Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus (Schreb.,1774))
EU-Code: 1308
Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)
1. Bestandserfassung Sommerlebensraum
1.1. Essenzielle Jagdhabitate
Zum Nachweis der Mopsfledermaus innerhalb des Untersuchungsgebiets und zur Lokalisierung von Jagdhabitaten der Art findet folgende Methodenkombination Anwendung:
- Detektortransektkartierung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.1).
- Stationäre akustische Erfassung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.3).
Der Präsenznachweis der Art mittels akustischer Methoden ist in der Regel ausreichend. Erst im Zusammenhang mit den übrigen Fragestellungen / Methoden werden weitergehende Untersuchungen notwendig:
- Netzfänge (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.7).
1.2. (Bedeutende) Flugrouten
Zur Erfassung von Flugrouten der Mopsfledermaus wird folgende Methodenkombination genutzt:
- Stationäre akustische Erfassung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.2).
- Detektortransekte (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.4).
- Optional: Flugroutentelemetrie (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.8).
- Stationäre akustische Erfassung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.2).
- Optional: Detektorgestützte Sichtbeobachtung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.5).
1.3. Quartiere
Zur Erfassung von Quartieren der Mopsfledermaus wird folgende Methodenkombination genutzt:
- Quartiertelemetrie (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.9).
- Optional: Detektorgestützte Quartiersuche von gebäudebewohnenden Arten (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.10).
Rein baumbewohnende Kolonien sind effektiv nur mittels Telemetrie aufzufinden. Ggf. können Quartiere auch mittels der gezielten Rückverfolgung der durch detektorgestützte Sichtbeobachtungen festgestellten Flugrouten ermittelt werden.
Werden durch den Eingriff Quartiere beeinträchtigt und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Verfügbarkeit von Baumhöhlen bzw. Rindenabplatzungen ein Schlüsselfaktor für das lokale Vorkommen darstellt, ist eine Erfassung des Baumhöhlen- bzw. Quartierpotenzials erforderlich. Eine Methode zur Potenzialabschätzung ist die Höhlenbaumkartierung während der laubfreien Zeit:
- Höhlenbaumkartierung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.17).
2. Bestandserfassung Wochenstubenkolonie / lokale Population
2.1. Populationsgröße
Zur Erfassung der Populationsgröße von Mopsfledermaus-Kolonien wird folgende Methodenkombination genutzt:
- Ausflugszählung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.12).
- Kastenkontrolle; falls Kästen im Untersuchungsgebiet vorhanden (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.15).
2.2. Aktionsraum der Kolonie
Da die Mopsfledermaus zu den großräumig agierenden Arten gehört, ist eine Aktionsraumtelemetrie nicht notwendig und nur zur Beantwortung von Spezialfragen durchzuführen.
3. Bestandserfassung Zwischenquartiere / Balzpopulation
3.1. Zwischenquartier (Ruhestätte)
Aufgrund des häufigen Quartierwechsels nach der Auflösung der Wochenstuben, ist eine artbezogene Bestandserfassung von Zwischenquartieren nicht zielführend.
Werden durch den Eingriff Quartiere beeinträchtigt und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Verfügbarkeit von Baumhöhlen ein Schlüsselfaktor für das lokale Vorkommen darstellt, ist eine Erfassung des Baumhöhlen- bzw. Quartierpotenzials erforderlich. Eine Methode zur Potenzialabschätzung ist die Höhlenbaumkartierung während der laubfreien Zeit:
- Höhlenbaumkartierung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.17).
3.2. Balzquartier (Ruhestätte)
Die Balzquartiere der Mopsfledermaus liegen u.a. in der Nähe der Winterquartiere oder sind mit diesen identisch. Erfahrungen mit der Erfassung der Balzpopulation fehlen. Eine Erfassung der Balzpopulation wird bis zum Vorliegen etablierter Methoden bis auf Weiteres nicht empfohlen.
4. Bestandserfassung Winterquartier / Winterpopulation
Die Kartierung überwinternder Tiere erfolgt im Regelfall:
- Erfassung Winterbestand (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.18, 2.19).
5. Bestandserfassung Zug
- Keine Erfassung sinnvoll, da keine fernziehende Art.
Literatur
- Keine Angaben