Löffler (Platalea leucorodia Linnaeus, 1758)
Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)
1. Bestandserfassung (Ersterhebung)
1.1. Bestandserfassung Brutvögel
Kein Brutvogel in NRW.
1.2. Bestandserfassung Rastvögel
Während die Nahrungssuche auf Flachgewässern durchgeführt wird, sammeln sich Löffler die Nacht über an Schlafplätzen (in Flachwasserbereichen oder auf Bäumen am
Uferrand).
Die Identifizierung von Schlafplätzen erfolgt durch die Beobachtung gerichteter Abflüge aus den Nahrungsgebieten. Die Ansammlungen sind aufgrund der auffälligen Färbung leicht zu entdecken. Mitunter befinden sich die Schlafplätze jedoch sehr versteckt in nicht frei zugänglichen Gebieten (Vorsicht Störungsgefahr!). Bei der Zählung werden alle einfliegenden und rastenden Vögel notiert, wobei bei großen Schlafplätzen mehrere Zähler benötigt werden (insbesondere wenn die Plätze nicht komplett einsehbar sind und nur Anflüge notiert werden können.
Zählungen in den Äsungsgebieten: Hierzu werden die Nahrungsgebiete vorzugsweise mit dem Auto angefahren (geringere Störwirkung) oder vorsichtig zu Fuß kontrolliert und die Löfflertrupps mittels Fernglas oder Spektiv ausgezählt
- Zeitraum von Ende März bis Anfang Mai und von Mitte Juli bis Ende September.
- Kartierintensität: 4 Halbmonatszählungen im Frühjahr und 5 Halbmonatszählungen im Spätsommer.
- Zählung auf Nahrungsflächen: von 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis 1 Stunde vor Sonnenuntergang.
- Schlafplatzzählung: 1 Stunde vor Sonnenuntergang bis zur völligen Dunkelheit oder 1 Stunde vor Sonnenaufgang bis 0,5 Stunden danach.
- Maximalwertbetrachtung.
- Zeitraum der Anwesenheit der Individuen im Rastgebiet.
- Einige Rastplätze sind den Mitarbeitern von Biologischen Stationen bzw. ehrenamtlichen Vogelkundlern bekannt.
1.3. Bestandserfassung Zugvögel
Nicht relevant.
Literatur
Hornman M., Hustings F., Koffijberg K. u. Klaassen O. (2012): Handleiding Sovon Watervogel- en slaapplaatstellingen. Sovon Vogelonderzoek Nederland, Nijmegen.
ornitho.de (Abruf am 18.12.2019)