Flussufer-Wolfspinne (Arctosa cinerea )
(Syn.: Sand-Wolfspinne)
Rote Liste D: 1
Erhaltungszustand in NRW (ATL): S
Erhaltungszustand in NRW (KON): S
-
- Flussufer-Wolfspinne (Arctosa cinerea)
© Foto: Christian Komposch, Graz
Mit einer Körperlänge von bis zu 20 mm gehört die Flussufer-Wolfspinne (Arctosa cinerea) zu den größten einheimischen Vertretern der Familie der Wolfsspinnen. Mit ihrer kontrastreichen Hell-Dunkelzeichnung sind die am Boden lebenden Tiere in Ruhestellung kaum zu erkennen.
Die Flussufer-Wolfspinne kommt ursprünglich an naturnahen, dynamischen Kies- und Sandufern von Flüssen und Seen, sekundär auch in Sand- und Kiesabbaugebieten vor. Dort besiedeln die Tiere vor allem die ufernahen, vegetationsfreien Kies- und Schotterbänke. Seltener werden Bereiche genutzt, die nicht zu dicht mit Moos, Binsen oder Schilf bewachsen sind.
Die ausgedehnte Aktivitätsphase der Spinnen reicht von März bis November. In dieser Zeit halten sich die Tiere in Wohnröhren auf, die sie für ihre nächtlichen Beutezüge verlassen. Als Beutetiere dienen am Land lebende Laufkäfer, Fliegenlaven, Heuschrecken und Spinnen. Von Juni bis August kümmern sich die Weibchen um ihren Nachwuchs. Die Jungspinnen treten von August bis Oktober auf, überwintern und beenden ihre Reifungsphase im Spätsommer des Folgejahrs. Nach einer weiteren Überwinterung schreiten die Tiere der neuen Generation zur Fortpflanzung. Durch die überlappenden Generationen sind das ganze Jahr über ausgewachsene Spinnen anwesend. Zur Überwinterung verlassen die Tiere den gewässernahen Bereich, und legen in ausreichender Entfernung vom Ufer eine vor Überflutungen geschützte Überwinterungsröhre an.
Das Verbreitungsgebiet der Flussufer-Wolfspinne reicht vom Mittelmeerraum über Mitteleuropa im Norden bis nach Skandinavien und im Osten bis nach Sibirien. In Nordrhein-Westfalen sind nach 1990 drei Vorkommen vom Unteren Niederrhein bekannt. Insbesondere im Einzugsbereich des Rheins ist in geeigneten Lebensräumen mit weiteren Vorkommen zu rechnen.