Artinformationen

Artenschutzmaßnahmen

Bestandserfassung

Verbreitungskarten

Sperber  (Accipiter nisus (Linnaeus, 1758))

EU-Code: A086

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung (Ersterhebung)

1.1. Bestandserfassung Brutvögel

1.1.1. Kartiermethode: Horsterfassung

Neben der Horstsuche in geeignet erscheinenden Gehölzen im Winter- und Sommerhalbjahr steht die optische und akustische Erfassung von Balzverhalten im Vordergrund; außerdem Nestbau, Jagd- und Beuteflüge sowie Warnrufe.

1.1.2. Termine:
  • 1. Mitte bis Ende April (Beuteübergabe, Lockrufe Männchen, gehäufte Rupfungen, Kotspuren, Nestbau).
  • 2. Anfang bis Mitte Mai (Beuteübergabe, Mauserfedern, Lockrufe Männchen, gehäufte Rupfungen (Rupfplatz), Nest mit Dunen).
  • 3. Mitte Juni bis Ende Juli (Flug beutetragender Vögel zum Nest, Warnrufe der Altvögel, Bettelrufe der Jungen, Kotkranz von Jungvögeln unter Nestbaum, Mauserfedern).
  • Fakultativ ist die zusätzliche Nestkontrolle nach Ende der Brutperiode ab Ende Juli (Kotspuren, Dunenfedern).
1.1.3. Günstige Tageszeit:
  • Ganztägig bei gutem Wetter.
1.1.4. Auswertung der Bestandserfassung:

Wertungsgrenzen: Mitte April bis Ende Juli.

  • Brutverdacht:
    • Einmalige Beobachtung von Paarbindung, Balzverhalten oder Rufreihen.
    • Zweimalige Beobachtung von An- und Abflügen im Bereich potenzieller Brutgehölze im Abstand von mindestens 7 Tagen, davon eine Mitte April bis Anfang Juli.
    • Nestbauaktivität.
    • Warnrufe von Altvögeln.
    • Einzelne und wenige im Bestand verteilte Kleinvogelrupfungen sowie Fund von nur einer Mauserfeder.
  • Brutnachweis: insbesondere
    • Nest mit Dunen und mehreren Mauserfedern am Boden.
    • Fund eines Rupfplatzes.
    • Gerichtete Beuteflüge von Altvögeln (zum potenziellen Neststandort).
    • Flügge bettelnde Jungvögel.
1.1.5. Hinweise:
  • Besetzte Reviere sind meist durch die Anwesenheit rufender Altvögel sowie durch Mauserfedern und zahlreiche, an bestimmten Plätzen angehäufte Rupfungen und Kotspuren auf dem Boden und auf Baumstubben meist im Umkreis von maximal 50 m gekennzeichnet.
  • Zaghafte Lockrufe des Männchens (vor der Beuteübergabe) sind öfter im Brutrevier wahrnehmbar, Rufreihen („Gickern“) sind vor allem bei Störungen deutlich hörbar.
  • Je nach Fragestellung kann eine Horstbaumkartierung erforderlich sein (siehe Anhang 6).
  • In schon früher besetzten Revieren finden sich oft alte Horste. Neue Nester werden nicht begrünt (kein Eintrag von begrünten Zweigen).

1.2. Bestandserfassung Rastvögel

Nicht relevant.

1.3. Bestandserfassung Zugvögel

Nicht relevant.

Literatur

  • Hardey, J. Crick, H., Wernham, C., Riley, H., Etheridge, B. u. Thompson, D. (2006). Raptors: a field guide to survey and monitoring.TSO, Edinburgh.
  • Interessengemeinschaft Sperber (IGS, Hrsg.) (2008): Der Sperber in Deutschland. Books on Demand, Norderstedt. S. 33-48.