzwechsel kann mehrere Vögel vortäuschen.
  • In der Morgenphase kann der Gesang durch die Lautäußerungen anderer Vogelarten überdeckt werden, nachts bei größeren Kreuzkrötenvorkommen.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Kartierung singender Männchen; Verwendung einer Klangattrappe vor allem in schlechten Mäusejahren notwendig (wegen geringer Rufaktivität). Abfolge: alle 1-2 km bis zu dreimal je 30 Sekunden abspielen, 2 Minuten warten; sofortiger Abbruch bei Reaktion. Auch wenn vor Benutzung der Klangattrappe bereits ein Vogel ruft, ist es sinnvoll, durch kurzen Einsatz der Klangattrappe (ca. 15 Sekunden) zu prüfen, ob weitere Vögel antworten. Ansonsten kann der Bestand unterschätzt werden, da es häufig zu kleinräumigen Konzentrationen kommt.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende Februar bis Anfang März (Reviergesang).
  • 2. Mitte März bis Ende März (Reviergesang).
  • 3. Anfang April bis Mitte April (Reviergesang).
  • 4. Ende Mai bis Mitte Juni (ggf. weitere Kontrolle zur Zeit bettelrufender Jungvögel zur Erfassung erfolgreicher Bruten).
  • (Der Raufußkauz ist Standvogel mit (bei den rufenden Männchen) hoher Ortstreue. Daher können auch Einzelnachweise mit revieranzeigendem Verhalten innerhalb der genannten Zeitspanne als Reviernachweis gelten; weitere Kontrollen können dann an dieser Stelle entfallen.)
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab Sonnenuntergang bis 3 Stunden nach Sonnenuntergang in möglichst windarmen, trockenen Nächten.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang Februar bis Anfang August.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung von Reviergesang im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Ende Februar bis Mitte Juni.
    • Einmalige Feststellung von Reviergesang und eine weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Ende Februar bis Mitte Juni.
    • Einmalige Beobachtung eines Paares.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Bettelrufende Ästlinge (bis Anfang August).
1.1.5. Hinweise:
  • Klangattrappeneinsatz in sehr guten Mäusejahren kann aufgrund einer dann örtlichen / regionalen hohen Ruferdichte auch von Nachteil sein. Singende Männchen können 40-250 m entfernt voneinander sein, dann sind bis zu 6 Sänger von einem Standort aus zu hören; andererseits können verschiedene Singplätze desselben Männchens bis zu 1 km voneinander entfernt liegen, daher auf gleichzeitige Sänger achten. Bisweilen inselartig geklumpte Brutplatzverteilung (abhängig vom Paarungssystem), z. B. in 8 ha Buchenaltholz 3 Bruten nachgewiesen. Unverpaarte Männchen singen bis Juni und oft am Tage.
  • Beim erwartetem Vorkommen mehrerer Eulenarten die Klangattrappe in der Reihenfolge Sperlingskauz – Raufußkauz - Waldohreule – Waldkauz abspielen, idealerweise mit möglichst großen zeitlichen Abständen zwischen den Arten. Bei erwartetem Vorkommen des Uhus sollen die Kontrollen mit Klangattrappe (sofern sich die Kartierzeiten überschneiden) für den Uhu an einem anderen Abend durchgeführt werden als für die übrigen Eulenarten.
  • Erfassung von bettelrufenden Ästlingen (v. a. Ende Mai bis Mitte Juni, doch bis Anfang August) ergibt für die Bestandsermittlung zusätzliche Hinweise zu vorher nicht festgestellten bzw. bestätigten Revieren.
  • Kommt mehr im Inneren von Wäldern vor, meidet die Randzonen. Nahrungsversorgung der Jungen aus dem Depot auch tagsüber möglich.
  • Vor allem in der Vergangenheit, stellenweise aber noch immer, werden Nistkastenaktionen für den Raufußkauz durchgeführt. In solchen Fällen sollte man sich beim Kastenbetreuer informieren und nicht selbstständige Kastenkontrollen durchführen (Informationen bei der VSW).
  • Bei guten Bedingungen (Wetter, Jahreszeit) können 3 Begehungen im Mittelgebirge als Minimum für erfahrene Beobachter angesehen werden. Zur Registrierung weniger ruffreudiger Individuen können auch 4 bis 5 Begehungen notwendig sein (Purschke 2009).
  • Je nach Fragestellung kann eine Höhlenbaumkartierung erforderlich sein (siehe Anhang 6).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Purschke, C. (2009): Erfassung von Eulenbeständen im Wald – ist Kurzzeitmonitoring ohne Brutnachweis sinnvoll? In Stubbe, M.; Mammen, U. (Hrsg.): Populationsökologie Greifvogel- u. Eulenarten 6: 461-470.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Überwiegend Kartierung rufender Männchen (lang gezogenes, lauter werdendes Kreischen bei der Reviermarkierung im Fluge bzw. am Sitzplatz in Brutplatznähe) vor allem zu Beginn der Brutphase; weitere Beobachtungen.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende März bis Anfang April (Rufe des Männchens).
  • 2. Mitte April bis Ende April (Rufe des Männchens).
  • 3. Anfang Mai bis Mitte Mai (Rufe des Männchens, ggf. Futterflüge und bettelnde Junge (in Nistplatznähe zur Erfassung erfolgreicher Bruten).
  • (Die Schleiereule ist Standvogel mit hoher Ortstreue. Daher können auch Einzelnachweise mit revieranzeigendem Verhalten innerhalb der genannten Zeitspanne als Reviernachweis gelten; weitere Kontrollen können dann an dieser Stelle entfallen.)
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Von Sonnenuntergang bis 3 Stunden nach Sonnenuntergang in möglichst windarmen, trockenen Nächten.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang Februar bis Anfang Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung von Reviermarkierung im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon möglichst eine ab Ende März.
    • Einmalige Feststellung von Reviermarkierung und eine weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon möglichst eine ab Ende März.
    • Einmalige Feststellung von Männchen und Weibchen im vermuteten Revier.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Einflug in Niststätte mit Beute.
    • Niststätte mit brütendem Weibchen, Gelege oder Jungen.
    • Bettelrufende Junge am Nistplatz.
1.1.5. Hinweise:
  • Befragung von Anwohnern potenzieller Niststandorte, Kirchenbediensteten sowie örtlichen / regionalen Naturschutzgruppen kann nützliche Hinweise ergeben. Kontrollen am Nistplatz mögen weitgehend Artbetreuern vorbehalten bleiben.
  • Indirekte Nachweise von Tagesruheplätzen oder Brutplätzen v. a. in Gebäuden durch Auffinden von Gewöllansammlungen oder Kotspuren an Einfluglöchern.
  • Selten 2 Brutpaare innerhalb eines Gebäudes.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Kartierung singender Männchen (und Weibchen). Verwendung einer Klangattrappe (monotoner und tremolierender Reviergesang) notwendig. Abfolge: 15 Sekunden locken, 1 Minute warten; 30 Sekunden locken, 1 Minute warten; 1 Minute locken, 3 Minuten warten; sofortiger Abbruch bei Reaktion. Auch auf stumme Annährung achten. Der Gesang ist etwa 500 m (bis 1000 m) weit hörbar, was bei der Festlegung der Lockstandorte zu beachten ist. Auch wenn vor Benutzung der Klangattrappe bereits ein Vogel ruft, ist es sinnvoll, durch kurzen Einsatz der Klangattrappe (ca. 15 Sekunden) zu prüfen, ob weitere Vögel antworten. Ansonsten kann der Bestand unterschätzt werden.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte März bis Ende März (Gesang).
  • Anfang April bis Mitte April (Gesang).
  • 3. Ende April bis Anfang Mai (Gesang, Fütterungen).
  • 4. ggf. Mitte Juni bis Mitte Juli (Kontrolle zur fortgeschrittenen Brut- bzw. Ästlingszeit (tagsüber).
  • (Der Sperlingskauz ist Standvogel mit hoher Ortstreue. Daher können auch Einzelnachweise mit revieranzeigendem Verhalten innerhalb der genannten Zeitspanne als Reviernachweis gelten; weitere Kontrollen können dann an dieser Stelle entfallen.)
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab 2 Stunden vor Sonnenuntergang bis 1 Stunde nach Sonnenuntergang und ab ca. 1 Stunde vor Sonnenaufgang bis ca. 2 Stunden nach Sonnenaufgang. Nicht bei Niederschlägen, heftigem Wind und Nebel.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende Februar bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung von Reviergesang im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Mitte März bis Anfang Mai.
    • Einmalige Feststellung von Reviergesang und eine weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Mitte März bis Anfang Mai.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fund der Bruthöhle (Nestauswürfe).
    • Fütternde Altvögel an der Höhle.
    • Beobachtung von Ästlingen.
1.1.5. Hinweise:
  • Beim erwartetem Vorkommen mehrerer Eulenarten die Klangattrappe in der Reihenfolge Sperlingskauz – Raufußkauz - Waldohreule – Waldkauz abspielen, idealerweise mit möglichst großen zeitlichen Abständen zwischen den Arten. Bei erwartetem Vorkommen des Uhus sollen die Kontrollen mit Klangattrappe (sofern sich die Kartierzeiten überschneiden) für den Uhu an einem anderen Abend durchgeführt werden als für die übrigen Eulenarten.
  • Nach Ausfliegen füttert nur das Weibchen die Ästlinge, doch zieht es sich sobald Junge fliegen können zur Mauser zurück, dann zieht das Männchen mit Jungen durchs Revier. Unterschiedliche Rufe der Geschlechter müssen bekannt sein. Bei Klangattrappeneinsatz keine Verlängerung der Aktivitätszeit in die Nachtstunden provozieren (nur bis Sonnenuntergang einsetzen), da ansonsten erhöhter Feinddruck durch andere Eulen besteht; möglichst nur bis Ende März verwenden, ab dann erhöhte Störanfälligkeit (Paarfindungsphase, frühe Eiablagezeit).
  • Feststellung von Warnreaktionen bei Kleinvögeln nach Vorspielen der Rufe (auch tagsüber) lässt sich als Indiz auf ein Revier werten, eine Nachkontrolle muss in der Dämmerung erfolgen.
  • Bewölkung, Nebel und Niederschläge hemmen die Aktivität.
  • Legt Nahrungsdepots in Höhlen an, typisch sind Nestauswürfe (Eischalen, Gewölle, Kotballen, Rupfungsreste) am Grund des Bruthöhlenbaumes (vor allem Mai / Juni, doch bis September / Oktober möglich).
  • Ästlinge ab Anfang Juni, dann ist die Art auch tagaktiv.
  • Wenig scheu gegenüber Menschen.
  • Auch Jungvögel und Weibchen reagieren auf die Klangattrappe.
  • Der Sperlingskauz meidet mitunter Gebiete, die vom Waldkauz besiedelt sind.
  • Eine Überprüfung von Vorkommen ist auch von Anfang September bis Mitte November möglich.
  • Bei guten Bedingungen (Wetter, Jahreszeit) können 3 Begehungen im Mittelgebirge als absolutes Minimum für erfahrene Beobachter angesehen werden. Zur Registrierung weniger ruffreudiger Individuen können auch 4 bis 5 Begehungen notwendig sein (Purschke 2009).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Purschke, C. (2009): Erfassung von Eulenbeständen im Wald – ist Kurzzeitmonitoring ohne Brutnachweis sinnvoll? In Stubbe, M.; Mammen, U. (Hrsg.): Populationsökologie Greifvogel- u. Eulenarten 6: 461-470.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Kartierung singender Männchen; Verwendung einer Klangattrappe („Guhk“-Rufreihe mit Frequenz von ca. 16 Rufen / Minute) notwendig; Abfolge: 15 Sekunden locken, 1 Minute warten; 30 Sekunden locken, 1 Minute warten, 1 Minute locken, 3 Minuten warten. Sofortiger Abbruch bei Reaktion. Auch wenn vor Benutzung der Klangattrappe bereits ein Vogel ruft, ist es sinnvoll, durch kurzen Einsatz der Klangattrappe (ca. 15 Sekunden) zu prüfen, ob weitere Vögel antworten. Ansonsten kann der Bestand unterschätzt werden.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende Februar bis Anfang März (Gesang).
  • 2. Mitte März bis Ende März (Gesang).
  • 3. Anfang April bis Mitte April (Gesang).
  • 4. Ende Mai bis Mitte Juni (ggf. gezieltes Beobachten von Fütterungen am Brutplatz aus der Distanz zur Erfassung erfolgreicher Bruten).
  • (In Gebieten mit geringer Siedlungsdichte ist die Reaktion auf Klangattrappen schwächer ausgeprägt. Daher ist hier bereits eine Feststellung in o. g. Zeitspanne als Brutverdacht bzw. Revier zu werten.)
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab halbe Stunde nach Sonnenuntergang bis Mitternacht und ab 2:00 Uhr nachts bis Sonnenaufgang, nicht bei Niederschlägen und nicht bei Wind über Windstärke 3 (Blätter und dünne Zweige in ständiger Bewegung).
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang Februar bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Feststellung von Duettgesang.
    • Einmalige Feststellung von Reviergesang eines Männchens (Anfang Februar bis Mitte Mai), möglichst jedoch Bestätigung.
    • Einmalige Beobachtung eines Altvogels im potenziellen Lebensraum, möglichst jedoch Bestätigung.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Feststellung fütternder Altvögel
1.1.5. Hinweise:
  • Bei möglichem Vorkommen auch von Waldkauz, Waldohreule und / oder Schleiereule zuerst Klangattrappe Steinkauz abspielen.
  • Duettgesang von Männchen und Weibchen mit ineinander greifenden Lock-, Bettel- und Erregungsrufen. Reviergesang mind. 600m hörbar. Minimalabstand für Klangattrappeneinsatz 300-400m, dabei Nachzieheffekt beachten bzw. das Nachziehen vermeiden.
  • Zur Unterscheidung von Revieren in dicht besiedelten Gebieten (mehrere Käuze stehen in Rufkontakt zueinander) auf gleichzeitige Feststellungen achten.
  • Auch bei vermeintlich guten Kartierbedingungen kann die Rufbereitschaft verringert sein. Deshalb ist eine Überprüfung bei einem bekannten Steinkauzvorkommen mit normal guter Rufbereitschaft („Testkauz“) sinnvoll. Falls dieser nicht antwortet, sollte man die Erfassung abbrechen und an einem anderen Tag wiederholen.
  • Tagesruheplätze in Dachböden (u. a. Scheunen, Viehställe, seltener in Kirchen), Mauer- und Dachnischen, Bäumen. Tagsüber auch gerne frei sitzend an exponierten Stellen (Sonnenbad, meist in Nähe eines Verstecks).
  • Befragung von Landwirten und regionalen / örtlichen Naturschutzgruppen kann nützliche Hinweise ergeben.
  • Im Falle von Bruthöhlenbetreuung grundsätzlich keine Kontrollen der Höhlen zwischen Anfang Februar und Mitte Mai. Reinigung der Nistkästen ab September / Oktober, dabei auf möglicherweise noch brütende Untermieder (z. B. Feldsperling) achten. Absprache mit Nistkastenbetreuern.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Beobachtung balzender Altvögel (oft lang anhaltende Imponierflüge, bei denen lange Gleitstrecken mit Sturzflügen und lautem Flügelklatschen abwechseln), Beobachtung Nahrung suchender, Beute eintragender sowie warnender bzw. verleitender Altvögel, Beobachtung sichernder Männchen, (Zählung von Familienverbänden).

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte April bis Ende April (Balz, sichernde Männchen, jagende Altvögel).
  • 2. Anfang April (Balz, sichernde Männchen, jagende Altvögel).
  • 3. Mitte Mai (sichernde Männchen, jagende Altvögel, warnende bzw. verleitende Altvögel, Fütterung von Jungvögeln).
  • 4. Anfang Juni bis Mitte Juni (sichernde Männchen, jagende Altvögel, warnende bzw. verleitende Altvögel, Fütterung von Jungvögeln).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Von Sonnenaufgang bis 4 Stunden nach Sonnenaufgang und ab 2 Stunden vor Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende März bis Ende August.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Beobachtung eines balzenden Paares bzw. balzenden Einzelvogels im potenziellen Brutgebiet ab Anfang Mai.
    • Zweimalige Beobachtung eines Paares im Abstand von mindestens 7 Tagen von Mitte April bis Mitte Juni.
    • Einmalige Beobachtung eines Paares und einmalige Beobachtung eines sichernden Männchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte April bis Mitte Juni.
    • Eine Beobachtung eines Altvogels und bettelfliegende Jungvögel im Abstand von mindestens 7 Tagen.
  • Brutnachweis insbesondere:
    • Beute eintragende Vögel sowie warnende bzw. verleitende Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Überwinternde Vögel bleiben bis Mitte April in potenziellen Brutgebieten. Aus Balzflügel von März bis Mitte April können noch keine Reviere abgeleitet werden, wenn nach Mitte April keine weiteren Nachweise vorliegen.
  • Die Sumpfohreule ist in NRW nur unregelmäßiger Brutvogel.
  • Größere Umsiedlungen bzw. starke Bestandsschwankungen sowie Brutvorkommen im Binnenland in Abhängigkeit von Feldmausgradationen möglich.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Calladine, J.; Morrison, N. (2013): Diurnal and nocturnal ranging behaviour by moorland-breeding Short-eared Owls Asio flammeus in Scotland. Bird Study 60 (1): 44-51.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Kartierung der beim Balzflug oder in Bäumen singenden Männchen (und der nur aus geringer Entfernung hörbaren Weibchen) oder Altvögel beim Flügelklatschen; Verwendung einer Klangattrappe (Balzrufe des Männchens) sinnvoll, bei Antwort sofort Abbruch. Bei der Festlegung der Lockstandorte ist die (für den Menschen) geringe Hörweite zu beachten. Bei hohen Dichten können die Männchen in 30-50 m Distanz zueinander rufen (MEBS u. SCHERZINGER 2000: 250).

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende Februar bis Anfang März (Reviergesang, Balz).
  • 2. Mitte März bis Anfang April (Reviergesang, Balz).
  • 3. Ende Mai bis Ende Juni (mindestens eine Kontrolle zur Zeit bettelrufender Jungvögel zur Erfassung erfolgreicher Bruten).
  • (Die Waldohreule ist Standvogel mit hoher Ortstreue. Daher können auch Einzelnachweise mit revieranzeigendem Verhalten innerhalb der genannten Zeitspanne als Reviernachweis gelten; weitere Kontrollen können dann an dieser Stelle entfallen.)
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab 0,5 Stunden nach Sonnenuntergang bis 3 Stunden nach Sonnenuntergang in möglichst windarmen, trockenen Nächten; im Siedlungsbereich nach Beruhigung des „Feierabendlärms“ ca. 20:30 bis 21 Uhr.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang Februar bis Anfang August.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung von Reviermarkierung / Balz im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Ende Februar bis Ende Juni.
    • Einmalige Feststellung von Reviermarkierung / Balz und eine weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Ende Februar bis Ende Juni.
    • Einmalige Beobachtung eines Paares.
    • Nester mit Kotspuren und ebenda frische Eulengewölle bzw. Mauserfedern (auch wenn keine Eule in der Nähe zu sehen ist).
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Bettelrufende Ästlinge bis Anfang August.
1.1.5. Hinweise:
  • Beim erwartetem Vorkommen mehrerer Eulenarten die Klangattrappe in der Reihenfolge Sperlingskauz – Raufußkauz - Waldohreule – Waldkauz abspielen, idealerweise mit möglichst großen zeitlichen Abständen zwischen den Arten. Bei erwartetem Vorkommen des Uhus sollen die Kontrollen mit Klangattrappe (sofern sich die Kartierzeiten überschneiden) für den Uhu an einem anderen Abend durchgeführt werden als für die übrigen Eulenarten.
  • Auf Individuen achten, die sich der Klangattrappe stumm oder flügelklatschend nähern (ggf. Taschenlampeneinsatz, Martinez et al. 2002). Da die Reaktion auf Klangattrappen unterschiedlich sein kann (Stimulation der Rufbereitschaft bis Abbruch des Rufens), soll vor Abspielen der Klangattrappe das Flügelklatschen (z. B. durch Schlagen mit der Hand auf den Oberschenkel) simuliert werden (FABIAN u. SCHIMKAT 2012, MEBS u. SCHERZINGER 2000: 250).
  • Vor der Belaubung können potenzielle Brutnester am Tage vorsichtig mit dem Fernglas kontrolliert werden. Auf Gewölle (mehrere unter einem Baum) von Altvögeln achten; Beobachtungen am Schlafplatz im Spätwinter und frühen Frühjahr dürfen auch innerhalb der Wertungsgrenzen nicht gewertet werden, während Beobachtungen am Tagesschlafplatz ab Juni bis Mitte August auf eine erfolgreiche Brut in der Nähe schließen lassen und in die Auswertung einbezogen werden dürfen.
  • Die Erfassung der weithin hörbaren bettelrufenden Ästlinge (v. a. Mitte Mai bis Ende Juli) ist zwar auf erfolgreiche Paare beschränkt, stellt aber eine effiziente Methode dar und ergibt für die Bestandsermittlung zusätzliche wichtige Hinweise zu vorher nicht festgestellten bzw. nicht bestätigten Revieren.
  • Hinweise auf spätere Reviere auch durch Feststellung von Rufaktivität ab November möglich (in milden Wintern in guten Mäusejahren möglicherweise Bruten im Zeitraum Dezember – Januar.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Birrer, S. (2014): Reaktion der Waldohreule Asio otus auf Klangattrappen – Konsequenzen für Bestandsaufnahmen. Vogelwarte 52: 111-117.
  • Fabian, K.; Schimkat, J. (2012): Waldohreulen Asio otus in der Großstadt – Die Besiedlung des Stadtgebiets von Dresden. Vogelwelt 133: 77-88.
  • Martinez, J. A.; Zubergoitta, I.; Colas, J.; Macia, J. (2002): Use of recorder calls for detecting long-eared owls Asio otus. Ardeola 49 (1): 97-101.
  • Mebs, T.; Scherzinger, W. (2000): Die Eulen Europas. Biologie, Kennzeichen, Bestände. Kosmos-Verlag, Stuttgart, 396 S.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Kartierung singender Männchen (und rufender Weibchen). Verwendung einer Klangattrappe (Balzruf Männchen) ist zur Kontrolle der Anwesenheit bzw. zum Erstnachweis sinnvoll. Abfolge: bis zu dreimal je 1 Minute locken, 3 Minuten warten; sofortiger Abbruch bei Reaktion; optische Kontrolle potenzieller Nistplätze aus Distanz am Tage. Da einige Uhus kaum auf die Klangattrappe antworten, ist eine Suche nach indirekten Nachweisen (Nahrungsreste, Mauserfedern, weiße Kotflecken an Felswand) im vermuteten Horstbereich sinnvoll. Nach Möglichkeit sollen lokale „Uhubetreuer“, Steinbruchbesitzern etc. befragt werden.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte Januar bis Anfang Februar (Gesang).
  • 2. Mitte Februar bis Ende Februar (Gesang).
  • 3. Mitte April bis Mitte Juni (optische Kontrolle potenzieller Nistplätze aus Distanz, Bettelrufe von Jungen zur Erfassung erfolgreicher Bruten).
  • (Der Uhu ist Standvogel mit hoher Ortstreue. Daher können auch Einzelnachweise mit revieranzeigendem Verhalten innerhalb der genannten Zeitspanne als Reviernachweis gelten; weitere Kontrollen können dann an dieser Stelle entfallen (unter Beachtung des großen Aktionsraumes der Art)).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab Sonnenuntergang bis 3 Stunden nach Sonnenuntergang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang Januar bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung von Reviergesang im Abstand von mindestens 7 Tagen (möglichst längerer Abstand), eine davon Mitte Januar bis Mitte Juni.
    • Einmalige Feststellung von Reviergesang und eine weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Mitte Januar bis Mitte Juni.
    • Einmalige Feststellung von Männchen und Weibchen (Duettgesang).
    • Nistplatzbesuche durch Altvögel (jeweils Mitte Januar bis April).
    • Charakteristische Rupfungsfunde und Kotflecken während der Brutperiode in aus Vorjahren bekanntem Revier.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nistplatz mit brütendem Weibchen oder Jungen.
    • Fütternde Altvögel.
    • Bettelnde Jungvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Sind in einem Gebiet neben dem Uhu auch andere Eulenarten zu erwarten, sollen die Kontrollen mit Klangattrappe (sofern sich die Kartierzeiten überschneiden) für den Uhu an einem anderen Abend durchgeführt werden als für die übrigen Eulenarten.
  • Männchen, die noch nach Mitte April singen, sind i. d. R. unverpaart (LfU u. LBV 2003).
  • Große Aktionsräume erschweren oft die Zuordnung von Rufaktivität zu Nestbereich / Revierzentrum, daher hohe Beobachtungskapazität erforderlich. Tagesruheplätze befinden sich oft in Sichtkontakt zum Nistplatz. Oft weisen „gedüngte“ Stellen in Felswänden auf längjährig genutzte Nistplätze hin (saftiges Gras in spärlich bewachsenem Umfeld). Funde von Gewöllen, Nahrungsresten (exponierte Rupfungen, Igelhäute), Mauserfedern und auffällig große Kotflecke geben Hinweise auf Vorkommen.
  • An besetzten Brutplätzen kann – besonders bei eingespielten Paaren – Reviergesang ausbleiben, fehlende Reaktion bei Klangattrappeneinsatz bedeutet nicht zwangsläufig Fehlen des Uhus; Rufrepetoire muss bekannt sein. Insbesondere bei Paaren mit geringer Rufaktivität und fehlendem Bruterfolg kann der Nachweis schwer zu erbringen sein (LfU u. LBV 2003).
  • In unsicheren Fällen zudem akustische Kontrolle während der Herbstbalz (Oktober / November, LfU u. LBV 2003).
  • Je nach Fragestellung kann eine Horstbaumbaumkartierung (bei potenziellen Baumbrütern) erforderlich sein (siehe Anhang 6).
  • Eine Brutplatzsuche kann sehr zeitaufwändig sein, da neben „klassischen“ Felsnischen, auch Baumbruten (Greifvogelhorste), Bodenbruten (Wald, Abbruchkanten) und Gebäudebruten (Industriegebäude, Kirchtürme) bekannt sind.
  • Reagiert empfindlich auf Störungen in Nistplatznähe, v. a. während Eiablage und Bebrütung.
  • Nistplätze werden oft von Personen „betreut“, um unnötige Erfassungen zu vermeiden, ist eine Befragung dieser und weiterer Personen (aus Forstverwaltung, Naturschutzverbänden etc.) bzw. eine Absprache mit Genehmigungsbehörden sinnvoll bzw. erforderlich.
  • Der Uhu breitet sich in NRW derzeit stark aus, so dass bald mit einer nahezu flächendeckenden Besiedlung aller geeigneten Lebensräume und einem weiteren Vordringen in den Siedlungsraum gerechnet werden kann.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • LBV u. LfU (2003): Artenhilfsprogramm Uhu. Informationen für Horstbetreuer, Stand Juni 2003.
  • Robitzky, U. (2009): Methodische Hinweise zur Brutbestandserfassung beim Uhu Bubo bubo im bewaldeten Flachland Norddeutschlands. Eulen-Rundblick 59: 33-41.
  • Von Lossow, G. (2010): Der Uhu Bubo bubo am Mittleren Lech 2003 bis 2009. Entdeckung der erfolgreichsten bayerischen Uhu-Population. Ornithologischer Anzeiger 49 (1): 1-24.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Kartierung singender Männchen (und rufender Weibchen); Verwendung einer Klangattrappe (heulende Balzrufe des Männchens); Abfolge: bis zur dreimal je 30 Sekunden abspielen, 2 Minuten warten, bei Antwort sofort Abbruch; Abspielen der Klangattrappe im Waldesinneren ca. alle 500m, im Offenland ca. alle 1 km.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte Februar bis Ende Februar (Reviergesang, Weibchen-Rufe).
  • 2. Anfang März bis Mitte März (Reviergesang, Weibchen-Rufe).
  • 3. Ende Mai bis Ende Juni (mindestens eine Kontrolle zur Zeit bettelrufender Jungvögel zur Erfassung erfolgreicher Bruten).
  • (Der Waldkauz ist Standvogel mit hoher Ortstreue. Daher können auch Einzelnachweise mit revieranzeigendem Verhalten innerhalb der genannten Zeitspanne als Reviernachweis gelten; weitere Kontrollen können dann an dieser Stelle entfallen.)
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Nach Sonnenuntergang bis Mitternacht in möglichst windarmen, trockenen Nächten.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte Januar bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung von Reviergesang im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Mitte Februar bis Ende Juni.
    • Einmalige Feststellung von Reviergesang und eine weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Mitte Februar bis Ende Juni.
    • Einmalige Beobachtung eines Paares.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
    • Bettelrufende Ästlinge sowie flügge Jungvögel im vorher festgestellten Revier.
1.1.5. Hinweise:
  • Beim erwartetem Vorkommen mehrerer Eulenarten die Klangattrappe in der Reihenfolge Sperlingskauz – Raufußkauz - Waldohreule – Waldkauz abspielen, idealerweise mit möglichst großen zeitlichen Abständen zwischen den Arten. Bei erwartetem Vorkommen des Uhus sollen die Kontrollen mit Klangattrappe (sofern sich die Kartierzeiten überschneiden) für den Uhu an einem anderen Abend durchgeführt werden als für die übrigen Eulenarten.
  • Der Waldkauz reagiert auch im Herbst gut auf die Klangattrappe.
  • Die Erfassung der weithin hörbaren bettelrufenden Ästlinge (v. a. Ende Mai bis Ende 6) ist zwar auf erfolgreiche Paare beschränkt, stellt aber eine effiziente Methode dar und ergibt für die Bestandsermittlung zusätzliche wichtige Hinweise zu vorher nicht festgestellten bzw. nicht bestätigten Revieren. Bereits flügge Junge geben keinen Hinweis mehr auf genaue Lage des Nistplatzes. Nach dem Ausfliegen der Jungen werden deren Ruheplätze häufig von warnenden Kleinvögeln angezeigt.
  • Wegen unnötiger Störung für Reviererfassung keine Kratzprobe an Bäumen vornehmen. Weibchen sind am Brutplatz sehr wehrhaft.
  • Indirekte Nachweise aufgrund von Gewöllen und potenziellen Brutbäumen.
  • Bei Verwendung von Klangattrappen kann es in Einzelfällen zu Angriffen auf die Klangattrappe bzw. den Anwender kommen.
  • Je nach Fragestellung kann eine Höhlenbaumkartierung erforderlich sein (siehe Anhang 6).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Zählung balzender Männchen unter Einsatz einer Klangattrappe (Kasprzykowski u. Golawski 2009, Klein 2009, Wichmann u. Teufelbauer 2003), Registrierung von Altvögeln entlang von Weg- und Feldrainen, sichernden Altvögeln, Registrierung von Familienverbänden. Verwendung der Klangattrappe: Alle 400m 2 Minuten horchen. Wenn kein spontan kein Rebhahn ruft, Klangattrappe bis 2 Minuten mit Revierrufen abspielen, anschließend noch 2 Minuten warten. Bei Reaktion sofortiger Abbruch (in Anlehnung an Wichmann u. Teufelbauer 2003). Auch wenn vor Benutzung der Klangattrappe bereits ein Vogel ruft, ist es sinnvoll, durch kurzen Einsatz der Klangattrappe (ca. 15 Sekunden) zu prüfen, ob weitere Vögel antworten. Ansonsten kann der Bestand unterschätzt werden. Auf möglicherweise der Klangattrappe nachfolgende Tiere achten, um Doppelregistrierungen zu vermeiden (bei Einsatz der Klangattrappe auf Nachzieheffekt achten).

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang März bis Mitte März (Zählung rufender Männchen sowie von Altvögeln).
  • 2. Ende März bis Anfang April (Zählung rufender Männchen sowie von Altvögeln).
  • 3. Mitte Juli bis Ende August (Zählung von Familienverbänden nach der Ernte).
  • (Das Rebhuhn ist Standvogel mit hoher Ortstreue. Daher können auch Einzelnachweise mit revieranzeigendem Verhalten innerhalb der genannten Zeitspanne als Reviernachweis gelten; weitere Kontrollen können dann an dieser Stelle entfallen.)
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Balzrufe der Männchen in der Abenddämmerung von Sonnenuntergang bis zur völligen Dunkelheit (bis ca. 1 Stunde nach Sonnenuntergang), auch eine Stunde vor Sonnenaufgang bis Sonnenaufgang (weniger geeignet).
  • Regen, starker Wind oder kalte Witterung wirken hemmend auf die Rufaktivität; für die Erfassung der Balz möglichst warme bzw. windstille Abende wählen.
  • Durch den kurzen günstigen Kartierzeitraum pro Abend ist insbesondere bei großen Untersuchungsflächen der Einsatz mehrerer Personen (Synchronkartierung) zu prüfen.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende Februar bis Mitte Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung balzender Männchen im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Feststellung Anfang März bis Anfang Juli.
    • Zweimalige Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang März bis Anfang Juli.
    • Einmalige Feststellung eines Paares.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Junge führende Altvögel sowie verleitende Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Die Reaktionsbereitschaft auf die Klangattrappe kann individuell unterschiedlich ausgeprägt sein, teilweise besteht bei geringer Siedlungsdichte eine geringe Antwortbereitschaft (Klein 2009).
  • Nach Regenfällen sind Rebhühner leichter zu beobachten, da sie Bereiche mit schütterer bzw. kurzer Vegetation aufsuchen. In Gebieten mit unruhigem Bodenrelief, einer hohen Hecken- bzw. einer geringern Wegdichte können nichtrufende Altvögel leicht übersehen werden. Männchen reagieren bei Annährung eines Menschen häufig mit rufen, deshalb möglichst alle vorhandene Wege benutzen. In großen Untersuchungsgebieten kann der Bestand an balzenden Männchen nur durch Synchronzählung erfolgen (pro qkm 1-2 Personen). Dabei müssen die Routen der einzelnen Bearbeiter so gewählt werden, dass die Klangattrappen jeweils außerhalb der Hörweite der übrigen Kartierer abgespielt werden (Verwechslung mit tatsächlichen Rufen der Tiere).
  • Sofern vorliegend, können Daten zum Winterbestandes berücksichtigt werden: Winterbestand entspricht dem maximal möglichen Brutbestand (Gesamtzahl der Individuen aller Trupps: 2). Diese Zahl eignet sich zur Überprüfung der mit oben beschriebener Methode ermittelten Bestandsangabe. Die Zahl der Revierpaare sollte die des Winterbestandes nicht übersteigen. (Achtung – im Winterhalbjahr u. U. Zuwanderung z. B. aus angrenzenden überschwemmten Auen oder gepflügten landwirtschaftlichen Flächen.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Kasprzykowski, Z.; Golawski, A. (2009): Does the use of playback affect the estimates of numbers of grey partridge Perdix perdix? Wildlife Biology 15 (2).
  • Klein, R. (2009): Erfassung des Rebhuhns Perdix perdix 2008 im Osten Luxemburgs. Vergleich mit Vorkommen des Saarlandes. Regulus 24: 40-48.
  • Wichmann, G.; Teufelbauer, N. (2003): Bestandserhebung der Wiener Brutvögel. Ergebnisse der Spezialkartierung Rebhuhn (Perdix perdix). Studie im Auftrag der Magistratsabteilung 22, Wien.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Fast ausschließlich akustische Bestandserhebung, Erfassung rufender Männchen. Verwendung einer Klangattrappe ist sinnvoll. Auch wenn vor Benutzung der Klangattrappe bereits ein Vogel ruft, ist es sinnvoll, durch kurzen Einsatz der Klangattrappe (ca. 15 Sekunden) zu prüfen, ob weitere Vögel antworten. Ansonsten kann der Bestand unterschätzt werden.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang Juni (Zählung rufender Männchen).
  • 2. Mitte Juni (Zählung rufender Männchen).
  • 3. Anfang Juli (Zählung rufender Männchen).
  • 4. Mitte Juli (Zählung rufender Männchen).
  • (Die Wachtel ist eine Art mit starken jährlichen Bestandsschwankungen. Daher und aufgrund der geringen Ortstreue ist es ausreichend, von den genannten 4 Terminen mind. 2 Durchgänge im Abstand von mind. 14 Tagen durchzuführen, wenn der morgendliche Erfassungszeitraum (s. u.) eingehalten wird.)
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Vor der Morgendämmerung (ab ca. 3 Uhr MESZ, Reichenbach u. Steinborn 2007, Steinborn et al. 2011: 290).
  • Durch den kurzen günstigen Kartierzeitraum pro Nacht ist insbesondere bei großen Untersuchungsflächen der Einsatz mehrerer Personen (Synchronkartierung) zu prüfen.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte Mai bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung rufender Männchen oder Weibchen („chrau“-Ruf) im Abstand von mindestens 7 Tagen, beide Feststellungen von Ende Mai bis Ende Juli.
    • Bei Durchführung von 2 Kartierdurchgängen (s. o.) ist jeder Rufnachweis als „Revier“-Status zu werten.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Junge führende Weibchen (Zufallsbeobachtungen).
1.1.5. Hinweise:
  • Umsiedlungen und Folgebruten werden durch die o. g. Erfassungstermine ggf. nicht erfasst.
  • Regen oder kalte Witterung wirken hemmend auf die Rufaktivität; für die Erfassung des Reviergesangs warme Nächte wählen. Erfassung auch z. B. nach nächtlicher Wachtelkönig- oder Fledermauserfassung im selben Gebiet.
  • Das Fortpflanzungsverhalten und das Auftreten der Wachtel sind kompliziert und noch nicht in allen Einzelzeiten geklärt (siehe MKULNV 2013, Steckbrief Wachtel, weitere Details bei Rodriguez-Teijeiro et al. 2003, Rodriguez-Teijeiro et al. 2005 und Staal u. Koffijberg 2008).
  • Aufgrund der jährlich starken Bestandsschwankungen (z. B. Invasionsjahr 2011 für NRW) können Vergleiche mit weiteren Kartierjahren zu einer Plausibilisierung der Bestandszahl beitragen.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Reichenbach, M.; Steinborn, H. (2007): Langzeituntersuchungen zum Konfliktthema “Windkraft und Vögel” 6. Zwischenbericht, Gutachten i. A. von MMJ GmbH Großefehn, 58 S.
  • Rodriguez-Teijeiro, J. D.; Puigcerver, M.; Gallego, S.; Cordero, P. J.; Parkin, D. T. (2003): Pair Bonding and Multiple Paternity in the Polygamous Common Quail Coturnix coturnix. Ethology 109: 291-302.
  • Rodriguez-Teijeiro, J. D.; Gordo, O.; Puigcerver, M.; Gallego, S.; Vinyoles, D.; Ferrer, X. (2005): African climate warming advances spring arrival of the Common Quail Coturnix coturnix. Ardeola 52 (1): 159-162.
  • Staal, J.; Koffijberg, K. (2008): A closer look at population dynamics of Common Quail Co-turnix coturnix in the Netherlands. Limosa 81: 98-101.
  • Steinborn, H.; Reichenbach, M.; Timmermann, H. (2011): Windkraft – Vögel – Lebensräume. Ergebnisse einer siebenjährigen Studie zum Einfluss von Windkraftanlagen und Habitatparametern auf Wiesenvögel. Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH (ARSU). Books on Demand GmbH, Norderstedt. 334 S.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Erfassung rufender oder über dem Schilf fliegender Altvögel, daneben Erfassung Nest bauender oder Futter tragender Altvögel; in ausgedehnten Röhrichten von erhöhten Punkten aus (ca. 1 m über Schilfniveau, z.B. Deiche, Beobachtungstürme, Stehleitern). Einsatz von Klangattrappe nur zur Überprüfung der Anwesenheit sinnvoll, vor allem in wenig untersuchten bzw. dünn besiedelten Gebieten.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende März bis Anfang April (Beobachtung / Rufe Altvögel).
  • 2. Mitte April bis Ende April (Beobachtung / Rufe Altvögel, ggf. Fütterungen).
  • 3. Anfang Mai bis Mitte Mai (Beobachtung / Rufe Altvögel; ggf. Fütterungen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab Sonnenaufgang bis 5 Stunden nach Sonnenaufgang bei windarmer, trockener Witterung.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte März bis Anfang Juni.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung rufender / über dem Schilf fliegender Vögel im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte April bis Mitte Mai.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde bzw. Kotballen tragende Altvögel.
    • Familienverband in Bereichen, wo zuvor mind. 1x rufende / fliegende / Nahrung suchende Altvögel festgestellt wurden.
1.1.5. Hinweise:
  • Schwierige Erfassung. Wegen hoher Mobilität der Art Gebiet möglichst an einem Tag vollständig erfassen. Möglichst Unterscheidung nach Männchen und Weibchen vornehmen. Reviere werden nicht verteidigt, daher auch kein regelmäßiger Gesang. Verwechslungsgefahr mit gleichartigen Rufen bereits flügger Junge beachten. Größere Schilfbereiche längere Zeit beobachten, bisweilen geringe Rufaktivität. Fliegt mit Futter zum Nest lautlos, Flüge vom Nest mit kurzen Rufen. Nester oft kolonieartig verteilt, dann oft gemeinsame Nahrungsgebiete (in 500 bis max. 800 m Entfernung, daher Vorsicht bei Interpretation von Flugbeobachtungen). Nach Möglichkeit Ort des Aufflugs bzw. Einflugs genau einzeichnen. Zuordnung der Befunde möglichst für einen näher umgrenzten Bereich (ca. 50 x 50 m) treffen. Bei unübersichtlichen Schilfgebieten per Luftbild Strukturen wie Büsche/Masten/Gräben lagegetreu auf Kartierunterlagen einzeichnen.
  • Bereits ab Mai Bildung von Jungvogelgruppen. Junge sind auffällig kurzschwänzig und ab Ende August durchgemausert. Statusangabe Brutvogel sollte möglichst abgesichert werden z.B. über Nachweise von Jungvögeln, ggf. auch aus späteren Bruten.
  • Wegen des erheblichen Störpotentials dürfen weglose Schilfgebiete nicht durchquert werden.
  • In NRW ist derzeit nur ein Brutvorkommen in den Rieselfeldern Münster bekannt.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

In der Hauptsache Kartierung auf exponierten Warten singender Männchen oder von auffälligen Singflügen sowie balzenden Individuen, daneben Warnen in Nestnähe, Futter tragenden Altvögeln und Familien.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende April bis Anfang Mai (Gesang, Nestbau).
  • 2. Mitte Mai (Gesang, Nestbau).
  • 3. Ende Mai bis Anfang Juni (Gesang, fütternde Altvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Von Sonnenaufgang bis 4 Stunden nach Sonnenaufgang bei Trockenheit und windarmen Verhältnissen.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte April bis Ende Juni.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung eines singenden Männchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte Mai bis Anfang Juni.
    • Einmalige Feststellung eines singenden Männchens und weitere Beobachtung einzelner Altvögel im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte Mai bis Anfang Juni.
    • Altvögel mit Nistmaterial.
    • Warnende Altvögel.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Verleitendes Männchen.
    • Altvögel mit Futter oder Kotballen.
    • Familie mit gerade flüggen Jungvögeln.
1.1.5. Hinweise:
  • Typischer Singflug: Männchen startet stumm, steil und geradlinig, kurz vor dem Erreichen des Gipfels beginnt der Gesang und wird nach Drehung im absteigenden Gleitflug bis zur Singwarte fortgesetzt.
  • Neben dem Singflug erfolgt Gesang von Singwarten (meist Baumkronen).
  • Wachendes Männchen verleitet bei Gefahr; Nest wird nicht direkt angeflogen, die letzte kurze Strecke wird laufend zurückgelegt, ebenso beim Verlassen des Nestes nach Störung.
  • Insbesondere im Übergangsbereich offener zu halboffener Landschaften kann die Art auch aufgrund des ähnlichen Gesanges mit dem Wiesenpieper verwechselt werden.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Erfassung rufender, singender, Nest bauender oder fütternder Altvögel; gezielte Nestersuche (s. u.), Ausbauzustand notieren.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte April bis Ende April (Ansiedlungsphase, Rufe, Gesang, Nestbau).
  • 2. Anfang Mai bis Mitte Mai (Rufe, Gesang, Nestbau).
  • 3. Anfang Juni bis Mitte Juni (Rufe, Brutnester, Fütterungen, flügge Junge).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab Sonnenaufgang bis 6 Stunden nach Sonnenaufgang bei windarmer, trockener Witterung.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang April bis Ende Juni.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung (rufend/singend/Beobachtung) von Altvögeln im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte April bis Mitte Juni.
    • Nestbau.
    • Fertiges Brutnest.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde bzw. Kotballen tragende Altvögel.
    • Junge führender Altvogel.
1.1.5. Hinweise:
  • Nestanfänge stammen meist von einzelnen Männchen, daher nur Nester mit fertiger Röhre als Brutnester werten; polygame Männchen können pro Revier 2-4 Nester bauen, davon sind 1-(3) Brutnester.
  • Maximum der nestgebundenen Männchen meist Anfang Mai, der nestgebundenen Weibchen Ende Mai bis Mitte Juni; Männchen werden oft durch Weibchen vertrieben.
  • Wegen des komplizierten Paarungssytems ist der lokal stark fluktuierende Brutbestand schwer ermittelbar. Durch Umsiedlungen mit Neuverpaarung kann es auch im Juni und Juli noch zu Bruten kommen mit Nestlingen im August.
  • Größere unbetretbare Röhrichtbereiche längere Zeit beobachten, bisweilen geringe Rufaktivität. Erfassung möglichst von erhöhten Punkten aus (1 m über Schilfniveau, z.B. Deiche, Kanzeln, Stehleitern).
  • Gesang unauffällig, oft in Nestnähe; auf Rufe achten (ähnlich Amsel/Rohrammer).
  • Bestandsangabe wird meist nur Mindestanzahl der (brütenden) Paare (bzw. Individuen) angeben können. Nester können oft von „weitem“ erkannt werden, ein gezieltes Absuchen potenzieller Neststandorte v.a. in der Nähe von ortstreu rufenden Beutelmeisen ist hilfreich, darf zur Brutzeit in unübersichtlichem / unwegsamem Gelände jedoch nicht zu Störungen führen.
  • Hinweise auf ein Brutgeschehen (aber keine Bestandszahl) liefern auch spätere Nestfunde aus dem zunehmend unbelaubten Zeitraum Oktober bis Dezember.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Überwiegend Kartierung singender (schaufliegender) Männchen, daneben Erfassung Nest bauender, Futter oder Kotballen tragender sowie warnender Altvögel; zur Überprüfung der Anwesenheit bei geringen Beständen ist der Einsatz einer Klangattrappe notwendig.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte April (Gesang).
  • 2. Ende April (Gesang, Nestbau).
  • 3. Anfang Mai bis Mitte Mai (Gesang, Nestbau, Fütterungen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • 1 Stunde vor bis 3 Stunden nach Sonnenaufgang, insbesondere auch 30 Minuten vor bis 1 Stunde nach Sonnenuntergang bei warmer Witterung; leichter Wind und leichter Nieselregen stören nicht.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte März bis Mitte Juni.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung eines singenden (schaufliegenden) Männchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende April bis Mitte Mai.
    • Einmalige Gesangsfeststellung und weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende April bis Mitte Juni (dabei Zweitbruten nur separat werten, wenn im entsprechenden Teilgebiet vorher noch keine Nachweise).
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Mit Beginn der Zweitbruten steigt die Gesangsaktivität ab Anfang Juni wieder an.
  • Auffällige Schauflüge gelegentlich ohne Gesang; reagiert v.a. zu Anfang der Brutzeit gut auf Klangattrappe (mitunter auch auf im Rhythmus ähnliches Nachpfeifen).
  • Teilweise weit verteilte Singwarten in einem Revier, Männchen insbesondere bei Einsatz von Klangattrappen hoch mobil. Gebietsweise auch dichte Besiedlung, daher auf gleichzeitige akustische und optische Feststellungen achten.
  • Nicht besonders scheu, daher sind Brutnachweise (z.B. über fütternde Altvögel) oft möglich.
  • Zweitbruten werden mit den o. g. Terminen ggf. nicht erfasst.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Zählung singender Männchen (Singflug), Revierverteidigung (Revierkämpfe) der der Männchen, „Nestruf“ des Weibchens beim An- und Abflug an/vom Nest; fütternde Altvögel; Einsatz von Klangattrappe notwendig.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte Mai (Gesang, Revierverteidigung).
  • 2. Ende Mai (Gesang, Revierverteidigung).
  • 3. Anfang Juni (Gesang, fütternde Altvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ca. 2 Stunden nach Sonnenaufgang bis mittags, ab nachmittags bis in die Abenddämmerung.
  • Erfassung bei windarmen, trockenen und warmen Witterungsbedingungen.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang Mai bis Ende Juni.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalig singendes Männchen im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte Mai bis Anfang Juni.
    • Einmalige Feststellung von intensiv warnenden Altvögeln.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
    • „Nestruf“ des Weibchens.
1.1.5. Hinweise:
  • Insbesondere zu Beginn der Revierbesetzung sind die Männchen sehr auffällig. Die Revierverteidigung (Flugkämpfe, Verfolgungsflüge) findet an den Reviergrenzen statt und kann mehrere Minuten andauern.
  • Männchen, die Reviere besetzen, die räumlich von denen anderer Männchen isoliert liegen, singen in der Regel sehr wenig. Sie verstummen fast ganz, wenn sie verpaart sind (Klangattrappe einsetzen).
  • Der Ruf, mit dem sich das Weibchen dem Nest nähert, ist dem Gesang des Männchens identisch. Nest wird meist zu Fuß aufgesucht und verlassen.
  • Ruf der fast flüggen Jungvögel ähnelt dem Sperlingstschilpen.
  • Derzeit sind in NRW Bruten nur in der Senne bekannt.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

In der Hauptsache Kartierung singender Männchen, einzelner und verpaarter Individuen, daneben Warnen in Nestnähe, Futter tragende Altvögel und Familien.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte Mai (Gesang, Nestbau).
  • 2. Ende Mai (Gesang, Nestbau, warnende und fütternde Altvögel).
  • 3. Anfang Juni bis Mitte Juni (Gesang, warnende und fütternde Altvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab Sonnenaufgang bis 3 Stunden nach Sonnenaufgang und von 3 Stunden vor Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende April bis Anfang Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung eines singenden Männchens, einzelner oder verpaarter Individuen im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Feststellung Ende Mai bis Anfang Juni.
    • Altvögel mit Nistmaterial.
    • Warnende Altvögel.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
    • Familie mit flüggen Jungvögeln im vorher erfassten Revier.
1.1.5. Hinweise:
  • Zeitlich versetztes, z.T. verspätetes Eintreffen der einzelnen Paare im Brutgebiet beachten, aber auch starke zeitliche Überlappung von Durchzug und Brut; Durchzügler oft in kleinen Trupps vergesellschaftet bis Ende Mai.
  • Auch Durchzügler verhalten sich mitunter territorial und können singen.
  • Schon während des Heimzuges paarweise zusammen, deshalb keine Wertung als Brutverdacht bei einmaliger Beobachtung eines Paares.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Überwiegend Kartierung singender Männchen; daneben Erfassung Nest bauender, Futter oder Kotballen tragender sowie warnender Altvögel; Kartierung in ausgedehnten Röhrichten ggf. von erhöhten Punkten aus (ca. 1 m über Schilfniveau, z.B. Deiche, Beobachtungstürme, Stehleitern). Einsatz von Klangattrappe zur Überprüfung der Anwesenheit ist vor allem bei isolierten (unregelmäßigen) Vorkommen sinnvoll.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte Mai bis Ende Mai (Gesang, Nestbau).
  • 2. Anfang Juni (Gesang, Nestbau, Brutnachweis).
  • 3. Mitte Juni bis Ende Juni (Gesang, Brutnachweis).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab Morgendämmerung bis 4 Stunden nach Sonnenaufgang bei windarmen, trockenen (milden) äußeren Bedingungen.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang Mai bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung eines singenden Männchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang Juni bis Ende Juni.
    • Einmalige Gesangsfeststellung und eine weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang Juni bis Ende Juni (wichtig, da aufgrund der kurzen Gesangsphase oft nur eine Gesangsregistrierung erfolgt).
    • Nest bauendes Weibchen.
    • Warnende Altvögel (sehr auffälliges Schnarren).
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Brütende oder fütternde Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Singwarte auf Schilfhalm oft in Rispenhöhe.
  • Die Gesangsaktivität klingt nach Verpaarung stark ab, dann ist auch kaum mehr eine Reaktion auf Klangattrappe zu verzeichnen. Deshalb sind nach einmaliger Gesangsfeststellung intensive Beobachtungen durchzuführen, ob die Altvögel noch da sind.
  • Nester in schmalen Röhrichtsäumen und Nest bauende Weibchen sind oft gut zu beobachten.
  • Nicht selten kommt Polygamie vor.
  • Nahrungssuche auch außerhalb des Brutreviers.
  • Bei breiten Röhrichten ist ggf. eine Kontrolle des wasserseitigen Röhrichts per Boot erforderlich.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Zählung singender Männchen (Flug- und Bodengesang), fütternder Altvogel.

1.1.2. Termine:

In Bereichen ohne hohen Anteil von Sommerfrüchten:

  • 1. Anfang April bis Mitte April (Gesang).
  • 2. Ende April (Gesang).
  • 3. Anfang Mai (Gesang, fütternde Altvögel).

In Bereichen mit hohem Anteil von Sommerfrüchten:

  • 1. Ende April bis Anfang Mai (Gesang).
  • 2. Mitte Mai (Gesang).
  • 3. Ende Mai (Gesang, fütternde Altvögel)
1.1.4. Günstige Tageszeit:
  • Von Sonnenaufgang bis zu 4 Stunden nach Sonnenaufgang, zu Beginn der Brutperiode auch tagsüber bis etwa 18 Uhr (nicht in den Mittagsstunden).
1.1.5. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende März bis Ende Mai.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalig singendes Männchen im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Feststellung Anfang April bis Anfang Mai.
    • Einmalige Feststellung intensiv warnender Altvögel.
  • Brutnachweis:
    • Insbesondere fütternder Altvogel.
1.1.6. Hinweise:
  • Die Reviergrenzen sind im extensiven Grünland während der Brutzeit vergleichsweise konstant, hingegen kann es in Ackergebieten (auch in intensiv genutzten Grünlandgebieten) durch landwirtschaftliche Nutzungen zu nicht unerheblichen Revierverschiebungen kommen. Revierverschiebungen treten auch zwischen der 1. und 2. Brut auf. Bestandserhebungen in Ackergebieten mit großflächigem und hohem Anbauanteil von Sommerfrüchten (Sommergetreide, Zuckerrüben, Erbsen) sollen später begonnen werden (Ende April). Wegen der Revierverschiebungen sollte sich die Erfassung nicht über einen längeren Zeitraum als den eines Monats erstrecken.
  • Bei hoher Siedlungsdichte sind Parallelbeobachtungen für die Festlegung von Reviergrenzen essentiell.
  • Umsiedlungen und Folgebruten werden durch die o. g. Erfassungstermine ggf. nicht erfasst.
  • Auch unter optimalen Bedingungen mitunter geringe Gesangsaktivität.
  • Die Registrierungen dieser in der offenen Landschaft flächenhaft vorkommenden Art gruppieren sich weniger deutlich zu Brutrevieren als das bei Gehölzbrütern der Fall ist. Reviergrenzen sind bei dieser Art nicht immer eindeutig zu bestimmen (Sudfeld et al. 2012: 50).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Sudfeld, C.; Dröschmeister, R.; Wahl, J.; Berlin, K.; Gottschalk, T.; Grüneberg, C.; Mitschke, A.; Trautmann, S. (2012): Vogelmonitoring in Deutschland. Programme und Anwendungen. Naturschutz und Biologische Vielfalt 119: S. 50 ff.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Überwiegend Kartierung singender Männchen.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte Mai bis Ende Mai (Gesang).
  • 2. Anfang Juni (Gesang).
  • 3. Mitte Juni bis Ende Juni (Gesang, Brutnachweis).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Möglichst 0,5 Stunden vor bis 3 Stunden nach Sonnenaufgang.
  • 1 Nachtkontrolle (ab 1 Stunde vor bis 2 Stunden nach Sonnenuntergang) bis Mitte Juni (erfolgt im Regelfall über die Erfassung anderer, nachtaktiver Arten wie Ziegenmelker, Waldschnepfe oder Bruterfolgskontrolle der Waldohreule, ansonsten zusätzlicher Termin für den Feldschwirl).
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende April bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung eines singenden Männchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende Mai bis Ende Juni.
    • Einmalige Gesangsfeststellung und mindestens eine weitere Beobachtung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Feststellung Ende Mai bis Ende Juni.
  • Brutnachweis:
    • Insbesondere fütternde Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Reviere sind oft geklumpt verteilt (in Hörweite zueinander).
  • Bis Mitte Mai ist verstärkt mit Durchzüglern zu rechnen, die auch singen.
  • Auch unter optimalen Bedingungen mitunter geringe Gesangsaktivität.
  • In den frühen Morgenstunden kann der Gesang leicht durch andere, laute Arten überdeckt werden.
  • Rost (1996) setzte zum Anlocken an Fangnetze erfolgreich eine Klangattrappe ein.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Zählung singender Männchen bzw. balzender Altvögel (Gesang meist in der Nähe der Nesthöhle), Nest bauender, warnender und fütternder Altvögel.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte April (Gesang, Balz, Nestbau).
  • 2. Ende April (Gesang, Balz).
  • 3. Mitte Mai (Gesang, Nestbau, fütternde Altvögel, bettelnde Jungvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Von Sonnenaufgang bis späten Vormittag.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende April bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalig singendes Männchen im Abstand von mindestens 7 Tagen.
    • Zweimalige Feststellung eines Paares im Abstand von mindestens 7 Tagen.
    • Einmalige Feststellung eines Paares und einmalige Feststellung eines Revier anzeigenden Männchens (Altvogels) bzw. eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen.
    • Nestbau.
    • Einmalige Feststellung warnender Altvogel.
  • Brutnachweis:
    • Insbesondere fütternde Altvögel.
    • Bettelrufe von Jungvögeln.
1.1.5. Hinweise:
  • In Gebieten mit dichter Besiedlung kann Gruppenbalz vorkommen (Steigerung der Beobachtungsintensität erforderlich).
  • Brutvogel können mehrere hundert Meter weite Nahrungsflüge unternehmen (z.B. zu alten Eichenbeständen).
  • Durch die Nutzung von offenen Querträgern von Mittelspannungsmasten kann auch in offenen Gebieten ohne Höhlenangebot gebrütet werden.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

In der Hauptsache Kartierung singender Männchen, verpaarter, balzender, Nest bauender sowie fütternder Individuen.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang Mai (Gesang, Balz, Nestbau).
  • 2. Mitte Mai (Gesang, Balz, Nestbau).
  • 3. Ende Mai bis Anfang Juni (Gesang, fütternde Altvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • 2 Stunden vor Sonnenaufgang bis 3 Stunden nach Sonnenaufgang, ab Ende Mai vor Sonnenaufgang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte April bis Mitte Juni.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Registrierung eines singenden Männchens oder balzender Individuen im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang Mai bis Anfang Juni.
    • Einmalige Beobachtung eines singenden Männchens und weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang Mai bis Anfang Juni.
    • Einmalige Feststellung eines singenden Männchens und weitere Feststellung von Familie mit gerade flüggen Jungvögeln.
    • Altvögel mit Nistmaterial.
    • Intensiv warnende Altvögel.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Gesang versteckt von hohen Warten, Paarbildung mit Verfolgungsflügen und Balzfüttern, Imponierhaltung hochgestellte Flügel, gefächerter Schwanz.
  • Nordische Populationen können bis Ende Mai durchziehen (wahrscheinlich inklusive Gesang). Nach der Verpaarung deutliche Abnahme der Gesangsaktivität.
  • Die Gesangsaktivität ist stark von der Siedlungsdichte abhängig: bei hoher Dichte herrscht starke Aktivität, während sie bei isolierten Paare oft sehr schlecht ausgeprägt ist. Hier auf Warnrufe während der Jungenaufzucht achten.
  • Hybridisierung mit Hausrotschwanz möglich.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

In der Hauptsache Kartierung singender Männchen sowie einzelner und verpaarter Individuen, daneben warnende, Nest bauende und Futter eintragende Individuen, Familien mit gerade flüggen Jungen. Der Einsatz einer Klangattrappen ist insbesondere bei geringer Siedlungsdichte hilfreich.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte April bis Ende April (Gesang, Balz, Nestbau).
  • 2. Anfang Mai (Gesang, Balz).
  • 3. Mitte Mai bis Ende Mai (Gesang, warnende, fütternde Altvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Frühmorgens und abends; Gesangsaktivität über die gesamte Brutperiode anhaltend.
  • Erfassung bei windarmen, trockenen Witterungsbedingungen.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenze Anfang März bis Mitte Juni.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalig singendes Männchen im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte April bis Ende Mai.
    • Einmalige Feststellung eines singenden Männchens und eine zusätzliche Beobachtung eines Altvogels im Abstand von 7 Tagen, davon eine Feststellung Mitte April bis Ende Mai.
    • Weibchen mit Nistmaterial.
    • Warnende Altvögel.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
    • Familie mit gerade flüggen Jungen.
1.1.5. Hinweise:
  • Standvögel oft auch im Winter im Revier singend.
  • Gesang von erhöhten Warten (bei deren Fehlen auch von größeren Halmen). Bei der Paarbildung Halmbalz; Schau- und Imponierflüge, Verfolgungsflüge; Revierwechsel während der Brutsaison auch über größere Distanzen möglich. Auffällige Nestwarnrufe nur, wenn Gelege oder Junge vorhanden.
  • Bis in den Mai werden noch gemeinsame Schlafplätze genutzt, auch wenn zu dieser Zeit ein Teil der Reviere bereits lange besetzt ist.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Zählung singender Männchen (Gesang im Flug, von Sitzwarten und vom Boden) unter Verwendung einer Klangattrappe, fütternde und warnende Altvögel. Auch wenn vor Benutzung der Klangattrappe bereits ein Vogel ruft, ist es sinnvoll, durch Einsatz der Klangattrappe zu prüfen, ob weitere Vögel antworten. Ansonsten kann der Bestand unterschätzt werden.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte März bis Ende März (Gesang).
  • 2. Mitte April (Gesang, fütternde Altvögel).
  • 3. Mitte April bis Ende April (Gesang, fütternde Altvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Von Sonnenaufgang bis zu 4 Stunden nach Sonnenaufgang. Zu Beginn der Brutperiode auch tagsüber (nicht in den Mittagsstunden).
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenze Anfang März bis Ende Mai.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalig singendes Männchen im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte März bis Mitte Mai.
    • Einmalig intensiv warnender Altvogel.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Erfassung bei windarmen, trockenen und warmen Witterungsbedingungen. Fütternde Altvögel warnen sehr leise und verhalten sich unauffällig. Spät im April unermüdlich singende Männchen sind oft nicht verpaart.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode:

Nest bauende Altvögel, ein- und ausfliegende Altvögel, Nester mit rufenden bzw. bettelnden Jungvögeln, frisch gebaute Nester und Nester mit frischen Kotspuren.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende Juni (Zählung besetzter Nester).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ganztägig bei milder, sonniger Witterung.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte Juni bis Mitte August.

  • Brutverdacht:
    • Nest bauende Altvögel.
    • Nester mit frischen Kotspuren.
    • Ein- und ausfliegende Altvögel.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Jungvögel im Nest.
    • Fütternde Altvögel.
  • Brutbestand = festgestellte Anzahl besetzter Nester M 6 bis E 6.
1.1.5. Hinweise:
  • Alte Nester ohne Spuren einer Besiedlung bei der Bestandsbestimmung unberücksichtigt lassen! Zählungen vor Mitte Juni führen zu Unterschätzungen der Bestandsgrößen, da häufig erst gegen Ende Juni die Koloniebildung abgeschlossen ist. Zähltermin bei Auswertung immer angeben.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Überwiegend Kartierung singender Männchen, daneben Erfassung Nest bauender, Futter oder Kotballen tragender oder warnender Altvögel.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende April bis Anfang Mai (Gesang, Nestbau).
  • 2. Mitte Mai (Gesang, Nestbau).
  • 3. Ende Mai bis Anfang Juni (Gesang, Warnrufe, Brutnachweis).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab 1 Stunde vor bis 4 Stunden nach Sonnenaufgang und ab 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis Mitternacht. Bei milden, windarmen Bedingungen kartieren. Im Mai sollte ein Termin in der Zeit ab Abenddämmerung bis Mitternacht stattfinden.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang April bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung eines singenden Männchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende April bis Anfang Juni.
    • Einmalige Feststellung eines singenden Männchens und eine weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende April bis Anfang Juni.
    • Intensiv warnende Altvögel.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Futter oder Kot tragende Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Vor allem ab Juni auf Alarmrufe (Warnen) achten.
  • Vorkommen auch in unmittelbarer Nachbarschaft zu stark befahrenen Straßen (sogar Autobahnen) möglich.
  • Der Anteil unverpaarter singender Männchen ist hoch. Im späteren Frühjahr singen verpaarte Männchen vor allem während der Dämmerung und am Morgen; nächtlicher Gesang deutet dann auf unverpaarte Einzelmännchen hin (BTO 2014; Amrhein et al. 2009).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Amrhein, V., Kunc, H.P., Schmidt, R. u. Naguib, M. (2007): Temporal patterns of territory settlement and detectability in mated and unmated Nightingales Luscinia megarhynchos. Ibis 149: 237–244.
  • BTO (2014): BTO Nightingale Survey 2012. http://www.bto.org/volunteer-surveys/nightingale-survey (aufgerufen am 28.03.2014).

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Registrierung von Altvögeln (Brutpaaren), Nest bauenden, Revier verteidigenden, warnenden bzw. fütternden Altvögeln.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte bis Ende Mai (Zählung Revier verteidigender Paare/Altvögel, Nestbau, warnender Altvögel).
  • 2. Anfang Juni (Zählung Revier verteidigender Paare/Altvögel, fütternder Altvögel).
  • 3. Mitte Juni bis Ende Juni (warnende bzw. fütternde Altvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab 2 Stunden nach Sonnenaufgang. Tagsüber bis in die späten Nachmittagsstunden. Bei ungünstiger Witterung in den Mittagsstunden.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte Mai bis Mitte Juli.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Feststellung eines Nest bauenden oder warnenden Paares.
    • Zweimalige Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende Mai bis Ende Juni.
    • Einmalige Feststellung eines Paares und einmalige Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende Mai bis Ende Juni.
    • Zweimalige Feststellung eines (singenden) Männchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, beide Feststellungen von Ende Mai bis Ende Juni.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Neuntöter verstecken sich oft, wenn Menschen in ihre Nähe kommen. Hecken, Einzelbüsche und andere potenzielle Ansitzwarten sollten deshalb vor der Annäherung mit dem Fernglas genau abgesucht werden. Auch der „Blick zurück“ bringt häufig noch zusätzliche Ergebnisse. Während der Revierabgrenzung weite Flüge der Männchen, was die räumliche Abgrenzung der Reviere erschwert.
  • Während der Phase der Eiablage sehr störempfindlich; reagiert mit Gelegeaufgabe und Brutplatzwechsel.
  • Manche Vögel verhalten sich während der gesamten Zeit sehr heimlich, so dass ein zweiter Nachweis nur durch intensive Beobachtung gelingt.
  • Erfolgreiche Brutvögel können mit ihren Jungen bis zum Abschluss der Führungsperiode in ihrem Revier verweilen. Die Jungen können aber auch nach dem Ausfliegen in einem benachbarten Gebiet aufgezogen werden (Nachweis bis 1,5 km: Jacober u. Stauber 1987: 123).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Jakober, H.; Stauber, W. (1987): Dispersionsprozesse in einer Neuntöter-Population. Beih. Veröff. Naturschutz Landschaftspflege Bad.-Württ. 48: 119-130.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

In der Hauptsache Kartierung singender Männchen, daneben Nest bauende und Futter tragende Altvögel, Warnen in Nestnähe, Familien.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende Mai (Gesang, Nestbau).
  • 2. Anfang (Gesang, Warnverhalten).
  • 3. Mitte Juni (Gesang, Warnverhalten, fütternde Altvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • V. a. früher Vormittag, auch am Spätnachmittag.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang Mai bis Mitte Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung eines singenden Männchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte Mai bis Anfang Juni.
    • Warnrufe von Altvögeln.
    • Nestbau.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Futter oder Kotballen tragender Altvogel.
    • Familie mit gerade flüggen Jungvögeln.
1.1.5. Hinweise:
  • Auf Verwechslungsmöglichkeit mit Gelbspötter achten.
  • Warnt besonders intensiv vor Neuntöter, brütet in enger Nachbarschaft zu diesem sehr versteckt. Hybriden mit Gelbspötter möglich. Habitate von Orpheusspötter und Gelbspötter können sich überlappen; Rückzug des Gelbspötters an der Arealgrenze im Bereich der Überlappungszone.
  • Der Orpheusspötter ist in NRW ein seltener Brutvogel, bei dem jedoch sicherlich Erfassungsdefizite bestehen. Außerdem ist mit einer weiteren Ausbreitung zu rechnen.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Kartierung singender, rufender Männchen und Weibchen, einzelner und verpaarter Individuen, des Weiteren Patrouillenflüge (Gesangsterritorium im Mittel 25 ha), fütternde Altvögel, nicht flügge Jungvögel, vor der 3. Kontrolle Eingrenzung des Nestterritoriums (im Mittel 1,5 ha). Einsatz einer Klangattrappe in dünn besiedelten Gebieten sinnvoll.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang Mai bis Mitte Mai (Gesang, Paarrufe, Patrouillenflüge, Nestbau).
  • 2. Ende Mai (Gesang, Paarrufe, Patrouillenflüge).
  • 3. Anfang Juni bis Mitte Juni (Suche des Nestreviers, Paarrufe).
  • 4. Ende Juni bis Anfang Juli (Paarrufe, fütternde Altvögel, nicht flügge Jungvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Tagaktiv, mit Schwerpunkt in der Dämmerung; ab 1 Std. vor Sonnenaufgang, maximale Tagesgesangsaktivität (Mai) 1-2 Std. nach Sonnenaufgang (meist nicht länger als bis 9 Uhr) sowie von 17-20 Uhr und kurz vor Einbruch der Dämmerung, manchmal auch kurzer Aktivitätsanstieg von 12.00-14.00 Uhr (alle Zeitangaben MESZ). Morgens Patrouillenflug von Singwarte zu Singwarte an Grenzen des Gesangsterritoriums.
  • Weiterhin günstige Tageszeit: oft kurz vor Gewittern.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte April bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Beobachtung eines singenden oder patrouillierenden Altvogels bzw. verpaarter Altvögel im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Feststellung Ende Mai bis Anfang Juli.
    • Nistmaterialsuche, Nestbau.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Altvogel mit Futter im Nestrevier.
    • Feststellung spezifischer Paarrufe im Nestterritorium in der Zeit von Ende Mai bis Anfang Juni.
    • Beobachtung von nicht flüggen Ästlingen, nur bei vorheriger Feststellung von Altvögeln im zugehörigen Revier im Abstand von mindestens 7 Tagen.
1.1.5. Hinweise:
  • Große Aktionsräume, Streifgebiete (110-400 ha), Revier kann sich über mehrere weit voneinander entfernte Feldgehölze erstrecken, kleinere Nest- und Gesangsterritorien (s.o.); Paare besuchen sich gegenseitig.
  • Auch Weibchen singen, wenn auch nicht so intensiv und laut wie Männchen.
  • Vorjährige Männchen und Weibchen im Revier auch gesangsaktiv und werden auch als Helfer in Nestnähe geduldet (erste Brut erst im 3. Lebensjahr; Baumann 2012: 263). Nach Eiablage kaum Flötenstrophen in Nestnähe, hier spezielle Rufe im Paarkontakt, häufig einsilbiges „hio“.
  • Männchen bewacht leeres Nest, wenn Weibchen auf Nahrungssuche. Typisches lautes Rätschen (wie Eichelhäher) des Weibchens (oft auch des Männchens) im Nestterritorium sobald Eier im Nest.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Baumann, S. (2012): Songsharing und stabile Nachbarschaften beim Pirol Oriolus oriolus. Vogelwarte 50: 262-263.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Registrierung von (singenden) Männchen bzw. Altvögeln (Brutpaaren), von Nest bauenden, Revier verteidigenden, warnenden bzw. fütternden Altvögeln. Verfolgung von potenziellen Beutegreifern (Greife, Krähenvögel), Gewöll- und Rupfplätzen in Nestnähe.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang April (Gesang, Nestbau, Zählung der Altvögel/Paare, brütende Altvögel).
  • 2. Ende April (Gesang, Nestbau, Zählung der Altvögel/Paare, brütende Altvögel, Verfolgung potenzieller Feinde).
  • 3. Mitte Mai bis Ende Mai (Zählung der Paare/Altvögel, warnender bzw. fütternder Altvögel, Verfolgung potenzieller Feinde).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab 2 Stunden nach Sonnenaufgang, während der Bebrütung der Gelege ab Sonnenaufgang bis eine Stunde nach Sonnenaufgang. Sonst tagsüber bis in die späten Nachmittagsstunden.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende März bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Feststellung eines Nest bauenden, warnenden Paares/ Altvogels.
    • Zweimalige Feststellung eines Paares im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang April bis Ende Mai.
    • Einmalig Feststellung eines Paares und einmalige Feststellung eines Einzelvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang April bis Ende Mai.
    • Zweimalige Feststellung eines singenden Männchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, beide Feststellungen von Anfang April bis Ende Mai.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Von Anfang April bis Ende April sind die auffälligen Nester in noch unbelaubten Gehölzen leicht zu finden. Raubwürgernester sind schon in einem frühen Stadium des Bauens unverkennbar (Nistmaterial kräftige Graswurzeln oder Halme, niemals Äste; Bau rundlich, sperrig mit abstehenden/heraushängenden Pflanzenteilen, häufig werden Papier, Bindfäden, Schafwolle oder ähnliches verbaut). Der Schwanz brütender Altvögel ragt über den Nestrand.
  • Bettelrufe der Jungen im Juni weit hörbar. Bei der Erfassung möglichst Verpaarung bestätigen, da häufig auch Einzelvögel Revierverhalten zeigen.
  • Brutreviere können sehr dicht beieinander liegen (Achtung Bestandsunterschätzung). Meist befinden sich die Neststandorte in der Nähe der Nahrungshabitate.
  • Lautäußerungen im April und Mai deuten auf ein besetztes Revier hin und sind besonders häufig in der Phase des Nestbaues zu hören. „Singen“ ist dabei kein Reviergesang wie bei vielen anderen Arten, sondern dient dann dem Kontakt zum Partner, der sich in der Nähe aufhält.
  • Auch Wintergäste können singen. Winterreviere können bis etwa Mitte April bestehen.
  • Altvögel sind während der Bebrütung heimlich. Häufig ganzjähriger Aufenthalt eines Partners (Männchen) im weiteren Bereich des Brutreviers.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Raubwürger überwintern in NRW, wobei vermutlich Zuzug erfolgt. Die Überwinterung erfolgt meist außerhalb der Brutplätze. Das Winterrevier wird als Ruhestätte betrachtet. Winterreviere sind größer als Brutreviere. Ob eine Erfassung von Winterrevieren erfolgt, ist im Einzelfall in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde zu klären.

1.2.1. Termine:
  • Kartierung im Zeitraum Anfang November bis Ende Februar.
  • Pro Monat 2 Durchgänge im Abstand von ca. 2 Wochen.
1.2.2. Günstige Tageszeit:
  • Tagsüber.
1.2.3. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Für die Feststellung eines Winterreviers reicht ein Nachweis im Zeitraum Dezember bis Februar.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode:

Zählung singender Männchen, Nest bauender Altvögel, Zählung in Gebäude ein- bzw. ausfliegender Altvögel. Nach Möglichkeit Zählung besetzter Nester. Bei hoher Bestandsdichte bzw. kolonieartigen Brutbeständen ist eine Zählung besetzter Nester (Nest bauende Altvögel, fütternde Altvögel, Jungvögel im Nest, frische Kotspuren am Nest) unabdingbar.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang April (Gesang, Nestbau, Zählung der Altvögel/Paare, brütende Altvögel).
  • 1. Anfang Mai (Zählung singender Männchen und Nest bauender Altvögel).
  • 2. Mitte Mai bis Ende Mai (Zählung singender Männchen und Nest bauender Altvögel, nach Möglichkeit Zählung besetzter Nester).
  • 3. Anfang Juni (Zählung fütternder bzw. Kotballen tragender Altvögel, nach Möglichkeit Zählung besetzter Nester).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ganztägig bei milder, sonniger Witterung.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende April bis Ende Juni.

  • Brutverdacht:
    • Einmalig Nestbau.
    • Zweimalige Beobachtung eines singenden Männchens am potenziellen Brutplatz im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang Mai bis Anfang Juni.
    • Einmalige Beobachtung eines singenden ♂ und mindestens einmalige Beobachtung eines Paares am potenziellen Brutplatz im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang Mai bis Anfang Juni.
    • Zweimalige Beobachtung eines Paares am potenziellen Brutplatz im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang Mai bis Anfang Juni.
    • Bettelfliegende Jungvögel sowie eine weitere Beobachtung eines Altvogels mindestens 7 Tage vorher.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Jungvögel am Nest.
    • Fütternde Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Ergebnisse der Befragungen von Gebäudenutzern bezüglich Zahl besetzter Nester sehr unsicher! Möglichst eigene Zählungen durchführen, die allerdings i.d.R. einen hohen Zeitaufwand erfordern (lange Gespräche mit Grundbesitzern meist unvermeidbar).
  • In offenen Landschaften auf Einzelvorkommen achten (z.B. unter Brücken, in/an Scheunen und in/an anderen Einzelgebäuden). Niederschlags- und windgeschützte Nester können jahrelang erhalten bleiben.
  • Zweit- und Drittbruten werden durch die o. g. Erfassungstermine ggf. nicht erfasst.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Überwiegend Kartierung singender Männchen unter Einsatz einer Klangattrappe.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende April bis Anfang Mai (Gesang).
  • 2. Mitte Mai (Gesang, Nestbau).
  • 3. Ende Mai bis Anfang Juni (Gesang, Brutnachweis).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Kurz vor bis 3 Stunden nach Sonnenaufgang und 1 Stunde vor bis 3 Stunden nach Sonneuntergang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte April bis Anfang Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung eines singenden Männchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte Mai bis Anfang Juni.
    • Einmalige Gesangsfeststellung und eine weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte Mai bis Anfang Juni.
    • Warnende Altvögel.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Gesang etwa 200-300 m hörbar, Reaktion auf Klangattrappe gut, für Interpretation Uhrzeit des festgestellten Gesangs notieren (intensiver Gesang am Mittag deutet auf unverpaarte Männchen hin).
  • Bei Mehrfachbruten sind Umsiedlungen möglich (Gefahr der Doppelzählung während der gesamten Brutzeit).
  • Bei kühlem, regnerischem Wetter können dann tiefer und kürzer singende Feldschwirle mit Rohrschwirlen verwechselt werden.
  • Der Rohrschwirl brütet in NRW nur in den Rieselfeldern Münster regelmäßig, da es ansonsten nur wenige geeignete Brutplätze gibt (Grüneberg u. Sudmann et al. 2013).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Grüneberg, C. u. S.R. Sudmann sowie J. Weiss, M. Jöbges, H. König, V. Laske, M. Schmitz u. A. Skibbe (2013): Die Brutvögel Nordrhein-Westfalens. NWO u. LANUV (Hrsg.), LWL-Museum für Naturkunde, Münster.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode:

Zählung besetzter Nester (am Nest wachende, nestgebundene Altvögel, Nest bauende Paare, im Nest sitzende Weibchen) einer Kolonie (zur Erfassung von Schlafplätzen siehe unten).

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang bis Mitte April (wachende, Nest bauende Altvögel, im Nest sitzende Weibchen). Zur Erfassung des Brutbestandes einer Kolonie reicht eine Zählung der besetzten Nester am Ende der Nestbauperiode möglichst kurz vor dem Laubaustrieb aus. Je nach Standort und Baumart kann der Laubaustrieb zu unterschiedlichen Zeiten erfolgen. Bei Störungen oder ungünstigen Zählbedingungen ist die Zählung an einem anderen Termin zu wiederholen.
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Über den ganzen Tag mehr oder weniger gleichbleibend.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang April bis Ende Mai.

  • Brutverdacht:
    • Wachende, oder Nest bauende Altvögel bzw. Altvögel mit Nestbindung.
    • Einen möglichen Koloniestandort anfliegende Altvögel ab Anfang April.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Weibchen.
    • Auffallende Kotflecken unter bereits leerem Nest.
  • Bestandsangabe:
    • Brutpaare, nach Möglichkeit als Ergebnis von Synchronzählungen gleichzeitig besetzter Nester.
1.1.5. Hinweise:
  • Bestandserfassung nur über Nesterzählung möglich (Zählung 2-3mal durchführen, um sicher zu gehen, dass man keine Nester übersehen hat).
  • Schon ab Beginn des Nestbaues bleibt ein Partner am Nest als Wache. Während der Brutzeit übernachten Altvögel in der zugehörigen Kolonie.
  • Synchronzählungen an Stichtagen in räumlich zusammenhängenden Gebieten erforderlich.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Zur Ruhestätte der Saatkrähe gehörten die traditionell genutzten Hauptschlafplätze und die Hauptsammelplätze. In Städten oder an anderen störungsreichen Plätzen ist die zusätzliche Abgrenzung eines störungsarmen Puffers nicht erforderlich.

Saatkrähen ruhen / nächtigen gruppenweise in Baumgruppen / Gehölzen, die einen freien Rundumblick gewährleisten (teilweise in den Brutkolonien). Das Ruheverhalten ist differenziert ausgebildet: Innerhalb eines Schlafplatzsystems besteht eine hierarchische Ordnung in

  • Hauptschlafplätze, die oft jahre- oder jahrzehntelang den ganzen Winter hindurch oder wenigstens über viele Wochen täglich benutzt werden.
  • Nebenschlafplätze, die nur unregelmäßig je nach mit Störungen an den Hauptschlafplätzen, ungünstiger Witterung oder der Ausbeutung temporärer Nahrungsquellen genutzt werden.

Ziehende Scharen besetzen mehrere Tage bis zu zwei Wochen lang eigene Zugschlafplätze, und mitteleuropäische Brutvögel nach der Ankunft bis Ende Februar/Anfang März vorübergehend einen Vorbrutzeitschlafplatz. Weiterhin bestehen Vor-, Zwischen- und Hauptsammelplätze. Wie die Schlafplätze können auch die Hauptsammelplätze mit ihren Einflugskorridoren über Jahre oder Jahrzehnte konstant bleiben, während die Vor- und die Zwischensammelplätze mit der Tagesverteilung und Witterung ständig wechseln (Glutz von Blotzheim u. Bauer 1993: 1807 ff.).

1.2.3. Kartiermethode:

Erfassung von Haupt- und Nebenschlafplätzen durch abendliche Beobachtung einfliegender Tiere, ggf. auch der Einflugrouten sowie im Einzelfall weiterhin Erfassung der Sammelplätze. Geeignete Beobachtungsstandorte sind in Voruntersuchungen festzulegen und ggf. im Laufe der Untersuchung zu variieren, wenn sich die Flugrouten ändern. Im Regelfall ist der Einsatz mehrere Beobachter erforderlich, die um die bekannten Schlafareale postiert werden und durch ein- und ausfliegende Saatkrähen protokollieren (z. B. Krenn 1991, Krenn u. Gereben-Krenn 1999: 50).

1.2.4. Termine:
  • Wöchentliche Zählung von Ende Oktober bis Anfang März (in Anpassung an die lokale Situation).
1.2.5. Günstige Tageszeit:
  • Beginn nachmittags ca. 2 Stunden vor Sonnenuntergang bis zur Dunkelheit (bis keine Saatkrähen mehr fliegen, mind. 0,5 Stunden nach Sonnenuntergang. Falls auch Vorsammelplätze in die Erfassung einbezogen werden sollen, ist zu beachten, dass diese bereits ab Mittag / den frühen Nachmittagsstunden angeflogen werden können (Glutz von Blotzheim u. Bauer 1993: 1809).
  • Günstig ist wenig windiges Wetter, da der abendliche Einflug dann relativ ruhig und geradlinig verläuft, bei windigem Wetter können die Krähen auch schon während des Einflugs kreisen, was die Erfassung deutlich erschwert (Krenn 1991: 3).
1.2.6. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angaben zum Besatz der Schlafplätze und zu den Einflugrichtungen.
1.2.7. Hinweise:
  • Der Schlafplatz / Sammelplatz ist vor Beginn der Zählung auf ggf. bereits anwesende Saatkrähen zu prüfen.
  • Die Erfassung einfliegender Saatkrähen ist zeit- und personalaufwändig. Im Regelfall mehrere Bearbeiter synchron einzusetzen.
  • Die Erfassung der Größe eines Schlaf- oder Sammelplatzes durch Zählung der Bäume und Multiplikation mit einer durchschnittlichen Zahl von Saatkrähen, die einen Baum besetzen, erwies sich in einer Untersuchung als nicht durchführbar (Krenn 1991: 3).

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Fankhauser, T. (1994): Raumnutzung und Nahrungserwerb von seßhaften Saatkrähen Corvus frugilegus bei Bern im Winter. Der Ornithologische Beobachter 91(3): 173-193.
  • Glutz von Blotzheim, U. N.; Bauer, K. M.; (Bearb., 1993): Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Band 13 / 3. Passeriformes (4. Teil): Corvidae – Sturnidae. Rabenvögel, Starenvögel. Aula-Verlag, Wiesbaden, S. 1366-2178.
  • Krenn, H. W. (1991): Der Winterschlafplatz der Saatkrähen (Corvus frugilegus) auf der „Baumgartner Höhe“ in Wien. Vogelkundl. Nachr. Ostösterreich 2 (3): 1-7.
  • Krenn, H.-W.; Gereben-Krenn, B.-A. (1999): Satkrähen (Corvus frugilegus L.) im Winter 1998/99 in Wien. Vogelkundliche Nachrichten aus Ostösterreich 10 (3): 49-51.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Überwiegend Kartierung singender Männchen , daneben Erfassung Nest bauender, Futter oder Kotballen tragender sowie warnender Altvögel.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang Mai (Gesang).
  • 2. Mitte Mai (Gesang).
  • 3. Ende Mai bis Anfang Juni (Gesang, Fütterungen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab 1 Stunde vor bis 3 Stunden nach Sonnenaufgang und 1 Stunde vor bis 2 Stunden nach Sonnenuntergang.
  • Wetter: möglichst windstill bis windarm, mild, ggf. eher trüb als sonnig.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende April bis Mitte Juni.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung eines singenden Männchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte Mai bis Anfang Juni.
    • Einmalige Gesangsfeststellung und eine weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte Mai bis Anfang Juni (wichtig, da aufgrund der kurzen Gesangsphase oft nur eine Gesangsregistrierung erfolgt).
    • Warnende Altvögel.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde und führende Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Auf auffällige Singflüge achten. Bei verpaarten Individuen lässt Gesangsaktivität nach; unverpaarte Männchen singen weiter.
  • Ab Ende Juni ist mit Zweitbruten und damit verstärkt mit Umsiedlungen zu rechnen. Umsiedlungen und Folgebruten werden durch die o. g. Erfassungstermine ggf. nicht erfasst.
  • Aufteilung der flüggen Jungen auf Eltern beachten (zwei führende Altvögel entsprechen also nicht unbedingt zwei Bruten).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

In der Hauptsache Kartierung singender Männchen und balzender Individuen (Hetzjagden bei Paarbildung), daneben Warnen in Nestnähe, Futter tragende Altvögel.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang April bis Mitte April (Gesang, Balz, Nestbau).
  • 2. Ende April (Gesang, Balz, Nestbau, fütternde, warnende Altvögel).
  • 3. Anfang Mai bis Ende Mai (Gesang, fütternde, warnende Altvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab 1 Stunde vor Sonnenaufgang bis 3 Stunden nach Sonnenaufgang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte März bis Anfang Juni.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung eines singenden Männchens, einzelner oder verpaarter Altvögel im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Feststellung Anfang April bis Mitte Mai.
    • Altvögel mit Nistmaterial.
    • Warnende Altvögel.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
    • Feststellung von Familie mit gerade flüggen Jungvögeln.
1.1.5. Hinweise:
  • Gesang von erhöhten Warten, manchmal im senkrecht nach oben steigenden Singflug.
  • Auffälliges Warnen vor Bodenfeinden und vor dem Beobachter.
  • Lange Brutperiode und sehr frühe Eiablage beachten.
  • Insbesondere in Agrarlandschaften Verlagerungen des Brutplatzes bei Folgebruten um mehrere hundert Meter bis zu einem Kilometer möglich (Doppelwertung von Revieren vermeiden).
  • Teilweise schon während des Heimzuges paarweise zusammen, deshalb keine Wertung als Brutverdacht bei einmaliger Beobachtung eines Paares.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Calladin, J.; Garner, G.; Wernham, C.; Thiel, A. (2009): The influence of survey frequency on population estimates of moorland breeding birds. Bird Study 56 (3): 381-388.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Zählung singender, standorttreuer Männchen (Schaufllüge), Registrierung von Paaren, Nestbau, warnenden bzw. fütternden Altvögeln.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte April bis Ende April Mai (ortstreue Altvögel, insbesondere Männchen, Gesang, Nestbau).
  • 2. Anfang Mai (ortstreue Altvögel, insbesondere Männchen, Gesang).
  • 3. Mitte Mai bis Ende Mai (warnende bzw. fütternde Altvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Von Sonnenaufgang bis 4-5 Stunden nach Sonnenaufgang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende April bis Ende Juni.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalig singendes, ortstreues Männchen im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte Mai bis Mitte Juni.
    • Einmalige Feststellung eines singenden Männchens und eine zusätzliche Beobachtung eines Männchens oder Weibchens im Abstand von 7 Tagen von Mitte Mai bis Mitte Juni.
    • Zweimalige Feststellung eines Paares im Abstand von mindestens 7 Tagen von Mitte Mai bis Mitte Juni.
    • Einmalige Feststellung von intensiv warnenden Altvögeln.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Durchziehende Steinschmätzer bis Anfang Juni sind nur schwer von Brutvögeln zu unterscheiden (Durchzugsmaximum Anfang Mai). Brutvögel sind im Gegensatz zu durchziehenden Individuen wesentlich ortstreuer.
  • Schauflüge können bis 300 m weit reichen. Vögel sitzen oft exponiert und singen, was bei isolierten Vorkommen einzelner Paare eine räumliche Zuordnung der Reviere ermöglicht. In Brutgebieten mit hoher Siedlungsdichte ist die Zuordnung der Reviere aufgrund singender Männchen problematisch, da die Nester nur wenige Meter voneinander entfernt liegen können.
  • Unverpaarte Männchen verhalten sich auffällig. Sie zeigen häufig Singflug und fliegen zwischen mehreren Sitzwarten hin und her. Hingegen sitzen verpaarte Männchen meist über längere Zeit auf einer Sitzwarte und lassen sich von dieser kaum vertreiben. Singflüge sind seltener zu beobachten, meist wenn ein anderes Männchen in die Nähe kommt. Im Juni intensiv singende Männchen sind meist unverpaart. Während der Brutphase sowie nach dem Schlupf der Jungvögel verhalten sich die Altvögel sehr heimlich und sind leicht zu übersehen.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Überwiegend Kartierung singender Männchen, daneben Erfassung Nest bauender oder brütender Altvögel. Kartierung in ausgedehnten Röhrichten von erhöhten Punkten aus (ca. 1 m über Schilfniveau, z.B. Deiche, Beobachtungstürme, Stehleitern).

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende Mai (Gesang).
  • 2. Anfang Juni (Gesang).
  • 3. Mitte Juni bis Ende Juni (Gesang, Brutnachweis).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab Sonnenaufgang bis 4 Stunden nach Sonnenaufgang. Bei windarmen, (trockenen), milden äußeren Bedingungen, doch auch nach warmem Regen.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte Mai bis Anfang Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung eines singenden Männchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang Juni bis Ende Juni.
    • Einmalige Gesangsfeststellung und mindestens eine weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang Juni bis Ende Juni.
    • Einmalige Feststellung eines singenden Männchens erst Mitte Juni bis Ende Juni.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Bei dichter Besiedlung (auch auf kleinen Flächen kleiner 1 ha) wird bei der Revierkartierung der Bestand meist deutlich unterschätzt (40-80 % sind belegt). Standardisierter Netzfang, Farbberingung und Nestersuche als alternative Methoden sind jedoch nur bei speziellen Studien leistbar. Daher wird die Wertung bereits einer Gesangsfeststellung ab Mitte Juni als Revier empfohlen.
  • Spontane Gesangsaktivität ist nach Paarbildung reduziert, Teichrohrsänger lassen sich jedoch durch Störgeräusche (Knicken von Ästchen, Rascheln, Stimmenimitation, Klangattrappe) leicht zum Singen animieren. Auch Weibchen können bei Erregung singen.
  • In unzugänglichen, weitläufigen Röhrichten sind singende Männchen zu Anfang der Revierbesetzung oft noch im vorjährigen Schilf zu sehen (ggf. aber nicht mehr herauszuhören), daher möglichst nicht bei schlechten Sichtverhältnissen (Nebel) kartieren.
  • Nahrungssuche auch außerhalb des Reviers.
  • Durchzügler können mitunter in artfremden Lebensräumen (z.B. Hecken) singen, sind am nächsten Tag jedoch meist verschwunden.
  • In großen Schilfgebieten kann das Maximum an registrierten Teichrohrsängern als Richtwert für den Bestand verstanden werden.
  • Zusätzliche Feststellungen lassen sich bei Abend- und Nachtkartierungen anderer Arten gewinnen.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode:

Großräumig systematische Suche nach besiedelten Nistwänden (Juni). Zwei unterschiedliche Erfassungsmethoden möglich: a) Röhrenzählung: Zählung aller potenziellen Brutröhren (als potenzielle Röhre gilt jede von Uferschwalben gegrabene Vertiefung von > 5 cm Tiefe); Zählung nur bei beflogenen Kolonien. b) Zählung besetzter Brutröhren: (Ein- und Ausflug, frische Krallen- und Kotspuren, rufende bzw. um Fütterung bettelnde Jungvögel); nur für Kolonien bis 100 Paare.

1.1.2. Termine:
  • Zählung besetzter Brutröhren: Ende Juni bis Anfang Juli (Ein- und Ausflug, frische Krallen- und Kotspuren, rufende bzw. fütternde Altvögel, bettelnde Jungvögel).
  • Röhrenzählung: Ende Juli bis Mitte August (Zählung aller potenziellen Brutröhren).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ganztägig bei windarmer, trockener Witterung.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte Juni bis Mitte August.

  • Brutverdacht:
    • Beflogene Brutröhren.
    • Röhren mit frischen Grab- und Kotspuren.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
    • Jungvögel am Brutröhrenausgang.
  • Brutbestand Röhrenzählung = Anzahl festgestellter Röhren und Multiplikation mit Korrekturfaktoren (1-50 Röhren mit 0,5; 51-120 Röhren mit 0,42 und mehr als 120 Röhren mit 0,36).
  • Brutbestand Zählung besetzter Röhren = Summe der Anzahl beflogener Röhren, Röhren mit frischen Grab- und Kotspuren, Röhren mit fütternden Altvögeln oder Jungvögeln am Brutröhrenausgang.
1.1.5. Hinweise:
  • Die gewählte Methode (Röhrenzählung oder Zählung besetzter Röhren) muss zur Gewährleistung der Vergleichbarkeit der Daten auch bei Folgeuntersuchungen angewendet werden. Zähltermine in Auswertung immer angeben.
  • Nach Möglichkeit die Methode der Röhrenzählung anwenden. Maximale Röhrenzahl wird meist ab Ende Juli erreicht, daher den Erfassungstermin grundsätzlich einhalten.
  • Räumliche Ausdehnung von Großkolonien auf Karten dokumentieren.
  • Im Rahmen von Standardkartierungen kann auch die Methode der Zählung besetzter Röhren angewendet werden (allerdings zeitaufwändig, ab 30 Paaren über 1 Std. pro Kolonie).
  • Nicht alle Röhren einer Kolonie werden genutzt. Männchen bauen mehrere Anfänge (Teil der Balz). Brutröhren, aus denen Pflanzen wachsen, deren Eingang mit Spinnweben verbaut sind oder deren Röhrenenden sichtbar sind, als unbesetzt werten (nicht mitzählen).
  • Für die Zählung der Röhren empfiehlt es sich, Koloniewände anhand von markanten Geländemerkmalen (z.B. Büsche, Erosionsrinnen) in Zählabschnitte einzuteilen. Bei einer hohen Zahl von Röhren können diese auch fotografiert und am Bildschirm oder Ausdruck ausgezählt werden.
  • Nahrungssuche bevorzugt über Gewässern und Feuchtgebieten. Insbesondere während Perioden nasskalter Witterung können sich Uferschwalben bis zu 10 km vom Brutplatz entfernen. Deshalb Erfassung nur während windarmer, trockener Witterungsperioden.
  • Bruterfassung in größeren Gebieten in engem Zeitfenster (Ende Juli) durchführen (hohe Umsiedlungsraten). Umsiedlungen und Folgebruten werden durch den o. g. Erfassungstermin der Brutröhrenzählung ggf. nicht erfasst.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Zählung singender Männchen (Flug- und Bodengesang), Vögel auf Sitzwarten, warnende und fütternde Altvögel.

1.1.2. Termine:

a) Tiefland

  • 1. Anfang April bis Mitte April (Gesang).
  • 2. Anfang Mai (Gesang, warnende und fütternde Altvögel).
  • 3. Mitte Mai (Gesang, warnende und fütternde Altvögel).

b) Mittelgebirge

  • 1. Ende April (Gesang).
  • 2. Anfang Mai (Gesang, warnende und fütternde Altvögel).
  • 3. Mitte Mai (Gesang, warnende und fütternde Altvögel).
1.1.4. Günstige Tageszeit:
  • Bis zu 4 Stunden nach Sonnenaufgang. Zu Beginn der Brutperiode auch tagsüber (nicht in den Mittagstunden).
  • Erfassung bei windarmen, trockenen Witterungsbedingungen.
1.1.5. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang April bis Mitte Juni.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalig singendes Männchen im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Feststellung Ende April bis Mitte Mai.
    • Einmalig singendes Männchen und zusätzlich eine Beobachtung eines Altvogels auf Sitzwarte im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Feststellung Ende April bis Mitte Mai.
    • Einmalige Feststellung intensiv warnender Altvögel.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternder bzw. Kotballen tragender Altvogel.
    • Nest mit Jungvögeln.
1.1.6. Hinweise:
  • Durchziehende Wiesenpieper sind bis Anfang Mai in potenziellen Brutgebieten anwesend, wobei die Männchen singen können.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Überwiegend Kartierung singender, balzender Männchen, daneben Erfassung von Futter oder Nistmaterial tragenden Weibchen bzw. Altvögeln, Kopula, Revierverteidigung und Familien mit gerade flüggen Jungen. Einsatz von Klangattrappe notwendig (neben Gesang auch Rufe abspielen).

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende März bis Anfang April (Gesang, Balz).
  • 2. Mitte April bis Ende April (Gesang, Nestbau).
  • 3. Anfang Mai bis Mitte Mai (Gesang, Futter oder Kotballen tragende Altvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • In den frühen Morgenstunden (mit Brutbeginn singt das Männchen nur noch in der Morgendämmerung intensiv).
  • Erfassung bei möglichst windstillen, trockenen Bedingungen.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang März bis Anfang Juni.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalig singendes Männchen im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende März bis Mitte Mai.
    • Einmalige Feststellung eines singenden Männchens und eine Beobachtung eines Altvogels im Abstand von 7 Tagen, davon eine Feststellung Ende März bis Mitte Mai.
    • Einmalige Feststellung eines Paars und eines Altvogels im Abstand von 7 Tagen, davon eine Ende März bis Mitte Mai.
    • Weibchen trägt Nistmaterial.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Futter oder Kotballen tragende Altvögel.
    • Familie mit gerade flüggen Jungen.
1.1.5. Hinweise:
  • Zur Brutzeit relativ großes Streifgebiet, lange Distanzflüge.
  • Der nicht weit tragende Reviergesang wird leicht überhört.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Überwiegend Feststellung von „kü“-Rufreihen der Männchen. Verwendung einer Klangattrappe (nur „kü“-Rufreihe) notwendig. An Beobachtungspunkten Klangattrappe (3-4x Rufreihe / Minute) abspielen, Reaktion 3 Minuten abwarten, ggf. erneut versuchen, bei Reaktion abbrechen. Beobachtung von Männchen und Weibchen, Verhalten und Richtungsbewegungen für Zuordnung zu Revieren wichtig. Dann erst wieder in ca. 300m Entfernung abspielen, auf Nachzieheffekte achten. Auch wenn vor Benutzung der Klangattrappe bereits ein Vogel ruft, ist es sinnvoll, durch kurzen Einsatz der Klangattrappe (ca. 15 Sekunden) zu prüfen, ob weitere Vögel antworten. Ansonsten kann der Bestand unterschätzt werden.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang März bis Ende März (Rufe).
  • 2. Ende März bis Anfang April (Rufe).
  • 3. Mitte April bis Ende April (Rufe, Höhlenbau).
  • (Der Grauspecht ist Standvogel mit hoher Ortstreue. Daher können auch Einzelnachweise mit revieranzeigendem Verhalten innerhalb der genannten Zeitspanne als Reviernachweis gelten. Weitere Kontrollen können dann an dieser Stelle entfallen (unter Beachtung des großen Aktionsraumes der Art).)
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab Sonnenaufgang bis Mittag. Nicht bei kleiner 0 °C oder Windstärke grösser 4.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang Februar bis Ende Juni.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung von Reviermarkierung im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Anfang März bis Ende April.
    • Einmalige Feststellung von Reviermarkierung und Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Anfang März bis Ende April.
    • Einmalige Beobachtung eines Paares.
    • Höhlenbau.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
    • Bettelrufende Jungspechte.
    • Junge führende Altvögel im vorher festgestellten Revier.
1.1.5. Hinweise:
  • Hauptsächlich Männchen trommeln, Trommeln ist jedoch ohne optische Kontrolle nicht immer gut der Art zuzuordnen. Weibchen rufen auch, in Partnernähe eher heiser und kürzer als Männchen.
  • Bei milder Witterung sind bereits Kontrollen ab Ende Februar Erfolg versprechend.
  • Nachzieheffekt: bereits kartierte Vögel können der Klangattrappe folgen (Doppelzählung).
  • Bei Beobachtung Verwechslung mit Grünspecht ausschließen. Hybridisierung mit Grünspecht ist möglich, wenn auch sehr selten.
  • Je nach Fragestellung kann eine Höhlenbaumkartierung erforderlich sein (siehe Anhang 6).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Überwiegend Kartierung trommelnder und rufender Vögel unter Verwendung einer Klangattrappe (da ggf. geringe Trommel- bzw. Rufaktivität). Trommeln und Rufe ca. 40 Sekunden an Beobachtungspunkten 1-5x abspielen und auf Reaktion achten, bei positiver Reaktion abbrechen. Beobachtung von Männchen / Weibchen, Verhalten und Richtungsbewegungen für Zuordnung zu Revieren wichtig. Erst wieder nach ca. 300m abspielen, auf Nachzieheffekte achten. Bei ausbleibender Reaktion bereits nach 150 m erneuter Versuch. Auch wenn vor Benutzung der Klangattrappe bereits ein Vogel ruft, ist es sinnvoll, durch kurzen Einsatz der Klangattrappe (ca. 15 Sekunden) zu prüfen, ob weitere Vögel antworten. Ansonsten kann der Bestand unterschätzt werden.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang März bis Ende März (Trommeln, Rufe).
  • 2. Ende März bis Anfang April (Trommeln, Rufe).
  • 3. Mitte April bis Ende April (Trommeln, Rufe, Höhlenbau).
  • (Der Kleinspecht ist Standvogel mit hoher Ortstreue. Daher können auch Einzelnachweise mit revieranzeigendem Verhalten innerhalb der genannten Zeitspanne als Reviernachweis gelten. Weitere Kontrollen können dann an dieser Stelle entfallen (unter Beachtung des v. a. beim ersten Termin großen Aktionsraumes der Art).)
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab Sonnenaufgang bis Mittag. Nicht bei kleiner 0 °C oder Windstärke größer 4.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenze Anfang März bis Mitte Juni.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung von Reviermarkierung im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Anfang März bis Ende April.
    • Einmalige Feststellung von Reviermarkierung und Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Anfang März bis Ende April.
    • Einmalige Beobachtung eines Paares bis Ende Mai.
    • Höhlenbau.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
    • Bettelrufende Jungvögel.
    • Junge führende Altvögel im vorher festgestellten Revier.
1.1.5. Hinweise:
  • Wird bisweilen übersehen / überhört, da Reviermarkierung nicht so auffällig ist. Da Männchen und Weibchen für menschliches Ohr ununterscheidbar trommeln bzw. rufen, können benachbart festgestellte Vögel ohne optische Kontrolle nicht als zwei Reviere interpretiert werden.
  • Männchen und Weibchen trommeln gleichermaßen. Nach Eiablage trommeln wohl überwiegend Männchen (bis Schlupf der Jungen). Trommelplätze eher in Nistplatznähe als Rufplätze, sollten daher für Zuordnung stärker gewichtet werden. Weibchen sind (ohne Provokation) ruffreudiger als Männchen.
  • Aktionsräume außerhalb der Brutzeit können erstaunlich groß sein (bis 400 ha). In Balzzeit noch bis 300 ha. Zur Brutzeit durchschnittlich 30 ha, somit im Vergleich zu Bunt- und Mittelspecht sehr groß.
  • Nachzieheffekt: bereits kartierte Vögel können der Klangattrappe folgen (Doppelzählung).
  • Flügge Junge schwer von Altvögel zu unterscheiden. Unterscheidung der Geschlechter bei Jungen möglich. Diese rufen bereits bald wie Altvögel. Verwechselungsgefahr der Rufreihen mit Rufen von Wendehals, Sperber und Baumfalke beachten.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Wirthmüller, R. (2007): Untersuchungen zur Bestandserfassung des Kleinspechts Dryobates minor. Charadrius 42 (3): 99-109.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Überwiegend Kartierung rufender Vögel unter Verwendung einer Klangattrappe. An Beobachtungspunkten Klangattrappe mit 3 bis 4 Sequenzen abspielen, 3 Minuten warten, ggf. erneut versuchen, bei Reaktion abbrechen. Beobachtung von Männchen und Weibchen, Verhalten und Richtungsbewegung für Zuordnung zu Revieren wichtig. Bei Nachweis erst wieder in ca. 300m Entfernung abspielen, dabei auf Nachzieheffekte achten. Bei ausbleibender Reaktion bereits nach 150m erneuter Versuch (ggf. früher, wenn Lärmquellen wie z. B. Straßen die Kartierung beeinträchtigen). Auch wenn vor Benutzung der Klangattrappe bereits ein Vogel ruft, ist es sinnvoll, durch Einsatz der Klangattrappe zu prüfen, ob weitere Vögel antworten. Ansonsten kann der Bestand unterschätzt werden.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang März bis Ende März (Rufe).
  • 2. Ende März bis Anfang April (Rufe).
  • 3. Mitte April bis Ende April (Rufe, Höhlenbau).
  • (Der Mittelspecht ist Standvogel mit hoher Ortstreue. Daher können auch Einzelnachweise mit revieranzeigendem Verhalten innerhalb der genannten Zeitspanne als Reviernachweis gelten. Weitere Kontrollen können dann an dieser Stelle entfallen.)
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab Sonnenaufgang bis Mittag. Nicht bei kleiner 0 °C oder Windstärke größer 4.
  • Kartierzeit Anfang März etwa ab 10 Uhr (vorher im Regelfall wegen zu geringer Temperatur geringe Rufbereitschaft) und auch über die Mittagszeit hinaus. Ab Mitte März mit fortschreitendem Frühjahr kann der Kartierbeginn nach vorne verlegt werden und soll ab Mitte April die Mittagszeit nicht überschreiten (Berndt 2009).
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenze Anfang Februar bis Ende Juni.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung von Reviermarkierung im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Anfang März bis Ende April.
    • Einmalige Feststellung von Reviermarkierung und Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Anfang März bis Ende April.
    • Einmalige Beobachtung eines Paares.
    • Höhlenbau.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
    • Bettelrufende Jungvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Mittelspechte sind wenig scheu und reagieren im Regelfall gut auf die Klangattrappe, oft durch „kik“-Rufe, die daher neben dem „Quäken“ bekannt sein müssen. Unverpaarte Männchen quäken noch nach Ende April anhaltend.
  • Manche Vögel antworten nicht oder sehr spät auf die Klangattrappe, daher auch auf anfliegende, stumme Vögel achten.
  • Beide Geschlechter verfügen über das gleiche Rufrepertoire und sind auch optisch kaum zu unterscheiden.
  • Bei hohen Dichten ist besondere Erfahrung bei der Kartierung mit der Klangattrappe erforderlich. Die Dichte wird dann häufig unter- oder überschätzt (Berndt et al. 2013, Werner u. Stübing 2011), ggf. ist eine Zählung mit mehreren Bearbeitern sinnvoll.
  • Mittelspechte besitzen vermutlich eine höhere Flexibilität in ihrer Habitatnutzung als bisher angenommen (Nutzung auch von Altbuchen-, Hybridpappel- und anderen Beständen).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Berndt, R. K. (2009): Reaktionen des Mittelspechts Dendrocopos medius auf den Einsatz von Klangattrappen bei Bestandsaufnahmen in Schleswig-Holstein. Vogelwelt 130: 91-98.
  • Berndt, R. K.; Struwe-Juhl, B.; Koop, B. (2013): Der Mittelspecht Dendrocopos medius in Schleswig-Holstein – Brutbestand, Bestandsentwicklung und Habitatwahl. Ergebnisse der gezielten Nachsuche seit dem Jahr 2000. Corax 22: 251-292.
  • Bühlmann, J.; Eggenberg, H.; Müller, M.; Pasinelli, G. (2007): Bestandssituation des Mittelspechts Dendrocopos medius im Kanton Thurgau 1976-2005: Grundlagen für den nachhaltigen Schutz einer gefährdeten Vogelart. Der Ornithologische Beobachter 104 (4), S. 301-315.
  • Bühlmann, J.; Pasinelli, G. (2012): Analyse des Bestandsrückgangs beim Mittelspecht Dednrocopos medius von 1978-2002 im Kanton Zürich: Grundlagen für den nachhaltigen Schutz einer gefährdeten Waldvogelart. Ornithologischer Beobachter 109 (2): 73-94.
  • Felgenhauer, F. (2007): Fehlerabschätzung beim Vogelmonitoring am Beispiel einer Bestandsuntersuchung des Mittelspechtes (Dendrocopos medius) in Hessen. In Deutsche Ornithologen-Gesellschaft (Hrsg.): Tagungsband zur 140. Jahresversammlung der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft, 28. September – 3. Oktober 2007 in Gießen, S. 132.
  • Folz, H.-G. (2008): Bericht aus dem Vogelschutzgebiet „Rheinauen Bingen-Ingelheim“ – Zur Nutzung alter Hybridpappeln durch geschützte Vogelarten am Beispiel von Schwarzmilan (Milvus migrans) und Mittelspecht (Dencrocopos medius). Fauna Flora Rheinland-Pfalz 10 (4): 569-580.
  • Froehlich-Schmitt, B. (2013): Pilotstudie Mittelspecht Dendrocopos medius 2012 im Saarland. Lanius 34: 7-25.
  • Froehlich-Schmitt, B. (2013): Das Keckern des Mittelspechts Dendrocopos medius und seine Bedeutung für Bestandserfassungen. Lanius 34: 26-34.
  • Hennes, R. (2012): Fehlermöglichkeiten bei der Kartierung von Bunt- und Mittelspecht Dendrocopos major, D. medius – Erfahrungen mit einer farbberingten Population. Vogelwelt 133: 109-119.
  • Müller, J. (2013): Schwarzspecht Dryocopus martius und Mittelspecht Dendrocopos medius als Leitarten für den Waldnaturschutz in der Vorbergzone des Nordschwarzwaldes. Ornithol. Jh. Bad.-Württ. 29: 29-50.
  • Werner, M.; Stübing, S. (2011): Hohe Verantwortung für den Mittelspecht. Der Falke 58 (8): 315-318.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Überwiegend Feststellung der Rufe (Lachstrophe „kwihk-Rufreihe““ sog. Revierruf, Flugruf „krüh-Rufreihe“ und Sitzruf „kliööh“) sowie lautes, lang anhaltendes Trommeln. Beobachtung von Männchen und Weibchen, Verhalten und Richtungsbewegungen für Zuordnung zu Revieren wichtig.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang März bis Ende März (Trommeln, Rufe).
  • 2. Ende März bis Anfang April (Trommeln, Rufe, Höhlenbau).
  • 3. Mitte April bis Ende April (Trommeln, Rufe, Höhlenbau).
  • (Der Schwarzspecht ist Standvogel mit hoher Ortstreue. Daher können auch Einzelnachweise mit revieranzeigendem Verhalten innerhalb der genannten Zeitspanne als Reviernachweis gelten. Weitere Kontrollen können dann an dieser Stelle entfallen (unter Beachtung des großen Aktionsraumes der Art).)
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab Sonnenaufgang bis Mittag. Nicht bei kleiner 0 °C oder Windstärke grösser 4.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang Februar bis Ende Juni.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung von Reviermarkierung im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Anfang März bis Ende April.
    • Einmalige Feststellung von Reviermarkierung und Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Anfang März bis Ende April.
    • Einmalige Beobachtung eines Paares.
    • Höhlenbau.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
    • Bettelrufende Jungvögel.
    • Junge führende Altvögel im vorher festgestellten Revier.
1.1.5. Hinweise:
  • Reagiert gut auf Klangattrappe, Methode ist zur Revierkartierung aber nicht geeignet, da sich der Nachzieheffekt aufgrund der großen Reviere besonders stark auswirken kann. Klangattrappe aber zur Überprüfung eines Vorkommens sinnvoll, wenn sonst keine Hinweise erbracht werden (bei mehreren Kartierungsgängen fallen in der Regel aber die morgendlichen Patrouillenflüge auf). Auffällige große Höhlen und Spuren der Nahrungssuche (zerhackte morsche Baumstrünke, insektenbefallene und deshalb entrindete Bäume, Einschläge in Baumnester der Rossameise) zeigen das Vorkommen der Art an. Rindenabschilferungen an den Nebenbäumen der Höhlenbäume sind auffällig.
  • Buche und Kiefer sind fast überall Haupthöhlenbaumarten. Höhlen meist an langschäftigen Bäumen unterhalb des untersten Astes. Aufsuchen der Schlafhöhlen immer kurz vor bis kurz nach Sonnenuntergang, dabei Annährung mit lautem Flugruf („krükrükrü“) und in der Nähe der Höhle dann Sitzrufe („kliööh“). Männchen meist ca. 20 Minuten vor Weibchen an der Höhle. Männchen bezieht meist die bessere Höhle, die auch meist die Bruthöhle wird. Auf die im Allgemeinen recht pünktlichen Brutablösungen (morgens zwischen 6 und 7 Uhr bzw. gegen 9 Uhr, abends gegen 19 Uhr) achten.
  • Im Münsterland gibt es sogenannte Requisitenreviere. Das sind teilweise mehr als 1.000 ha große Reviere, in denen sich mehrere Feldgehölze befinden. Keines dieser Gehölze reicht für ein Schwarzspechtpaar aus, doch in der Summe stehen Brut- und Nahrungshabitate in ausreichendem Maße zur Verfügung (Weiss 1998). In solchen Gebieten ist die Revierabgrenzung besonders schwer und gelingt oft nur über die Beobachtung von Schwarzspechten, die von einem zum nächsten Waldgebiet fliegen.
  • Je nach Fragestellung kann eine Höhlenbaumkartierung erforderlich sein (siehe Anhang 6).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Bocca M.; Carisio, L.; Rolando, A. (2007): Habitat use, home ranges and census techniques in the Black Woodpecker Dryocopus martius in the Alps. Ardea 95 (1): 17–29.
  • Muller, Y. (2005): Der Schwarzspecht in den Nord-Vogesen: Bestandsdichte, Brutplätze und Höhlenbäume. In: Holst, S. (Hrsg.): Der Schwarzspecht – Indikator intakter Waldökosysteme? Tagungsband zum 1. Schwarzspechtsymposium der Deutschen Wildtier Stiftung vom 5.-6. November in Saarbrücken. Elbewerkstätten, Hamburg: 95-110.
  • Westermann, K. (2006): Abundanz und Schutz des Schwarzspechtes (Dryocopus martius) im Naturschutzgebiet „Rheinniederung Wyhl-Weisweil“ und in seiner Umgebung. Naturschutz südl. Oberrhein 4: 165-172.
  • Weiss, J. (1998): Die Spechte in Nordrhein-Westfalen.- Charadrius 34: 104-125.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Überwiegend durch Feststellung der Balzrufe (des Gesangs). Verwendung einer Klangattrappe notwendig. Diese an Beobachtungspunkten 2-3x abspielen und jeweils 3 Minuten auf Reaktion warten, erst wieder in ca. 300m Entfernung abspielen, auf Nachzieheffekt achten, bei positiver Reaktion abbrechen. Beobachtung von Verhalten und Richtungsbewegungen. Auch wenn vor Benutzung der Klangattrappe bereits ein Vogel ruft, ist es sinnvoll, durch kurzen Einsatz der Klangattrappe (ca. 15 Sekunden) zu prüfen, ob weitere Vögel antworten. Ansonsten kann der Bestand unterschätzt werden.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang Mai bis Mitte Mai (Gesang, Rufe).
  • 2. Ende Mai bis Anfang Juni (Gesang, Rufe, Nestbau).
  • 3. Mitte Juni bis Ende Juni (Gesang, Rufe, Brutnachweis).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab ca. 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis Mittag. Nicht bei Windstärke größer 4, stärkeren Niederschlägen oder Spätfrost, möglichst bei Sonnenschein.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenze Mitte April bis Mitte Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung von Reviermarkierung im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Ende Mai bis Anfang Juni.
    • Einmalige Feststellung von Reviermarkierung und Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Ende Mai bis Anfang Juni.
    • Einmalige Beobachtung eines Paares (auf Duettgesang achten).
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Reviermarkierung durch Balzruf (Gesang Männchen und Weibchen) bzw. Duettrufen (wichtiger Hinweis für Paarbildung. Ruft z. T. aus dem Inneren der Höhle, was sich dann „weiter weg“ anhört. Die Art reagiert im Regelfall gut auf Klangattrappe, jedoch sind auch „stumme“ Annährungen möglich.
  • Zur Zeit der Revierbesetzung sehr großes Streifgebiet bis > 1 km Radius und getrennte Aktionsräume der Geschlechter, daher ebenfalls Gefahr der Doppelzählung.
  • Rufaktive Durchzügler beachten.
  • Häufig am Boden zur Nahrungssuche (Wegameisen). Im Lebensraum ist verfügbare Ameisennahrung eine Voraussetzung für das Vorkommen.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Poeplau, N. (2008): Ökologie des Wendehalses (Jynx torquilla) am bedeutendsten hessischen Vorkommen im Bereich der Viernheimer Heide (Kr. Bergstraße) als Grundlage gezielter Schutzmaßnahmen. Collurio 26: 1-9.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Nicht relevant.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Mornellregenpfeifer überqueren Europa auf dem Zug in sehr engen Zeitfenstern, wobei die meisten Individuen während des Herbstzuges im Zeitraum 15. August bis 15. September beobachtet werden. Der Frühjahrszug findet fast ausschließlich im Mai statt und die Verweildauern sind hier in der Regel noch kürzer als auf dem Herbstzug. Ebenso ist die Anzahl der Vögel geringer, da die vorjährigen Individuen meist in den Winterquartieren bleiben (Glutz von Blotzheim et al. 1975, Bauer et al. 2005). Die in Mitteldeutschland gelegenen Rastgebiete befinden sich ungefähr auf halber Distanz zwischen den nordeuropäischen Brut- und den nordafrikanischen Überwinterungsgebieten. Die Rastgebiete werden allgemein als exponierte Flächen mit kurzer Vegetation, Heide, Brachland oder abgeernteten Feldern beschrieben (Wiersma 1996). Typische Rasthabitate liegen auf Plateaus mit sanften Kuppen, in ausgeräumter, hügeliger Agrarlandschaft (Moning u. Wagner 2005, S. 55). Es handelt sich meist um gegrubberte bzw. frisch eingesäte Raps- und Getreidefelder oder abgeerntete Kartoffeläcker. Maisäcker sind nur im Frühjahr Rasthabitat, da sie beim Wegzug noch bestellt sind. Neben einigen Einzelnachweisen existieren in Nordrhein-Westfalen nach derzeitigem Kenntnisstand nur drei traditionelle Rast-gebiete. Dies ist einmal die Zülpicher Börde, insbesondere der Bereich Erftstadt-Weilerswist-Zülpich (Rhein-Erft-Kreis, Kreis Euskirchen; Rheinwald u. Kneitz 2002), wo bislang maximal 10 Ind. festgestellt wurden (30.08.-08.09.1992, Kuhn et al. 1994) und andererseits der insgesamt bedeutendste nordrhein-westfälische Rastplatz in der Hellwegbörde in den Kreisen Unna, Soest und Paderborn mit Schwerpunkt auf den Kuppenlagen des Haarstrangs im Kreis Soest. Aus diesem Gebiet liegen Mornellregenpfeifer-Beobachtungen seit 1967 vor (Pott et al. 2008/09). In den letzten Jahren wurde die Erfassung intensiviert, so dass sich hier die Nachweise häuften und auch neue, vorher nicht bekannte Rastplätze entdeckt wurden (Müller et al. 2014). Ein dritter Rastplatz befindet sich in der Warburger Börde (Stübing et al. 2013), wo jedoch meist nur geringe Anzahlen auftreten.

1.2.1. Kartiermethode:

Mornellregenpfeifer rasten während des Zuges nur sehr kurz, so dass eine hohe Beobachtungsdichte erforderlich ist. Bei der Zählung sind alle als Rastgebiet in Frage kommenden Äcker (gegrubbert oder frisch eingesät) intensiv mit Fernglas bzw. Spektiv abzusuchen. Da die Vögel am Boden oft nur schwer zu entdecken sind, ist vor allem auf sich drückende oder kurz auffliegende Vögel zu achten, besonders bei stärkerem Wind oder in der Nähe jagenden Greifvögeln. Außerdem sollte auf überfliegende Vögel und ihr mögliches Landen geachtet werden. Während der Hauptzugzeit (in der dritten Augustdekade) sollte auch bei Durchzug von Regen- und Gewitterfronten gezielt nach dann häufig zur Rast einfallenden Vögeln gesucht werden. Der Zeitaufwand beträgt mindestens 1 Stunde pro 100 ha. Die Distanz zwischen Beobachter und der potenziellen Rastfläche sollte nach Möglichkeit nicht größer als 300 m sein.

1.2.2. Termine:

Da die Rastbestände im Frühjahr kaum in Erscheinung treten, konzentriert sich die Beobachtung auf den Herbstzug.

  • Zeitraum vom 15. August bis 15. September.
  • Kartierintensität: 11 Zählungen im dreitägigen Rhythmus bei möglichst guten Sichtbedingungen.
1.2.3. Günstige Tageszeit:
  • Tagsüber mit Schwerpunkt in den Vormittagsstunden.
  • Eine gezielte Kontrolle nach Gewittern ist zu jeder Tageszeit sinnvoll.
1.2.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl einer Art multipliziert mit der Anzahl der Rasttage).
  • Zeitraum der Nutzung des Rastplatzes durch Mornellregenpfeifer.
1.2.5. Hinweise:
  • Im Hauptrastgebiet Hellwegbörde werden Beobachtungsdaten von der ABU in Soest gesammelt und ausgewertet (Pott et al. 2009, Müller et al. 2014).

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant bzw. identisch mit der Rastvogelerfassung.

Literatur

  • Bauer, H.-G., E. Bezzel u. W. Fiedler (2005): Das Kompendium der Vögel Mitteleuropas: Nonpasseriformes ‑ Nichtsperlingsvögel. 2. Aufl., Aula-Verl., Wiebelsheim.
  • Glutz von Blotzheim, U.N., K.M. Bauer u. E. Bezzel (1975): Handbuch der Vögel Mitteleuropas, Bd. 6 Charadriformes (1. Teil). Akademische Verlagsgesellschaft, Wiesbaden.
  • Kuhn, M., P. Herkenrath, W. Toedt u.a. (1994): Mornellregenpfeifermeldungen. In: Deutsche Seltenheitenkommission: Seltene Vogelarten in Deutschland 1991 und 1992. Limicola 8: 170.
  • Moning, C. u. C. Wagner (2005): Vögel beobachten in Süddeutschland. Kosmos-Verlag, Stuttgart.
  • Müller, A., R. Joest u. W. Pott (2014): Vorkommen des Mornellregenpfeifers im Europäischen Vogelschutgebiet Hellwegbörde Kartierungen 2013, Abgrenzung von Rastplätzen und Maßnahmenvorschläge. Unveröff. Bericht an das LANUV, ABU, Bad Sassendorf Lohne.
  • Pott, W., R. Joest u. A. Müller (2008/09): Auf der Durchreise aus dem hohen Norden – zum Vorkommen des Mornellregenpfeifers (Charadrius morinellus) in der Hellwegbörde von 1967-2008. ABU-Info 31-32: 16-25.
  • Rheinwald, G. u. S. Kneitz (2002): Die Vögel zwischen Sieg, Ahr und Erft. Ginster-Verlag, St. Katharinen.
  • Stübing, S., T. Sacher u. J. Wahl (2013): Leicht zu übersehen: Herbstrast des Mornellregenpfeifers. Falke 60: 285-289.
  • Wiersma, P. (1996): Family Charadriidae (Plovers), Species accounts. S. 411-443 in J. del Hojo, A. Elliott u. J. Sargatal (eds.): Handbook of the Birds of the World. Vol. 3: Hoatzin to Auks. Lynx Edicions, Barcelona.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Während die Nahrungssuche auf einer großen Fläche durchgeführt wird, sammeln sich Silberreiher die Nacht über an Schlafplätzen (in Flachwasserbereichen besonders bei Wind, ansonsten auf Bäumen am Uferrand).

1.2.1. Kartiermethode:

Die Identifizierung von Schlafplätzen erfolgt durch die Beobachtung gerichteter Abflüge aus den Nahrungsgebieten. Die Ansammlungen sind aufgrund der auffälligen Färbung leicht zu entdecken. Mitunter befinden sich die Schlafplätze jedoch sehr versteckt in nicht frei zugänglichen Gebieten (Vorsicht Störungsgefahr!). Bei der Zählung werden alle einfliegenden und rastenden Vögel notiert, wobei bei großen Schlafplätzen mehrere Zähler benötigt werden (insbesondere wenn die Plätze nicht komplett einsehbar sind und nur Anflüge notiert werden können.

1.2.2. Termine:
  • Zeitraum von Mitte Oktober bis Mitte März.
  • Kartierintensität: Halbmonatszählungen.
1.2.3. Günstige Tageszeit:
  • 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis zur Dunkelheit.
  • 1 Stunde vor Sonnenaufgang bis 0,5 Stunden danach.
1.2.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Zeitraum der Anwesenheit der Individuen im Rastgebiet.
1.2.5. Hinweise:
  • Einige Schlafplätze sind den Mitarbeitern von Biologischen Stationen bzw. ehrenamtlichen Vogelkundlern bekannt.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • https://www.sovon.nl/nl/soort/1210 (Abruf 04.12.2013).

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Als Neozoe nicht planungsrelevant.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Blässgänse nächtigen zumeist in Gruppen auf Stillgewässern, überstautem Grünland oder in ruhigen Buchten größerer Flüsse und fliegen tagsüber zu den essentiellen Äsungsflächen auf Grünland oder Acker. In mondhellen Nächten kann auch auf den Äsungsflächen übernachtet werden. Zur Mittagszeit finden Trinkflüge statt. Demzufolge sind unterschiedliche Bereiche zu erfassen: Schlafplatzzählungen und Zählungen in den Äsungsgebieten.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Da sich der Einflug zum Schlafplatz insbesondere in hellen Nächten weit in die Nacht hinein verschieben kann, findet die Zählung um Sonnenaufgang statt (Bergmann et al. 2005, Hornman et al. 2012). Dabei werden alle abfliegenden und noch auf dem Gewässer rastenden Individuen gezählt. Bei großen Schlafgewässern sind mehrere Beobachter in den verschiedenen Abflugrichtungen zu positionieren. Gezählt wird in 10er-, 50er- oder 100er-Einheiten. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig, wobei die Erkennung der artspezifischen Rufe hilfreich ist. Da die Gänsearten unterschiedlich ruffreudig sind, lassen sich die Artanteile nicht immer sicher ermitteln.

Zählungen in den Äsungsgebieten:

  • Hierzu werden die Äsungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto abgefahren (geringere Störwirkung) und die Blässganstrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Bergmann et al. 2005). Trupps bis 100 Individuen können einzeln ausgezählt werden, Trupps bis 1.000 in Zehnerblöcken und größere Trupps in Hunderterblöcken. Insbesondere bei Gänsen kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind (z.B. 1.200 Individuen von Art A, 1.400 Individuen von Art B) dann kann man beide Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Trupps über 1.000 Individuen sind zweimal zu zählen. Weichen die Werte um mehr als 10 % voneinander ab, ist eine dritte Zählung durchzuführen. Der Mittelwert der beiden ähnlichsten Zählwerte liefert das Ergebnis.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum: Anfang Oktober bis Ende März.
  • Kartierintensität: wöchentlich (26 Zählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis mittags (anschließend erfolgen Trinkflüge und Bestandsverlagerungen).
  • Schlafplatzzählung bei Sonnenaufgang. 1 Stunde vor Sonnenaufgang sollte man im Gebiet zählbereit sein, um auch früh ausfliegende Gänse zu erfassen.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage), ggf. mit Flächenbezug (pro ha). Vereinfachte Formel: Gänsetage / ha = (Σ Gänse / Anzahl Zähltage) * Tage (Normwinter = 185) / Gebietsgröße in ha.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Eine Anwesenheit von Gänsen kann auch durch eine Kotstangensuche überprüft werden, wobei durch weitere Beobachtungen Grau- und Kanadagänse ausgeschlossen werden müssen.
  • In den Hauptrastgebieten findet von September bis März eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Gänsezählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so tragen diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage bei. Insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wildgänse der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden. Der Auswertungszeitraum sollte 5-10 Jahre betragen.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Blässgänsen vorwiegend in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben (z.B. Freileitungstrassen) durch Hinderniswirkungen beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Wenn aus einem Auto heraus beobachtet wird, ist das Fenster zu öffnen, da man die Rufe mitunter eher als die Sichtbeobachtung mitbekommt. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität: Dekadenzählung.
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Die höchsten Flugaktivitäten bestehen morgens (Abflug von den Schlafplätzen), mittags (Trinkflüge) und abends (Anflug der Schlafplätze). In diesen Tagesabschnitten sind die Überflüge jeweils für 2 Stunden zu protokollieren.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.

Literatur

  • Bergmann, H.H., T. Heinicke, K. Koffijberg, C. Kowallik u. H. Kruckenberg (2005): Wilde Gänse erkennen – beobachten – zählen. DO-G, Projektgruppe Gänseökologie (Hrsg.), Eigenverlag.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Kruckenberg, H. (2012): Vorkommen von Gänsen und Schwänen in den EU-Vogelschutzgebieten in der Gänseregion Ems-Dollart (V06, V10) sowie in der Krummhörn (V03, V04) im Winter 2011/12. Gutachten im Auftrag der Staatlichen Vogelschutzwarte im NLWKN, Hannover.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Kurzschnabelgänse nächtigen zumeist in Gruppen auf Stillgewässern, überstautem Grünland oder in ruhigen Buchten größerer Flüsse und fliegen tagsüber zu den essentiellen Äsungsflächen auf Grünland oder Acker. In mondhellen Nächten kann auch auf den Äsungsflächen übernachtet werden. Zur Mittagszeit finden Trinkflüge statt. Demzufolge sind unterschiedliche Bereiche zu erfassen: Schlafplatzzählungen und Zählungen in den Äsungsgebieten.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Da sich der Einflug zum Schlafplatz insbesondere in hellen Nächten weit in die Nacht hinein verschieben kann, findet die Zählung um Sonnenaufgang statt (Bergmann et al. 2005, Hornman et al. 2012). Dabei werden alle abfliegenden und noch auf dem Gewässer rastenden Individuen gezählt. Bei großen Schlafgewässern sind mehrere Beobachter in den verschiedenen Abflugrichtungen zu positionieren. Gezählt wird in 10er-, 50er- oder 100er-Einheiten. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig, wobei die Erkennung der artspezifischen Rufe hilfreich ist. Da die Gänsearten unterschiedlich ruffreudig sind, lassen sich die Artanteile nicht immer sicher ermitteln.

Zählungen in den Äsungsgebieten:

  • Hierzu werden die Äsungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto abgefahren (geringere Störwirkung) und die Kurzschnabelganstrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Bergmann et al. 2005). Trupps bis 100 Individuen können einzeln ausgezählt werden, Trupps bis 1.000 in Zehnerblöcken und größere Trupps in Hunderterblöcken. Insbesondere bei Gänsen kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind (z.B. 1.200 Individuen von Art A, 1.400 Individuen von Art B) dann kann man beide Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Trupps über 1.000 Individuen sind zweimal zu zählen. Weichen die Werte um mehr als 10 % voneinander ab, ist eine dritte Zählung durchzuführen. Der Mittelwert der beiden ähnlichsten Zählwerte liefert das Ergebnis.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum: Anfang Oktober bis Ende März.
  • Kartierintensität: wöchentlich (26 Zählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis mittags (anschließend erfolgen Trinkflüge und Bestandsverlagerungen).
  • Schlafplatzzählung bei Sonnenaufgang. 1 Stunde vor Sonnenaufgang sollte man im Gebiet zählbereit sein, um auch früh ausfliegende Gänse zu erfassen.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage), ggf. mit Flächenbezug (pro ha). Vereinfachte Formel: Gänsetage / ha = (Σ Gänse / Anzahl Zähltage) * Tage (Normwinter = 185) / Gebietsgröße in ha.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Eine Anwesenheit von Gänsen kann auch durch eine Kotstangensuche überprüft werden, wobei durch weitere Beobachtungen Grau- und Kanadagänse ausgeschlossen werden müssen.
  • In den Hauptrastgebieten findet von September bis März eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Gänsezählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so tragen diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage bei. Insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wildgänse der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden. Der Auswertungszeitraum sollte 5-10 Jahre betragen.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Kurzschnabelgänsen vorwiegend in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben (z.B. Freileitungstrassen) durch Hinderniswirkungen beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Wenn aus einem Auto heraus beobachtet wird, ist das Fenster zu öffnen, da man die Rufe mitunter eher als die Sichtbeobachtung mitbekommt. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität: Dekadenzählung.
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Die höchsten Flugaktivitäten bestehen morgens (Abflug von den Schlafplätzen), mittags (Trinkflüge) und abends (Anflug der Schlafplätze). In diesen Tagesabschnitten sind die Überflüge jeweils für 2 Stunden zu protokollieren.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.

Literatur

  • Bergmann, H.H., T. Heinicke, K. Koffijberg, C. Kowallik u. H. Kruckenberg (2005): Wilde Gänse erkennen – beobachten – zählen. DO-G, Projektgruppe Gänseökologie (Hrsg.), Eigenverlag.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Kruckenberg, H. (2012): Vorkommen von Gänsen und Schwänen in den EU-Vogelschutzgebieten in der Gänseregion Ems-Dollart (V06, V10) sowie in der Krummhörn (V03, V04) im Winter 2011/12. Gutachten im Auftrag der Staatlichen Vogelschutzwarte im NLWKN, Hannover.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Saatgänse nächtigen zumeist in Gruppen auf Stillgewässern, überstautem Grünland oder in ruhigen Buchten größerer Flüsse und fliegen tagsüber zu den essentiellen Äsungsflächen auf Grünland oder Acker. In mondhellen Nächten kann auch auf den Äsungsflächen übernachtet werden. Zur Mittagszeit finden Trinkflüge statt. Demzufolge sind unterschiedliche Bereiche zu erfassen: Schlafplatzzählungen und Zählungen in den Äsungsgebieten.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Da sich der Einflug zum Schlafplatz insbesondere in hellen Nächten weit in die Nacht hinein verschieben kann, findet die Zählung um Sonnenaufgang statt (Bergmann et al. 2005, Hornman et al. 2012). Dabei werden alle abfliegenden und noch auf dem Gewässer rastenden Individuen gezählt. Bei großen Schlafgewässern sind mehrere Beobachter in den verschiedenen Abflugrichtungen zu positionieren. Gezählt wird in 10er-, 50er- oder 100er-Einheiten. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig, wobei die Erkennung der artspezifischen Rufe hilfreich ist. Da die Gänsearten unterschiedlich ruffreudig sind, lassen sich die Artanteile nicht immer sicher ermitteln.

Zählungen in den Äsungsgebieten:

  • Hierzu werden die Äsungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto abgefahren (geringere Störwirkung) und die Saatganstrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Bergmann et al. 2005). Trupps bis 100 Individuen können einzeln ausgezählt werden, Trupps bis 1.000 in Zehnerblöcken und größere Trupps in Hunderterblöcken. Insbesondere bei Gänsen kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind (z.B. 1.200 Individuen von Art A, 1.400 Individuen von Art B) dann kann man beide Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Trupps über 1.000 Individuen sind zweimal zu zählen. Weichen die Werte um mehr als 10 % voneinander ab, ist eine dritte Zählung durchzuführen. Der Mittelwert der beiden ähnlichsten Zählwerte liefert das Ergebnis.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum: Anfang Oktober bis Ende März.
  • Kartierintensität: wöchentlich (26 Zählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis mittags (anschließend erfolgen Trinkflüge und Bestandsverlagerungen).
  • Schlafplatzzählung bei Sonnenaufgang. 1 Stunde vor Sonnenaufgang sollte man im Gebiet zählbereit sein, um auch früh ausfliegende Gänse zu erfassen.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage), ggf. mit Flächenbezug (pro ha). Vereinfachte Formel: Gänsetage / ha = (Σ Gänse / Anzahl Zähltage) * Tage (Normwinter = 185) / Gebietsgröße in ha.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Eine Anwesenheit von Gänsen kann auch durch eine Kotstangensuche überprüft werden, wobei durch weitere Beobachtungen Grau- und Kanadagänse ausgeschlossen werden müssen.
  • In den Hauptrastgebieten findet von September bis März eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Gänsezählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so tragen diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage bei. Insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wildgänse der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden. Der Auswertungszeitraum sollte 5-10 Jahre betragen.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Saatgänsen vorwiegend in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben (z.B. Freileitungstrassen) durch Hinderniswirkungen beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Wenn aus einem Auto heraus beobachtet wird, ist das Fenster zu öffnen, da man die Rufe mitunter eher als die Sichtbeobachtung mitbekommt. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität: Dekadenzählung.
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Die höchsten Flugaktivitäten bestehen morgens (Abflug von den Schlafplätzen), mittags (Trinkflüge) und abends (Anflug der Schlafplätze). In diesen Tagesabschnitten sind die Überflüge jeweils für 2 Stunden zu protokollieren.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.

Literatur

  • Bergmann, H.H., T. Heinicke, K. Koffijberg, C. Kowallik u. H. Kruckenberg (2005): Wilde Gänse erkennen – beobachten – zählen. DO-G, Projektgruppe Gänseökologie (Hrsg.), Eigenverlag.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Kruckenberg, H. (2012): Vorkommen von Gänsen und Schwänen in den EU-Vogelschutzgebieten in der Gänseregion Ems-Dollart (V06, V10) sowie in der Krummhörn (V03, V04) im Winter 2011/12. Gutachten im Auftrag der Staatlichen Vogelschutzwarte im NLWKN, Hannover.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Erfassung ortstreuer Paare

Zählung von Paaren vor der Bebrütungsphase, Nest bauenden Vögeln, wachenden Männchen sowie brütenden Weibchen und Familien.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende April bis Anfang Mai (Zählung von Paaren vor Bebrütung).
  • 2. Mitte bis Ende Mai (Nestbau, Zählung brütender Weibchen).
  • 3. Anfang Juni bis Mitte Juli (Zählung Junge führender Paare/Altvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Möglichst in den frühen Morgenstunden.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang April bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Bestätigte Paarbindung (z.B. Männchen begleitet Weibchen zur Nahrungssuche „mate guarding“) im Abstand von mindestens 7 Tagen.
    • Wachendes Männchen in Nähe eines potenziellen Neststandortes, nur bei Beobachtung eines Paares im Abstand von mindestens 7 Tagen.
    • Paarung.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Weibchen.
    • Junge führende Paare/Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Mitunter lassen sich Nester auf Inseln vom Ufer aus erfassen.
  • Nichtbrüter beteiligen sich regelmäßig an Warn- und Abwehrverhalten. Ebenso können Nichtbrüter über Jahre in einem potenziellen Brutgebiet anwesend sein.
  • Durch Adoptionen fremder Küken können Familien auch anwachsen, während Paare ohne Küken zurückbleiben.
  • Der Brutbestand wächst in NRW an. Auch Brutpaare in Parkteichen oder anderen anthropogenen Standorten gehören der Wildpopulation an (wurde mittels Ringfunden nachgewiesen, Sudmann 2013).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Weißwangengänse nächtigen zumeist in Gruppen auf Stillgewässern, überstautem Grünland oder in ruhigen Buchten größerer Flüsse und fliegen tagsüber zu den essentiellen Äsungsflächen auf Grünland oder Acker. In mondhellen Nächten kann auch auf den Äsungsflächen übernachtet werden. Zur Mittagszeit finden Trinkflüge statt. Demzufolge sind unterschiedliche Bereiche zu erfassen: Schlafplatzzählungen und Zählungen in den Äsungsgebieten.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Da sich der Einflug zum Schlafplatz insbesondere in hellen Nächten weit in die Nacht hinein verschieben kann, findet die Zählung um Sonnenaufgang statt (Bergmann et al. 2005, Hornman et al. 2012). Dabei werden alle abfliegenden und noch auf dem Gewässer rastenden Individuen gezählt. Bei großen Schlafgewässern sind mehrere Beobachter in den verschiedenen Abflugrichtungen zu positionieren. Gezählt wird in 10er-, 50er- oder 100er-Einheiten. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig wobei die Erkennung der artspezifischen Rufe hilfreich ist. Da die Arten unterschiedlich ruffreudig sind, lassen sich die Artanteile nicht immer sicher ermitteln.

Zählungen in den Äsungsgebieten:

  • Hierzu werden die Äsungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto abgefahren (geringere Störwirkung) und die Weißwangenganstrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Bergmann et al. 2005). Trupps bis 100 Individuen können einzeln ausgezählt werden, Trupps bis 1.000 in Zehnerblöcken und größere Trupps in Hunderterblöcken. Insbesondere bei Gänsen kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind (z.B. 1.200 Individuen von Art A, 1.400 Individuen von Art B) dann kann man beide Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Trupps über 1.000 Individuen sind zwei Mal zu zählen. Weichen die Werte um mehr als 10 % voneinander ab, ist eine dritte Zählung durchzuführen. Der Mittelwert der beiden ähnlichsten Zählwerte liefert das Ergebnis.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum: Anfang Oktober bis Ende März.
  • Kartierintensität: wöchentlich (26 Zählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis mittags (anschließend erfolgen Trinkflüge und Bestandsverlagerungen).
  • Schlafplatzzählung bei Sonnenaufgang. 1 Stunde vor Sonnenaufgang sollte man im Gebiet zählbereit sein, um auch früh ausfliegende Gänse zu erfassen.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage), ggf. mit Flächenbezug (pro ha). Vereinfachte Formel: Gänsetage / ha = (Σ Gänse / Anzahl Zähltage) * Tage (Normwinter = 185) / Gebietsgröße in ha.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Eine Anwesenheit von Gänsen kann auch durch eine Kotstangensuche überprüft werden, wobei durch weitere Beobachtungen Grau- und Kanadagänse ausgeschlossen werden müssen.
  • In den Hauptrastgebieten findet von September bis März eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Gänsezählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so tragen diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage bei. Insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wildgänse der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden. Der Auswertungszeitraum sollte 5-10 Jahre betragen.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Weißwangengänsen vorwiegend in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/flächen sein, wenn diese Flugkor-ridore durch Bauvorhaben (z.B. Freileitungstrassen) durch Hinderniswirkungen beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Wenn aus einem Auto heraus beobachtet wird, ist das Fenster zu öffnen, da man die Rufe mitunter eher als die Sichtbeobachtung mitbekommt. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität: Dekadenzählung.
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Die höchsten Flugaktivitäten bestehen morgens (Abflug von den Schlafplätzen), mittags (Trinkflüge) und abends (Anflug der Schlafplätze). In diesen Tagesabschnitten sind die Überflüge jeweils für 2 Stunden zu protokollieren.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.

Literatur

  • Sudmann, S.R. (2013): Weißwangengans. In: Grüneberg, C. u. S.R. Sudmann sowie J. Weiss, M. Jöbges, H. König, V. Laske, M. Schmitz u. A. Skibbe: Die Brutvögel Nordrhein-Westfalens. NWO u. LANUV (Hrsg.), LWL-Museum für Naturkunde, Münster: 78.
  • Bergmann, H.H., T. Heinicke, K. Koffijberg, C. Kowallik u. H. Kruckenberg (2005): Wilde Gänse erkennen – beobachten – zählen. DO-G, Projektgruppe Gänseökologie (Hrsg.), Eigenverlag.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Kruckenberg, H. (2012): Vorkommen von Gänsen und Schwänen in den EU-Vogelschutzgebieten in der Gänseregion Ems-Dollart (V06, V10) sowie in der Krummhörn (V03, V04) im Winter 2011/12. Gutachten im Auftrag der Staatlichen Vogelschutzwarte im NLWKN, Hannover.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Zwerggänse nächtigen zumeist in Gruppen auf Stillgewässern, überstautem Grünland oder in ruhigen Buchten größerer Flüsse und fliegen tagsüber zu den essentiellen Äsungsflächen auf Grünland oder Acker. In mondhellen Nächten kann auch auf den Äsungsflächen übernachtet werden. Zur Mittagszeit finden Trinkflüge statt. Demzufolge sind unterschiedliche Bereiche zu erfassen: Schlafplatzzählungen und Zählungen in den Äsungsgebieten.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Da sich der Einflug zum Schlafplatz insbesondere in hellen Nächten weit in die Nacht hinein verschieben kann, findet die Zählung um Sonnenaufgang statt (Bergmann et al. 2005, Hornman et al. 2012). Dabei werden alle abfliegenden und noch auf dem Gewässer rastenden Individuen gezählt. Bei großen Schlafgewässern sind mehrere Beobachter in den verschiedenen Abflugrichtungen zu positionieren. Gezählt wird in 10er-, 50er- oder 100er-Einheiten. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig, wobei die Erkennung der artspezifischen Rufe hilfreich ist. Da die Gänsearten unterschiedlich ruffreudig sind, lassen sich die Artanteile nicht immer sicher ermitteln.

Zählungen in den Äsungsgebieten:

  • Hierzu werden die Äsungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto abgefahren (geringere Störwirkung) und die Zwergganstrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Bergmann et al. 2005). Trupps bis 100 Individuen können einzeln ausgezählt werden, Trupps bis 1.000 in Zehnerblöcken und größere Trupps in Hunderterblöcken. Insbesondere bei Gänsen kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind (z.B. 1.200 Individuen von Art A, 1.400 Individuen von Art B) dann kann man beide Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Trupps über 1.000 Individuen sind zweimal zu zählen. Weichen die Werte um mehr als 10 % voneinander ab, ist eine dritte Zählung durchzuführen. Der Mittelwert der beiden ähnlichsten Zählwerte liefert das Ergebnis.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum: Anfang Oktober bis Ende März.
  • Kartierintensität: wöchentlich (26 Zählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis mittags (anschließend erfolgen Trinkflüge und Bestandsverlagerungen).
  • Schlafplatzzählung bei Sonnenaufgang. 1 Stunde vor Sonnenaufgang sollte man im Gebiet zählbereit sein, um auch früh ausfliegende Gänse zu erfassen.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage), ggf. mit Flächenbezug (pro ha). Vereinfachte Formel: Gänsetage / ha = (Σ Gänse / Anzahl Zähltage) * Tage (Normwinter = 185) / Gebietsgröße in ha.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Eine Anwesenheit von Gänsen kann auch durch eine Kotstangensuche überprüft werden, wobei durch weitere Beobachtungen Grau- und Kanadagänse ausgeschlossen werden müssen.
  • In den Hauptrastgebieten findet von September bis März eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Gänsezählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so tragen diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage bei. Insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wildgänse der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden. Der Auswertungszeitraum sollte 5-10 Jahre betragen.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Zwerggänsen vorwiegend in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben (z.B. Freileitungstrassen) durch Hinderniswirkungen beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Wenn aus einem Auto heraus beobachtet wird, ist das Fenster zu öffnen, da man die Rufe mitunter eher als die Sichtbeobachtung mitbekommt. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität: Dekadenzählung.
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Die höchsten Flugaktivitäten bestehen morgens (Abflug von den Schlafplätzen), mittags (Trinkflüge) und abends (Anflug der Schlafplätze). In diesen Tagesabschnitten sind die Überflüge jeweils für 2 Stunden zu protokollieren.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.

Literatur

  • Bergmann, H.H., T. Heinicke, K. Koffijberg, C. Kowallik u. H. Kruckenberg (2005): Wilde Gänse erkennen – beobachten – zählen. DO-G, Projektgruppe Gänseökologie (Hrsg.), Eigenverlag.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Kruckenberg, H. (2012): Vorkommen von Gänsen und Schwänen in den EU-Vogelschutzgebieten in der Gänseregion Ems-Dollart (V06, V10) sowie in der Krummhörn (V03, V04) im Winter 2011/12. Gutachten im Auftrag der Staatlichen Vogelschutzwarte im NLWKN, Hannover.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Singschwäne nächtigen zumeist in Gruppen auf Stillgewässern, überstautem Grünland oder in ruhigen Buchten größerer Flüsse und fliegen tagsüber zu den essentiellen Äsungsflächen auf Grünland oder Acker. In mondhellen Nächten kann auch auf den Äsungsflächen übernachtet werden. Zur Mittagszeit finden Trinkflüge statt. Demzufolge sind unterschiedliche Bereiche zu erfassen: Schlafplatzzählungen und Zählungen in den Äsungsgebieten.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Da sich der Einflug zum Schlafplatz insbesondere in hellen Nächten weit in die Nacht hinein verschieben kann, findet die Zählung um Sonnenaufgang statt (Bergmann et al. 2005, Hornman et al. 2012). Dabei werden alle abfliegenden und noch auf dem Gewässer rastenden Individuen gezählt. Bei großen Schlafgewässern sind mehrere Beobachter in den verschiedenen Abflugrichtungen zu positionieren. Gezählt wird in 10er-, 50er- oder 100er-Einheiten. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig, wobei die Erkennung der artspezifischen Rufe hilfreich ist. Da die Schwanenarten unterschiedlich ruffreudig sind, lassen sich die Artanteile nicht immer sicher ermitteln.

Zählungen in den Äsungsgebieten:

  • Hierzu werden die Äsungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto abgefahren (geringere Störwirkung) und die Singschwantrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Bergmann et al. 2005). Trupps bis 100 Individuen können einzeln ausgezählt werden, Trupps bis 1.000 in Zehnerblöcken und größere Trupps in Hunderterblöcken. Es kann zu einer Vermischung mit anderen Arten kommen. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind (z.B. 1.200 Individuen von Art A, 1.400 Individuen von Art B) dann kann man beide Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Trupps über 1.000 Individuen sind zweimal zu zählen. Weichen die Werte um mehr als 10 % voneinander ab, ist eine dritte Zählung durchzuführen. Der Mittelwert der beiden ähnlichsten Zählwerte liefert das Ergebnis.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum: Mitte Oktober bis Mitte März.
  • Kartierintensität: wöchentlich (21 Zählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis mittags (anschließend erfolgen Trinkflüge und Bestandsverlagerungen).
  • Schlafplatzzählung bei Sonnenaufgang. 1 Stunde vor Sonnenaufgang sollte man im Gebiet zählbereit sein, um auch früh ausfliegende Individuen zu erfassen.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage), ggf. mit Flächenbezug (pro ha). Vereinfachte Formel: Schwanentage / ha = (Σ Schwäne / Anzahl Zähltage) * Tage (Normwinter = 185) / Gebietsgröße in ha.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Singschwänen vorwiegend in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben (z.B. Freileitungstrassen) durch Hinderniswirkungen beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Wenn aus einem Auto heraus beobachtet wird, ist das Fenster zu öffnen, da man die Rufe mitunter eher als die Sichtbeobachtung mitbekommt. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität: Dekadenzählung.
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Die höchsten Flugaktivitäten bestehen morgens (Abflug von den Schlafplätzen), mittags (Trinkflüge) und abends (Anflug der Schlafplätze). In diesen Tagesabschnitten sind die Überflüge jeweils für 2 Stunden zu protokollieren.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.

Literatur

  • Bergmann, H.H., T. Heinicke, K. Koffijberg, C. Kowallik u. H. Kruckenberg (2005): Wilde Gänse erkennen – beobachten – zählen. DO-G, Projektgruppe Gänseökologie (Hrsg.), Eigenverlag.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Kruckenberg, H. (2012): Vorkommen von Gänsen und Schwänen in den EU-Vogelschutzgebieten in der Gänseregion Ems-Dollart (V06, V10) sowie in der Krummhörn (V03, V04) im Winter 2011/12. Gutachten im Auftrag der Staatlichen Vogelschutzwarte im NLWKN, Hannover.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Zwergschwäne nächtigen zumeist in Gruppen auf Stillgewässern, überstautem Grünland oder in ruhigen Buchten größerer Flüsse und fliegen tagsüber zu den essentiellen Äsungsflächen auf Grünland oder Acker. In mondhellen Nächten kann auch auf den Äsungsflächen übernachtet werden. Zur Mittagszeit finden Trinkflüge statt. Demzufolge sind unterschiedliche Bereiche zu erfassen: Schlafplatzzählungen und Zählungen in den Äsungsgebieten.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Da sich der Einflug zum Schlafplatz insbesondere in hellen Nächten weit in die Nacht hinein verschieben kann, findet die Zählung um Sonnenaufgang statt (Bergmann et al. 2005, Hornman et al. 2012). Dabei werden alle abfliegenden und noch auf dem Gewässer rastenden Individuen gezählt. Bei großen Schlafgewässern sind mehrere Beobachter in den verschiedenen Abflugrichtungen zu positionieren. Gezählt wird in 10er-, 50er- oder 100er-Einheiten. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig, wobei die Erkennung der artspezifischen Rufe hilfreich ist. Da die Schwanenarten unterschiedlich ruffreudig sind, lassen sich die Artanteile nicht immer sicher ermitteln.

Zählungen in den Äsungsgebieten:

  • Hierzu werden die Äsungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto abgefahren (geringere Störwirkung) und die Zwergschwantrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Bergmann et al. 2005). Trupps bis 100 Individuen können einzeln ausgezählt werden, Trupps bis 1.000 in Zehnerblöcken und größere Trupps in Hunderterblöcken. Es kann zu einer Vermischung mit anderen Arten kommen. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind (z.B. 1.200 Individuen von Art A, 1.400 Individuen von Art B) dann kann man beide Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Trupps über 1.000 Individuen sind zweimal zu zählen. Weichen die Werte um mehr als 10 % voneinander ab, ist eine dritte Zählung durchzuführen. Der Mittelwert der beiden ähnlichsten Zählwerte liefert das Ergebnis.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum: Mitte Oktober bis Mitte März.
  • Kartierintensität: wöchentlich (21 Zählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis mittags (anschließend erfolgen Trinkflüge und Bestandsverlagerungen).
  • Schlafplatzzählung bei Sonnenaufgang. 1 Stunde vor Sonnenaufgang sollte man im Gebiet zählbereit sein, um auch früh ausfliegende Individuen zu erfassen.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage), ggf. mit Flächenbezug (pro ha). Vereinfachte Formel: Schwanentage / ha = (Σ Schwäne / Anzahl Zähltage) * Tage (Normwinter = 185) / Gebietsgröße in ha.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Zwergschwänen vorwiegend in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben (z.B. Freileitungstrassen) durch Hinderniswirkungen beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Wenn aus einem Auto heraus beobachtet wird, ist das Fenster zu öffnen, da man die Rufe mitunter eher als die Sichtbeobachtung mitbekommt. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität: Dekadenzählung.
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Die höchsten Flugaktivitäten bestehen morgens (Abflug von den Schlafplätzen), mittags (Trinkflüge) und abends (Anflug der Schlafplätze). In diesen Tagesabschnitten sind die Überflüge jeweils für 2 Stunden zu protokollieren.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.

Literatur

  • Bergmann, H.H., T. Heinicke, K. Koffijberg, C. Kowallik u. H. Kruckenberg (2005): Wilde Gänse erkennen – beobachten – zählen. DO-G, Projektgruppe Gänseökologie (Hrsg.), Eigenverlag.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Kruckenberg, H. (2012): Vorkommen von Gänsen und Schwänen in den EU-Vogelschutzgebieten in der Gänseregion Ems-Dollart (V06, V10) sowie in der Krummhörn (V03, V04) im Winter 2011/12. Gutachten im Auftrag der Staatlichen Vogelschutzwarte im NLWKN, Hannover.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Keine regelmäßig genutzten Ruhestätten in NRW bekannt. Eine Kartierung speziell für diese Art ist daher im Regelfall nicht erforderlich (Einzelfallentscheidung).

1.2.2. Kartiermethode:

Die Schlafplätze befinden sich meist in der Nähe der Jagdgebiete. Wenn die Schlafplätze nicht genau bekannt sind, beobachtet man die Vögel am Nachmittag bis sie zielgerichtet zu ihren Schlafplätzen abfliegen. Dabei verfolgt man sie mit Spektiv und dirigiert ggf. einen Fahrer über Funk zum Schlafplatz, wo man die Anzahl der Vögel erfasst. Bessere Ergebnisse erzielt man morgens, wenn die Vögel vom Schlafplatz abfliegen.

1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig. Der Heimzug in die Brutgebiete verläuft in der Regel so schnell, dass keine regelmäßig genutzten Ruhestätten bekannt sind.

1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Ab 3 Stunden vor Sonnenuntergang bis zur Dunkelheit (Identifizierung des Schlafplatzes).
  • Ab 1 Stunde vor Sonnenaufgang bis 1 Stunde danach (Zählung abfliegender Individuen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Kartografische Darstellung der Ruhestätte.
1.2.6. Hinweise:
  • Es gibt in NRW nur wenige Ruhestätten für den Fischadler. Deshalb sind vorab Recherchen bei Biologischen Stationen und der AG Greifvögel der NWO sinnvoll.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Erfassung der Balzflüge (während der Balz des Männchens sitzt das Weibchen auf einer Warte) und auffälligen Flugrufe, Eintrag von Nistmaterial, im Nestbereich exponiert sitzendes Männchen, Jagdflügen mit anschließender Beuteübergabe an das Weibchen, Verfolgung von Krähen- und Greifvögeln, Fütterungen und bettelfliegenden Jungvögeln.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte bis Ende April (Balzflüge, Nestbau).
  • 2. Anfang Mai (Balzflüge, Nestbau, Beuteübergabe des Männchens an das brütende Weibchen, wachendes Männchen).
  • 3. Ende Mai (Beuteübergaben, Jungenfütterung, wachendes Männchen).
  • Fakultativ 4. Anfang bis Mitte Juli (Bettelflugphase der Jungen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Von Sonnenaufgang bis 5 Stunden danach und von 2 Stunden vor Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang April bis Anfang August.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Beobachtung eines Paares mit Balz bzw. Beuteübergabe im potenziellen Brutgebiet von Mitte April Ende Juni.
    • Beobachtung eines Individuums und eines Paares im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine von Mitte April Ende Juni.
    • Eine Beobachtung eines Paares und bettelfliegender Jungvögel.
    • Einmalige Feststellung von Nestbau.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Beobachtungen von wiederholten Beuteübergaben des Männchens an das brütende bzw. fütternde Weibchen von Mai bis Juli.
    • Bettelfliegende Jungvögel, wenn zuvor bereits Altvögel beobachtet wurden.
1.1.5. Hinweise:
  • Die Kornweihe brütet in NRW nur sehr unregelmäßig.
  • Es sind nur wenige Beuteflüge des Männchens zur Versorgung des brütenden Weibchens pro Tag notwendig.
  • Männchen sitzt über längere Zeit in Nestnähe.
  • Balzflüge oft auch in großer Höhe (auf Rufe achten).
  • Beuteflüge führen teilweise über große Entfernungen, was eine Lokalisierung des Brutplatzes erschwert.
  • Schlafplatzgemeinschaften von nordischen Wintergästen bestehen mitunter noch bei der Ankunft der Brutvögel.
  • In der Hellwegbörde wird das Weihenschutzprogramm von der ABU Soest durchgeführt.
  • Je nach Fragestellung kann eine Horstkartierung erforderlich sein (keine Nestersuche vor dem Ausfliegen der Jungvögel, außer zum Schutz vor Mahd oder Ernte siehe Anhang 6).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die Kornweihe weist in NRW regelmäßig genutzte Ruhestätten auf:

  • Schlafplätze im Winterquartier.
1.2.2. Kartiermethode:

Die Schlafplätze befinden sich meist in der Nähe der Jagdgebiete. Wenn die Schlafplätze nicht genau bekannt sind, beobachtet man die Vögel am Nachmittag bis sie zielgerichtet zu ihren Schlafplätzen abfliegen. Dabei verfolgt man sie mit Spektiv und dirigiert ggf. einen Fahrer über Funk zum Schlafplatz, wo man die Anzahl der Vögel erfasst. Kornweihen verbringen die Nacht auf dem Boden (Brachen, hohe Wiesen, Staudenfluren). Bessere Ergebnisse erzielt man morgens, wenn die Vögel vom Schlafplatz abfliegen. Die Schlafplätze der Kornweihen in der münsterländischen Parklandschaft sind über die Verfolgung der Vogel in den Jagdgebieten jedoch kaum zu ermitteln. Hier erscheint es zielführender, geeignete Strukturen (Moor- und Heideparzellen, Brachen) 1-2 Stunden vor bis 1 Stunde nach Sonnenuntergang auf einfliegende Kornweihen zu überprüfen.

1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig. Der Heimzug in die Brutgebiete verläuft in der Regel so schnell, dass keine regelmäßig genutzten Ruhestätten bekannt sind.

  • Von Mitte Oktober bis Ende März 6 Monatszählungen an schneefreien Tagen.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Ab 3 Stunden vor Sonnenuntergang bis zur Dunkelheit (Identifizierung des Schlafplatzes).
  • Ab 1 Stunde vor Sonnenaufgang bis 1 Stunde danach (Zählung abfliegender Individuen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Kartografische Darstellung der Ruhestätte.
1.2.6. Hinweise:
  • Es gibt in NRW nur wenige Ruhestätten für die Kornweihe. Deshalb sind vorab Recherchen bei Biologischen Stationen und der AG Greifvögel der NWO sinnvoll.
  • Bei hohen Schneelagen überwintern Kornweihen weiter südlich, so dass unter diesen Bedingungen nicht gezählt werden muss.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Keine regelmäßig genutzten Ruhestätten in NRW bekannt. Eine Kartierung speziell für diese Art ist daher im Regelfall nicht erforderlich (Einzelfallentscheidung).

1.2.2. Kartiermethode:

Die Schlafplätze befinden sich meist in der Nähe der Jagdgebiete. Wenn die Schlafplätze nicht genau bekannt sind, beobachtet man die Vögel am Nachmittag bis sie zielgerichtet zu ihren Schlafplätzen abfliegen. Dabei verfolgt man sie mit Spektiv und dirigiert ggf. einen Fahrer über Funk zum Schlafplatz, wo man die Anzahl der Vögel erfasst. Bessere Ergebnisse erzielt man morgens, wenn die Vögel vom Schlafplatz abfliegen.

1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig. Der Heimzug in die Brutgebiete verläuft in der Regel so schnell, dass keine regelmäßig genutzten Ruhestätten bekannt sind.

1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Ab 3 Stunden vor Sonnenuntergang bis zur Dunkelheit (Identifizierung des Schlafplatzes).
  • Ab 1 Stunde vor Sonnenaufgang bis 1 Stunde danach (Zählung abfliegender Individuen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Kartografische Darstellung der Ruhestätte.
1.2.6. Hinweise:
  • Es gibt in NRW nur wenige Ruhestätten für den Milan. Deshalb sind vorab Recherchen bei Biologischen Stationen und der AG Greifvögel der NWO sinnvoll.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Erfassung der Balzflüge und Rufe von Männchen und Weibchen (auch in großer Höhe), von Verfolgungsflügen, Abwehr von Krähenvögeln, Eintrag von Nistmaterial, Jagdflügen mit anschließender Beuteübergabe an das Weibchen, Fütterungen und bettelfliegenden Jungvögeln.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte bis Ende April (Balzflüge, Nestbau).
  • 2. Anfang bis Mitte Mai (Balzflüge, Nestbau, Beuteübergaben).
  • 3. Anfang bis Mitte Juni (Beuteübergaben, Jungenfütterung).
  • Fakultativ 4. Anfang bis Mitte Juli (Bettelflugphase der Jungen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Von Sonnenaufgang bis 3 Stunden danach und von 2 Stunden vor Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende März bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Beobachtung von balzendem Altvogel im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte April bis Mitte Juli.
    • Einmalige Beobachtung von balzendem Altvogel und eine weitere Beobachtung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte April bis Mitte Juli.
    • Einmalige Beobachtung eines Paares mit Balzverhalten.
    • Nestbau oder Beuteübergabe (dabei Umsiedlungen und Nachgelege beachten).
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Beobachtungen von wiederholten Beuteübergaben des Männchens an das brütende bzw. fütternde Weibchen.
    • Bettelfliegende Jungvögel, wenn zuvor bereits Altvögel beobachtet wurden.
1.1.5. Hinweise:
  • Auf Bäumen oder Büschen stehende Altvögel können Hinweis auf nahen Brutplatz geben.
  • Männchen zeigen auch noch Balzflüge nach Legebeginn.
  • Die Geschlechts- und Altersbestimmung kann schwierig sein, wenn abweichend gefärbte Individuen auftreten (Blanc et al. 2013). Mit der Interpretation, dass nicht geschlechtsreife Vögel an der Balz beteiligt sind, sollte man deshalb vorsichtig sein.
  • Bei Nestzerstörung durch z.B. Hochwasser oder Mahd kommt es mitunter zu Umsiedlungen und Nachgelegen.
  • Kolonieartiges Brüten kommt vor, so dass es in der Bettelflugphase zu schwer einschätzbaren Situationen kommen kann. In solchen Fällen ist die Bestandserfassung/-einschätzung vorher abzuschließen.
  • Beuteflüge führen teilweise über große Entfernungen, was eine Lokalisierung des Brutplatzes erschwert.
  • Es sind nur wenige Beuteflüge des Männchens zur Versorgung des brütenden Weibchens pro Tag notwendig.
  • Wechselnde Abflugorte des Weibchens können durch weitere Plattformen in Nestnähe bedingt sein, auf denen Nahrungstiere für Fütterungen zerlegt werden.
  • Schlafplatzgemeinschaften deuten auf die Anwesenheit von Nichtbrütern bzw. erfolglosen Vögeln (evtl. auch aus anderen Gebieten) hin.
  • In der Hellwegbörde wird das Weihenschutzprogramm von der ABU Soest durchgeführt.
  • Je nach Fragestellung kann eine Horstkartierung erforderlich sein (keine Nestersuche vor dem Ausfliegen der Jungvögel, außer zum Schutz vor Mahd oder Ernte siehe Anhang 6).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die Rohrweihe weist in NRW regelmäßig genutzte Ruhestätten auf:

  • Nachbrutzeitliche nächtliche Sammelplätze und während des Abzuges genutzte Schlafplätze.
1.2.2. Kartiermethode:

Die Schlafplätze befinden sich meist in der Nähe der Jagdgebiete. Wenn die Schlafplätze nicht genau bekannt sind, beobachtet man die Vögel am Nachmittag bis sie zielgerichtet zu ihren Schlafplätzen abfliegen. Dabei verfolgt man sie mit Spektiv und dirigiert ggf. einen Fahrer über Funk zum Schlafplatz, wo man die Anzahl der Vögel erfasst. Rohrweihen verbringen die Nacht auf dem Boden (Brachen, hohe Wiesen, Staudenfluren). Bessere Ergebnisse erzielt man morgens, wenn die Vögel vom Schlafplatz abfliegen. Die Schlafplätze der Rohrweihen in der münsterländischen Parklandschaft sind über die Verfolgung der Vogel in den Jagdgebieten jedoch kaum zu ermitteln. Hier erscheint es zielführender, geeignete Strukturen (Moor- und Heideparzellen, Brachen) 1-2 Stunden vor bis 1 Stunde nach Sonnenuntergang auf einfliegende Rohrweihen zu überprüfen.

1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig. Der Heimzug in die Brutgebiete verläuft in der Regel so schnell, dass keine regelmäßig genutzten Ruhestätten bekannt sind.

  • Vom 15. Juli bis 15. September 6 Dekadenzählungen.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Ab 3 Stunden vor Sonnenuntergang bis zur Dunkelheit (Identifizierung des Schlafplatzes).
  • Ab 1 Stunde vor Sonnenaufgang bis 1 Stunde danach (Zählung abfliegender Individuen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Kartografische Darstellung der Ruhestätte.
1.2.6. Hinweise:
  • Es gibt in NRW nur wenige Ruhestätten für die Rohrweihe. Deshalb sind vorab Recherchen bei Biologischen Stationen und der AG Greifvögel der NWO sinnvoll.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Blanc, J.-F., Sternalski, A. u. Bretagnolle, V (2013): Plumage variability in Marsh Harriers. British Birds 106: 145–158.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Neben der Horstsuche in geeignet erscheinenden Gehölzen/Waldbereichen im Winterhalbjahr steht die optische und akustische Erfassung der Balzflüge (Balzrufe), von territorialem Verhalten in Nestnähe (exponiertes Sitzen im Nestbereich, Schweben von Paaren oder Einzelvögeln über dem Nestbereich), Anflügen potenzieller Neststandorte (Flüge aus dem Jagd- in den Nestbereich), Eintrag von Nistmaterial bzw. Nahrung im Vordergrund.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte bis Ende März (Balzflüge, Nestbau, Territorialverhalten; Suche vorjähriger Horste).
  • 2. Anfang bis Mitte April (Balzflüge, Territorialverhalten).
  • Alternativ Anfang bis Mitte Mai Kontrolle Nestbesetzung (Registrierung von Brutverhalten).
  • 3. Anfang Juni bis Anfang Juli (Beute eintragende Altvögel, flügge Jungvögel in Nestnähe bzw. im Brutrevier).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • 2-3 Stunden nach Sonnenaufgang bis 1,5 Stunden vor Sonnenuntergang.
  • Beobachter sollte vor 8:30 Uhr (MEZ) mit der Erfassung beginnen (Kayser 2011: 144).
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte März bis Mitte Juli.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Beobachtung eines balzenden Paares oder eines Individuums mit Territorialverhalten im potenziellen Brutgebiet sowie eine weitere Beobachtung im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang April bis Mitte Juli.
    • Nestbau.
    • Warnrufe.
    • Anfliegen eines potentiellen Brutgehölzes.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Beute eintragender Altvogel.
    • Bettelfliegende Jungvögel, wenn zuvor bereits Altvögel beobachtet wurden.
1.1.5. Hinweise:
  • In Gebieten mit hohem Waldanteil (>20 %) ist eine Erfassung von Beobachtungspunkten mit günstiger Geländeübersicht sinnvoll (Verweildauer 20-30 min), wobei die Entfernung der Beobachtungspunkte zueinander je nach Geländeverhältnissen bei etwa 2 km liegen sollte (bei geringem Waldanteil sollte die Übersichtlichkeit gegeben sein, ansonsten ist hier ähnlich zu verfahren). So bekommt man bei guter Witterung einen ersten Überblick über die Anwesenheit von Rotmilanen.
  • Konzentration auf den März ist wichtig, da bereits im März einzelne Partner oder Paare vom Revier verschwinden können. Da sich Rotmilane bei Brutverlust kaum noch territorial verhalten, kann ein Revier später nicht mehr nachgewiesen werden (Kayser 2011: 143).
  • Nach Untersuchungen an telemetrierten Rotmilanen ist bei geeigneter Witterung etwa eine längere Flugbewegung pro Stunde (Abflug vom Horst, Nahrungssuche, Rückflug) zu erwarten (AG fachliche Standards der VSW Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland 2013). Dies ist zu berücksichtigen, wenn außer dem Revier noch die genaueren Brutstandorte (Horstbäume) erfasst werden sollen.
  • An manchen Tagen gelingen nur Einzelbeobachtungen, die eine Zuordnung zu einem Revier nicht möglich machen (AG Greifvögel NRW unveröff.).
  • Rotmilane zeigen ein ausgeprägtes Territorialverhalten im Nestbereich (ca. 50-100 m Umkreis), wobei neben Artgenossen auch andere Arten (z.B. Mäusebussard, Kolkrabe) attackiert werden.
  • Nester sind manchmal klein und häufig mit Plastik- und Stoffresten versehen (im Gegensatz zu Mäusebussard und Habicht nicht begrünt). Es gibt 3-5 Ausweichnester, die als Brutplatz genutzt werden können (Umsiedlung). Der Schwanz des brütenden Vogels ragt über den Rand kleiner Nester (nicht immer sichtbar).
  • In zunehmendem Maße werden Horste auch auf Nadelbäumen errichtet.
  • Je nach Fragestellung kann eine Horstbaumkartierung erforderlich sein (siehe Anhang 6). In großen Gebieten ist eine zeitaufwändige Horstbaumsuche mitunter schwierig, weshalb man sich alternativ im März auf die Feststellung von Revieren konzentrieren kann. Dabei sind Eintragungen des (vermuteten) Bruthabitats allein aufgrund des beobachteten Territorialverhaltens meist auf ~ 50 m und weniger genau, wie spätere Feststellungen des Horststandortes ergaben (Kayser 2011: S. 144).
  • Bei Nahrungsmangel setzen Vögel mit der Brut aus, so dass nur Reviere erfasst werden können.
  • Schlafplatzgemeinschaften deuten auf die Anwesenheit von Nichtbrütern bzw. erfolglosen Vögeln (evtl. auch aus anderen Gebieten) hin.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Der Rotmilan weist in NRW regelmäßig genutzte Ruhestätten auf:

  • Nachbrutzeitliche nächtliche Sammelplätze und während des Abzuges genutzte Schlafplätze.
1.2.2. Kartiermethode:

Die Schlafplätze befinden sich meist in der Nähe der Jagdgebiete. Wenn die Schlafplätze nicht genau bekannt sind, beobachtet man die Vögel am Nachmittag bis sie zielgerichtet zu ihren Schlafplätzen abfliegen. Dabei verfolgt man sie mit Spektiv und dirigiert ggf. einen Fahrer über Funk zum Schlafplatz, wo man die Anzahl der Vögel erfasst. Der Rotmilan nächtigt in Bäumen. Da beim Abzug der Milane die Bäume noch voll belaubt sind, ist es sehr schwierig die Vögel im Baum ausfindig zu machen. Hilfsweise notiert man sich die aus einzelnen Baumgruppen insbesondere bei Störungen auffliegenden Individuen, um so einen Mindestbestand zu ermitteln. Bessere Ergebnisse erzielt man morgens, wenn die Vögel vom Schlafplatz abfliegen.

1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig. Der Heimzug in die Brutgebiete verläuft in der Regel so schnell, dass keine regelmäßig genutzten Ruhestätten bekannt sind.

  • Von Anfang August bis Ende Oktober 6 Halbmonatszählungen.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Ab 3 Stunden vor Sonnenuntergang bis zur Dunkelheit (Identifizierung des Schlafplatzes).
  • Ab 1 Stunde vor Sonnenaufgang bis 1 Stunde danach (Zählung abfliegender Individuen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Kartografische Darstellung der Ruhestätte (von den Milanen werden regelmäßig unterschiedliche Baumgruppen und Gehölze genutzt, die mehrere 100 m bis wenige km auseinanderliegen).
1.2.6. Hinweise:
  • Es gibt in NRW nur wenige Ruhestätten für den Rotmilan. Deshalb sind vorab Recherchen bei Biologischen Stationen und der AG Greifvögel der NWO sinnvoll.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • AG fachliche Standards der VSW Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland (2013): „Aktionsraumanalyse Rotmilan“ ‑ Untersuchungsrahmen für Windenergie-Planungen in Rheinland-Pfalz, Teil 1: Erfassungsmethode. http://www.vhoe.de/fileadmin/PDF/Stellungnahmen/Aktionsraumanalyse_Rotmilan_Teil_1_AG_fS_VSW_2013.pdf (Abruf 20.1.2014).
  • Brune, J., E. Guthmann, M. Jöbges u. A. Müller (2002): Zur Verbreitung und Bestandssituation des Rotmilans (Milvus milvus) in Nordrhein-Westfalen. Charadrius 38: 122-138. (Kritik an der „Norgall-Methode“).
  • DDA (2011): Bundesweite Rotmilan-Erfassung 2011 / 2012. Leitfaden für die Geländerarbeit. www.dda.de (Abruf 2.1.2012).
  • Gelpke, C.; Hormann, M. (2012): Artenhilfskonzept Rotmilan (Milvus milvus) in Hessen. Gutachten im Auftrag der Staatlichen Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. Echzell. (118 ff. umfangreiche Kartieranleitung).
  • Kayser, R. (2011): Erfahrungen und Empfehlungen für die Kartierung von Lebensräumen des Rotmilans Milvus milvus. Ornithol. Anzeiger 50: 142-147.
  • Joest, R., J. Brune, D. Glimm, H. Illner, A. Kämpfer-Lauenstein u. M. Lindner (2012): Herbstliche Schlafplatzansammlung von Rot- und Schwarzmilanen am Haarstrang und auf der Paderborner Hochfläche in den Jahren 2009 bis 2012. ABU-Info 33-35: 40-46.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Neben der Horstsuche in geeignet erscheinenden Gehölzen/Waldbereichen im Winterhalbjahr steht die optische und akustische Erfassung der Balzflüge („Girlandenflüge“) und „wiehernden“ Balzrufe, von Anflügen potenzieller Neststandorte (Flüge aus dem Jagd- in den Nestbereich), Territorialverhalten, Eintrag von Nistmaterial bzw. Nahrung im Vordergrund.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang bis Mitte April (Balzflüge, Nestbau, Registrierung von Brutverhalten).
  • 2. Ende April bis Anfang Mai (Balzflüge, Nestbau, Kontrolle Nestbesetzung).
  • Alternativ Mitte April bis Mitte Mai Kontrolle Nestbesetzung (Registrierung von Brutverhalten).
  • 3. Mitte bis Ende Juni (Beute eintragende Altvögel; Jungvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • 2 Stunden nach Sonnenaufgang bis 2 Stunden vor Sonnenuntergang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende März bis Mitte Juli.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Beobachtung eines balzenden Paares (z.B. Girlandenflug, Kopulation) oder eines Individuums mit Territorialverhalten im potenziellen Brutgebiet sowie eine weitere Beobachtung im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine von Ende April bis Mitte Juli.
    • Transport von Nistmaterial bzw. Nestbau.
    • Intensive Warnrufe.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Beute eintragender Altvogel.
    • Gerade ausgeflogene Junge (geringe Flugfertigkeit, bettelnd, Schwanzfedern noch nicht vollständig ausgewachsen.
    • Bettelfliegende Jungvögel, wenn zuvor bereits Altvögel beobachtet wurden.
1.1.5. Hinweise:
  • Der Brutbestand ist in NRW zwar mit 50-80 Paaren relativ gering, befindet sich jedoch momentan in Ausbreitung.
  • In Gebieten mit hohem Waldanteil (>20 %) ist eine Erfassung von Beobachtungspunkten mit günstiger Geländeübersicht sinnvoll (Verweildauer 20-30 min), wobei die Entfernung der Beobachtungspunkte zueinander je nach Geländeverhältnissen bei etwa 2 km liegen sollte (bei geringem Waldanteil sollte die Übersichtlichkeit gegeben sein, ansonsten ist hier ähnlich zu verfahren). So bekommt man bei guter Witterung einen ersten Überblick über die Anwesenheit von Schwarzmilanen.
  • Eine Erfassung ist nur an Tagen mit guten thermischen Verhältnissen sinnvoll.
  • Je nach Fragestellung kann eine Horstbaumkartierung erforderlich sein (siehe Anhang 6).
  • Nester sind oft recht klein (ältere Horste größer) und manchmal mit Müll ausgekleidet.
  • Nistmaterial sammeln die Vögel meist in Nestnähe.
  • Männchen zeigen auch noch während der Bebrütung des Geleges bis Mitte Juni Balzflüge.
  • In Gebieten mit hohen Dichten ist die aufwändige Erfassung von Horsten vor der Brutzeit und Kontrolle während der Brutzeit notwendig (in NRW derzeit nicht der Fall).
  • Bei Nahrungsmangel setzen Vögel mit der Brut aus, so dass nur Reviere erfasst werden können (diese sind dann meist nur wenige Wochen lang besetzt).
  • Schlafplatzgemeinschaften deuten auf die Anwesenheit von Nichtbrütern bzw. erfolglosen Vögeln (evtl. auch aus anderen Gebieten) hin.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Der Schwarzmilan weist in NRW regelmäßig genutzte Ruhestätten auf:

  • Nachbrutzeitliche nächtliche Sammelplätze und während des Abzuges genutzte Schlafplätze.
1.2.2. Kartiermethode:

Die Schlafplätze befinden sich meist in der Nähe der Jagdgebiete. Wenn die Schlafplätze nicht genau bekannt sind, beobachtet man die Vögel am Nachmittag bis sie zielgerichtet zu ihren Schlafplätzen abfliegen. Dabei verfolgt man sie mit Spektiv und dirigiert ggf. einen Fahrer über Funk zum Schlafplatz, wo man die Anzahl der Vögel erfasst. Der Schwarzmilan nächtigt in Bäumen. Da beim Abzug der Milane die Bäume noch voll belaubt sind, ist es sehr schwierig die Vögel im Baum ausfindig zu machen. Hilfsweise notiert man sich die aus einzelnen Baumgruppen insbesondere bei Störungen auffliegenden Individuen, um so einen Mindestbestand zu ermitteln. Bessere Ergebnisse erzielt man morgens, wenn die Vögel vom Schlafplatz abfliegen.

1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig. Der Heimzug in die Brutgebiete verläuft in der Regel so schnell, dass keine regelmäßig genutzten Ruhestätten bekannt sind.

  • Vom 15. Juli bis 15. September 6 Dekadenzählungen.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Ab 3 Stunden vor Sonnenuntergang bis zur Dunkelheit (Identifizierung des Schlafplatzes).
  • Ab 1 Stunde vor Sonnenaufgang bis 1 Stunde danach (Zählung abfliegender Individuen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Kartografische Darstellung der Ruhestätte (von den Milanen werden regelmäßig unterschiedliche Baumgruppen und Gehölze genutzt, die mehrere 100 m bis wenige km auseinanderliegen).
1.2.6. Hinweise:
  • Es gibt in NRW nur wenige Ruhestätten für den Schwarzmilan. Deshalb sind vorab Recherchen bei Biologischen Stationen und der AG Greifvögel der NWO sinnvoll.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Joest, R., J. Brune, D. Glimm, H. Illner, A. Kämpfer-Lauenstein u. M. Lindner (2012): Herbstliche Schlafplatzansammlung von Rot- und Schwarzmilanen am Haarstrang und auf der Paderborner Hochfläche in den Jahren 2009 bis 2012. ABU-Info 33-35: 40-46.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Keine regelmäßig genutzten Ruhestätten in NRW bekannt. Eine Kartierung speziell für diese Art ist daher im Regelfall nicht erforderlich (Einzelfallentscheidung).

1.2.2. Kartiermethode:

Die Schlafplätze befinden sich meist in der Nähe der Jagdgebiete. Wenn die Schlafplätze nicht genau bekannt sind, beobachtet man die Vögel am Nachmittag bis sie zielgerichtet zu ihren Schlafplätzen abfliegen. Dabei verfolgt man sie mit Spektiv und dirigiert ggf. einen Fahrer über Funk zum Schlafplatz, wo man die Anzahl der Vögel erfasst. Bessere Ergebnisse erzielt man morgens, wenn die Vögel vom Schlafplatz abfliegen.

1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig. Der Heimzug in die Brutgebiete verläuft in der Regel so schnell, dass keine regelmäßig genutzten Ruhestätten bekannt sind.

1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Ab 3 Stunden vor Sonnenuntergang bis zur Dunkelheit (Identifizierung des Schlafplatzes).
  • Ab 1 Stunde vor Sonnenaufgang bis 1 Stunde danach (Zählung abfliegender Individuen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Kartografische Darstellung der Ruhestätte.
1.2.6. Hinweise:
  • Es gibt in NRW nur wenige Ruhestätten für den Raufußbussard. Deshalb sind vorab Recherchen bei Biologischen Stationen und der AG Greifvögel der NWO sinnvoll.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Der Seeadler weist in NRW regelmäßig genutzte Ruhestätten auf:

  • Schlafplätze im Winterquartier.
1.2.2. Kartiermethode:

Die Schlafplätze befinden sich meist in der Nähe der Jagdgebiete. Wenn die Schlafplätze nicht genau bekannt sind, beobachtet man die Vögel am Nachmittag bis sie zielgerichtet zu ihren Schlafplätzen abfliegen. Dabei verfolgt man sie mit Spektiv und dirigiert ggf. einen Fahrer über Funk zum Schlafplatz, wo man die Anzahl der Vögel erfasst. Bessere Ergebnisse erzielt man morgens, wenn die Vögel vom Schlafplatz abfliegen.

1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig. Der Heimzug in die Brutgebiete verläuft in der Regel so schnell, dass keine regelmäßig genutzten Ruhestätten bekannt sind.

  • Von Anfang Dezember bis Ende Februar 6 Halbmonatszählungen.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Ab 3 Stunden vor Sonnenuntergang bis zur Dunkelheit (Identifizierung des Schlafplatzes).
  • Ab 1 Stunde vor Sonnenaufgang bis 1 Stunde danach (Zählung abfliegender Individuen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Kartografische Darstellung der Ruhestätte.
1.2.6. Hinweise:
  • Es gibt in NRW nur wenige Ruhestätten für den Seeadler. Deshalb sind vorab Recherchen bei Biologischen Stationen und der AG Greifvögel der NWO sinnvoll.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Erfassung der Balzflüge und Rufe, Eintrag von Nistmaterial, Jagdflügen mit anschließender Beuteübergabe an das Weibchen, Fütterungen und bettelfliegenden Jungvögeln.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang bis Mitte Mai (Kontrolle des aus Vorjahren bekannten oder potenziellen Brutgebietes auf Balzflüge, Nestbau).
  • 2. Anfang Juni (Beuteübergabe des Männchens an das brütende Weibchen).
  • 3. Ende Juni (Beuteübergaben, Jungenfütterung).
  • Fakultativ 4. Mitte bis Ende Juli (Bettelflugphase der Jungen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Beuteflüge von Sonnenaufgang bis 2 Stunden danach und von 2 Stunden vor Sonnenuntergang bis Sonnenuntergang; Balzflüge 10.00 bis 12.30 Uhr (MESZ).
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte April bis Anfang August.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Beobachtung eines Paares ab Anfang Mai.
    • Zweimalige Beobachtung eines balzenden Männchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine ab Anfang Mai.
    • Einmalige Beobachtung eines balzenden Männchens und eine weitere Beobachtung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine ab Anfang Mai.
    • Einmalige Beobachtung von Balzflug oder Beuteübergabe eines Paares.
    • Einmalige Feststellung von Nestbau.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Beobachtungen von wiederholten Beuteübergaben des Männchens an das brütende bzw. fütternde Weibchen.
    • Bettelfliegende Jungvögel, wenn zuvor bereits Altvögel beobachtet wurden.
1.1.5. Hinweise:
  • Bei Beständen von mehr als einem Paar ist der Einsatz mehrerer Personen, die miteinander in Kontakt stehen (Funkgerät, Handy) empfehlenswert, um Revierpaare sicher gegeneinander abgrenzen zu können.
  • Es sind nur wenige Beuteflüge des Männchens zur Versorgung des brütenden Weibchens notwendig.
  • Männchen sitzt über längere Zeit in Nestnähe.
  • Balzflüge im Mai oft auch in großer Höhe.
  • Männchen zeigen auch noch Balzflüge nach Legebeginn.
  • Kolonieartiges Brüten kommt vor, so dass es in der Bettelflugphase zu schwer einschätzbaren Situationen kommen kann. In solchen Fällen ist die Bestandserfassung/-einschätzung vorher abzuschließen.
  • Beuteflüge führen teilweise über große Entfernungen, was eine Lokalisierung des Brutplatzes erschwert.
  • Es sind nur wenige Beuteflüge des Männchens zur Versorgung des brütenden Weibchens pro Tag notwendig.
  • Schlafplatzgemeinschaften deuten auf die Anwesenheit von Nichtbrütern bzw. erfolglosen Vögeln (evtl. auch aus anderen Gebieten) hin.
  • Je nach Fragestellung kann eine Horstkartierung erforderlich sein (keine Nestersuche vor dem Ausfliegen der Jungvögel, außer zum Schutz vor Mahd oder Ernte, siehe Anhang 6).
  • In der Hellwegbörde wird das Weihenschutzprogramm von der ABU Soest durchgeführt.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die Wiesenweihe weist in NRW regelmäßig genutzte Ruhestätten auf:

  • Nachbrutzeitliche nächtliche Sammelplätze und während des Abzuges genutzte Schlafplätze.
1.2.2. Kartiermethode:

Die Schlafplätze befinden sich meist in der Nähe der Jagdgebiete. Wenn die Schlafplätze nicht genau bekannt sind, beobachtet man die Vögel am Nachmittag bis sie zielgerichtet zu ihren Schlafplätzen abfliegen. Dabei verfolgt man sie mit Spektiv und dirigiert ggf. einen Fahrer über Funk zum Schlafplatz, wo man die Anzahl der Vögel erfasst. Wiesenweihen verbringen die Nacht auf dem Boden (Brachen, hohe Wiesen, Staudenfluren). Bessere Ergebnisse erzielt man morgens, wenn die Vögel vom Schlafplatz abfliegen.

1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig. Der Heimzug in die Brutgebiete verläuft in der Regel so schnell, dass keine regelmäßig genutzten Ruhestätten bekannt sind.

  • Vom 15. Juli bis 15. September 6 Dekadenzählungen.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Ab 3 Stunden vor Sonnenuntergang bis zur Dunkelheit (Identifizierung des Schlafplatzes).
  • Ab 1 Stunde vor Sonnenaufgang bis 1 Stunde danach (Zählung abfliegender Individuen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Kartografische Darstellung der Ruhestätte.
1.2.6. Hinweise:
  • Es gibt in NRW nur wenige Ruhestätten für die Wiesenweihe. Deshalb sind vorab Recherchen bei Biologischen Stationen und der AG Greifvögel der NWO sinnvoll.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die Goldregenpfeifer nächtigen zumeist in Gruppen in flachen Uferbereichen, auf überstautem oder trockenem Grünland oder auf überstauten brachliegenden Ackerflächen und Mooren, während sie tagsüber auf Nahrungssuche gehen.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Zur Identifikation von Schlafplätzen werden in der Abenddämmerung und nachts entsprechende Habitate abgefahren und auf Ansammlungen/einfliegende Tiere bzw. artspezifische Rufe kontrolliert. Die Bestände werden dann am nächsten Tag erfasst.
  • Eine andere Methode besteht darin Nahrung suchende Trupps vor Sonnenuntergang aufzusuchen und diesen bis zum Schlafplatz zu folgen (setzt eine gute Infrastruktur voraus).
  • Die Zählung findet um Sonnenuntergang statt, wobei alle einfliegenden und bereits rastenden Individuen gezählt werden. Gezählt wird in 10er-, 50er- oder 100er-Einheiten.

Zählungen in den Äsungsgebieten:

  • Hierzu werden die Nahrungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto abgefahren (geringere Störwirkung) und die Goldregenpfeifertrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Hornman et al. 2012). Trupps bis 100 Individuen können einzeln ausgezählt werden, Trupps bis 1.000 in Zehnerblöcken und größere Trupps in Hunderterblöcken.
  • Mitunter kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind (z.B. 1.200 Individuen von Art A, 600 Individuen von Art B) dann kann man beide Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Trupps über 1.000 Individuen sind zwei Mal zu zählen. Weichen die Werte um mehr als 10 % voneinander ab, ist eine dritte Zählung durchzuführen. Der Mittelwert der beiden ähnlichsten Zählwerte liefert das Ergebnis.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig, wobei der Aufwand dem jeweiligen Vorhaben angepasst wird.

  • Anfang Oktober bis Ende November und Ende Februar bis Mitte April.
  • Kartierintensität: je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis 2 Stunden vor Sonnenuntergang.
  • Schlafplatzzählung bei Sonnenuntergang: 2 Stunden vor bis 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage).
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Goldregenpfeifern vorwiegend nachts (aber auch tagsüber) und in für die meisten Planvorhaben zumindest im Tiefland unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). In welchen Höhen die nordrhein-westfälischen Mittelgebirge überflogen werden ist unbekannt. Planungsrelevant können dagegen tagsüber durchgeführte Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Direktbeobachtung und Protokollierung von Flugbewegungen (An-, Ab-, Überflug). Eine Korrelation von Bestandsdaten aus Schlafplatzzählungen und Erfassungen auf den Äsungsflächen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Anfang Oktober bis Ende November und Ende Februar bis Mitte April.
  • Kartierintensität: je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Pendelflüge zwischen Gewässern und Äsungsgebieten erfolgen insbesondere um Sonnenauf- und -untergang. Diese Zeiten sind auch günstig für die Erfassung ankommender/abziehender Zugvögel.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

Literatur

  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • www.sovon.nl: Vogelinfo – Soorten – [Artname] – Telrichtlijnen (Abruf am 25.04.2013).
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Erfassung aller Altvögel mit folgenden Verhaltensweisen: Ruhen, Nahrungssuche, Reviermarkierungsflüge, Drohverhalten bzw. Revierstreitigkeiten, erhöht (z.B. auf Zaunpfosten) sitzend, sichern, warnen, brüten, Kopulation, Paarzusammenhalt, Familienverband, Verfolgung von potenziellen Beutegreifern (Greife, Krähenvögel). Warnende Altvögel umfliegen die Störquelle. Bei Vorkommen in der konventionell genutzten Agrarlandschaft (außerhalb von dicht besiedelten Grünlandgebieten) ist der Einsatz von Klangattrappen oder ein die Rufe imitierendes Pfeifen sinnvoll (Busche 2011: 2) erforderlich. Ohne den Einsatz einer Klangattrappe wird der Bestand an solchen Stellen häufig unterschätzt (Stichwort: sehr großer Reviere).

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende März bis Anfang April (Zählung territorialer Paare, Reviermarkierungsflüge).
  • 2. Mitte April (Zählung territorialer Paare, Reviermarkierungsflüge, brütender Altvogel).
  • 3. Ende April bis Anfang Mai (Zählung territorialer Paare, Reviermarkierungsflüge, brütende, warnende und sichernde Altvögel, Familienverbände).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Zum Zeitpunkt der Brutablösung (in den frühen Morgenstunden und am frühen Abend) lassen sich die vom Nest abfliegenden und rufenden Vögel gut nachweisen.
  • Reviermarkierungsflüge: von der Morgendämmerung bis 1 Stunde nach Sonnenaufgang.
  • Warnende Individuen, Familienverbände: vormittags bis später Nachmittag.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte März bis Mitte Juni.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Feststellung intensiv warnender Altvögel.
    • Einmalige Feststellung eines kopulierenden Paares.
    • Zweimalige Beobachtung eines Paares im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende März bis Anfang Mai.
    • Einmalige Beobachtung eines Paares und weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende März bis Anfang Mai.
    • Zweimalige Beobachtung von Reviermarkierungsflügen im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende März bis Anfang Mai.
    • Zweimalige Beobachtung von Altvögeln, die potenzielle Beutegreifer verfolgen.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Brütende Altvögel.
    • Junge führende Altvögel.
    • Verleitende Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Der wichtigste Termin zur Erfassung liegt zu Beginn der Brutzeit (letzte März- und erste Aprildekade). Spätere Kontrollen sind weniger effektiv, weil der brütende Vogel gar nicht entdeckt und selbst der wachende Partner oft übersehen wird. Während dieser Kontrolle können bis zu 90 % des Bestands erfasst werden.
  • Ab Mitte Mai verlassen erfolglos brütende Weibchen häufig ihre Reviere und erscheinen in Gebieten in denen sie nicht brüten.
  • Reviermarkierungsflüge sind häufig sehr weiträumig und deshalb nur eingeschränkt zur Lokalisierung des Reviers verwendbar.
  • Brütende Altvögel sind nur schwer zu entdecken.
  • Bei Junge führenden Paaren ist zu berücksichtigen, dass die Familienverbände sehr mobil sind und andere Gebiete aufsuchen können. Ältere Jungvögel werden oft nur vom Männchen bis zum Flügge werden geführt, das Weibchen verlässt dann schon das Brutgebiet.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Der Große Brachvogel nächtigt zumeist in Gruppen in flachen Uferbereichen, auf überstautem oder trockenem Grünland oder auf überstauten brachliegenden Ackerflächen und Mooren, während sie tagsüber auf Nahrungssuche gehen.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Zur Identifikation von Schlafplätzen werden in der Abenddämmerung und nachts entsprechende Habitate abgefahren und auf Ansammlungen/einfliegende Tiere bzw. artspezifische Rufe kontrolliert. Die Bestände werden dann am nächsten Tag erfasst.
  • Eine andere Methode besteht darin Nahrung suchende Trupps vor Sonnenuntergang aufzusuchen und diesen bis zum Schlafplatz zu folgen (setzt eine gute Infrastruktur voraus).
  • Die Zählung findet um Sonnenuntergang statt, wobei alle einfliegenden und bereits rastenden Individuen gezählt werden. Gezählt wird in 10er-, 50er- oder 100er-Einheiten.

Zählungen in den Äsungsgebieten:

  • Hierzu werden die Nahrungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto abgefahren (geringere Störwirkung) und die Limikolentrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Hornman et al. 2012). Trupps bis 100 Individuen können einzeln ausgezählt werden, Trupps bis 1.000 in Zehnerblöcken und größere Trupps in Hunderterblöcken.
  • Mitunter kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind (z.B. 1.200 Individuen von Art A, 600 Individuen von Art B) dann kann man beide Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Trupps über 1.000 Individuen sind zwei Mal zu zählen. Weichen die Werte um mehr als 10 % voneinander ab, ist eine dritte Zählung durchzuführen. Der Mittelwert der beiden ähnlichsten Zählwerte liefert das Ergebnis.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig, wobei der Aufwand dem jeweiligen Vorhaben angepasst wird.

  • Anfang September bis Ende März (gemeinsame Schlafplätze erfolglos brütender Vögel bestehen im Mai und Juni.).
  • Kartierintensität: je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis 2 Stunden vor Sonnenuntergang.
  • Schlafplatzzählung bei Sonnenuntergang: 2 Stunden vor bis 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage).
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden beim Großen Brachvogel vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben zumindest im Tiefland unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). In welchen Höhen die nordrhein-westfälischen Mittelgebirge überflogen werden ist unbekannt. Planungsrelevant können dagegen tagsüber durchgeführte Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Direktbeobachtung und Protokollierung von Flugbewegungen (An-, Ab-, Überflug). Eine Korrelation von Bestandsdaten aus Schlafplatzzählungen und Erfassungen auf den Äsungsflächen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Anfang September bis Ende März.
  • Kartierintensität: je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Pendelflüge zwischen Gewässern und Äsungsgebieten erfolgen insbesondere um Sonnenauf- und -untergang. Diese Zeiten sind auch günstig für die Erfassung ankommender/abziehender Zugvögel.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

Literatur

  • Busche, G. (2011): Brutbestandstrends vom Großen Brachvogel (Numenius arquata) und anderen Wiesenlimikolen: starke Rückgänge auf Grünland im Westen Schleswig-Holsteins von 1968 bis 2005. Vogelwarte 49: 1-8.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • www.sovon.nl: Vogelinfo – Soorten – [Artname] – Telrichtlijnen (Abruf am 25.04.2013).
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die Kampfläufer nächtigen zumeist in Gruppen in flachen Uferbereichen, auf überstautem oder trockenem Grünland oder auf überstauten brachliegenden Ackerflächen und Mooren, während sie tagsüber auf Nahrungssuche gehen.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Zur Identifikation von Schlafplätzen werden in der Abenddämmerung und nachts entsprechende Habitate abgefahren und auf Ansammlungen/einfliegende Tiere bzw. artspezifische Rufe kontrolliert. Die Bestände werden dann am nächsten Tag erfasst.
  • Eine andere Methode besteht darin Nahrung suchende Trupps vor Sonnenuntergang aufzusuchen und diesen bis zum Schlafplatz zu folgen (setzt eine gute Infrastruktur voraus).
  • Die Zählung findet um Sonnenuntergang statt, wobei alle einfliegenden und bereits rastenden Individuen gezählt werden. Gezählt wird in 10er-, 50er- oder 100er-Einheiten.

Zählungen in den Äsungsgebieten:

  • Hierzu werden die Nahrungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto abgefahren (geringere Störwirkung) und die Kampfläufertrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Hornman et al. 2012). Trupps bis 100 Individuen können einzeln ausgezählt werden, Trupps bis 1.000 in Zehnerblöcken und größere Trupps in Hunderterblöcken.
  • Mitunter kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind (z.B. 1.200 Individuen von Art A, 600 Individuen von Art B) dann kann man beide Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Trupps über 1.000 Individuen sind zwei Mal zu zählen. Weichen die Werte um mehr als 10 % voneinander ab, ist eine dritte Zählung durchzuführen. Der Mittelwert der beiden ähnlichsten Zählwerte liefert das Ergebnis.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig, wobei der Aufwand dem jeweiligen Vorhaben angepasst wird.

  • Feuchtgrünland und nasse Äcker: Anfang Juli bis Mitte Oktober und Anfang März bis Ende Mai.
  • Uferbereich: Anfang März bis Ende Mai und Anfang Juli bis Mitte Oktober.
  • Kartierintensität:
    • Feuchtgrünland und nasse Äcker: je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
    • Uferbereich: wöchentliche Zählung.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis 1-2 Stunden vor Sonnenuntergang.
  • Schlafplatzzählung bei Sonnenuntergang: 2 Stunden vor bis 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage).
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Kampfläufern vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben zumindest im Tiefland unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). In welchen Höhen die nordrhein-westfälischen Mittelgebirge überflogen werden ist unbekannt. Planungsrelevant können dagegen tagsüber durchgeführte Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Direktbeobachtung und Protokollierung von Flugbewegungen (An-, Ab-, Überflug). Eine Korrelation von Bestandsdaten aus Schlafplatzzählungen und Erfassungen auf den Äsungsflächen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Anfang Juli bis Mitte Oktober und Anfang März bis Ende Mai.
  • Kartierintensität: je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
    • Bei hoher zu erwartender Eingriffsintensität oder bei Betroffenheit landesweit bedeutsamer Vorkommen wöchentliche Zählungen.
    • Bei mittlerer zu erwartender Eingriffsintensität Halbmonatszählung (entspricht 2 Monatszählungen).
    • Bei geringer zu erwartender Eingriffsintensität Monatszählung (entspricht 1 Zählung pro Monat).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Pendelflüge zwischen Gewässern und Äsungsgebieten erfolgen insbesondere um Sonnenauf- und -untergang. Diese Zeiten sind auch günstig für die Erfassung ankommender/abziehender Zugvögel.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

Literatur

  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • www.sovon.nl: Vogelinfo – Soorten – [Artname] – Telrichtlijnen (Abruf am 25.04.2013).
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Erfassung aller territorialen, balzenden, verpaarten, kopulierenden, brütenden, warnenden und verleitenden Altvögel sowie die Zählung von Familienverbänden.

1.1.2. Termine:

Im Grünland Termine 1-3 (4), in Ackergebieten Termine 2-4.

  • 1. Ende März (Zählung territorialer, verpaarter, balzender und brütender Altvögel).
  • 2. Anfang April (Zählung territorialer, verpaarter, balzender, brütender und warnender Altvögel).
  • 3. Anfang bis Mitte April (Zählung territorialer, verpaarter, balzender, brütender und warnender Altvögel sowie von Familienverbänden).
  • 4. Termin in Ackergebieten: Ende April bis Mitte Mai (Zählung territorialer, verpaarter, balzender, brütender und warnender Altvögel sowie von Familienverbänden).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Vormittags und später Nachmittag.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte März bis Anfang Juni.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Feststellung intensiv warnender Altvögel.
    • Einmalige Feststellung eines balzenden oder kopulierenden Paares.
    • Zweimalige Beobachtung eines Paares im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende März bis Anfang Mai.
    • Zweimalige Beobachtung eines balzenden Männchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Ende März bis Anfang Mai.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Brütende Altvögel.
    • Verleitende Altvögel.
    • Junge führende Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Nach Möglichkeit den Bestand anhand brütender Altvögel ermitteln.
  • Die Zählung der Altvögel sollte nach Geschlechtern getrennt erfolgen.
  • Bei Junge führenden Paaren ist zu berücksichtigen, dass die Familienverbände sehr mobil sind (Entfernungen von mehr als 500 m in einer Nacht) und andere Gebiete aufsuchen können.
  • Durch die erste Mahd oder Umpflügen von Äckern bzw. Einsaat gehen Gelege verloren und die Kiebitze können die Flächen verlassen. Sie sind trotzdem als Brutvögel zu werten, wenn vorher die o.g. Kriterien erfüllt wurden.
  • Für die Bestandsermittlung muss auf Nachgelege aber auch auf Zuzug aus anderen Gebieten ab Anfang Mai geachtet werden. Deshalb kann auch in extensivem Grünland ein 4. Erfassungstermin notwendig sein.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die Kiebitze nächtigen zumeist in Gruppen in flachen Uferbereichen, auf überstautem oder trockenem Grünland oder auf überstauten brachliegenden Ackerflächen und Mooren, während sie tagsüber auf Nahrungssuche gehen.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Zur Identifikation von Schlafplätzen werden in der Abenddämmerung und nachts entsprechende Habitate abgefahren und auf Ansammlungen/einfliegende Tiere bzw. artspezifische Rufe kontrolliert. Die Bestände werden dann am nächsten Tag erfasst.
  • Eine andere Methode besteht darin Nahrung suchende Trupps vor Sonnenuntergang aufzusuchen und diesen bis zum Schlafplatz zu folgen (setzt eine gute Infrastruktur voraus).
  • Die Zählung findet um Sonnenuntergang statt, wobei alle einfliegenden und bereits rastenden Individuen gezählt werden. Gezählt wird in 10er-, 50er- oder 100er-Einheiten.

Zählungen in den Äsungsgebieten:

  • Hierzu werden die Nahrungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto abgefahren (geringere Störwirkung) und die Kiebitztrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Hornman et al. 2012). Trupps bis 100 Individuen können einzeln ausgezählt werden, Trupps bis 1.000 in Zehnerblöcken und größere Trupps in Hunderterblöcken.
  • Mitunter kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind (z.B. 1.200 Individuen von Art A, 600 Individuen von Art B) dann kann man beide Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Trupps über 1.000 Individuen sind zwei Mal zu zählen. Weichen die Werte um mehr als 10 % voneinander ab, ist eine dritte Zählung durchzuführen. Der Mittelwert der beiden ähnlichsten Zählwerte liefert das Ergebnis.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig, wobei der Aufwand dem jeweiligen Vorhaben angepasst wird.

  • Anfang August bis Mitte Dezember und Mitte Februar bis Mitte April.
  • Kartierintensität: je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis 2 Stunden vor Sonnenuntergang.
  • Schlafplatzzählung bei Sonnenuntergang: 2 Stunden vor bis 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage).
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Kiebitzen vorwiegend nachts (aber auch tagsüber) und in für die meisten Planvorhaben zumindest im Tiefland unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). In welchen Höhen die nordrhein-westfälischen Mittelgebirge überflogen werden ist unbekannt. Planungsrelevant können dagegen tagsüber durchgeführte Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Direktbeobachtung und Protokollierung von Flugbewegungen (An-, Ab-, Überflug). Eine Korrelation von Bestandsdaten aus Schlafplatzzählungen und Erfassungen auf den Äsungsflächen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Anfang August bis Mitte Dezember und Mitte Februar bis Mitte April.
  • Kartierintensität: je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Pendelflüge zwischen Gewässern und Äsungsgebieten erfolgen insbesondere um Sonnenauf- und -untergang. Diese Zeiten sind auch günstig für die Erfassung ankommender/abziehender Zugvögel.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

Literatur

  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • www.sovon.nl: Vogelinfo – Soorten – [Artname] – Telrichtlijnen (Abruf am 25.04.2013).
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode:

Kontrolle der Kolonie: Zählung der Gelege bei günstiger Witterung.

  • Von außen einsehbare Kolonie: Zählung besetzter Nester (Nest bauende Paare, im Nest sitzende Weibchen, unbesetzte Nester mit Gelege) einer Kolonie.
  • Nichteinsehbare Kolonie: Individuenzählung der bei einer Störung auffliegenden Altvögel (z.B. bei Greifvogelüberflug) während des Tages bei günstiger Witterung.
1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang Mai (Zählung balzender, kopulierender, Nest bauende und brütende Altvögel; Warnverhalten bei Einzelpaaren).
  • 2. Mitte bis Ende Mai (Zählung balzender, kopulierender, Nest bauende und brütende Altvögel; Warnverhalten bei Einzelpaaren).
  • 3. Anfang bis Mitte Juni (brütende Altvögel, Nester mit Gelege bzw. Küken, fütternde Altvögel).
  • Alternativ einmalige Nesterzählung Mitte bis Ende Mai.
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Eine Stunde nach Sonnenaufgang bis eine Stunde vor Sonnenuntergang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende Mai bis Anfang Juni.

  • Brutverdacht:
    • Bei Einzelpaaren zweimalige Feststellung eines Paares oder Individuums im potenziellen Brutgebiet innerhalb des Erfassungszeitraumes mit Warnverhalten.
    • Einmalig Nest bauende Altvögel.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Weibchen.
    • Gelegefund.
    • Fütternde Altvögel.
    • Nicht flügge Jungvögel.
    • Angreifende Altvögel.
  • Bestandsangabe:
    • Koloniekontrolle: Anzahl der Gelege.
    • Zählung von außen: Anzahl der besetzten und in Anlage befindlichen Nester.
    • Zählung auffliegender Vögel auf größeren Inseln: Maximalzahl und Multiplikation mit dem Faktor 0,7 (i.d.R. sind 30 % der Altvögel auf Nahrungssuche).
1.1.5. Hinweise:
  • Koloniekontrollen dürfen nur bei günstiger Witterung (kein Regen oder starker Wind aber auch kein starker Sonnenschein (Überhitzung der Eier) durchgeführt werden und sollten maximal eine Stunde dauern (behördliche Genehmigung erforderlich).
  • In Mischkolonien sind die Gelege der einzelnen Großmöwenarten nicht unterscheidbar.
  • Auf Hallendächern stattfindende Bruten lassen sich am besten von einem höheren Gebäude aus kontrollieren.
  • Einzelbruten sind mitunter sehr unauffällig.
  • Hybridisierung mit Silber- und Mittelmeermöwe kommt vor.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Von der Heringsmöwe sind nur Rastbestände planungsrelevant, die oberhalb des Schwellenwertes für eine landesweite Bedeutung (2 % des landesweiten Rastbestandsmaximums) liegen:

  • Heringsmöwe: 20
  • Erfasst werden nur die Schlafgewässer.
1.2.2. Kartiermethode:

Die bereits auf dem Wasser rastenden Heringsmöwen werden ausgezählt. Danach werden die einfliegenden Möwen notiert. Bei größeren Gewässern ist die Beteiligung von mehreren Zählern notwendig, um die verschiedenen Einflugrichtungen abzudecken. Wenn die Beobachtung von Einflügen nicht möglich ist (zu unübersichtliches Gelände, zu große einfliegende Trupps), dann sind die rastenden Möwen mehrfach bis zur absoluten Dunkelheit durchzuzählen. Da auch spät noch Möwen eintreffen ist das Maximum als Ergebnis zu werten.

1.2.3. Termine:
  • Zeitraum von Mitte Oktober bis Mitte März.
  • Kartierintensität: Halbmonatszählungen.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • 2,5 Stunden vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Zeitraum der Anwesenheit der Möwen im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Ein Verzeichnis der Schlafplätze führt die AG Möwen der Nordrhein-Westfälischen Ornithologengesellschaft (NWO). Diese koordiniert auch Synchronzählungen im Dezember und Januar eines jeden Winters.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • https://www.sovon.nl/ (Zählanweisung Möwen; Abruf 18.11.2014).
  • http://www.nw-ornithologen.de (Abruf 18.11.2013).

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode:

Kontrolle der Kolonie: Zählung der Gelege bei günstiger Witterung.

  • Von außen einsehbare Kolonie: Zählung balzender und kopulierender Paare sowie besetzter Nester (Nest bauende Paare, im Nest sitzende Weibchen, unbesetzte Nester mit Gelege) in einer Kolonie.
  • Nichteinsehbare Kolonie: Individuenzählung der bei einer Störung auffliegenden Altvögel (z.B. bei Greifvogelüberflug) während des Tages bei günstiger Witterung (evtl. Fotos anfertigen und auszählen).
1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang bis Mitte Mai (Paarzählung oder Zählung auffliegender Individuen).
  • 2. Ende Mai bis Anfang Juni (brütende Altvögel, Nester mit Gelege bzw. Küken; Warnverhalten bei Einzelpaaren).
  • Alternativ einmalige Nesterzählung Mitte bis Ende Mai.
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Eine Stunde nach Sonnenaufgang bis eine Stunde vor Sonnenuntergang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende Mai bis Anfang Juni.

  • Brutverdacht:
    • Bei Einzelpaaren zweimalige Feststellung eines Paares oder Individuums im potenziellen Brutgebiet innerhalb des Erfassungszeitraumes mit Warnverhalten.
    • Innerhalb von eindeutigen Kolonien ist eine einmalige Feststellung von Individuen ausreichend.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Weibchen.
    • Gelegefund.
    • Fütternde Altvögel.
    • Nicht flügge Jungvögel.
  • Bestandsangabe:
    • Koloniekontrolle: Anzahl der Gelege.
    • Zählung von außen: Anzahl der besetzten und in Anlage befindlichen Nester sowie der balzenden und kopulierenden Paare.
    • Zählung auffliegender Vögel auf größeren Inseln: Maximalzahl und Multiplikation mit dem Faktor 0,7 (i.d.R. sind 30 % der Altvögel auf Nahrungssuche).
1.1.5. Hinweise:
  • Koloniekontrollen dürfen nur bei günstiger Witterung (kein Regen oder starker Wind aber auch kein starker Sonnenschein (Überhitzung der Eier) durchgeführt werden und sollten maximal eine Stunde dauern (behördliche Genehmigung erforderlich).
  • Umsiedlungen, erneuter Nestbau und Nachgelege sind nach Zerstörung Gelegen durch Hochwasser oder Prädation möglich, wenn auch selten, diese werden durch die o. g. Erfassungstermine nicht erfasst.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Von der Lachmöwe sind nur Rastbestände planungsrelevant, die oberhalb des Schwellenwertes für eine landesweite Bedeutung (2 % des landesweiten Rastbestandsmaximums) liegen:

  • Lachmöwe: 1100
  • Erfasst werden nur die Schlafgewässer.
1.2.2. Kartiermethode:

Die bereits auf dem Wasser rastenden Lachmöwen werden ausgezählt. Danach werden die einfliegenden Möwen notiert. Bei größeren Gewässern ist die Beteiligung von mehreren Zählern notwendig, um die verschiedenen Einflugrichtungen abzudecken. Wenn die Beobachtung von Einflügen nicht möglich ist (zu unübersichtliches Gelände, zu große einfliegende Trupps), dann sind die rastenden Möwen mehrfach bis zur absoluten Dunkelheit durchzuzählen. Da auch spät noch Möwen eintreffen ist das Maximum als Ergebnis zu werten.

1.2.3. Termine:
  • Zeitraum von Mitte Oktober bis Mitte März.
  • Kartierintensität: Halbmonatszählungen.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • 2,5 Stunden vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Zeitraum der Anwesenheit der Möwen im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Ein Verzeichnis der Schlafplätze führt die AG Möwen der Nordrhein-Westfälischen Ornithologengesellschaft (NWO). Diese koordiniert auch Synchronzählungen im Dezember und Januar eines jeden Winters.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • https://www.sovon.nl/ (Zählanweisung Möwen; Abruf 18.11.2014).
  • http://www.nw-ornithologen.de (Abruf 18.11.2013).

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode:

Kontrolle der Kolonie: Zählung der Gelege bei günstiger Witterung.

  • Von außen einsehbare Kolonie: Zählung besetzter Nester (Nest bauende Paare, im Nest sitzende Weibchen, unbesetzte Nester mit Gelege) einer Kolonie.
  • Nichteinsehbare Kolonie: Individuenzählung der bei einer Störung auffliegenden Altvögel (z.B. bei Greifvogelüberflug) während des Tages bei günstiger Witterung.
1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang Mai (Zählung balzender, kopulierender, Nest bauende und brütende Altvögel; Warnverhalten bei Einzelpaaren).
  • 2. Mitte bis Ende Mai (Zählung balzender, kopulierender, Nest bauende und brütende Altvögel; Warnverhalten bei Einzelpaaren).
  • 3. Anfang bis Mitte Juni (brütende Altvögel, Nester mit Gelege bzw. Küken, fütternde Altvögel).
  • Alternativ einmalige Nesterzählung Mitte Mai.
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Eine Stunde nach Sonnenaufgang bis eine Stunde vor Sonnenuntergang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang April bis Ende Juni.

  • Brutverdacht:
    • Bei Einzelpaaren zweimalige Feststellung eines Paares oder Individuums im potenziellen Brutgebiet innerhalb des Erfassungszeitraumes mit Warnverhalten.
    • Einmalig Nest bauende Altvögel.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Weibchen.
    • Gelegefund.
    • Fütternde Altvögel.
    • Nicht flügge Jungvögel.
    • Angreifende Altvögel.
  • Bestandsangabe:
    • Koloniekontrolle: Anzahl der Gelege.
    • Zählung von außen: Anzahl der besetzten und in Anlage befindlichen Nester.
    • Eine Zählung auffliegender Vögel ist wegen der Anwesenheit von Nichtbrütern problematisch und führt zu größeren Fehlern.
1.1.5. Hinweise:
  • Koloniekontrollen dürfen nur bei günstiger Witterung (kein Regen oder starker Wind aber auch kein starker Sonnenschein (Überhitzung der Eier) durchgeführt werden und sollten maximal eine Stunde dauern (behördliche Genehmigung erforderlich).
  • In Mischkolonien sind die Gelege der einzelnen Großmöwenarten nicht unterscheidbar.
  • Auf Hallendächern stattfindende Bruten lassen sich am besten von einem höheren Gebäude aus kontrollieren.
  • Einzelbruten sind mitunter sehr unauffällig.
  • Hybridisierung mit Silber- und Heringsmöwe kommt vor.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Von der Mittelmeermöwe sind nur Rastbestände planungsrelevant, die oberhalb des Schwellenwertes für eine landesweite Bedeutung (2 % des landesweiten Rastbestandsmaximums) liegen:

  • Mittelmeermöwe: 10
  • Erfasst werden nur die Schlafgewässer.
1.2.2. Kartiermethode:

Die bereits auf dem Wasser rastenden Mittelmeermöwen werden ausgezählt. Danach werden die einfliegenden Möwen notiert. Bei größeren Gewässern ist die Beteiligung von mehreren Zählern notwendig, um die verschiedenen Einflugrichtungen abzudecken. Wenn die Beobachtung von Einflügen nicht möglich ist (zu unübersichtliches Gelände, zu große einfliegende Trupps), dann sind die rastenden Möwen mehrfach bis zur absoluten Dunkelheit durchzuzählen. Da auch spät noch Möwen eintreffen ist das Maximum als Ergebnis zu werten.

1.2.3. Termine:
  • Zeitraum von Mitte Oktober bis Mitte März.
  • Kartierintensität: Halbmonatszählungen.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • 2,5 Stunden vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Zeitraum der Anwesenheit der Möwen im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Ein Verzeichnis der Schlafplätze führt die AG Möwen der Nordrhein-Westfälischen Ornithologengesellschaft (NWO). Diese koordiniert auch Synchronzählungen im Dezember und Januar eines jeden Winters.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • https://www.sovon.nl/ (Zählanweisung Möwen; Abruf 18.11.2014).
  • http://www.nw-ornithologen.de (Abruf 18.11.2013).

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode:

Kontrolle der Kolonie: Zählung der Gelege bei günstiger Witterung.

  • Von außen einsehbare Kolonie: Zählung besetzter Nester (Nest bauende Paare, im Nest sitzende Weibchen, unbesetzte Nester mit Gelege) einer Kolonie.
  • Nichteinsehbare Kolonie: Individuenzählung der bei einer Störung auffliegenden Altvögel (z.B. bei Greifvogelüberflug) während des Tages bei günstiger Witterung.
1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang Mai (Zählung balzender, kopulierender, Nest bauende und brütende Altvögel; Warnverhalten bei Einzelpaaren; auffliegende Individuen).
  • 2. Mitte bis Ende Mai (Zählung balzender, kopulierender, Nest bauende und brütende Altvögel; Warnverhalten bei Einzelpaaren; auffliegende Individuen).
  • 3. Anfang bis Mitte Juni (brütende Altvögel, Nester mit Gelege bzw. Küken, fütternde Altvögel).
  • Alternativ einmalige Nesterzählung Mitte Mai.
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Eine Stunde nach Sonnenaufgang bis eine Stunde vor Sonnenuntergang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte April bis Ende Juni.

  • Brutverdacht:
    • Bei Einzelpaaren zweimalige Feststellung eines Paares oder Individuums im potenziellen Brutgebiet innerhalb des Erfassungszeitraumes mit Warnverhalten.
    • Einmalig Nest bauende Altvögel.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Weibchen.
    • Gelegefund.
    • Fütternde Altvögel.
    • Nicht flügge Jungvögel.
    • Angreifende Altvögel.
  • Bestandsangabe:
    • Koloniekontrolle: Anzahl der Gelege.
    • Zählung von außen: Anzahl der besetzten und in Anlage befindlichen Nester.
    • Zählung auffliegender Vögel auf größeren Inseln: Maximalzahl und Multiplikation mit dem Faktor 0,7 (i.d.R. sind 30 % der Altvögel auf Nahrungssuche).
1.1.5. Hinweise:
  • Koloniekontrollen dürfen nur bei günstiger Witterung (kein Regen oder starker Wind aber auch kein starker Sonnenschein (Überhitzung der Eier) durchgeführt werden und sollten maximal eine Stunde dauern (behördliche Genehmigung erforderlich).
  • In Mischkolonien sind die Gelege der einzelnen Großmöwenarten nicht unterscheidbar.
  • Auf Hallendächern stattfindende Bruten lassen sich am besten von einem höheren Gebäude aus kontrollieren.
  • Einzelbruten sind mitunter sehr unauffällig.
  • Hybridisierung mit Mittelmeer- und Heringsmöwe kommt vor.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Von der Silbermöwe sind nur Rastbestände planungsrelevant, die oberhalb des Schwellenwertes für eine landesweite Bedeutung (2 % des landesweiten Rastbestandsmaximums) liegen:

  • Silbermöwe: 90
  • Erfasst werden nur die Schlafgewässer.
1.2.2. Kartiermethode:

Die bereits auf dem Wasser rastenden Silbermöwen werden ausgezählt. Danach werden die einfliegenden Möwen notiert. Bei größeren Gewässern ist die Beteiligung von mehreren Zählern notwendig, um die verschiedenen Einflugrichtungen abzudecken. Wenn die Beobachtung von Einflügen nicht möglich ist (zu unübersichtliches Gelände, zu große einfliegende Trupps), dann sind die rastenden Möwen mehrfach bis zur absoluten Dunkelheit durchzuzählen. Da auch spät noch Möwen eintreffen ist das Maximum als Ergebnis zu werten.

1.2.3. Termine:
  • Zeitraum von Mitte Oktober bis Mitte März.
  • Kartierintensität: Halbmonatszählungen.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • 2,5 Stunden vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Zeitraum der Anwesenheit der Möwen im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Ein Verzeichnis der Schlafplätze führt die AG Möwen der Nordrhein-Westfälischen Ornithologengesellschaft (NWO). Diese koordiniert auch Synchronzählungen im Dezember und Januar eines jeden Winters.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • https://www.sovon.nl/ (Zählanweisung Möwen; Abruf 18.11.2014).
  • http://www.nw-ornithologen.de (Abruf 18.11.2013).

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Von der Steppenmöwe sind nur Rastbestände planungsrelevant, die oberhalb des Schwellenwertes für eine landesweite Bedeutung (2 % des landesweiten Rastbestandsmaximums) liegen:

  • Steppenmöwe: 10
  • Erfasst werden nur die Schlafgewässer.
1.2.2. Kartiermethode:

Die bereits auf dem Wasser rastenden Steppenmöwen werden ausgezählt. Danach werden die einfliegenden Möwen notiert. Bei größeren Gewässern ist die Beteiligung von mehreren Zählern notwendig, um die verschiedenen Einflugrichtungen abzudecken. Wenn die Beobachtung von Einflügen nicht möglich ist (zu unübersichtliches Gelände, zu große einfliegende Trupps), dann sind die rastenden Möwen mehrfach bis zur absoluten Dunkelheit durchzuzählen. Da auch spät noch Möwen eintreffen ist das Maximum als Ergebnis zu werten.

1.2.3. Termine:
  • Zeitraum von Mitte Oktober bis Mitte März.
  • Kartierintensität: Halbmonatszählungen.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • 2,5 Stunden vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Zeitraum der Anwesenheit der Möwen im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Ein Verzeichnis der Schlafplätze führt die AG Möwen der Nordrhein-Westfälischen Ornithologengesellschaft (NWO). Diese koordiniert auch Synchronzählungen im Dezember und Januar eines jeden Winters.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • https://www.sovon.nl/ (Zählanweisung Möwen; Abruf 18.11.2014).
  • http://www.nw-ornithologen.de (Abruf 18.11.2013).

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode:

Kontrolle der Kolonie: Zählung der Gelege bei günstiger Witterung.

  • Von außen einsehbare Kolonie: Zählung besetzter Nester (Nest bauende Paare, im Nest sitzende Weibchen, unbesetzte Nester mit Gelege) einer Kolonie.
  • Nichteinsehbare Kolonie: Individuenzählung der bei einer Störung auffliegenden Altvögel (z.B. bei Greifvogelüberflug) während des Tages bei günstiger Witterung.
1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang Mai (Zählung balzender, kopulierender, Nest bauende und brütende Altvögel; Warnverhalten bei Einzelpaaren).
  • 2. Mitte Mai (brütende Altvögel, Nester mit Gelege bzw. Küken; Warnverhalten bei Einzelpaaren).
  • 3. Ende Mai bis Anfang Juni (brütende Altvögel, Nester mit Gelege bzw. Küken; Warnverhalten bei Einzelpaaren).
  • Alternativ einmalige Nesterzählung Ende Mai.
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Eine Stunde nach Sonnenaufgang bis eine Stunde vor Sonnenuntergang.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende April Mai bis Ende Juni.

  • Brutverdacht:
    • Bei Einzelpaaren zweimalige Feststellung eines Paares oder Individuums im potenziellen Brutgebiet innerhalb des Erfassungszeitraumes mit Warnverhalten.
    • Zu Kolonien s.u..
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Weibchen.
    • Gelegefund.
    • Fütternde Altvögel.
    • Nicht flügge Jungvögel.
    • Angreifende Altvögel.
  • Bestandsangabe:
    • Koloniekontrolle: Anzahl der Gelege.
    • Zählung von außen: Anzahl der besetzten und in Anlage befindlichen Nester.
    • Zählung auffliegender Vögel auf größeren Inseln: Maximalzahl und Multiplikation mit dem Faktor 0,7 (i.d.R. sind 30 % der Altvögel auf Nahrungssuche).
    • Zählung auffliegender Vögel auf Brutflößen: Maximalzahl und Multiplikation mit dem Faktor 0,3, da auf Brutflößen Platzmangel herrscht und nicht alle Paare einen Brutplatz finden; trotz Nahrung suchender Vögel sind immer deutlich mehr Altvögel in der Kolonie als Brutpaare (Meyer u. Sudmann unpub.).
1.1.5. Hinweise:
  • Koloniekontrollen dürfen nur bei günstiger Witterung (kein Regen oder starker Wind aber auch kein starker Sonnenschein (Überhitzung der Eier) durchgeführt werden und sollten maximal eine Stunde dauern (behördliche Genehmigung erforderlich).
  • Umsiedlungen, erneuter Nestbau und Nachgelege sind nach Zerstörung von Gelegen durch Hochwasser oder Prädation möglich, wenn auch sehr selten.
  • Einzelbruten können auch in Kopfbäumen stattfinden, wobei die Nester mitunter nicht sichtbar sind. Dies gilt mitunter auch für Bruten auf Industrieanlagen (z.B. Kiesbagger und –sortieranlagen, Raffinerien), so dass hier auch indirekte Hinweise gewertet werden können (mehrfaches Anfliegen eines potenziellen Brutplatzes, Partnerwechsel, etc.).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Von der Sturmmöwe sind nur Rastbestände planungsrelevant, die oberhalb des Schwellenwertes für eine landesweite Bedeutung (2 % des landesweiten Rastbestandsmaximums) liegen:

  • Sturmmöwe: 300
  • Erfasst werden nur die Schlafgewässer.
1.2.2. Kartiermethode:

Die bereits auf dem Wasser rastenden Sturmmöwen werden ausgezählt. Danach werden die einfliegenden Möwen notiert. Bei größeren Gewässern ist die Beteiligung von mehreren Zählern notwendig, um die verschiedenen Einflugrichtungen abzudecken. Wenn die Beobachtung von Einflügen nicht möglich ist (zu unübersichtliches Gelände, zu große einfliegende Trupps), dann sind die rastenden Möwen mehrfach bis zur absoluten Dunkelheit durchzuzählen. Da auch spät noch Möwen eintreffen ist das Maximum als Ergebnis zu werten.

1.2.3. Termine:
  • Zeitraum von Mitte Oktober bis Mitte März.
  • Kartierintensität: Halbmonatszählungen.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • 2,5 Stunden vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Zeitraum der Anwesenheit der Möwen im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Ein Verzeichnis der Schlafplätze führt die AG Möwen der Nordrhein-Westfälischen Ornithologengesellschaft (NWO). Diese koordiniert auch Synchronzählungen im Dezember und Januar eines jeden Winters.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • https://www.sovon.nl/ (Zählanweisung Möwen; Abruf 18.11.2014).
  • http://www.nw-ornithologen.de (Abruf 18.11.2013).

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die Alpenstrandläufer nächtigen zumeist in Gruppen in flachen Uferbereichen oder auf überstautem Grünland (vor allem auf dem Frühjahrszug) und suchen dort auch tagsüber nach Nahrung.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Zur Identifikation von Schlafplätzen werden in der Abenddämmerung und nachts entsprechende Habitate abgefahren und auf Ansammlungen/einfliegende Tiere bzw. artspezifische Rufe kontrolliert. Die Bestände werden dann morgens gezählt.
  • Eine andere Methode besteht darin Nahrung suchende Trupps vor Sonnenuntergang aufzusuchen und diesen bis zum Schlafplatz zu folgen (setzt eine gute Infrastruktur voraus).
  • Die Zählung findet um Sonnenaufgang statt, wobei alle abfliegenden und noch rastenden Individuen gezählt werden. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig und mitunter nur anhand der Rufe möglich.

Zählungen in den Nahrungsgebieten:

  • Hierzu werden die Nahrungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto angefahren (geringere Störwirkung) und die Alpenstrandläufertrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Hornman et al. 2012). Bei nicht vom Auto aus einsehbaren Bereichen ist eine vorsichtige Annäherung zu Fuß notwendig, ggf. auch die Beobachtung aus einem zuvor aufgebauten Tarnzelt.
  • Mitunter kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind, kann man die Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Die Zählung sollte zur Kontrolle wiederholt werden. Weichen die Ergebnisse voneinander ab, so ist eine dritte Zählung durchzuführen.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig, wobei der Aufwand dem jeweiligen Vorhaben angepasst wird.

  • Zeitraum: Anfang März bis Anfang Mai und Ende August bis Ende Oktober.
  • Kartierintensität: wöchentliche Zählung.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis 1 Stunde vor Sonnenuntergang.
  • Schlafplatzzählung: bei Sonnenuntergang. 2 Stunden vor bis 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage).
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Alpenstrandläufern vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen tagsüber durchgeführte Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Direktbeobachtung und Protokollierung von Flugbewegungen (An-, Ab-, Überflug). Eine Korrelation von Bestandsdaten aus Schlafplatzzählungen und Erfassungen auf den Äsungsflächen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Bei hoher zu erwartender Eingriffsintensität oder bei Betroffenheit landesweit bedeutsamer Vorkommen wöchentliche Zählungen.
    • Bei mittlerer zu erwartender Eingriffsintensität Halbmonatszählung (entspricht 2 Monatszählungen).
    • Bei geringer zu erwartender Eingriffsintensität Monatszählung (entspricht 1 Zählung pro Monat).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Pendelflüge zwischen Gewässern und Äsungsgebieten erfolgen insbesondere um Sonnenauf- und -untergang. Diese Zeiten sind auch günstig für die Erfassung ankommender/abziehender Zugvögel.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

Literatur

  • Anthes N. (2000): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2000. Jahresber. 2000 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 9-31.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Wahl J., Anthes N. u. Müller A. (2001): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2001. Jahresber. 2001 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 11-28.
  • www.sovon.nl: Vogelinfo – Soorten – [Artname] – Telrichtlijnen.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Zählung balzender Altvögel (Meckerflug, tückende Erregungsrufe vom Boden oder in der Luft), Registrierung von Verfolgungsflügen, Zählung sichernder Altvögel (auf Sitzwarten), Zählung von Junge führenden Altvögeln; bei isolierten Vorkommen ist der Einsatz von Klangattrappen (Balzgesang) essentiell (30 s – 60 s Pause – 60 s).

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte bis Ende April (Zählung balzender Individuen).
  • 2. Anfang Mai (Zählung balzender Individuen bzw. warnender Altvögel).
  • 3. Mitte Mai (Zählung balzender Individuen bzw. warnender Altvögel).
  • Ggf. 4. Ende Mai (Zählung sichernder/warnender Altvögel und ggf. von Familienverbänden).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Von der Morgendämmerung bis 1 Stunde nach Sonnenaufgang und ab 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis zur Abenddämmerung.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang April bis Mitte Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung balzender Altvögel im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte April bis Ende Mai.
    • Einmalige Feststellung balzender Altvögel und eine weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte April bis Ende Mai.
    • Einmalige Feststellung warnender Altvögel.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Junge führende Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Hohe Balzaktivität nach Regenschauern oder während warmer und feuchter Wetterlagen (Nieselregen) am späten Nachmittag.
  • Die Mecker- und Verfolgungsflüge sind häufig sehr weiträumig und deshalb nur begrenzt zur Lokalisierung der Reviere verwendbar.
  • Durchzügler (bis Mitte Mai) können balzen.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die Bekassinen nächtigen zumeist in Gruppen in flachen Uferbereichen oder auf überstautem Grünland (vor allem auf dem Frühjahrszug) und suchen dort auch tagsüber nach Nahrung.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Zur Identifikation von Schlafplätzen werden in der Abenddämmerung und nachts entsprechende Habitate abgefahren und auf Ansammlungen/einfliegende Tiere bzw. artspezifische Rufe kontrolliert. Die Bestände werden dann morgens gezählt.
  • Eine andere Methode besteht darin Nahrung suchende Trupps vor Sonnenuntergang aufzusuchen und diesen bis zum Schlafplatz zu folgen (setzt eine gute Infrastruktur voraus).
  • Die Zählung findet um Sonnenaufgang statt, wobei alle abfliegenden und noch rastenden Individuen gezählt werden. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig und mitunter nur anhand der Rufe möglich.

Zählungen in den Nahrungsgebieten:

  • Hierzu werden die Nahrungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto angefahren (geringere Störwirkung) und die Bekassinentrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Hornman et al. 2012). Bei nicht vom Auto aus einsehbaren Bereichen ist eine vorsichtige Annäherung zu Fuß notwendig, ggf. auch die Beobachtung aus einem zuvor aufgebauten Tarnzelt.
  • Mitunter kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind, kann man die Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Die Zählung sollte zur Kontrolle wiederholt werden. Weichen die Ergebnisse voneinander ab, so ist eine dritte Zählung durchzuführen.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig, wobei der Aufwand dem jeweiligen Vorhaben angepasst wird.

  • Zeitraum: Anfang Februar bis Mitte April und Anfang August bis Ende Oktober (Überwinterung in milden Wintern möglich).
  • Kartierintensität: wöchentliche Zählung.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis 1 Stunde vor Sonnenuntergang.
  • Schlafplatzzählung: bei Sonnenuntergang. 2 Stunden vor bis 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage).
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Bekassinen vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen tagsüber durchgeführte Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Direktbeobachtung und Protokollierung von Flugbewegungen (An-, Ab-, Überflug). Eine Korrelation von Bestandsdaten aus Schlafplatzzählungen und Erfassungen auf den Äsungsflächen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Bei hoher zu erwartender Eingriffsintensität oder bei Betroffenheit landesweit bedeutsamer Vorkommen wöchentliche Zählungen.
    • Bei mittlerer zu erwartender Eingriffsintensität Halbmonatszählung (entspricht 2 Monatszählungen).
    • Bei geringer zu erwartender Eingriffsintensität Monatszählung (entspricht 1 Zählung pro Monat).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Pendelflüge zwischen Gewässern und Äsungsgebieten erfolgen insbesondere um Sonnenauf- und -untergang. Diese Zeiten sind auch günstig für die Erfassung ankommender/abziehender Zugvögel.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

Literatur

  • Anthes N. (2000): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2000. Jahresber. 2000 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 9-31.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Wahl J., Anthes N. u. Müller A. (2001): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2001. Jahresber. 2001 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 11-28.
  • www.sovon.nl: Vogelinfo – Soorten – [Artname] – Telrichtlijnen.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die Bruchwasserläufer nächtigen zumeist in Gruppen in flachen Uferbereichen oder auf überstautem Grünland (vor allem auf dem Frühjahrszug) und suchen dort auch tagsüber nach Nahrung.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Zur Identifikation von Schlafplätzen werden in der Abenddämmerung und nachts entsprechende Habitate abgefahren und auf Ansammlungen/einfliegende Tiere bzw. artspezifische Rufe kontrolliert. Die Bestände werden dann morgens gezählt.
  • Eine andere Methode besteht darin Nahrung suchende Trupps vor Sonnenuntergang aufzusuchen und diesen bis zum Schlafplatz zu folgen (setzt eine gute Infrastruktur voraus).
  • Die Zählung findet um Sonnenaufgang statt, wobei alle abfliegenden und noch rastenden Individuen gezählt werden. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig und mitunter nur anhand der Rufe möglich.

Zählungen in den Nahrungsgebieten:

  • Hierzu werden die Nahrungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto angefahren (geringere Störwirkung) und die Bruchwasserläufertrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Hornman et al. 2012). Bei nicht vom Auto aus einsehbaren Bereichen ist eine vorsichtige Annäherung zu Fuß notwendig, ggf. auch die Beobachtung aus einem zuvor aufgebauten Tarnzelt.
  • Mitunter kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind, kann man die Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Die Zählung sollte zur Kontrolle wiederholt werden. Weichen die Ergebnisse voneinander ab, so ist eine dritte Zählung durchzuführen.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig, wobei der Aufwand dem jeweiligen Vorhaben angepasst wird.

  • Zeitraum: Mitte April bis Ende Mai und Anfang Juli bis Mitte September.
  • Kartierintensität: wöchentliche Zählung.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis 1 Stunde vor Sonnenuntergang.
  • Schlafplatzzählung: bei Sonnenuntergang. 2 Stunden vor bis 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage).
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Bruchwasserläufern vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen tagsüber durchgeführte Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Direktbeobachtung und Protokollierung von Flugbewegungen (An-, Ab-, Überflug). Eine Korrelation von Bestandsdaten aus Schlafplatzzählungen und Erfassungen auf den Äsungsflächen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Bei hoher zu erwartender Eingriffsintensität oder bei Betroffenheit landesweit bedeutsamer Vorkommen wöchentliche Zählungen.
    • Bei mittlerer zu erwartender Eingriffsintensität Halbmonatszählung (entspricht 2 Monatszählungen).
    • Bei geringer zu erwartender Eingriffsintensität Monatszählung (entspricht 1 Zählung pro Monat).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Pendelflüge zwischen Gewässern und Äsungsgebieten erfolgen insbesondere um Sonnenauf- und -untergang. Diese Zeiten sind auch günstig für die Erfassung ankommender/abziehender Zugvögel.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

Literatur

  • Anthes N. (2000): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2000. Jahresber. 2000 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 9-31.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Wahl J., Anthes N. u. Müller A. (2001): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2001. Jahresber. 2001 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 11-28.
  • www.sovon.nl: Vogelinfo – Soorten – [Artname] – Telrichtlijnen.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die Dunklen Wasserläufer nächtigen zumeist in Gruppen in flachen Uferbereichen oder auf überstautem Grünland (vor allem auf dem Frühjahrszug) und suchen dort auch tagsüber nach Nahrung.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Zur Identifikation von Schlafplätzen werden in der Abenddämmerung und nachts entsprechende Habitate abgefahren und auf Ansammlungen/einfliegende Tiere bzw. artspezifische Rufe kontrolliert. Die Bestände werden dann morgens gezählt.
  • Eine andere Methode besteht darin Nahrung suchende Trupps vor Sonnenuntergang aufzusuchen und diesen bis zum Schlafplatz zu folgen (setzt eine gute Infrastruktur voraus).
  • Die Zählung findet um Sonnenaufgang statt, wobei alle abfliegenden und noch rastenden Individuen gezählt werden. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig und mitunter nur anhand der Rufe möglich.

Zählungen in den Nahrungsgebieten:

  • Hierzu werden die Nahrungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto angefahren (geringere Störwirkung) und die Dunklen Wasserläufertrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Hornman et al. 2012). Bei nicht vom Auto aus einsehbaren Bereichen ist eine vorsichtige Annäherung zu Fuß notwendig, ggf. auch die Beobachtung aus einem zuvor aufgebauten Tarnzelt.
  • Mitunter kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind, kann man die Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Die Zählung sollte zur Kontrolle wiederholt werden. Weichen die Ergebnisse voneinander ab, so ist eine dritte Zählung durchzuführen.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig, wobei der Aufwand dem jeweiligen Vorhaben angepasst wird.

  • Zeitraum: Anfang April bis Anfang Mai und Anfang August bis Anfang November.
  • Kartierintensität: wöchentliche Zählung.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis 1 Stunde vor Sonnenuntergang.
  • Schlafplatzzählung: bei Sonnenuntergang. 2 Stunden vor bis 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage).
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden beim Dunklen Wasserläufer vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen tagsüber durchgeführte Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Direktbeobachtung und Protokollierung von Flugbewegungen (An-, Ab-, Überflug). Eine Korrelation von Bestandsdaten aus Schlafplatzzählungen und Erfassungen auf den Äsungsflächen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Bei hoher zu erwartender Eingriffsintensität oder bei Betroffenheit landesweit bedeutsamer Vorkommen wöchentliche Zählungen.
    • Bei mittlerer zu erwartender Eingriffsintensität Halbmonatszählung (entspricht 2 Monatszählungen).
    • Bei geringer zu erwartender Eingriffsintensität Monatszählung (entspricht 1 Zählung pro Monat).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Pendelflüge zwischen Gewässern und Äsungsgebieten erfolgen insbesondere um Sonnenauf- und -untergang. Diese Zeiten sind auch günstig für die Erfassung ankommender/abziehender Zugvögel.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

Literatur

  • Anthes N. (2000): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2000. Jahresber. 2000 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 9-31.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Wahl J., Anthes N. u. Müller A. (2001): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2001. Jahresber. 2001 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 11-28.
  • www.sovon.nl: Vogelinfo – Soorten – [Artname] – Telrichtlijnen.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Erfassung aller territorialer, balzender, verpaarter, kopulierender, Nistmulden drehender, brütender, warnender und verleitender Altvögel sowie die Zählung von Familienverbänden.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang bis Mitte Mai (Zählung territorialer, verpaarter, balzender, Nistmulden drehender, warnender und brütender Altvögel).
  • 2. Ende Mai (Zählung territorialer, verpaarter, balzender, Nistmulden drehender, warnender und brütender Altvögel).
  • 3. Anfang bis Mitte Juni (Zählung brütender und warnender Altvögel sowie von Familienverbänden).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Sonnenaufgang bis fünf Stunden danach und Sonnenuntergang bis eine Stunde danach.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang April bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Feststellung warnender Altvögel.
    • Einmalige Feststellung eines balzenden oder kopulierenden Paares.
    • Zweimalige Beobachtung eines Paares im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang Mai bis Mitte Juni.
    • Zweimalige Beobachtung eines balzenden Männchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang Mai bis Mitte Juni.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Brütende Altvögel.
    • Verleitende Altvögel.
    • Junge führende Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Die Zählung der Altvögel sollte nach Geschlechtern getrennt erfolgen.
  • Durchzug erfolgt bis Mitte Mai und in günstigen Nahrungsgebieten können sich von Mai bis Juli Nichtbrütertrupps oder einzelne Individuen aufhalten.
  • Singflug erfolgt oft auch im abgelegenen Nahrungsrevier und kann eine Doppelerfassung bewirken (am Rhein ist ein Wechsel der Uferseiten möglich).
  • Das Verhalten der Altvögel ist während der Bebrütungsphase unauffällig.
  • Kurz vor dem Schlupf und beim Führen weniger Tage alter Junge wird meist verleitet.
  • Bei Junge führenden Paaren ist zu berücksichtigen, dass die Familienverbände mobil sind und andere Gebiete aufsuchen können. Familien mit flugfähigen Jungen können ohne vorhergehende Beobachtungen nicht gewertet werden.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die Flussregenpfeifer nächtigen zumeist in Gruppen in flachen Uferbereichen oder auf überstautem Grünland (vor allem auf dem Frühjahrszug) und suchen dort auch tagsüber nach Nahrung.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Zur Identifikation von Schlafplätzen werden in der Abenddämmerung und nachts entsprechende Habitate abgefahren und auf Ansammlungen/einfliegende Tiere bzw. artspezifische Rufe kontrolliert. Die Bestände werden dann morgens gezählt.
  • Eine andere Methode besteht darin Nahrung suchende Trupps vor Sonnenuntergang aufzusuchen und diesen bis zum Schlafplatz zu folgen (setzt eine gute Infrastruktur voraus).
  • Die Zählung findet um Sonnenaufgang statt, wobei alle abfliegenden und noch rastenden Individuen gezählt werden. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig und mitunter nur anhand der Rufe möglich.

Zählungen in den Nahrungsgebieten:

  • Hierzu werden die Nahrungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto angefahren (geringere Störwirkung) und die Flussregenpfeifertrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Hornman et al. 2012). Bei nicht vom Auto aus einsehbaren Bereichen ist eine vorsichtige Annäherung zu Fuß notwendig, ggf. auch die Beobachtung aus einem zuvor aufgebauten Tarnzelt.
  • Mitunter kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind, kann man die Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Die Zählung sollte zur Kontrolle wiederholt werden. Weichen die Ergebnisse voneinander ab, so ist eine dritte Zählung durchzuführen.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig, wobei der Aufwand dem jeweiligen Vorhaben angepasst wird.

  • Zeitraum: : Ende März bis Ende Mai und Ende Juni bis Anfang September.
  • Kartierintensität: wöchentliche Zählung.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis 1 Stunde vor Sonnenuntergang.
  • Schlafplatzzählung: bei Sonnenuntergang. 2 Stunden vor bis 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage).
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Flussregenpfeifern vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen tagsüber durchgeführte Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Direktbeobachtung und Protokollierung von Flugbewegungen (An-, Ab-, Überflug). Eine Korrelation von Bestandsdaten aus Schlafplatzzählungen und Erfassungen auf den Äsungsflächen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Bei hoher zu erwartender Eingriffsintensität oder bei Betroffenheit landesweit bedeutsamer Vorkommen wöchentliche Zählungen.
    • Bei mittlerer zu erwartender Eingriffsintensität Halbmonatszählung (entspricht 2 Monatszählungen).
    • Bei geringer zu erwartender Eingriffsintensität Monatszählung (entspricht 1 Zählung pro Monat).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Pendelflüge zwischen Gewässern und Äsungsgebieten erfolgen insbesondere um Sonnenauf- und -untergang. Diese Zeiten sind auch günstig für die Erfassung ankommender/abziehender Zugvögel.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

Literatur

  • Anthes N. (2000): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2000. Jahresber. 2000 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 9-31.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Wahl J., Anthes N. u. Müller A. (2001): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2001. Jahresber. 2001 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 11-28.
  • www.sovon.nl: Vogelinfo – Soorten – [Artname] – Telrichtlijnen.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die Flussuferläufer nächtigen zumeist in Gruppen in flachen Uferbereichen oder auf überstautem Grünland (vor allem auf dem Frühjahrszug) und suchen dort auch tagsüber nach Nahrung.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Zur Identifikation von Schlafplätzen werden in der Abenddämmerung und nachts entsprechende Habitate abgefahren und auf Ansammlungen/einfliegende Tiere bzw. artspezifische Rufe kontrolliert. Die Bestände werden dann morgens gezählt.
  • Eine andere Methode besteht darin Nahrung suchende Trupps vor Sonnenuntergang aufzusuchen und diesen bis zum Schlafplatz zu folgen (setzt eine gute Infrastruktur voraus).
  • Die Zählung findet um Sonnenaufgang statt, wobei alle abfliegenden und noch rastenden Individuen gezählt werden. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig und mitunter nur anhand der Rufe möglich.

Zählungen in den Nahrungsgebieten:

  • Hierzu werden die Nahrungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto angefahren (geringere Störwirkung) und die Flussuferläufertrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Hornman et al. 2012). Bei nicht vom Auto aus einsehbaren Bereichen ist eine vorsichtige Annäherung zu Fuß notwendig, ggf. auch die Beobachtung aus einem zuvor aufgebauten Tarnzelt.
  • Mitunter kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind, kann man die Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Die Zählung sollte zur Kontrolle wiederholt werden. Weichen die Ergebnisse voneinander ab, so ist eine dritte Zählung durchzuführen.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig, wobei der Aufwand dem jeweiligen Vorhaben angepasst wird.

  • Zeitraum: Anfang April bis Ende Mai und Mitte Juli bis Mitte September.
  • Kartierintensität: wöchentliche Zählung.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis 1 Stunde vor Sonnenuntergang.
  • Schlafplatzzählung: bei Sonnenuntergang. 2 Stunden vor bis 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage).
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Flussuferläufern vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen tagsüber durchgeführte Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Direktbeobachtung und Protokollierung von Flugbewegungen (An-, Ab-, Überflug). Eine Korrelation von Bestandsdaten aus Schlafplatzzählungen und Erfassungen auf den Äsungsflächen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Bei hoher zu erwartender Eingriffsintensität oder bei Betroffenheit landesweit bedeutsamer Vorkommen wöchentliche Zählungen.
    • Bei mittlerer zu erwartender Eingriffsintensität Halbmonatszählung (entspricht 2 Monatszählungen).
    • Bei geringer zu erwartender Eingriffsintensität Monatszählung (entspricht 1 Zählung pro Monat).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Pendelflüge zwischen Gewässern und Äsungsgebieten erfolgen insbesondere um Sonnenauf- und -untergang. Diese Zeiten sind auch günstig für die Erfassung ankommender/abziehender Zugvögel.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

Literatur

  • Anthes N. (2000): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2000. Jahresber. 2000 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 9-31.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Wahl J., Anthes N. u. Müller A. (2001): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2001. Jahresber. 2001 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 11-28.
  • www.sovon.nl: Vogelinfo – Soorten – [Artname] – Telrichtlijnen.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die Grünschenkel nächtigen zumeist in Gruppen in flachen Uferbereichen oder auf überstautem Grünland (vor allem auf dem Frühjahrszug) und suchen dort auch tagsüber nach Nahrung.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Zur Identifikation von Schlafplätzen werden in der Abenddämmerung und nachts entsprechende Habitate abgefahren und auf Ansammlungen/einfliegende Tiere bzw. artspezifische Rufe kontrolliert. Die Bestände werden dann morgens gezählt.
  • Eine andere Methode besteht darin Nahrung suchende Trupps vor Sonnenuntergang aufzusuchen und diesen bis zum Schlafplatz zu folgen (setzt eine gute Infrastruktur voraus).
  • Die Zählung findet um Sonnenaufgang statt, wobei alle abfliegenden und noch rastenden Individuen gezählt werden. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig und mitunter nur anhand der Rufe möglich.

Zählungen in den Nahrungsgebieten:

  • Hierzu werden die Nahrungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto angefahren (geringere Störwirkung) und die Grünschenkeltrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Hornman et al. 2012). Bei nicht vom Auto aus einsehbaren Bereichen ist eine vorsichtige Annäherung zu Fuß notwendig, ggf. auch die Beobachtung aus einem zuvor aufgebauten Tarnzelt.
  • Mitunter kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind, kann man die Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Die Zählung sollte zur Kontrolle wiederholt werden. Weichen die Ergebnisse voneinander ab, so ist eine dritte Zählung durchzuführen.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig, wobei der Aufwand dem jeweiligen Vorhaben angepasst wird.

  • Zeitraum: Anfang April bis Anfang Juni und Anfang Juli bis Mitte Oktober.
  • Kartierintensität: wöchentliche Zählung.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis 1 Stunde vor Sonnenuntergang.
  • Schlafplatzzählung: bei Sonnenuntergang. 2 Stunden vor bis 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage).
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Grünschenkeln vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen tagsüber durchgeführte Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Direktbeobachtung und Protokollierung von Flugbewegungen (An-, Ab-, Überflug). Eine Korrelation von Bestandsdaten aus Schlafplatzzählungen und Erfassungen auf den Äsungsflächen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Bei hoher zu erwartender Eingriffsintensität oder bei Betroffenheit landesweit bedeutsamer Vorkommen wöchentliche Zählungen.
    • Bei mittlerer zu erwartender Eingriffsintensität Halbmonatszählung (entspricht 2 Monatszählungen).
    • Bei geringer zu erwartender Eingriffsintensität Monatszählung (entspricht 1 Zählung pro Monat).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Pendelflüge zwischen Gewässern und Äsungsgebieten erfolgen insbesondere um Sonnenauf- und -untergang. Diese Zeiten sind auch günstig für die Erfassung ankommender/abziehender Zugvögel.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

Literatur

  • Anthes N. (2000): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2000. Jahresber. 2000 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 9-31.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Wahl J., Anthes N. u. Müller A. (2001): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2001. Jahresber. 2001 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 11-28.
  • www.sovon.nl: Vogelinfo – Soorten – [Artname] – Telrichtlijnen.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Erfassung aller territorialer (Reviermarkierungsflüge), balzender, kopulierender, brütender, warnender, sichernder (häufig auf Weidepfählen), verpaarter, aber auch Nahrung suchender und ruhender Altvögel sowie die Zählung von Familienverbänden.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte April (Zählung territorialer, verpaarter und balzender Altvögel).
  • 2. Ende April (Zählung territorialer, verpaarter und balzender Altvögel).
  • 3. Anfang bis Mitte Mai (Zählung territorialer, sichernder und warnender Altvögel).
  • Ggf. 4. Mitte bis Ende Mai (Zählung sichernder/warnender und Junge führender Altvögel).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Morgenstunden und später Nachmittag.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang April bis Ende Juni.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Feststellung intensiv warnender Altvögel.
    • Einmalige Feststellung eines kopulierenden Paares.
    • Zweimalige Beobachtung eines Paares im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine ab Ende April.
    • Einmalige Beobachtung eines Paares und eine weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine ab Ende April.
    • Einmalige Beobachtung eines sichernden Altvogels.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Brütende Altvögel (schwer zu entdecken, da nur der Kopf aus dem Gras herausragt).
    • Junge führende Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Individuen oder Paare, die nach einer Störung wieder an denselben Ort zurückkehren, können als territorial gewertet werden.
  • Individuen oder Trupps, die nach einer Störung geradlinig abfliegen bis sie außer Sicht sind, sind mit ziemlicher Sicherheit Durchzügler oder Nahrungsgäste.
  • In Bereichen mit sehr dichter Besiedlung (in NRW nur sehr selten der Fall) werden alle Individuen (balzende, warnende, fliegende, nach Nahrung suchende usw.) aufsummiert und anschließend mit dem Faktor 0,7 multipliziert. Dies ergibt die Paarzahl, da i.d.R. 20-30 % der Altvögel außerhalb des Brutgebietes auf Nahrungssuche sind.
  • Die Nahrungssuche kann außerhalb des Brutgebietes erfolgen, so dass besetzte Brutplätze während der Brutzeit verlassen wirken können (brütende Vögel fliegen nur bei Störung auf).
  • Junge führende Paare treten in NRW meist erst ab der 2. Maihälfte auf.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die Rotschenkel nächtigen zumeist in Gruppen in flachen Uferbereichen oder auf überstautem Grünland (vor allem auf dem Frühjahrszug) und suchen dort auch tagsüber nach Nahrung.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Zur Identifikation von Schlafplätzen werden in der Abenddämmerung und nachts entsprechende Habitate abgefahren und auf Ansammlungen/einfliegende Tiere bzw. artspezifische Rufe kontrolliert. Die Bestände werden dann morgens gezählt.
  • Eine andere Methode besteht darin Nahrung suchende Trupps vor Sonnenuntergang aufzusuchen und diesen bis zum Schlafplatz zu folgen (setzt eine gute Infrastruktur voraus).
  • Die Zählung findet um Sonnenaufgang statt, wobei alle abfliegenden und noch rastenden Individuen gezählt werden. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig und mitunter nur anhand der Rufe möglich.

Zählungen in den Nahrungsgebieten:

  • Hierzu werden die Nahrungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto angefahren (geringere Störwirkung) und die Rotschenkeltrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Hornman et al. 2012). Bei nicht vom Auto aus einsehbaren Bereichen ist eine vorsichtige Annäherung zu Fuß notwendig, ggf. auch die Beobachtung aus einem zuvor aufgebauten Tarnzelt.
  • Mitunter kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind, kann man die Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Die Zählung sollte zur Kontrolle wiederholt werden. Weichen die Ergebnisse voneinander ab, so ist eine dritte Zählung durchzuführen.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig, wobei der Aufwand dem jeweiligen Vorhaben angepasst wird.

  • Zeitraum: Mitte März bis Ende Mai und Ende Juli bis Ende September.
  • Kartierintensität: wöchentliche Zählung.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis 1 Stunde vor Sonnenuntergang.
  • Schlafplatzzählung: bei Sonnenuntergang. 2 Stunden vor bis 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage).
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Rotschenkeln vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen tagsüber durchgeführte Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Direktbeobachtung und Protokollierung von Flugbewegungen (An-, Ab-, Überflug). Eine Korrelation von Bestandsdaten aus Schlafplatzzählungen und Erfassungen auf den Äsungsflächen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Bei hoher zu erwartender Eingriffsintensität oder bei Betroffenheit landesweit bedeutsamer Vorkommen wöchentliche Zählungen.
    • Bei mittlerer zu erwartender Eingriffsintensität Halbmonatszählung (entspricht 2 Monatszählungen).
    • Bei geringer zu erwartender Eingriffsintensität Monatszählung (entspricht 1 Zählung pro Monat).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Pendelflüge zwischen Gewässern und Äsungsgebieten erfolgen insbesondere um Sonnenauf- und -untergang. Diese Zeiten sind auch günstig für die Erfassung ankommender/abziehender Zugvögel.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

Literatur

  • Anthes N. (2000): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2000. Jahresber. 2000 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 9-31.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Wahl J., Anthes N. u. Müller A. (2001): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2001. Jahresber. 2001 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 11-28.
  • www.sovon.nl: Vogelinfo – Soorten – [Artname] – Telrichtlijnen.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die Sandregenpfeifer nächtigen zumeist in Gruppen in flachen Uferbereichen oder auf überstautem Grünland (vor allem auf dem Frühjahrszug) und suchen dort auch tagsüber nach Nahrung.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Zur Identifikation von Schlafplätzen werden in der Abenddämmerung und nachts entsprechende Habitate abgefahren und auf Ansammlungen/einfliegende Tiere bzw. artspezifische Rufe kontrolliert. Die Bestände werden dann morgens gezählt.
  • Eine andere Methode besteht darin Nahrung suchende Trupps vor Sonnenuntergang aufzusuchen und diesen bis zum Schlafplatz zu folgen (setzt eine gute Infrastruktur voraus).
  • Die Zählung findet um Sonnenaufgang statt, wobei alle abfliegenden und noch rastenden Individuen gezählt werden. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig und mitunter nur anhand der Rufe möglich.

Zählungen in den Nahrungsgebieten:

  • Hierzu werden die Nahrungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto angefahren (geringere Störwirkung) und die Sandregenpfeifertrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Hornman et al. 2012). Bei nicht vom Auto aus einsehbaren Bereichen ist eine vorsichtige Annäherung zu Fuß notwendig, ggf. auch die Beobachtung aus einem zuvor aufgebauten Tarnzelt.
  • Mitunter kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind, kann man die Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Die Zählung sollte zur Kontrolle wiederholt werden. Weichen die Ergebnisse voneinander ab, so ist eine dritte Zählung durchzuführen.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig, wobei der Aufwand dem jeweiligen Vorhaben angepasst wird.

  • Zeitraum: Ende April bis Anfang Juni und Ende August bis Ende September.
  • Kartierintensität: wöchentliche Zählung.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis 1 Stunde vor Sonnenuntergang.
  • Schlafplatzzählung: bei Sonnenuntergang. 2 Stunden vor bis 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage).
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Sandregenpfeifern vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen tagsüber durchgeführte Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Direktbeobachtung und Protokollierung von Flugbewegungen (An-, Ab-, Überflug). Eine Korrelation von Bestandsdaten aus Schlafplatzzählungen und Erfassungen auf den Äsungsflächen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Bei hoher zu erwartender Eingriffsintensität oder bei Betroffenheit landesweit bedeutsamer Vorkommen wöchentliche Zählungen.
    • Bei mittlerer zu erwartender Eingriffsintensität Halbmonatszählung (entspricht 2 Monatszählungen).
    • Bei geringer zu erwartender Eingriffsintensität Monatszählung (entspricht 1 Zählung pro Monat).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Pendelflüge zwischen Gewässern und Äsungsgebieten erfolgen insbesondere um Sonnenauf- und -untergang. Diese Zeiten sind auch günstig für die Erfassung ankommender/abziehender Zugvögel.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

Literatur

  • Anthes N. (2000): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2000. Jahresber. 2000 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 9-31.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Wahl J., Anthes N. u. Müller A. (2001): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2001. Jahresber. 2001 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 11-28.
  • www.sovon.nl: Vogelinfo – Soorten – [Artname] – Telrichtlijnen.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Erfassung aller territorialer, balzender, kopulierender, brütender, warnender, sichernder (häufig auf Weidepfählen), verpaarter, aber auch Nahrung suchender und ruhender Altvögel sowie die Zählung von Familienverbänden.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang bis Mitte April (Zählung balzender, verpaarter und brütender Altvögel).
  • 2. Ende April (Zählung balzender, verpaarter und brütender Altvögel).
  • 3. Anfang Mai (Zählung balzender, verpaarter, brütender, warnender und sichernder Altvögel sowie von Familienverbänden).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Vormittags und später Nachmittag.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende März bis Anfang Juni.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Feststellung intensiv warnender Altvögel.
    • Einmalige Feststellung eines kopulierenden Paares.
    • Zweimalige Beobachtung eines Paares im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang April bis Anfang Mai.
    • Einmalige Beobachtung eines Paares und eine weitere Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang April bis Anfang Mai.
    • Zweimalige Beobachtung eines sichernden Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Anfang April bis Anfang Mai.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Brütende Altvögel.
    • Junge führende Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Paarbildungsrevier ist nicht immer mit dem Nistrevier identisch, da es zu nicht unerheblichen Verlagerungen kommen kann.
  • Nach Möglichkeit soll das Geschlecht bei Altvogelzählungen bestimmt werden (Rückschlüsse auf Männchenüberhang).
  • Balzflüge, insbesondere Gruppenbalz, sind häufig sehr weiträumig und deshalb nur eingeschränkt zur Lokalisierung des Reviers verwendbar.
  • Nach Möglichkeit sollte der Bestand anhand brütender Altvögel ermittelt werden (häufig ist nur der Kopf sichtbar). Ohne die Feststellung der Neststandorte (brütende Altvögel) wird der Bestand häufig unterschätzt. Die oft innerhalb von schütteren Gräser- oder Binsenbulten brütenden Altvögel lassen sich im Normalfall kaum entdecken. Da überfliegende Greifvögel und Rabenkrähen oft von beiden Partnern gemeinsam vertrieben werden (insbesondere zu Beginn der Bebrütungsphase), lässt sich anhand der zum Gelege zurückkehrenden Schnepfen die Anzahl der Nester gut ermitteln.
  • Bei Junge führenden Paaren ist zu berücksichtigen, dass die Familienverbände sehr mobil sind und andere Gebiete aufsuchen können.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die Uferschnepfen nächtigen zumeist in Gruppen in flachen Uferbereichen oder auf überstautem Grünland (vor allem auf dem Frühjahrszug) und suchen dort auch tagsüber nach Nahrung.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Zur Identifikation von Schlafplätzen werden in der Abenddämmerung und nachts entsprechende Habitate abgefahren und auf Ansammlungen/einfliegende Tiere bzw. artspezifische Rufe kontrolliert. Die Bestände werden dann morgens gezählt.
  • Eine andere Methode besteht darin Nahrung suchende Trupps vor Sonnenuntergang aufzusuchen und diesen bis zum Schlafplatz zu folgen (setzt eine gute Infrastruktur voraus).
  • Die Zählung findet um Sonnenaufgang statt, wobei alle abfliegenden und noch rastenden Individuen gezählt werden. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig und mitunter nur anhand der Rufe möglich.

Zählungen in den Nahrungsgebieten:

  • Hierzu werden die Nahrungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto angefahren (geringere Störwirkung) und die Uferschnepfentrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Hornman et al. 2012). Bei nicht vom Auto aus einsehbaren Bereichen ist eine vorsichtige Annäherung zu Fuß notwendig, ggf. auch die Beobachtung aus einem zuvor aufgebauten Tarnzelt.
  • Mitunter kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind, kann man die Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Die Zählung sollte zur Kontrolle wiederholt werden. Weichen die Ergebnisse voneinander ab, so ist eine dritte Zählung durchzuführen.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig, wobei der Aufwand dem jeweiligen Vorhaben angepasst wird.

  • Zeitraum: Anfang März bis Mitte April und Ende Mai bis Ende Juli.
  • Kartierintensität: wöchentliche Zählung.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis 1 Stunde vor Sonnenuntergang.
  • Schlafplatzzählung: bei Sonnenuntergang. 2 Stunden vor bis 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage).
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Uferschnepfen vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen tagsüber durchgeführte Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Direktbeobachtung und Protokollierung von Flugbewegungen (An-, Ab-, Überflug). Eine Korrelation von Bestandsdaten aus Schlafplatzzählungen und Erfassungen auf den Äsungsflächen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Bei hoher zu erwartender Eingriffsintensität oder bei Betroffenheit landesweit bedeutsamer Vorkommen wöchentliche Zählungen.
    • Bei mittlerer zu erwartender Eingriffsintensität Halbmonatszählung (entspricht 2 Monatszählungen).
    • Bei geringer zu erwartender Eingriffsintensität Monatszählung (entspricht 1 Zählung pro Monat).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Pendelflüge zwischen Gewässern und Äsungsgebieten erfolgen insbesondere um Sonnenauf- und -untergang. Diese Zeiten sind auch günstig für die Erfassung ankommender/abziehender Zugvögel.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

Literatur

  • Anthes N. (2000): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2000. Jahresber. 2000 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 9-31.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Wahl J., Anthes N. u. Müller A. (2001): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2001. Jahresber. 2001 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 11-28.
  • www.sovon.nl: Vogelinfo – Soorten – [Artname] – Telrichtlijnen.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die Waldwasserläufer nächtigen zumeist in Gruppen in flachen Uferbereichen oder auf überstautem Grünland (vor allem auf dem Frühjahrszug) und suchen dort auch tagsüber nach Nahrung.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Zur Identifikation von Schlafplätzen werden in der Abenddämmerung und nachts entsprechende Habitate abgefahren und auf Ansammlungen/einfliegende Tiere bzw. artspezifische Rufe kontrolliert. Die Bestände werden dann morgens gezählt.
  • Eine andere Methode besteht darin Nahrung suchende Trupps vor Sonnenuntergang aufzusuchen und diesen bis zum Schlafplatz zu folgen (setzt eine gute Infrastruktur voraus).
  • Die Zählung findet um Sonnenaufgang statt, wobei alle abfliegenden und noch rastenden Individuen gezählt werden. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig und mitunter nur anhand der Rufe möglich.

Zählungen in den Nahrungsgebieten:

  • Hierzu werden die Nahrungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto angefahren (geringere Störwirkung) und die Waldwasserläufertrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Hornman et al. 2012). Bei nicht vom Auto aus einsehbaren Bereichen ist eine vorsichtige Annäherung zu Fuß notwendig, ggf. auch die Beobachtung aus einem zuvor aufgebauten Tarnzelt.
  • Mitunter kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind, kann man die Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Die Zählung sollte zur Kontrolle wiederholt werden. Weichen die Ergebnisse voneinander ab, so ist eine dritte Zählung durchzuführen.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig, wobei der Aufwand dem jeweiligen Vorhaben angepasst wird.

  • Zeitraum: Anfang März bis Ende April und Anfang Juni bis Ende Oktober (Überwinterung in milden Wintern möglich).
  • Kartierintensität: wöchentliche Zählung.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis 1 Stunde vor Sonnenuntergang.
  • Schlafplatzzählung: bei Sonnenuntergang. 2 Stunden vor bis 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage).
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Waldwasserläufern vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen tagsüber durchgeführte Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Direktbeobachtung und Protokollierung von Flugbewegungen (An-, Ab-, Überflug). Eine Korrelation von Bestandsdaten aus Schlafplatzzählungen und Erfassungen auf den Äsungsflächen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Bei hoher zu erwartender Eingriffsintensität oder bei Betroffenheit landesweit bedeutsamer Vorkommen wöchentliche Zählungen.
    • Bei mittlerer zu erwartender Eingriffsintensität Halbmonatszählung (entspricht 2 Monatszählungen).
    • Bei geringer zu erwartender Eingriffsintensität Monatszählung (entspricht 1 Zählung pro Monat).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Pendelflüge zwischen Gewässern und Äsungsgebieten erfolgen insbesondere um Sonnenauf- und -untergang. Diese Zeiten sind auch günstig für die Erfassung ankommender/abziehender Zugvögel.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

Literatur

  • Anthes N. (2000): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2000. Jahresber. 2000 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 9-31.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Wahl J., Anthes N. u. Müller A. (2001): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2001. Jahresber. 2001 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 11-28.
  • www.sovon.nl: Vogelinfo – Soorten – [Artname] – Telrichtlijnen.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die Zwergschnepfen nächtigen zumeist in Gruppen in flachen Uferbereichen oder auf überstautem Grünland (vor allem auf dem Frühjahrszug) und suchen dort auch tagsüber nach Nahrung.

1.2.1. Kartiermethode:

Schlafplatzzählung:

  • Zur Identifikation von Schlafplätzen werden in der Abenddämmerung und nachts entsprechende Habitate abgefahren und auf Ansammlungen/einfliegende Tiere bzw. artspezifische Rufe kontrolliert. Die Bestände werden dann morgens gezählt.
  • Eine andere Methode besteht darin Nahrung suchende Trupps vor Sonnenuntergang aufzusuchen und diesen bis zum Schlafplatz zu folgen (setzt eine gute Infrastruktur voraus).
  • Die Zählung findet um Sonnenaufgang statt, wobei alle abfliegenden und noch rastenden Individuen gezählt werden. Eine Artbestimmung ist bei schlechten Lichtverhältnissen oft schwierig und mitunter nur anhand der Rufe möglich.

Zählungen in den Nahrungsgebieten:

  • Hierzu werden die Nahrungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto angefahren (geringere Störwirkung) und die Zwergschnepfentrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt (Hornman et al. 2012). Bei nicht vom Auto aus einsehbaren Bereichen ist eine vorsichtige Annäherung zu Fuß notwendig, ggf. auch die Beobachtung aus einem zuvor aufgebauten Tarnzelt.
  • Mitunter kommt es oft zu einer Vermischung mit anderen Arten. Wenn eine Art im Trupp stark dominiert, zählt man zunächst diese (dabei bekommt man schon einen Überblick über weitere vorhandene Arten) und anschließend gezielt die selteneren Arten. Wenn zwei oder mehr Arten häufig sind, kann man die Arten mit einer Mehrfachzähluhr in einem Durchgang auszählen oder nacheinander. Die Zählung sollte zur Kontrolle wiederholt werden. Weichen die Ergebnisse voneinander ab, so ist eine dritte Zählung durchzuführen.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig, wobei der Aufwand dem jeweiligen Vorhaben angepasst wird.

  • Zeitraum: Ende Februar bis Anfang Mai und Ende August bis Anfang Dezember.
  • Kartierintensität: wöchentliche Zählung.
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Zählung auf Äsungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis 1 Stunde vor Sonnenuntergang.
  • Schlafplatzzählung: bei Sonnenuntergang. 2 Stunden vor bis 1,5 Stunden nach Sonnenuntergang.
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (vereinfacht: Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage).
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Die Verwendung von Zähluhren ist sinnvoll.
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel (Zugbewegungen, Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Zwergschnepfen vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt. So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen tagsüber durchgeführte Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden. Darüber hinaus ist der An-/Abflugbereich von Rastgewässern/-flächen auch in Bezug auf ankommende/abziehende Zugvögel relevant.

1.3.1. Kartiermethode:

Direktbeobachtung und Protokollierung von Flugbewegungen (An-, Ab-, Überflug). Eine Korrelation von Bestandsdaten aus Schlafplatzzählungen und Erfassungen auf den Äsungsflächen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Bei hoher zu erwartender Eingriffsintensität oder bei Betroffenheit landesweit bedeutsamer Vorkommen wöchentliche Zählungen.
    • Bei mittlerer zu erwartender Eingriffsintensität Halbmonatszählung (entspricht 2 Monatszählungen).
    • Bei geringer zu erwartender Eingriffsintensität Monatszählung (entspricht 1 Zählung pro Monat).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Pendelflüge zwischen Gewässern und Äsungsgebieten erfolgen insbesondere um Sonnenauf- und -untergang. Diese Zeiten sind auch günstig für die Erfassung ankommender/abziehender Zugvögel.
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.
1.3.5. Hinweise:
  • Die artspezifischen Rufe müssen bekannt sein.

Literatur

  • Anthes N. (2000): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2000. Jahresber. 2000 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 9-31.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Wahl J., Anthes N. u. Müller A. (2001): Jahreszeitliches Auftreten ausgewählter Vogelarten in den Rieselfeldern Münster 2001. Jahresber. 2001 Biol. Stat. „Rieselfelder Münster“: 11-28.
  • www.sovon.nl: Vogelinfo – Soorten – [Artname] – Telrichtlijnen.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Erfassung ortstreuer Paare

Zählung von isolierten, ortstreuen Paaren/Individuen und ortstreu sichernden Männchen bzw. scheuer ortstreuer Weibchen; Zählung verleitender bzw. Junge führender Weibchen.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende April bis Anfang Mai (Zählung von Paaren/Individuen bzw. rufender Männchen).
  • 2. Mitte Mai (Zählung von Paaren sowie ortstreu sichernder Männchen oder scheuer Weibchen).
  • 3. Ende Mai (Zählung von Paaren sowie ortstreu sichernder Männchen oder scheuer Weibchen).
  • Optional 4. Anfang bis Ende Juni (Zählung Junge führender oder verleitender Weibchen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Paarzählung tagsüber, Balz vorwiegend in der Morgen- und Abenddämmerung, Weibchen mit Jungen insbesondere in der Abenddämmerung.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte April bis Anfang August.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Beobachtung eines Paares und dauf eine Feststellung eine einzelnen ortstreu sichernden Männchens oder eines scheuen Weibchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Feststellung Ende April bis Ende Mai.
    • Zweimalige Beobachtung eines Paares oder eines Weibchens im Abstand von 7 Tagen, davon eine Beobachtung Ende April bis Ende Mai.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Weibchen (Zufallsfund).
    • Junge führende, verleitende oder warnende Weibchen.
1.1.5. Hinweise:
  • Verpaarte Vögel sind öfter, länger und dichter zusammen als unverpaarte Vögel eines Trupps und sind gegenüber Artgenossen oft aggressiv.
  • Typische Fluchtreaktion der Weibchen: Flucht schwimmend und spätere Rückkehr in den gleichen Gewässerabschnitt.
  • „Mate guarding“: Weibchen wird von Männchen bewacht, wenn es das Nest verlässt, kann als Hinweis auf ein Paar gelten (Vorsicht bei Männchenüberschuss).
  • Keine gezielte Gelegesuche durchführen, da die Weibchen sehr empfindlich sind und Nester nach Störungen schnell aufgeben.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die meisten Gewässer werden sowohl als Rastgewässer als auch zur Nahrungssuche genutzt. Es kann aber auch zu Funktionstrennungen kommen, so dass getrennte Tages- und Schlafplatzzählungen erforderlich sind.

1.2.2. Kartiermethode:
  • Auf dem Gewässer werden die Knäkenten in der Regel von günstigen Uferstellen aus mit Hilfe von Fernglas oder Spektiv einzeln, bei größeren Trupps auch in 10er oder 100er Einheiten ausgezählt (genaue Erläuterung der Methode z.B. Bergmann et al. o.J.).
  • Auf Rheinabschnitten mit unzugänglichen Uferbereichen kann eine Erfassung von einem Boot aus hilfreich sein. Die anderen Fließgewässer sind meist so klein, dass man von einem Boot aus alle rastenden Wasservögel aufscheucht und eine genaue Erfassung der Rastbestände deshalb nicht möglich ist.
  • Schlafplatzzählung: Erfassung aller einfliegender Individuen von einem Ort aus mit möglichst guter Übersicht. In Einzelfällen kann die nächtliche Erfassung von Nahrungsgewässern/-flächen notwendig sein. Hierfür sind Zählungen mittels eines Nachtsichtgerätes erforderlich.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum von Anfang August bis Ende April.
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
  • Schlafplatzzählung von 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit (um auch spät einfliegende Individuen zu erfassen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage) bezogen auf das jeweilige Gewässer.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Auf vielen Gewässern findet von September bis März/April eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Wasservogelzählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so können diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage beitragen, insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wasservögel der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden.

1.3. Bestandserfassung Rastvögel (Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Knäkenten vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt (Ausnahme Einflugschneisen an Flughäfen). So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind. Bei nächtlichen Pendelflügen ist ein Nachtsichtgerät erforderlich. Eine Korrelation von Bestandsdaten aus innerhalb von 24 h durchgeführten Tag- und Nachtzählungen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.

Literatur

  • Buchheim, A. (1998): Erfassung in Nordrhein-Westfalen rastender Kormorane – Ergebnisse landesweiter Synchronzählungen 1992 bis 1997 mit Angaben zum Brutbestand. LÖBF-Mitt. 3/1998: 59-68.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Krüger, T.; Ludwig, J.; Südbeck, P.; Blew, J.; Oltmanns, B. (2013): Quantitative Kriterien zur Bewertung von Gastvogellebensräumen in Niedersachsen, 3. Fassung. Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 33 (2): 70-87.
  • Wahl, J., ‚T. Keller u. C. Sudfeldt (2004): Verbreitung und Bestand des Kormorans Phalacrocorax carbo in Deutschland im Januar 2003 – Ergebnisse einer bundesweiten Schlafplatzzählung. Vogelwelt 125: 1-10.
  • Wahl, J. u. C. Sudfeldt (2005): Phänologie und Rastbestandsentwicklung der Gründelentenarten (Anas spec.) in Deutschland. Vogelwelt 126: 75-91.
  • Wahl, J., S.R. Sudmann u. C. Sudfeldt (2002): Mauser- und Rastgebiete für Wasservögel in NRW mit landesweiter, nationaler und internationaler Bedeutung gesucht! NWO-Mitt. 15: 13-18.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Erfassung ortstreuer Paare

Zählung von isolierten, ortstreuen Paaren/Individuen und ortstreu sichernden Männchen bzw. scheuer ortstreuer Weibchen; Zählung verleitender bzw. Junge führender Weibchen.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende April bis Anfang Mai (Zählung von Paaren/Individuen bzw. rufender Männchen).
  • 2. Mitte Mai (Zählung von Paaren sowie ortstreu sichernder Männchen oder scheuer Weibchen).
  • 3. Ende Mai (Zählung von Paaren sowie ortstreu sichernder Männchen oder scheuer Weibchen).
  • Optional 4. Anfang bis Ende Juni (Zählung Junge führender, verleitender oder intensiv warnender Weibchen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Paarzählung tagsüber, Balz vorwiegend in der Morgen- und Abenddämmerung, Weibchen mit Jungen insbesondere in der Abenddämmerung.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende April bis Mitte August.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Beobachtung eines Paares und darauf eine Feststellung eine einzelnen ortstreu sichernden Männchens oder eines scheuen Weibchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Feststellung Mitte Mai bis Anfang Juni.
    • Zweimalige Beobachtung eines Paares oder eines Weibchens im Abstand von 7 Tagen, davon eine Beobachtung Mitte Mai bis Anfang Juni.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Weibchen (Zufallsfund).
    • Junge führende, verleitende oder warnende Weibchen.
1.1.5. Hinweise:
  • Verpaarte Vögel sind öfter, länger und dichter zusammen als unverpaarte Vögel eines Trupps und sind gegenüber Artgenossen oft aggressiv.
  • Typische Fluchtreaktion der Weibchen: Flucht schwimmend und spätere Rückkehr in den gleichen Gewässerabschnitt.
  • „Mate guarding“: Weibchen wird von Männchen bewacht, wenn es das Nest verlässt, kann als Hinweis auf ein Paar gelten (Vorsicht bei Männchenüberschuss).
  • Keine gezielte Gelegesuche durchführen, da die Weibchen sehr empfindlich sind und Nester nach Störungen schnell aufgeben.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die meisten Gewässer werden sowohl als Rastgewässer als auch zur Nahrungssuche genutzt. Es kann aber auch zu Funktionstrennungen kommen, so dass getrennte Tages- und Schlafplatzzählungen erforderlich sind.

1.2.2. Kartiermethode:
  • Auf dem Gewässer werden die Krickenten in der Regel von günstigen Uferstellen aus mit Hilfe von Fernglas oder Spektiv einzeln, bei größeren Trupps auch in 10er oder 100er Einheiten ausgezählt (genaue Erläuterung der Methode z.B. Bergmann et al. o.J.).
  • Auf Rheinabschnitten mit unzugänglichen Uferbereichen kann eine Erfassung von einem Boot aus hilfreich sein. Die anderen Fließgewässer sind meist so klein, dass man von einem Boot aus alle rastenden Wasservögel aufscheucht und eine genaue Erfassung der Rastbestände deshalb nicht möglich ist.
  • Schlafplatzzählung: Erfassung aller einfliegender Individuen von einem Ort aus mit möglichst guter Übersicht. In Einzelfällen kann die nächtliche Erfassung von Nahrungsgewässern/-flächen notwendig sein. Hierfür sind Zählungen mittels eines Nachtsichtgerätes erforderlich.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum von Anfang August bis Ende April.
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
  • Schlafplatzzählung von 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit (um auch spät einfliegende Individuen zu erfassen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage) bezogen auf das jeweilige Gewässer.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Auf vielen Gewässern findet von September bis März/April eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Wasservogelzählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so können diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage beitragen, insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wasservögel der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden.

1.3. Bestandserfassung Rastvögel (Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Krickenten vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt (Ausnahme Einflugschneisen an Flughäfen). So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind. Bei nächtlichen Pendelflügen ist ein Nachtsichtgerät erforderlich. Eine Korrelation von Bestandsdaten aus innerhalb von 24 h durchgeführten Tag- und Nachtzählungen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.

Literatur

  • Buchheim, A. (1998): Erfassung in Nordrhein-Westfalen rastender Kormorane – Ergebnisse landesweiter Synchronzählungen 1992 bis 1997 mit Angaben zum Brutbestand. LÖBF-Mitt. 3/1998: 59-68.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Krüger, T.; Ludwig, J.; Südbeck, P.; Blew, J.; Oltmanns, B. (2013): Quantitative Kriterien zur Bewertung von Gastvogellebensräumen in Niedersachsen, 3. Fassung. Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 33 (2): 70-87.
  • Wahl, J., ‚T. Keller u. C. Sudfeldt (2004): Verbreitung und Bestand des Kormorans Phalacrocorax carbo in Deutschland im Januar 2003 – Ergebnisse einer bundesweiten Schlafplatzzählung. Vogelwelt 125: 1-10.
  • Wahl, J. u. C. Sudfeldt (2005): Phänologie und Rastbestandsentwicklung der Gründelentenarten (Anas spec.) in Deutschland. Vogelwelt 126: 75-91.
  • Wahl, J., S.R. Sudmann u. C. Sudfeldt (2002): Mauser- und Rastgebiete für Wasservögel in NRW mit landesweiter, nationaler und internationaler Bedeutung gesucht! NWO-Mitt. 15: 13-18.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Erfassung ortstreuer Paare

Zählung von isolierten, ortstreuen Paaren/Individuen und ortstreu sichernden Männchen bzw. scheuer ortstreuer Weibchen; Zählung verleitender bzw. Junge führender Weibchen.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende April bis Anfang Mai (Zählung von Paaren).
  • 2. Mitte Mai (Zählung von Paaren sowie ortstreu sichernder Männchen oder scheuer Weibchen).
  • 3. Ende Mai bis Anfang Juni (Zählung einzelner ortstreu sichernder Männchen und scheuer Weibchen, Zählung Junge führender, verleitender oder intensiv warnender Weibchen).
  • Optional 4. Mitte Juni bis Anfang Juli (Zählung Junge führender, verleitender oder intensiv warnender Weibchen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Paarzählung tagsüber, Weibchen mit Jungen insbesondere in der Abend- und Morgendämmerung.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte April bis Anfang August.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Beobachtung eines Paares und darauf eine Feststellung eines einzelnen, ortstreuen, sichernden Männchens oder eines scheuen Weibchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Feststellung Ende April bis Anfang Juni.
    • Zweimalige Beobachtung eines Paares oder eines Weibchens im Abstand von 7 Tagen, davon eine Beobachtung Ende April bis Anfang Juni.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Weibchen (Zufallsfund).
    • Junge führende, verleitende oder warnende Weibchen.
1.1.5. Hinweise:
  • Verpaarte Vögel sind öfter, länger und dichter zusammen als unverpaarte Vögel eines Trupps und sind gegenüber Artgenossen oft aggressiv.
  • Typische Fluchtreaktion der Weibchen: Flucht schwimmend und spätere Rückkehr in den gleichen Gewässerabschnitt.
  • „Mate guarding“: Weibchen wird von Männchen bewacht, wenn es das Nest verlässt, kann als Hinweis auf ein Paar gelten (Vorsicht bei Männchenüberschuss).
  • Keine gezielte Gelegesuche durchführen, da die Weibchen sehr empfindlich sind und Nester nach Störungen schnell aufgeben.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die meisten Gewässer werden sowohl als Rastgewässer als auch zur Nahrungssuche genutzt. Es kann aber auch zu Funktionstrennungen kommen, so dass getrennte Tages- und Schlafplatzzählungen erforderlich sind.

1.2.2. Kartiermethode:
  • Auf dem Gewässer werden die Löffelenten in der Regel von günstigen Uferstellen aus mit Hilfe von Fernglas oder Spektiv einzeln, bei größeren Trupps auch in 10er oder 100er Einheiten ausgezählt (genaue Erläuterung der Methode z.B. Bergmann et al. o.J.). Bei dieser tagaktiven und gelegentlich tauchenden Art sind dabei Phasen abzupassen, an denen möglichst alle Individuen über der Wasseroberfläche zu sehen sind. Es sind mehrere Zähldurchgänge durchzuführen (so dass der Beobachter sicher ist, dass er das Maximum erfasst hat), wobei das Maximum gewertet wird.
  • Auf Rheinabschnitten mit unzugänglichen Uferbereichen kann eine Erfassung von einem Boot aus hilfreich sein. Die anderen Fließgewässer sind meist so klein, dass man von einem Boot aus alle rastenden Wasservögel aufscheucht und eine genaue Erfassung der Rastbestände deshalb nicht möglich ist.
  • Schlafplatzzählung: Erfassung aller einfliegender Individuen von einem Ort aus mit möglichst guter Übersicht. In Einzelfällen kann die nächtliche Erfassung von Nahrungsgewässern/-flächen notwendig sein. Hierfür sind Zählungen mittels eines Nachtsichtgerätes erforderlich.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum von Anfang August bis Ende April.
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
  • Schlafplatzzählung von 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit (um auch spät einfliegende Individuen zu erfassen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage) bezogen auf das jeweilige Gewässer.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Auf vielen Gewässern findet von September bis März/April eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Wasservogelzählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so können diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage beitragen, insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wasservögel der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden.

1.3. Bestandserfassung Rastvögel (Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Löffelenten vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt (Ausnahme Einflugschneisen an Flughäfen). So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind. Bei nächtlichen Pendelflügen ist ein Nachtsichtgerät erforderlich. Eine Korrelation von Bestandsdaten aus innerhalb von 24 h durchgeführten Tag- und Nachtzählungen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.

Literatur

  • Buchheim, A. (1998): Erfassung in Nordrhein-Westfalen rastender Kormorane – Ergebnisse landesweiter Synchronzählungen 1992 bis 1997 mit Angaben zum Brutbestand. LÖBF-Mitt. 3/1998: 59-68.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Krüger, T.; Ludwig, J.; Südbeck, P.; Blew, J.; Oltmanns, B. (2013): Quantitative Kriterien zur Bewertung von Gastvogellebensräumen in Niedersachsen, 3. Fassung. Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 33 (2): 70-87.
  • Wahl, J., ‚T. Keller u. C. Sudfeldt (2004): Verbreitung und Bestand des Kormorans Phalacrocorax carbo in Deutschland im Januar 2003 – Ergebnisse einer bundesweiten Schlafplatzzählung. Vogelwelt 125: 1-10.
  • Wahl, J. u. C. Sudfeldt (2005): Phänologie und Rastbestandsentwicklung der Gründelentenarten (Anas spec.) in Deutschland. Vogelwelt 126: 75-91.
  • Wahl, J., S.R. Sudmann u. C. Sudfeldt (2002): Mauser- und Rastgebiete für Wasservögel in NRW mit landesweiter, nationaler und internationaler Bedeutung gesucht! NWO-Mitt. 15: 13-18.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW oder als Brutvogel nicht planungsrelevant.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die meisten Gewässer werden sowohl als Rastgewässer als auch zur Nahrungssuche genutzt. Es kann aber auch zu Funktionstrennungen kommen, so dass getrennte Tages- und Schlafplatzzählungen erforderlich sind. Pfeifenten äsen teilweise nachts auf Grünland.

1.2.2. Kartiermethode:
  • Auf dem Gewässer werden die Pfeifenten in der Regel von günstigen Uferstellen aus mit Hilfe von Fernglas oder Spektiv einzeln, bei größeren Trupps auch in 10er oder 100er Einheiten ausgezählt (genaue Erläuterung der Methode z.B. Bergmann et al. o.J.).
  • Auf Rheinabschnitten mit unzugänglichen Uferbereichen kann eine Erfassung von einem Boot aus hilfreich sein. Die anderen Fließgewässer sind meist so klein, dass man von einem Boot aus alle rastenden Wasservögel aufscheucht und eine genaue Erfassung der Rastbestände deshalb nicht möglich ist.
  • Schlafplatzzählung: Erfassung aller einfliegender Individuen von einem Ort aus mit möglichst guter Übersicht. In Einzelfällen kann die nächtliche Erfassung von Nahrungsgewässern/-flächen notwendig sein. Hierfür sind Zählungen mittels eines Nachtsichtgerätes erforderlich.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum von Anfang August bis Ende April.
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
  • Schlafplatzzählung von 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit (um auch spät einfliegende Individuen zu erfassen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage) bezogen auf das jeweilige Gewässer.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Auf vielen Gewässern findet von September bis März/April eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Wasservogelzählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so können diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage beitragen, insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wasservögel der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden.

1.3. Bestandserfassung Rastvögel (Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Pfeifenten vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt (Ausnahme Einflugschneisen an Flughäfen). So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind. Bei nächtlichen Pendelflügen ist ein Nachtsichtgerät erforderlich. Eine Korrelation von Bestandsdaten aus innerhalb von 24 h durchgeführten Tag- und Nachtzählungen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Nachts jeweils 2 Stunden nach Sonnenuntergang bzw. vor Sonnenaufgang bei guten Sichtverhältnissen (z.B. Vollmond).
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.

Literatur

  • Buchheim, A. (1998): Erfassung in Nordrhein-Westfalen rastender Kormorane – Ergebnisse landesweiter Synchronzählungen 1992 bis 1997 mit Angaben zum Brutbestand. LÖBF-Mitt. 3/1998: 59-68.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Krüger, T.; Ludwig, J.; Südbeck, P.; Blew, J.; Oltmanns, B. (2013): Quantitative Kriterien zur Bewertung von Gastvogellebensräumen in Niedersachsen, 3. Fassung. Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 33 (2): 70-87.
  • Wahl, J., ‚T. Keller u. C. Sudfeldt (2004): Verbreitung und Bestand des Kormorans Phalacrocorax carbo in Deutschland im Januar 2003 – Ergebnisse einer bundesweiten Schlafplatzzählung. Vogelwelt 125: 1-10.
  • Wahl, J. u. C. Sudfeldt (2005): Phänologie und Rastbestandsentwicklung der Gründelentenarten (Anas spec.) in Deutschland. Vogelwelt 126: 75-91.
  • Wahl, J., S.R. Sudmann u. C. Sudfeldt (2002): Mauser- und Rastgebiete für Wasservögel in NRW mit landesweiter, nationaler und internationaler Bedeutung gesucht! NWO-Mitt. 15: 13-18.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Erfassung ortstreuer Paare

Zählung von isolierten, ortstreuen Paaren/Individuen und ortstreu sichernden Männchen bzw. scheuer ortstreuer Weibchen; Zählung verleitender bzw. Junge führender Weibchen.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende April bis Anfang Mai (Zählung von Paaren).
  • 2. Mitte Mai (Zählung von Paaren sowie ortstreu sichernder Männchen oder scheuer Weibchen).
  • 3. Ende Mai bis Anfang Juni (Zählung einzelner ortstreu sichernder Männchen und scheuer Weibchen, Zählung Junge führender, verleitender oder intensiv warnender Weibchen).
  • Optional 4. Mitte bis Ende Juni (Zählung Junge führender, verleitender oder intensiv warnender Weibchen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Paarzählung tagsüber, Weibchen mit Jungen insbesondere in der Abend- und Morgendämmerung.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte April bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Beobachtung eines Paares und dauf eine Feststellung eine einzelnen ortstreu sichernden Männchens oder eines scheuen Weibchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Feststellung Anfang bis Ende Mai.
    • Zweimalige Beobachtung eines Paares oder eines Weibchens im Abstand von 7 Tagen, davon eine Beobachtung Anfang bis Ende Mai.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Weibchen (Zufallsfund).
    • Junge führende, verleitende oder warnende Weibchen.
1.1.5. Hinweise:
  • Verpaarte Vögel sind öfter, länger und dichter zusammen als unverpaarte Vögel eines Trupps und sind gegenüber Artgenossen oft aggressiv.
  • Typische Fluchtreaktion der Weibchen: Flucht schwimmend und spätere Rückkehr in den gleichen Gewässerabschnitt.
  • „Mate guarding“: Weibchen wird von Männchen bewacht, wenn es das Nest verlässt, kann als Hinweis auf ein Paar gelten (Vorsicht bei Männchenüberschuss).
  • Keine gezielte Gelegesuche durchführen, da die Weibchen sehr empfindlich sind und Nester nach Störungen schnell aufgeben.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die meisten Gewässer werden sowohl als Rastgewässer als auch zur Nahrungssuche genutzt. Es kann aber auch zu Funktionstrennungen kommen, so dass getrennte Tages- und Schlafplatzzählungen erforderlich sind.

1.2.2. Kartiermethode:
  • Auf dem Gewässer werden die Schnatterenten in der Regel von günstigen Uferstellen aus mit Hilfe von Fernglas oder Spektiv einzeln, bei größeren Trupps auch in 10er oder 100er Einheiten ausgezählt (genaue Erläuterung der Methode z.B. Bergmann et al. o.J.).
  • Auf Rheinabschnitten mit unzugänglichen Uferbereichen kann eine Erfassung von einem Boot aus hilfreich sein. Die anderen Fließgewässer sind meist so klein, dass man von einem Boot aus alle rastenden Wasservögel aufscheucht und eine genaue Erfassung der Rastbestände deshalb nicht möglich ist.
  • Schlafplatzzählung: Erfassung aller einfliegender Individuen von einem Ort aus mit möglichst guter Übersicht. In Einzelfällen kann die nächtliche Erfassung von Nahrungsgewässern/-flächen notwendig sein. Hierfür sind Zählungen mittels eines Nachtsichtgerätes erforderlich.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum von Anfang August bis Ende April.
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
  • Schlafplatzzählung von 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit (um auch spät einfliegende Individuen zu erfassen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage) bezogen auf das jeweilige Gewässer.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Auf vielen Gewässern findet von September bis März/April eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Wasservogelzählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so können diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage beitragen, insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wasservögel der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden.

1.3. Bestandserfassung Rastvögel (Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Schnatterenten vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt (Ausnahme Einflugschneisen an Flughäfen). So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind. Bei nächtlichen Pendelflügen ist ein Nachtsichtgerät erforderlich. Eine Korrelation von Bestandsdaten aus innerhalb von 24 h durchgeführten Tag- und Nachtzählungen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.

Literatur

  • Buchheim, A. (1998): Erfassung in Nordrhein-Westfalen rastender Kormorane – Ergebnisse landesweiter Synchronzählungen 1992 bis 1997 mit Angaben zum Brutbestand. LÖBF-Mitt. 3/1998: 59-68.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Krüger, T.; Ludwig, J.; Südbeck, P.; Blew, J.; Oltmanns, B. (2013): Quantitative Kriterien zur Bewertung von Gastvogellebensräumen in Niedersachsen, 3. Fassung. Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 33 (2): 70-87.
  • Wahl, J., ‚T. Keller u. C. Sudfeldt (2004): Verbreitung und Bestand des Kormorans Phalacrocorax carbo in Deutschland im Januar 2003 – Ergebnisse einer bundesweiten Schlafplatzzählung. Vogelwelt 125: 1-10.
  • Wahl, J. u. C. Sudfeldt (2005): Phänologie und Rastbestandsentwicklung der Gründelentenarten (Anas spec.) in Deutschland. Vogelwelt 126: 75-91.
  • Wahl, J., S.R. Sudmann u. C. Sudfeldt (2002): Mauser- und Rastgebiete für Wasservögel in NRW mit landesweiter, nationaler und internationaler Bedeutung gesucht! NWO-Mitt. 15: 13-18.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW oder als Brutvogel nicht planungsrelevant.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die meisten Gewässer werden sowohl als Rastgewässer als auch zur Nahrungssuche genutzt. Es kann aber auch zu Funktionstrennungen kommen, so dass getrennte Tages- und Schlafplatzzählungen erforderlich sind.

1.2.2. Kartiermethode:
  • Auf dem Gewässer werden die Spießenten in der Regel von günstigen Uferstellen aus mit Hilfe von Fernglas oder Spektiv einzeln, bei größeren Trupps auch in 10er oder 100er Einheiten ausgezählt (genaue Erläuterung der Methode z.B. Bergmann et al. o.J.).
  • Auf Rheinabschnitten mit unzugänglichen Uferbereichen kann eine Erfassung von einem Boot aus hilfreich sein. Die anderen Fließgewässer sind meist so klein, dass man von einem Boot aus alle rastenden Wasservögel aufscheucht und eine genaue Erfassung der Rastbestände deshalb nicht möglich ist.
  • Schlafplatzzählung: Erfassung aller einfliegender Individuen von einem Ort aus mit möglichst guter Übersicht. In Einzelfällen kann die nächtliche Erfassung von Nahrungsgewässern/-flächen notwendig sein. Hierfür sind Zählungen mittels eines Nachtsichtgerätes erforderlich.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum von Anfang August bis Ende April.
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
  • Schlafplatzzählung von 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit (um auch spät einfliegende Individuen zu erfassen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage) bezogen auf das jeweilige Gewässer.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Auf vielen Gewässern findet von September bis März/April eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Wasservogelzählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so können diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage beitragen, insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wasservögel der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden.

1.3. Bestandserfassung Rastvögel (Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Spießenten vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt (Ausnahme Einflugschneisen an Flughäfen). So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind. Bei nächtlichen Pendelflügen ist ein Nachtsichtgerät erforderlich. Eine Korrelation von Bestandsdaten aus innerhalb von 24 h durchgeführten Tag- und Nachtzählungen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.

Literatur

  • Buchheim, A. (1998): Erfassung in Nordrhein-Westfalen rastender Kormorane – Ergebnisse landesweiter Synchronzählungen 1992 bis 1997 mit Angaben zum Brutbestand. LÖBF-Mitt. 3/1998: 59-68.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Krüger, T.; Ludwig, J.; Südbeck, P.; Blew, J.; Oltmanns, B. (2013): Quantitative Kriterien zur Bewertung von Gastvogellebensräumen in Niedersachsen, 3. Fassung. Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 33 (2): 70-87.
  • Wahl, J., ‚T. Keller u. C. Sudfeldt (2004): Verbreitung und Bestand des Kormorans Phalacrocorax carbo in Deutschland im Januar 2003 – Ergebnisse einer bundesweiten Schlafplatzzählung. Vogelwelt 125: 1-10.
  • Wahl, J. u. C. Sudfeldt (2005): Phänologie und Rastbestandsentwicklung der Gründelentenarten (Anas spec.) in Deutschland. Vogelwelt 126: 75-91.
  • Wahl, J., S.R. Sudmann u. C. Sudfeldt (2002): Mauser- und Rastgebiete für Wasservögel in NRW mit landesweiter, nationaler und internationaler Bedeutung gesucht! NWO-Mitt. 15: 13-18.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW oder als Brutvogel nicht planungsrelevant.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die meisten Gewässer werden sowohl als Rastgewässer als auch zur Nahrungssuche genutzt. Es kann aber auch zu Funktionstrennungen kommen, so dass getrennte Tages- und Schlafplatzzählungen erforderlich sind.

1.2.2. Kartiermethode:
  • Auf dem Gewässer werden die Schellenten in der Regel von günstigen Uferstellen aus mit Hilfe von Fernglas oder Spektiv einzeln, bei größeren Trupps auch in 10er oder 100er Einheiten ausgezählt (genaue Erläuterung der Methode z.B. Bergmann et al. o.J.). Bei dieser tagaktiven, tauchenden Art sind dabei Phasen abzupassen, an denen möglichst alle Individuen über der Wasseroberfläche zu sehen sind. Es sind mehrere Zähldurchgänge durchzuführen (so dass der Beobachter sicher ist, dass er das Maximum erfasst hat), wobei das Maximum gewertet wird. Insbesondere bei der Schellente sind meist mehr Tiere beim Tauchen als auf dem Wasser, so dass die Erfassung eines Trupps von 70-100 Individuen eine Stunde dauern kann.
  • Auf Rheinabschnitten mit unzugänglichen Uferbereichen kann eine Erfassung von einem Boot aus hilfreich sein. Die anderen Fließgewässer sind meist so klein, dass man von einem Boot aus alle rastenden Wasservögel aufscheucht und eine genaue Erfassung der Rastbestände deshalb nicht möglich ist.
  • Schlafplatzzählung: Erfassung aller einfliegender Individuen von einem Ort aus mit möglichst guter Übersicht. In Einzelfällen kann die nächtliche Erfassung von Nahrungsgewässern/-flächen notwendig sein. Hierfür sind Zählungen mittels eines Nachtsichtgerätes erforderlich.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum von Anfang August bis Ende April.
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
  • Schlafplatzzählung von 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit (um auch spät einfliegende Individuen zu erfassen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage) bezogen auf das jeweilige Gewässer.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Auf vielen Gewässern findet von September bis März/April eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Wasservogelzählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so können diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage beitragen, insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wasservögel der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden.

1.3. Bestandserfassung Rastvögel (Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Schellenten vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt (Ausnahme Einflugschneisen an Flughäfen). So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind. Bei nächtlichen Pendelflügen ist ein Nachtsichtgerät erforderlich. Eine Korrelation von Bestandsdaten aus innerhalb von 24 h durchgeführten Tag- und Nachtzählungen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.

Literatur

  • Buchheim, A. (1998): Erfassung in Nordrhein-Westfalen rastender Kormorane – Ergebnisse landesweiter Synchronzählungen 1992 bis 1997 mit Angaben zum Brutbestand. LÖBF-Mitt. 3/1998: 59-68.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Krüger, T.; Ludwig, J.; Südbeck, P.; Blew, J.; Oltmanns, B. (2013): Quantitative Kriterien zur Bewertung von Gastvogellebensräumen in Niedersachsen, 3. Fassung. Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 33 (2): 70-87.
  • Wahl, J., ‚T. Keller u. C. Sudfeldt (2004): Verbreitung und Bestand des Kormorans Phalacrocorax carbo in Deutschland im Januar 2003 – Ergebnisse einer bundesweiten Schlafplatzzählung. Vogelwelt 125: 1-10.
  • Wahl, J. u. C. Sudfeldt (2005): Phänologie und Rastbestandsentwicklung der Gründelentenarten (Anas spec.) in Deutschland. Vogelwelt 126: 75-91.
  • Wahl, J., S.R. Sudmann u. C. Sudfeldt (2002): Mauser- und Rastgebiete für Wasservögel in NRW mit landesweiter, nationaler und internationaler Bedeutung gesucht! NWO-Mitt. 15: 13-18.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Erfassung ortstreuer Paare

Zählung von isolierten, ortstreuen Paaren/Individuen und ortstreu sichernden Männchen bzw. scheuer ortstreuer Weibchen; Zählung verleitender bzw. Junge führender Weibchen.

1.1.2. Termine:
  • 1. Ende April bis Anfang Mai (Zählung von isolierten Paaren).
  • 2. Mitte Mai (Zählung von Paaren sowie ortstreu sichernder Männchen oder scheuer Weibchen).
  • 3. Ende Mai bis Anfang Juni (Zählung einzelner ortstreu sichernder Männchen und scheuer Weibchen, Zählung Junge führender oder verleitender Weibchen).
  • Optional 4. Ende Juni bis Mitte Juli (Zählung Junge führender oder verleitender Weibchen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Tagsüber.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Ende April bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Beobachtung eines Paares und dauf eine Feststellung eine einzelnen ortstreu sichernden Männchens oder eines scheuen Weibchens im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Feststellung Anfang Mai bis Mitte Juni.
    • Zweimalige Beobachtung eines Paares oder eines Weibchens im Abstand von 7 Tagen, davon eine Beobachtung Anfang Mai bis Mitte Juni.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Weibchen (Zufallsfund).
    • Junge führende, verleitende oder warnende Weibchen.
1.1.5. Hinweise:
  • Tafelenten bilden auch in der Zeit vor der Eiablage noch Trupps bzw. Balzgemeinschaften, ohne dass Paarbildungen eindeutig zuzuordnen sind. Solche Beobachtungen sind ohne weitergehende Beobachtungen von Einzelpaaren bzw. Individuen oder Familien nicht zu werten.
  • Keine gezielte Gelegesuche durchführen, da die Weibchen sehr empfindlich sind und Nester nach Störungen schnell aufgeben.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die meisten Gewässer werden sowohl als Rastgewässer als auch zur Nahrungssuche genutzt. Es kann aber auch zu Funktionstrennungen kommen, so dass getrennte Tages- und Schlafplatzzählungen erforderlich sind. Tafelenten suchen nachts mitunter andere Gewässer zur Nahrungssuche auf.

1.2.2. Kartiermethode:
  • Auf dem Gewässer werden die Tafelenten in der Regel von günstigen Uferstellen aus mit Hilfe von Fernglas oder Spektiv einzeln, bei größeren Trupps auch in 10er oder 100er Einheiten ausgezählt (genaue Erläuterung der Methode z.B. Bergmann et al. o.J.). Bei dieser tagaktiven, tauchenden Art sind dabei Phasen abzupassen, an denen möglichst alle Individuen über der Wasseroberfläche zu sehen sind. Bei diesen Arten sind mehrere Zähldurchgänge durchzuführen (so dass der Beobachter sicher ist, dass er das Maximum erfasst hat), wobei das Maximum gewertet wird.
  • Auf Rheinabschnitten mit unzugänglichen Uferbereichen kann eine Erfassung von einem Boot aus hilfreich sein. Die anderen Fließgewässer sind meist so klein, dass man von einem Boot aus alle rastenden Wasservögel aufscheucht und eine genaue Erfassung der Rastbestände deshalb nicht möglich ist.
  • Schlafplatzzählung: Erfassung aller einfliegender Individuen von einem Ort aus mit möglichst guter Übersicht. In Einzelfällen kann die nächtliche Erfassung von Nahrungsgewässern/-flächen notwendig sein. Hierfür sind Zählungen mittels eines Nachtsichtgerätes erforderlich.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum von Anfang August bis Ende April.
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
  • Schlafplatzzählung von 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit (um auch spät einfliegende Individuen zu erfassen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage) bezogen auf das jeweilige Gewässer.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Auf vielen Gewässern findet von September bis März/April eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Wasservogelzählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so können diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage beitragen, insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wasservögel der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden.

1.3. Bestandserfassung Rastvögel (Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Tafelenten vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt (Ausnahme Einflugschneisen an Flughäfen). So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind. Bei nächtlichen Pendelflügen ist ein Nachtsichtgerät erforderlich. Eine Korrelation von Bestandsdaten aus innerhalb von 24 h durchgeführten Tag- und Nachtzählungen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Nachts jeweils 2 Stunden nach Sonnenuntergang bzw. vor Sonnenaufgang bei guten Sichtverhältnissen (z.B. Vollmond).
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.

Literatur

  • Buchheim, A. (1998): Erfassung in Nordrhein-Westfalen rastender Kormorane – Ergebnisse landesweiter Synchronzählungen 1992 bis 1997 mit Angaben zum Brutbestand. LÖBF-Mitt. 3/1998: 59-68.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Krüger, T.; Ludwig, J.; Südbeck, P.; Blew, J.; Oltmanns, B. (2013): Quantitative Kriterien zur Bewertung von Gastvogellebensräumen in Niedersachsen, 3. Fassung. Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 33 (2): 70-87.
  • Wahl, J., ‚T. Keller u. C. Sudfeldt (2004): Verbreitung und Bestand des Kormorans Phalacrocorax carbo in Deutschland im Januar 2003 – Ergebnisse einer bundesweiten Schlafplatzzählung. Vogelwelt 125: 1-10.
  • Wahl, J. u. C. Sudfeldt (2005): Phänologie und Rastbestandsentwicklung der Gründelentenarten (Anas spec.) in Deutschland. Vogelwelt 126: 75-91.
  • Wahl, J., S.R. Sudmann u. C. Sudfeldt (2002): Mauser- und Rastgebiete für Wasservögel in NRW mit landesweiter, nationaler und internationaler Bedeutung gesucht! NWO-Mitt. 15: 13-18.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW oder als Brutvogel nicht planungsrelevant.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die meisten Gewässer werden sowohl als Rastgewässer als auch zur Nahrungssuche genutzt. Es kann aber auch zu Funktionstrennungen kommen, so dass getrennte Tages- und Schlafplatzzählungen erforderlich sind. Dies gilt vor allem für den fischfressenden Gänsesäger, der sich tagsüber weit verteilen kann und sich abends zu Schlafgemeinschaften zusammenfindet.

1.2.2. Kartiermethode:
  • Auf dem Gewässer werden die Gänsesäger in der Regel von günstigen Uferstellen aus mit Hilfe von Fernglas oder Spektiv einzeln, bei größeren Trupps auch in 10er oder 100er Einheiten ausgezählt (genaue Erläuterung der Methode z.B. Bergmann et al. o.J.). Bei dieser tagaktiven, tauchenden Art sind dabei Phasen abzupassen, an denen möglichst alle Individuen über der Wasseroberfläche zu sehen sind. Es sind mehrere Zähldurchgänge durchzuführen (so dass der Beobachter sicher ist, dass er das Maximum erfasst hat), wobei das Maximum gewertet wird.
  • Auf Rheinabschnitten mit unzugänglichen Uferbereichen kann eine Erfassung von einem Boot aus hilfreich sein. Die anderen Fließgewässer sind meist so klein, dass man von einem Boot aus alle rastenden Wasservögel aufscheucht und eine genaue Erfassung der Rastbestände deshalb nicht möglich ist.
  • Schlafplatzzählung: Erfassung aller einfliegender Individuen von einem Ort aus mit möglichst guter Übersicht. In Einzelfällen kann die nächtliche Erfassung von Nahrungsgewässern/-flächen notwendig sein. Hierfür sind Zählungen mittels eines Nachtsichtgerätes erforderlich.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum von Anfang August bis Ende April.
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
  • Schlafplatzzählung von 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit (um auch spät einfliegende Individuen zu erfassen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage) bezogen auf das jeweilige Gewässer.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Auf vielen Gewässern findet von September bis März/April eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Wasservogelzählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so können diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage beitragen, insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wasservögel der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden.

1.3. Bestandserfassung Rastvögel (Pendelflüge)

Planungsrelevant können vor allem Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind. Bei nächtlichen Pendelflügen ist ein Nachtsichtgerät erforderlich. Eine Korrelation von Bestandsdaten aus innerhalb von 24 h durchgeführten Tag- und Nachtzählungen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Während der Morgendämmerung Erfassung der vom Schlafplatz abfliegenden Vögel.
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.

Literatur

  • Buchheim, A. (1998): Erfassung in Nordrhein-Westfalen rastender Kormorane – Ergebnisse landesweiter Synchronzählungen 1992 bis 1997 mit Angaben zum Brutbestand. LÖBF-Mitt. 3/1998: 59-68.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Krüger, T.; Ludwig, J.; Südbeck, P.; Blew, J.; Oltmanns, B. (2013): Quantitative Kriterien zur Bewertung von Gastvogellebensräumen in Niedersachsen, 3. Fassung. Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 33 (2): 70-87.
  • Wahl, J., ‚T. Keller u. C. Sudfeldt (2004): Verbreitung und Bestand des Kormorans Phalacrocorax carbo in Deutschland im Januar 2003 – Ergebnisse einer bundesweiten Schlafplatzzählung. Vogelwelt 125: 1-10.
  • Wahl, J. u. C. Sudfeldt (2005): Phänologie und Rastbestandsentwicklung der Gründelentenarten (Anas spec.) in Deutschland. Vogelwelt 126: 75-91.
  • Wahl, J., S.R. Sudmann u. C. Sudfeldt (2002): Mauser- und Rastgebiete für Wasservögel in NRW mit landesweiter, nationaler und internationaler Bedeutung gesucht! NWO-Mitt. 15: 13-18.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW oder als Brutvogel nicht planungsrelevant.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die meisten Gewässer werden sowohl als Rastgewässer als auch zur Nahrungssuche genutzt. Es kann aber auch zu Funktionstrennungen kommen, so dass getrennte Tages- und Schlafplatzzählungen erforderlich sind. Dies gilt vor allem für den fischfressenden Zwergsäger, der sich tagsüber weit verteilen kann und sich abends zu Schlafgemeinschaften zusammenfindet.

1.2.2. Kartiermethode:
  • Auf dem Gewässer werden die Zwergsäger in der Regel von günstigen Uferstellen aus mit Hilfe von Fernglas oder Spektiv einzeln, bei größeren Trupps auch in 10er oder 100er Einheiten ausgezählt (genaue Erläuterung der Methode z.B. Bergmann et al. o.J.). Bei dieser tagaktiven, tauchenden Art sind dabei Phasen abzupassen, an denen möglichst alle Individuen über der Wasseroberfläche zu sehen sind. Bei diesen Arten sind mehrere Zähldurchgänge durchzuführen (so dass der Beobachter sicher ist, dass er das Maximum erfasst hat), wobei das Maximum gewertet wird.
  • Auf Rheinabschnitten mit unzugänglichen Uferbereichen kann eine Erfassung von einem Boot aus hilfreich sein. Die anderen Fließgewässer sind meist so klein, dass man von einem Boot aus alle rastenden Wasservögel aufscheucht und eine genaue Erfassung der Rastbestände deshalb nicht möglich ist.
  • Schlafplatzzählung: Erfassung aller einfliegender Individuen von einem Ort aus mit möglichst guter Übersicht. In Einzelfällen kann die nächtliche Erfassung von Nahrungsgewässern/-flächen notwendig sein. Hierfür sind Zählungen mittels eines Nachtsichtgerätes erforderlich.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum von Anfang August bis Ende April.
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
  • Schlafplatzzählung von 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit (um auch spät einfliegende Individuen zu erfassen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage) bezogen auf das jeweilige Gewässer.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Auf vielen Gewässern findet von September bis März/April eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Wasservogelzählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so können diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage beitragen, insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wasservögel der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden.

1.3. Bestandserfassung Rastvögel (Pendelflüge)

Planungsrelevant können vor allem Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind. Bei nächtlichen Pendelflügen ist ein Nachtsichtgerät erforderlich. Eine Korrelation von Bestandsdaten aus innerhalb von 24 h durchgeführten Tag- und Nachtzählungen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.

Literatur

  • Buchheim, A. (1998): Erfassung in Nordrhein-Westfalen rastender Kormorane – Ergebnisse landesweiter Synchronzählungen 1992 bis 1997 mit Angaben zum Brutbestand. LÖBF-Mitt. 3/1998: 59-68.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Krüger, T.; Ludwig, J.; Südbeck, P.; Blew, J.; Oltmanns, B. (2013): Quantitative Kriterien zur Bewertung von Gastvogellebensräumen in Niedersachsen, 3. Fassung. Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 33 (2): 70-87.
  • Wahl, J., ‚T. Keller u. C. Sudfeldt (2004): Verbreitung und Bestand des Kormorans Phalacrocorax carbo in Deutschland im Januar 2003 – Ergebnisse einer bundesweiten Schlafplatzzählung. Vogelwelt 125: 1-10.
  • Wahl, J. u. C. Sudfeldt (2005): Phänologie und Rastbestandsentwicklung der Gründelentenarten (Anas spec.) in Deutschland. Vogelwelt 126: 75-91.
  • Wahl, J., S.R. Sudmann u. C. Sudfeldt (2002): Mauser- und Rastgebiete für Wasservögel in NRW mit landesweiter, nationaler und internationaler Bedeutung gesucht! NWO-Mitt. 15: 13-18.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Zählung von Brutpaaren
1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang Mai (Balz, Nestbau bzw. Bau von Begattungsplattformen).
  • 2. Mitte bis Ende Mai (Nestbau, Kopulation, brütende Individuen).
  • 3. Anfang Juni bis Anfang Juli (Zählung Junge führender Paare, brütenden Individuen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Frühe Morgenstunden und Abenddämmerung.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang April bis Anfang August.

  • Brutverdacht:
    • Nestbau.
    • Einmalige Feststellung eines Paares sowie eine weitere Beobachtung im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte Mai bis Anfang Juli.
    • Einmalig Balzrufe eines Altvogels sowie eine weitere Feststellung von Weibchen und Männchen im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte Mai bis Anfang Juli.
    • Zweimalige Feststellung von Weibchen und Männchen im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte Mai bis Anfang Juli.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Altvogel.
    • Junge führender Altvogel.
1.1.5. Hinweise:
  • Spätansiedlungen bis Ende Mai möglich.
  • Brutgeschäft ist sehr heimlich und Nester sind nur schwer zu finden.
  • In NRW gab es in den letzten Jahren nur am Möhnesee Bruten, die jedoch erfolglos verliefen.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die meisten Gewässer werden sowohl als Rastgewässer als auch zur Nahrungssuche genutzt. Es kann aber auch zu Funktionstrennungen kommen, so dass getrennte Tages- und Schlafplatzzählungen erforderlich sind. Dies gilt vor allem für den fischfressenden Rothalstaucher, der sich tagsüber weit verteilen kann und sich abends zu Schlafgemeinschaften zusammenfindet.

1.2.2. Kartiermethode:
  • Auf dem Gewässer werden die Rothalstaucher in der Regel von günstigen Uferstellen aus mit Hilfe von Fernglas oder Spektiv einzeln, bei größeren Trupps auch in 10er oder 100er Einheiten ausgezählt (genaue Erläuterung der Methode z.B. Bergmann et al. o.J.). Bei dieser tagaktiven, tauchenden Art sind dabei Phasen abzupassen, an denen möglichst alle Individuen über der Wasseroberfläche zu sehen sind. Es sind mehrere Zähldurchgänge durchzuführen (so dass der Beobachter sicher ist, dass er das Maximum erfasst hat), wobei das Maximum gewertet wird.
  • Auf Rheinabschnitten mit unzugänglichen Uferbereichen kann eine Erfassung von einem Boot aus hilfreich sein. Die anderen Fließgewässer sind meist so klein, dass man von einem Boot aus alle rastenden Wasservögel aufscheucht und eine genaue Erfassung der Rastbestände deshalb nicht möglich ist.
  • Schlafplatzzählung: Erfassung aller einfliegender Individuen von einem Ort aus mit möglichst guter Übersicht. In Einzelfällen kann die nächtliche Erfassung von Nahrungsgewässern/-flächen notwendig sein. Hierfür sind Zählungen mittels eines Nachtsichtgerätes erforderlich.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum von Anfang August bis Ende April.
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
  • Schlafplatzzählung von 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit (um auch spät einfliegende Individuen zu erfassen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage) bezogen auf das jeweilige Gewässer.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Auf vielen Gewässern findet von September bis März/April eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Wasservogelzählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so können diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage beitragen, insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wasservögel der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden.

1.3. Bestandserfassung Rastvögel (Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Rothalstauchern vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt (Ausnahme Einflugschneisen an Flughäfen). So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind. Bei nächtlichen Pendelflügen ist ein Nachtsichtgerät erforderlich. Eine Korrelation von Bestandsdaten aus innerhalb von 24 h durchgeführten Tag- und Nachtzählungen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.

Literatur

  • Hegemann, A. (2004): Der Rothalstaucher (Podiceps grisegena) als aktueller Brutvogel NRWs ‑ Ansiedlung am Möhnesee in den Jahren 2000-2004. Charadrius 40: 161-170.
  • Buchheim, A. (1998): Erfassung in Nordrhein-Westfalen rastender Kormorane – Ergebnisse landesweiter Synchronzählungen 1992 bis 1997 mit Angaben zum Brutbestand. LÖBF-Mitt. 3/1998: 59-68.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Krüger, T.; Ludwig, J.; Südbeck, P.; Blew, J.; Oltmanns, B. (2013): Quantitative Kriterien zur Bewertung von Gastvogellebensräumen in Niedersachsen, 3. Fassung. Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 33 (2): 70-87.
  • Wahl, J., ‚T. Keller u. C. Sudfeldt (2004): Verbreitung und Bestand des Kormorans Phalacrocorax carbo in Deutschland im Januar 2003 – Ergebnisse einer bundesweiten Schlafplatzzählung. Vogelwelt 125: 1-10.
  • Wahl, J. u. C. Sudfeldt (2005): Phänologie und Rastbestandsentwicklung der Gründelentenarten (Anas spec.) in Deutschland. Vogelwelt 126: 75-91.
  • Wahl, J., S.R. Sudmann u. C. Sudfeldt (2002): Mauser- und Rastgebiete für Wasservögel in NRW mit landesweiter, nationaler und internationaler Bedeutung gesucht! NWO-Mitt. 15: 13-18.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Zählung von Brutpaaren
1.1.2. Termine:
  • 1. Ende April bis Anfang Mai (Balz, Nestbau).
  • 2. Mitte bis Ende Mai (Balz, Nestbau, brütende Individuen).
  • 3. Mitte Juni bis Anfang Juli (Zählung Junge führender Paare, brütenden Individuen).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Frühe Morgenstunden.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte April bis Ende August.

  • Brutverdacht:
    • Nestbau.
    • Einmalige Feststellung eines balzenden Paares im potentiellen Brutgebiet sowie eine weitere Beobachtung eines einzelnen Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte Mai bis Mitte Juli.
    • Zweimalige Feststellung eines Paares im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte Mai bis Anfang Juli.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Altvogel.
    • Junge führender Altvogel.
1.1.5. Hinweise:
  • Brüten oft in Möwenkolonien oder Kolonien anderer Wasservögel.
  • Altvögel mit sehr kleinen, im Rückengefieder versteckten Küken fallen dadurch auf, dass die weißen Armschwingen durch die leicht aufgestellten Flügel sichtbar sind.
  • Sehr seltener Brutvogel in NRW.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die meisten Gewässer werden sowohl als Rastgewässer als auch zur Nahrungssuche genutzt. Es kann aber auch zu Funktionstrennungen kommen, so dass getrennte Tages- und Schlafplatzzählungen erforderlich sind.

1.2.2. Kartiermethode:
  • Auf dem Gewässer werden die Schwarzhalstaucher in der Regel von günstigen Uferstellen aus mit Hilfe von Fernglas oder Spektiv einzeln, bei größeren Trupps auch in 10er oder 100er Einheiten ausgezählt (genaue Erläuterung der Methode z.B. Bergmann et al. o.J.). Bei dieser tagaktiven, tauchenden Art sind dabei Phasen abzupassen, an denen möglichst alle Individuen über der Wasseroberfläche zu sehen sind. Es sind mehrere Zähldurchgänge durchzuführen (so dass der Beobachter sicher ist, dass er das Maximum erfasst hat), wobei das Maximum gewertet wird.
  • Auf Rheinabschnitten mit unzugänglichen Uferbereichen kann eine Erfassung von einem Boot aus hilfreich sein. Die anderen Fließgewässer sind meist so klein, dass man von einem Boot aus alle rastenden Wasservögel aufscheucht und eine genaue Erfassung der Rastbestände deshalb nicht möglich ist.
  • Schlafplatzzählung: Erfassung aller einfliegender Individuen von einem Ort aus mit möglichst guter Übersicht. In Einzelfällen kann die nächtliche Erfassung von Nahrungsgewässern/-flächen notwendig sein. Hierfür sind Zählungen mittels eines Nachtsichtgerätes erforderlich.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum von Anfang August bis Ende April.
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
  • Schlafplatzzählung von 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit (um auch spät einfliegende Individuen zu erfassen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage) bezogen auf das jeweilige Gewässer.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Auf vielen Gewässern findet von September bis März/April eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Wasservogelzählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so können diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage beitragen, insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wasservögel der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden.

1.3. Bestandserfassung Rastvögel (Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Schwarzhalstauchern vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt (Ausnahme Einflugschneisen an Flughäfen). So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind. Bei nächtlichen Pendelflügen ist ein Nachtsichtgerät erforderlich. Eine Korrelation von Bestandsdaten aus innerhalb von 24 h durchgeführten Tag- und Nachtzählungen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.

Literatur

  • Buchheim, A. (1998): Erfassung in Nordrhein-Westfalen rastender Kormorane – Ergebnisse landesweiter Synchronzählungen 1992 bis 1997 mit Angaben zum Brutbestand. LÖBF-Mitt. 3/1998: 59-68.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Krüger, T.; Ludwig, J.; Südbeck, P.; Blew, J.; Oltmanns, B. (2013): Quantitative Kriterien zur Bewertung von Gastvogellebensräumen in Niedersachsen, 3. Fassung. Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 33 (2): 70-87.
  • Wahl, J., ‚T. Keller u. C. Sudfeldt (2004): Verbreitung und Bestand des Kormorans Phalacrocorax carbo in Deutschland im Januar 2003 – Ergebnisse einer bundesweiten Schlafplatzzählung. Vogelwelt 125: 1-10.
  • Wahl, J. u. C. Sudfeldt (2005): Phänologie und Rastbestandsentwicklung der Gründelentenarten (Anas spec.) in Deutschland. Vogelwelt 126: 75-91.
  • Wahl, J., S.R. Sudmann u. C. Sudfeldt (2002): Mauser- und Rastgebiete für Wasservögel in NRW mit landesweiter, nationaler und internationaler Bedeutung gesucht! NWO-Mitt. 15: 13-18.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Zählung von Brutpaaren

Hauptsächlich akustische Erfassung: Balztriller bzw. Duettgesang (März bis Juni); Erfassung der Neststandorte durch Beobachtung der Altvögel, Zählung Junge führender Paare, Bettelrufe der Jungvögel (Mai bis September); optische Erfassung oft schwierig; Einsatz von Klangattrappen an großen oder unübersichtlichen Gewässern mit ausgedehnten Verlandungsbereichen notwendig.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte April bis Anfang Mai (Balz, Nestbau, Brut, Zählung von Paaren und einzelner ortstreuer Individuen).
  • 2. Mitte bis Ende Mai (Brut, Zählung von Paaren und einzelner ortstreuer Individuen sowie Junge führende Paare).
  • 3. Mitte Juni bis Anfang Juli (Zählung Junge führender Paare, brütender Individuen (Zweitbrut)).
  • 4. Kontrolle von Spätansiedlungen Mitte Juli bis Mitte August (Balz, Nestbau, Brut, Zählung von Paaren im Prachtkleid, Junge führender Paare).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Frühe Morgenstunden und Abenddämmerung.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang April bis Ende August.

  • Brutverdacht:
    • Nestbau.
    • Zweimalige Feststellung eines (balzenden) Paares oder eines ortstreuen Individuums im potentiellen Brutgebiet im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Feststellung von Ende April bis Mitte Juni.
    • Zweimalige Feststellung von Balztriller oder Duettgesang im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Feststellung von Ende April bis Mitte Juni.
    • Bei Spätbruten nach Umsiedlungen (nur in 4. Kontrolle angetroffen) reicht eine Beobachtung von Balz, Nestbau oder Brut aus.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit brütendem Altvogel.
    • Futter tragender Altvogel.
    • Junge führender Altvogel.
1.1.5. Hinweise:
  • In optimalen Gewässern sind die Reviere sehr klein, so dass ein kolonieartiges Brüten möglich ist.
  • Beim Einsatz einer Klangattrappe ist auf lautlos heran schwimmende Individuen zu achten.
  • Zweit- und Drittbruten kommen regelmäßig vor, sehr selten auch Viertbruten.
  • Späte Umsiedlungen sind möglich, so dass an einem Gewässer erstmals im Juli/August Brutpaare auftreten können oder der Brutbestand an einem bereits besetzten Gewässer ansteigt.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die meisten Gewässer werden sowohl als Rastgewässer als auch zur Nahrungssuche genutzt. Es kann aber auch zu Funktionstrennungen kommen, so dass getrennte Tages- und Schlafplatzzählungen erforderlich sind. Dies gilt für den vor allem im Winterhalbjahr auch fischfressenden Zwergtaucher, der sich tagsüber weit verteilen kann und abends zu Schlafgemeinschaften zusammenfindet.

1.2.2. Kartiermethode:
  • Auf dem Gewässer werden die Zwergtaucher in der Regel von günstigen Uferstellen aus mit Hilfe von Fernglas oder Spektiv einzeln, bei größeren Trupps auch in 10er oder 100er Einheiten ausgezählt (genaue Erläuterung der Methode z.B. Bergmann et al. o.J.). Bei dieser tagaktiven, tauchenden Art sind dabei Phasen abzupassen, an denen möglichst alle Individuen über der Wasseroberfläche zu sehen sind. Es sind mehrere Zähldurchgänge durchzuführen (so dass der Beobachter sicher ist, dass er das Maximum erfasst hat), wobei das Maximum gewertet wird.
  • Auf Rheinabschnitten mit unzugänglichen Uferbereichen kann eine Erfassung von einem Boot aus hilfreich sein. Die anderen Fließgewässer sind meist so klein, dass man von einem Boot aus alle rastenden Wasservögel aufscheucht und eine genaue Erfassung der Rastbestände deshalb nicht möglich ist.
  • Schlafplatzzählung: Erfassung aller einfliegender Individuen von einem Ort aus mit möglichst guter Übersicht. In Einzelfällen kann die nächtliche Erfassung von Nahrungsgewässern/-flächen notwendig sein. Hierfür sind Zählungen mittels eines Nachtsichtgerätes erforderlich.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum von Anfang August bis Ende April.
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
  • Schlafplatzzählung von 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit (um auch spät einfliegende Individuen zu erfassen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage) bezogen auf das jeweilige Gewässer.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Auf vielen Gewässern findet von September bis März/April eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Wasservogelzählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so können diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage beitragen, insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wasservögel der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden.

1.3. Bestandserfassung Rastvögel (Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Zwergtauchern vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt (Ausnahme Einflugschneisen an Flughäfen). So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind. Bei nächtlichen Pendelflügen ist ein Nachtsichtgerät erforderlich. Eine Korrelation von Bestandsdaten aus innerhalb von 24 h durchgeführten Tag- und Nachtzählungen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.

Literatur

  • Buchheim, A. (1998): Erfassung in Nordrhein-Westfalen rastender Kormorane – Ergebnisse landesweiter Synchronzählungen 1992 bis 1997 mit Angaben zum Brutbestand. LÖBF-Mitt. 3/1998: 59-68.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Krüger, T.; Ludwig, J.; Südbeck, P.; Blew, J.; Oltmanns, B. (2013): Quantitative Kriterien zur Bewertung von Gastvogellebensräumen in Niedersachsen, 3. Fassung. Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 33 (2): 70-87.
  • Wahl, J., ‚T. Keller u. C. Sudfeldt (2004): Verbreitung und Bestand des Kormorans Phalacrocorax carbo in Deutschland im Januar 2003 – Ergebnisse einer bundesweiten Schlafplatzzählung. Vogelwelt 125: 1-10.
  • Wahl, J. u. C. Sudfeldt (2005): Phänologie und Rastbestandsentwicklung der Gründelentenarten (Anas spec.) in Deutschland. Vogelwelt 126: 75-91.
  • Wahl, J., S.R. Sudmann u. C. Sudfeldt (2002): Mauser- und Rastgebiete für Wasservögel in NRW mit landesweiter, nationaler und internationaler Bedeutung gesucht! NWO-Mitt. 15: 13-18.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode:

Zählung von Nestern und am Nest anwesenden Altvögeln.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang April bis Anfang Mai (Zählung der als besetzt gewerteten Nester).
  • 2. Ende Mai bis Anfang Juni (Zählung der als besetzt gewerteten Nester).
  • Alternativ bei nicht einsehbaren Kolonien Mitte Mai eine Begehung (Zählung der als besetzt gewerteten Nester).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Tagsüber bei guter Witterung.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Anfang April bis Mitte Juni.

  • Brutverdacht:
    • Frisch angelegte Nester.
    • Aktuell ausgebaute ältere Nester.
    • Nestbau.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Brütende, hudernde, fütternde Altvögel.
    • Bettelnde Jungvögel.
    • Auf oder neben dem Nest stehende Jungvögel.
  • Bestandsangabe:
    • Maximalzahl der als besetzt gewerteten Nester.
1.1.5. Hinweise:
  • In einsehbaren Kolonien (häufig durch Kot abgestorbene Bäume) wird aus der Distanz mit Spektiv erfasst (ggf. von verschiedenen Standorten aus).
  • Bei Belaubung können in die Kolonie einfliegende Vögel zur Nestlokalisation herangezogen werden.
  • Bei Mischkolonien mit Graureihern sind die Kormorannester am gröberen Astmaterial unterscheidbar.
  • Bei größeren Kolonien ist es für den späteren Abgleich nützlich, jeweils Baum für Baum auszuzählen und ggf. Fotos oder Skizzen anzufertigen.
  • Nur von außen nicht einsehbare Kolonien dürfen begangen werden, wobei hier ein Zähltermin ausreicht (wegen des asynchronen Brütens werden unfertige Nester, die von einem Paar oder Altvogel besetzt sind, mitgezählt).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Die meisten Gewässer werden sowohl als Rastgewässer als auch zur Nahrungssuche genutzt. Es kann aber auch zu Funktionstrennungen kommen, so dass getrennte Tages- und Schlafplatzzählungen erforderlich sind. Dies gilt vor allem für den fischfressenden Kormoran, der sich tagsüber weit verteilen kann und sich abends zu Schlafgemeinschaften zusammenfindet. Umgekehrt suchen Tauchenten (Tafelente) nachts mitunter andere Gewässer zur Nahrungssuche auf und Pfeifenten äsen teilweise nachts auf Grünland.)

1.2.2. Kartiermethode:
  • Auf dem Gewässer werden die Kormorane in der Regel von günstigen Uferstellen aus mit Hilfe von Fernglas oder Spektiv einzeln, bei größeren Trupps auch in 10er oder 100er Einheiten ausgezählt (genaue Erläuterung der Methode z.B. Bergmann et al. o.J.). Bei dieser tagaktiven, tauchenden Art sind dabei Phasen abzupassen, an denen möglichst alle Individuen über der Wasseroberfläche zu sehen sind. Es sind mehrere Zähldurchgänge durchzuführen (so dass der Beobachter sicher ist, dass er das Maximum erfasst hat), wobei das Maximum gewertet wird.
  • Auf Rheinabschnitten mit unzugänglichen Uferbereichen kann eine Erfassung von einem Boot aus hilfreich sein. Die anderen Fließgewässer sind meist so klein, dass man von einem Boot aus alle rastenden Wasservögel aufscheucht und eine genaue Erfassung der Rastbestände deshalb nicht möglich ist.
  • Schlafplatzzählung: Erfassung aller einfliegender Individuen von einem Ort aus mit möglichst guter Übersicht. In Einzelfällen kann die nächtliche Erfassung von Nahrungsgewässern/-flächen notwendig sein. Hierfür sind Zählungen mittels eines Nachtsichtgerätes erforderlich.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum von Anfang August bis Ende April.
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
  • Schlafplatzzählung von 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit (um auch spät einfliegende Individuen zu erfassen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage) bezogen auf das jeweilige Gewässer.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Auf vielen Gewässern findet von September bis März/April eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Wasservogelzählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so können diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage beitragen, insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wasservögel der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden.

1.3. Bestandserfassung Rastvögel (Pendelflüge)

Großräumige Zugbewegungen finden bei Kormoranen vorwiegend nachts und in für die meisten Planvorhaben unkritischen Höhen statt (Ausnahme Einflugschneisen an Flughäfen). So erfolgten auf Fehmarn 84 % des allgemeinen Vogelzuges im Frühjahr und 89 % im Herbst oberhalb von 200 m (BioConsult SH u. ARSU 2010), wobei sich solche Zugbewegungen nur mittels Radarmessungen verfolgen lassen (z.B. Hill u. Hüppop 2006). Planungsrelevant können dagegen Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind. Bei nächtlichen Pendelflügen ist ein Nachtsichtgerät erforderlich. Eine Korrelation von Bestandsdaten aus innerhalb von 24 h durchgeführten Tag- und Nachtzählungen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Während der Morgendämmerung Erfassung der vom Schlafplatz abfliegenden Vögel.
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.

Literatur

  • Buchheim, A. (1998): Erfassung in Nordrhein-Westfalen rastender Kormorane – Ergebnisse landesweiter Synchronzählungen 1992 bis 1997 mit Angaben zum Brutbestand. LÖBF-Mitt. 3/1998: 59-68.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Krüger, T.; Ludwig, J.; Südbeck, P.; Blew, J.; Oltmanns, B. (2013): Quantitative Kriterien zur Bewertung von Gastvogellebensräumen in Niedersachsen, 3. Fassung. Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 33 (2): 70-87.
  • Wahl, J., ‚T. Keller u. C. Sudfeldt (2004): Verbreitung und Bestand des Kormorans Phalacrocorax carbo in Deutschland im Januar 2003 – Ergebnisse einer bundesweiten Schlafplatzzählung. Vogelwelt 125: 1-10.
  • Wahl, J. u. C. Sudfeldt (2005): Phänologie und Rastbestandsentwicklung der Gründelentenarten (Anas spec.) in Deutschland. Vogelwelt 126: 75-91.
  • Wahl, J., S.R. Sudmann u. C. Sudfeldt (2002): Mauser- und Rastgebiete für Wasservögel in NRW mit landesweiter, nationaler und internationaler Bedeutung gesucht! NWO-Mitt. 15: 13-18.
  • BioConsult SH GmbH u. Co.KG u. ARSU GmbH (2010): Zum Einfluss von Windenergieanlagen auf den Vogelzug auf der Insel Fehmarn. Gutachterliche Stellungnahme auf Basis der Literatur und eigener Untersuchungen im Frühjahr und Herbst 2009. Im Auftrag der Fehmarn Netz GmbH u. Co. OHG. http://www.bioconsult-sh.de/pdf/Gutachten_Fehmarn_20100310.pdf.
  • Hill, R. u. Hüppop, O (2006):Techniken zur Erfassung des „unsichtbaren Vogelzuges“ über See. Jber. Insitut für Vogelforschung 7: 21-22.

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

Kein Brutvogel in NRW oder als Brutvogel nicht planungsrelevant.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel (Rastplätze)

Es sind nur Rastbestände des Teichhuhns planungsrelevant, die oberhalb des Schwellenwertes für eine landesweite Bedeutung (2 % des landesweiten Rastbestandsmaximums) liegen (Datenstand: 2010-2015; AG Wasservögel der NWO u. VSW/LANUV):

1.2.2. Kartiermethode:
  • Auf dem Gewässer werden die Teichhühner in der Regel von günstigen Uferstellen aus mit Hilfe von Fernglas oder Spektiv einzeln, bei größeren Trupps auch in 10er oder 100er Einheiten ausgezählt (genaue Erläuterung der Methode z.B. Bergmann et al. o.J.).
  • Auf Rheinabschnitten mit unzugänglichen Uferbereichen kann eine Erfassung von einem Boot aus hilfreich sein. Die anderen Fließgewässer sind meist so klein, dass man von einem Boot aus alle rastenden Wasservögel aufscheucht und eine genaue Erfassung der Rastbestände deshalb nicht möglich ist.
  • Schlafplatzzählung: Erfassung aller einfliegender Individuen von einem Ort aus mit möglichst guter Übersicht. In Einzelfällen kann die nächtliche Erfassung von Nahrungsgewässern/-flächen notwendig sein. Hierfür sind Zählungen mittels eines Nachtsichtgerätes erforderlich.
1.2.3. Termine:

Die Rastbestände unterliegen einer starken Dynamik durch Vogelzug, Witterung und ggf. Störungen, wodurch sie sich sehr schnell ändern können. Deshalb ist eine mehrmalige Erfassung der Rastbestände notwendig.

  • Zeitraum von Anfang August bis Ende April.
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.2.4. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
  • Schlafplatzzählung von 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis zur absoluten Dunkelheit (um auch spät einfliegende Individuen zu erfassen).
1.2.5. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Angabe der Tageszählungen (Bestandsgrafik).
  • Maximalwertbetrachtung.
  • Berechnung von Vogeltagen (Mittelwert der pro Zählung erfassten Individuenanzahl multipliziert mit der Anzahl der Rasttage) bezogen auf das jeweilige Gewässer.
  • Zeitraum der Anwesenheit im Rastgebiet.
1.2.6. Hinweise:
  • Auf vielen Gewässern findet von September bis März/April eine von ehrenamtlichen Zählern durchgeführte monatliche Wasservogelzählung statt. Auch wenn diese Zählungen eigene Erhebungen im Regelfall nicht ersetzen, so können diese Daten doch zur Komplettierung der Datenlage beitragen, insbesondere, wenn sie über mehrere Jahre erhoben wurden. Die Daten befinden sich im Eigentum der jeweiligen Zähler, Kontakte können durch die AG Wasservögel der NWO (http://www.nw-ornithologen.de) hergestellt werden.

1.3. Bestandserfassung Rastvögel (Pendelflüge)

Planungsrelevant können vor allem Pendelflüge zwischen Rast- und Nahrungsgewässern/-flächen sein, wenn diese Flugkorridore durch Bauvorhaben beeinträchtigt werden.

1.3.1. Kartiermethode:

Die Überflüge sind hinsichtlich Anzahl und Flugrichtung zu protokollieren, wobei die Richtung in Karten, die weiteren Daten in Tabellen aufgenommen werden. Für die Beobachtung ist eine günstige Position mit möglichst weiter Rundumsicht zum Plangebiet zu wählen. Da die Flughöhe nur sehr schwer abzuschätzen ist, sollten hier nur Überflüge in großer Höhe (>200 m) unterschieden werden, die vom Planvorhaben nicht betroffen sind. Bei nächtlichen Pendelflügen ist ein Nachtsichtgerät erforderlich. Eine Korrelation von Bestandsdaten aus innerhalb von 24 h durchgeführten Tag- und Nachtzählungen gibt Hinweise auf mögliche Pendelflugrouten.

1.3.2. Termine:
  • Kartierintensität:
    • Je eine Zählung pro Dekade (entspricht 3 Monatszählungen).
1.3.3. Günstige Tageszeit:
  • Tageszählung von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang bei guten Sichtverhältnissen (Gegenlicht im Winter beachten).
1.3.4. Auswertung der Bestandserfassung:
  • Darstellung der Flugrouten in Karten.

Literatur

  • Buchheim, A. (1998): Erfassung in Nordrhein-Westfalen rastender Kormorane – Ergebnisse landesweiter Synchronzählungen 1992 bis 1997 mit Angaben zum Brutbestand. LÖBF-Mitt. 3/1998: 59-68.
  • Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012). Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
  • Krüger, T.; Ludwig, J.; Südbeck, P.; Blew, J.; Oltmanns, B. (2013): Quantitative Kriterien zur Bewertung von Gastvogellebensräumen in Niedersachsen, 3. Fassung. Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 33 (2): 70-87.
  • Wahl, J., ‚T. Keller u. C. Sudfeldt (2004): Verbreitung und Bestand des Kormorans Phalacrocorax carbo in Deutschland im Januar 2003 – Ergebnisse einer bundesweiten Schlafplatzzählung. Vogelwelt 125: 1-10.
  • Wahl, J. u. C. Sudfeldt (2005): Phänologie und Rastbestandsentwicklung der Gründelentenarten (Anas spec.) in Deutschland. Vogelwelt 126: 75-91.
  • Wahl, J., S.R. Sudmann u. C. Sudfeldt (2002): Mauser- und Rastgebiete für Wasservögel in NRW mit landesweiter, nationaler und internationaler Bedeutung gesucht! NWO-Mitt. 15: 13-18.