Graues Langohr (Plecotus austriacus (Fisch.,1829))
(Syn.: Vespertilio auritus var. Austriacus, Plecotus kirschbaumii, Plecotus auritus var. breviceps)
EU-Code: 1329
Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)
1. Bestandserfassung Sommerlebensraum
1.1. Essenzielle Jagdhabitate
Da das Graue Langohr mittels akustischer Erfassung nicht von der Schwesternart (Braunes Langohr) zu unterscheiden ist, ist zur sicheren Erfassung der Art im Untersuchungsraum und zur Feststellung von Jagdhabitaten der Art folgende Methode durchzuführen:
- Netzfänge (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.7).
Des Weiteren wird folgende Methodenkombination zur akustischen Erfassung auf Gattungsniveau genutzt:
- DetektorTransektkartierung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.1).
- Stationäre akustische Erfassung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.3).
Ist das Vorkommen der Schwesternart (Braunes Langohr) innerhalb des Untersuchungsraums gänzlich auszuschließen, sind die akustisch erfassten Informationen auf Artniveau auswertbar. Dies kann jedoch nur in gesicherten Ausnahmefällen erfolgen.
1.2. (Bedeutende) Flugrouten
Zur Erfassung von Flugrouten des Graues Langohrs ist folgende Methodenkombination durchzuführen:
- Detektor-Transektkartierung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.2).
- Stationäre akustische Erfassung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.4).
- Optional: Flugroutentelemetrie (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.8).
- Stationäre akustische Erfassung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.4).
- Optional: detektorgestützte Sichtkontrolle (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.5).
- Optional: Netzfänge (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.7).
Aufgrund der leisen und damit schwer erfassbaren Rufe des Grauen Langohrs ist neben der stationären akustischen Erfassung ggf. eine detektorgestützte Sichtkontrolle oder Netzfänge an potenziellen Flugrouten durchzuführen.
1.3. Quartiere
Zur Erfassung von Quartieren des Grauen Langohrs ist folgende Methodenkombination durchzuführen:
- Quartiertelemetrie (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.9).
- Detektorgestützte Quartiersuche von gebäudebewohnenden Arten (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.10).
2. Bestandserfassung Wochenstubenkolonie / lokale Population
2.1. Populationsgröße
Zur Erfassung der Populationsgröße von Grauen Langohr Kolonien ist folgende Methode durchzuführen:
- Ausflugzählung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.12).
2.2. Aktionsraum der Kolonie
Sofern auf der Grundlage der vorliegenden Ergebnisse nicht ausgeschlossen werden kann, dass essenzelle Habitate der Art von einem Eingriff betroffen sind, muss die Bedeutung des jeweils betroffenen Teilhabitats für die jeweilige Kolonie näher bestimmt werden. Dazu wird die funktionale Bedeutung der Habitatbestandteile in der Regel mittels einer Aktionsraumtelemetrie ermittelt.
Bei dem kleinräumig agierenden Braunen Langohr stellt sich die Frage regelmäßig, ob essenzielle Habitate erheblich betroffen sind.
- Aktionsraumtelemetrie (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.16).
3. Bestandserfassung Zwischenquartiere / Balzpopulation
3.1. Zwischenquartier (Ruhestätte)
Aufgrund des Wissensdefizits bezüglich Zwischenquartieren dieser Art ist eine Erfassung nicht realisierbar bzw. bis auf Weiteres nicht zu empfehlen.
3.2. Balzquartier (Ruhestätte)
Aufgrund des Wissensdefizits bezüglich Balzquartiere dieser Art ist eine Erfassung nicht realisierbar bzw. bis auf Weiteres nicht zu empfehlen. Da häufig Sommerquartiere auch als Winterquartiere genutzt werden, liegt die Vermutung nahe, dass diese Quartiere auch als Balzterritorien genutzt werden.
Siehe Bestandserfassung Quartiere: Nachweis über akustische Erfassung an bekannten Quartieren ab der Nachwochenstubenzeit ab Mitte August bis Mitte Oktober.
4. Bestandserfassung Winterquartier / Winterpopulation
Die Kartierung überwinternder Tiere erfolgt im Regelfall:
- In der Gruppe überwinternder Fledermausarten.
- Erfassung Winterbestand (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.18, 2.19).
5. Bestandserfassung Zug
- Keine Erfassung sinnvoll, da keine fernziehende Art.
Literatur
- Keine Angaben