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Bestandserfassung

Verbreitungskarten

Einfache Mondraute  (Botrychium simplex E. Hitchcock)

(Syn.: Einfacher Rautenfarn)

EU-Code: 1419

FFH-Anh. II, FFH-Anh. IV

Rote Liste 2010 NRW: 1
Rote Liste D: 2 !
Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Erhaltungszustand in NRW (KON):

Einfache Mondraute (Botrychium simplex)
© Foto: Karsten Horn, Uttenreuth

Die Einfache Mondraute ist eine sehr unscheinbare, etwa 2 bis 15 cm hohe, konkurrenzschwache Art. Die bekannten Vorkommen wachsen auf einem wechselfeuchten, bodensauren Borstgrasrasen, an einem heidigen, lückig bewachsenen Sandweg und in einem extensiv durch Mahd genutzten Grünlandbereich. Beträchtliche Populationsschwankungen scheinen für die Einfache Mondraute ebenso typisch zu sein wie eine empfindliche Reaktion auf ungünstige Witterungsperioden während der Wachstumsphase von etwa Mitte Mai bis Anfang Juni. Trockenheit oder eine kühle, zu niederschlagsreiche Witterung können die Sporangienreifung hemmen. Die Sporen und der 'Gametophyt' sind möglicherweise sehr langlebig. Die Sporen keimen im Boden und nur bei Anwesenheit von Pilzen als Symbionten. Es werden chlorophyllfreie, „mykotrophe Prothallien“ gebildet. Typisch für diese obligaten Dunkelkeimer sind niedrige Keimungsraten und ein wesentlich langsamerer Keimungsverlauf als bei Lichtkeimern. Zwischen der Befruchtung und der Ausbildung des ersten oberirdischen Organs können bis zu zehn Jahre vergehen. Die Einfache Mondraute ist extrem unbeständig. Mancherorts kann die Art jahrzehntelang ausbleiben um dann irgendwann erneut zu erscheinen. Die Einfache Mondraute ist nur während einer sehr kurzen Zeit zu finden, denn bereits im Juli sind die Pflanzen oberirdisch nicht mehr auffindbar. Die tatsächliche Individuenzahl einer Population ist sehr schwer abzuschätzen, da die Blattzahl pro Rhizom um den Faktor 10 Schwanken kann.

In Nordrhein-Westfalen ist das einzige Vorkommen der Einfachen Mondraute auf dem Truppenübungsplatz Senne erst seit Mitte der 1990er-Jahre bekannt. Dieses Vorkommen ist zugleich der einzige aktuelle Nachweis der Art für Deutschland (2015).