Wiesenschafstelze (Motacilla flava Linnaeus, 1758)
(Syn.: Schafstelze)
EU-Code: A260
Rote Liste 2021 NRW (Brutvogelarten): *
Rote Liste 2016 NRW (Wandernde Vogelarten): V
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (ATL): G
Status in NRW: B;
Erhaltungszustand in NRW (KON): G
Die etwa 17 cm große, schlanke Schafstelze tritt in Europa in mehreren Rassen auf. In Deutschland brütet die Nominatform Wiesenschafstelze (Motacilla flava). Die langschwänzigen und langbeinigen Tiere fallen durch ihre leuchtend gelbe Unterseite auf. Bei den Männchen sind die Oberseite olivgrünlich, und der Kopf grau mit weißem Augenstreif gezeichnet. Die Weibchen sind insgesamt blasser gefärbt. Die Stimme ist relativ laut, der Gesang ist ein einfaches „Zipp-zipp-zipsiii“. Die Nahrung besteht vor allem aus kleinen Grünlandinsekten (Fliegen, Mücken, Käfer, Heuschrecken) sowie kleineren Schnecken und Würmern. Die Wiesenschafstelze ist ein Zugvogel, der in Nordrhein-Westfalen als mittelhäufiger Brutvogel auftritt.
Lange Zeit war die Wiesenschafstelze eine Charakterart des extensiv genutzten Grünlandes, da sie vor allem in den Niederungen der Flussauen sowie in Feuchtwiesen vorkam. Ursprünglich besiedelte Lebensräume waren kurzrasige Weideflächen mit Flachwassermulden und einem ausreichenden Angebot an Singwarten (z.B. Pflanzenhorste, Zaunpfähle). Mittlerweile brütet die Wiesenschafstelze aber bevorzugt in Raps- und Getreidefeldern. Das Nest wird auf dem Boden in kleinen Vertiefungen und Unebenheiten angelegt. Die Eiablage beginnt ab Anfang Mai, bis Juli werden alle Jungen flügge.
Die Wiesenschafstelze ist in Nordrhein-Westfalen im Tiefland nahezu flächendeckend verbreitet. Verbreitungsschwerpunkte bilden die großen Bördelandschaften. Der Gesamtbestand wird auf etwa 16.000 Brutpaare geschätzt (2006/ÖFS).