Prächtiger Dünnfarn (Trichomanes speciosum Willdenow)
(Syn.: Europäischer Dünnfarn, Prächtiger Hautfarn)
EU-Code: 1421
FFH-Anh. II, FFH-Anh. IV
Rote Liste 2021 NRW: R
Rote Liste D: *
Erhaltungszustand in NRW (ATL):
Erhaltungszustand in NRW (KON): U
- Prächtiger Dünnfarn (Trichomanes speciosum)
© Foto: Karsten Horn, Uttenreuth
Der Prächtige Dünnfarn wächst in tiefen, extrem lichtarmen, feuchten Felsspalten, die oft in der Nähe von Fließgewässern liegen. Bei den in Nordrhein-Westfalen besiedelten Standorten handelt es sich um silikatische, mehr oder weniger saure Felsbereiche. Dabei spielt die Exposition der Felsen offenbar nur eine untergeordnete Rolle. In Deutschland kommt die eigentlich streng atlantisch verbreitete Art nur als Keimzellen bildende Generation („Gametophyt“) vor. Es handelt sich um leicht zu übersehende, fädige Gewebe, die sich selbst nur ungeschlechtlich vermehren. Daher ist eine Verbreitung über längere Strecken kaum möglich. Vermutlich handelt es sich bei den Vorkommen in Deutschland um Relikte aus früheren Wärmeperioden, in denen sich die Art auch in Mitteleuropa als Sporen bildende Generation ('Sporophyt') mit prächtigen Farnwedeln entwickeln konnte.
Aufgrund der eingeschränkten Verbreitung ist der Prächtige Dünnfarn in Nordrhein-Westfalen "durch extreme Seltenheit gefährdet". Es sind 10 Vorkommen aus dem Süderbergland und der Eifel bekannt (2015).