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Bestandserfassung

Verbreitungskarten

Wendehals  (Jynx torquilla L.)

EU-Code: A233

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Revierkartierung

Überwiegend durch Feststellung der Balzrufe (des Gesangs). Verwendung einer Klangattrappe notwendig. Diese an Beobachtungspunkten 2-3x abspielen und jeweils 3 Minuten auf Reaktion warten, erst wieder in ca. 300m Entfernung abspielen, auf Nachzieheffekt achten, bei positiver Reaktion abbrechen. Beobachtung von Verhalten und Richtungsbewegungen. Auch wenn vor Benutzung der Klangattrappe bereits ein Vogel ruft, ist es sinnvoll, durch kurzen Einsatz der Klangattrappe (ca. 15 Sekunden) zu prüfen, ob weitere Vögel antworten. Ansonsten kann der Bestand unterschätzt werden.

1.1.2. Termine:
  • 1. Anfang Mai bis Mitte Mai (Gesang, Rufe).
  • 2. Ende Mai bis Anfang Juni (Gesang, Rufe, Nestbau).
  • 3. Mitte Juni bis Ende Juni (Gesang, Rufe, Brutnachweis).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ab ca. 1 Stunde nach Sonnenaufgang bis Mittag. Nicht bei Windstärke größer 4, stärkeren Niederschlägen oder Spätfrost, möglichst bei Sonnenschein.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenze Mitte April bis Mitte Juli.

  • Brutverdacht:
    • Zweimalige Feststellung von Reviermarkierung im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Ende Mai bis Anfang Juni.
    • Einmalige Feststellung von Reviermarkierung und Feststellung eines Altvogels im Abstand von mindestens 7 Tagen, eine davon Ende Mai bis Anfang Juni.
    • Einmalige Beobachtung eines Paares (auf Duettgesang achten).
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Fütternde Altvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Reviermarkierung durch Balzruf (Gesang Männchen und Weibchen) bzw. Duettrufen (wichtiger Hinweis für Paarbildung. Ruft z. T. aus dem Inneren der Höhle, was sich dann „weiter weg“ anhört. Die Art reagiert im Regelfall gut auf Klangattrappe, jedoch sind auch „stumme“ Annährungen möglich.
  • Zur Zeit der Revierbesetzung sehr großes Streifgebiet bis > 1 km Radius und getrennte Aktionsräume der Geschlechter, daher ebenfalls Gefahr der Doppelzählung.
  • Rufaktive Durchzügler beachten.
  • Häufig am Boden zur Nahrungssuche (Wegameisen). Im Lebensraum ist verfügbare Ameisennahrung eine Voraussetzung für das Vorkommen.

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Poeplau, N. (2008): Ökologie des Wendehalses (Jynx torquilla) am bedeutendsten hessischen Vorkommen im Bereich der Viernheimer Heide (Kr. Bergstraße) als Grundlage gezielter Schutzmaßnahmen. Collurio 26: 1-9.