Gerandete Wasserspinne (Dolomedes plantarius )
Rote Liste D: 1
Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Erhaltungszustand in NRW (KON):
-
- Gerandete Wasserspinne (Dolomedes plantarius)
© Foto: Mogens Holmen
Die Gerandete Wasserspinne (Dolomedes plantarius) gehört zur Familie der Jagdspinnen. Der dunkelbraune Körper weist an den Seiten einen charakteristischen hellen Streifen auf, und erreicht bei ausgewachsenen Tieren eine Länge von 22 mm.
Als Lebensraum benötigt die Gerandete Wasserspinne eine Kombination aus Feuchtgebieten (z.B. ganzjährig nasse Feuchtwiesen, kalkreiche Sümpfe mit Schneidried (Cladium mariscus)) in Verbindung mit stehenden oder langsam strömenden Gewässern. Dabei werden nur unbeschattete Gewässer mit einer nicht zu dichten, vertikal strukturierten Vegetation besiedelt.
Die Spinnen jagen auf der offenen Wasseroberfläche und unter Wasser nach Wasserinsekten, aber auch nach Froschlarven und kleinen Fischen. Bei der Jagd legen sie ihre Vorderbeine auf die Wasseroberfläche, um die Bewegungen ihrer Beutetiere zu registrieren. Die Fortpflanzungsphase der Spinnen reicht von Ende Juni bis Ende September. In diesem Zeitraum pflanzen sich die Tiere ein bis zwei Mal fort. Nach der Paarung trägt das Weibchen einen Kokon mit mehreren hundert Eiern unter dem Körper, aus dem nach etwa drei Wochen die Jungspinnen schlüpfen. In den ersten Tagen kümmert sich das Weibchen um seinen Nachwuchs, indem es die Jungspinnen in einem Aufzuchtnetz bewacht. Dieses Netz legt das Weibchen in der Vegetation oberhalb der Wasseroberfläche an. Erst nach zwei Jahren erreichen die Tiere der neuen Generation die Geschlechtsreife.
In Deutschland kommt die vom Aussterben bedrohte Art nur noch an wenigen Standorten vor. In Nordrhein-Westfalensind aktuell noch 3 Vorkommen der Gerandeten Wasserspinne bekannt (2007). In geeigneten Lebensräumen ist mit weiteren Vorkommen der Art zu rechnen.