Braunes Langohr  (Plecotus auritus (Linnaeus, 1758))

EU-Code: 1326

Biologie/Lebenszyklus

Imagines/Alttiere

Phänologie
Paarungszeit
  • September - Oktober, aber auch Nachweise von Ende August – Mitte März
Geburtszeit
  • Mitte Juni – Anfang Juli
Säugezeit
  • 4-6 Wochen
Bezug des Sommerquartiers
  • Bezug der Wochenstuben: Anfang April – Mai
Auflösung des Sommerquartiers
  • Wahrscheinlich ab Ende August
Nutzung von Zwischenquartieren
  • September – November in Nistkästen, Dachstühlen, Einzeltiere oder Jungtiergruppen
Bezug des Winterquartiers
  • Oktober
Winterschlaf
  • Oktober/November – März
Reproduktion
Anzahl Jungtiere
  • 1 Junges pro Fortpflanzungssaison
Anzahl Zyklen
  • 1 pro Jahr
Mobilität
Aktionsraum
  • Individuell: bis 40 ha, Wochenstube: 30 – 52 ha
Wanderstrecke
  • Kurzstreckenwanderer < 100 km
Aktivität
Tageszeitliche Aktivität
  • Ausflug 30 – 60 Minuten nach Sonnenuntergang, Jagdaktivität die ganze Nacht mit kleinen Unterbrechungen besonders während der Jungenaufzucht, deutliches morgendliches Schwärmen vorm Tagesquartier
Lebensdauer
  • Ø 4 Jahre, Bekanntes Höchstalter: 30 Jahre
Ernährung
  • Tag- und Nachtschmetterlinge, Zweiflügler (Schnaken, Zuckmücken, Fliegen), Käfer, Raupen, Spinnen, Weberknechte, Hundertfüßler, Köcherfliegen, Heuschrecken
Nahrungserwerb
  • langsamer wendiger Flug, auch Rüttelflug möglich, jagt überwiegend vegetationsnah, sucht dabei im Flug häufig vertikal Strauch- und Baumblätter ab („Gleaning"), dabei wird im Suchflug „passiv akustisch detektiert", d. h. die Fledermaus lokalisiert die Beutetiere durch deren selbst erzeugte Geräusche, kann aber vom Boden bis Kronenbereich von Bäumen alle Höhen bejagen, sucht zum Verzehr der Beute häufig Fraßplätze auf, die sich durch Flügelreste belegen lassen, fliegt in einer Nacht mehrere Jagdgebiet an
Entfernung zwischen Quartieren und Jagdgebieten
  • wenige hundert Meter bis zu 3,3 km
Ortstreue
  • Ortstreu
  • Weibchen kolonietreu

Jungtiere

Entwicklungsdauer
  • 4-6 Wochen

Überwinterung

Überwinterungsmodus
  • Winterlethargie im Winterquartier, verlässt bei zunehmender Temperatur häufig unterirdische Winterquartiere

Populationsbiologie

Populationsstruktur
  • Wochenstuben und Männchenquartiere, junge Männchen auch in Wochenstuben anzutreffen
Populationsdichte
  • 2 – 62 Ind./km²
Quartiergröße
  • Ø 10-50 Weibchen/ Wochenstube
  • Ø 1-2 (25) / Winterquartier
Geschlechterverhältnis
  • k. A. k. A.
Mortalität
  • k. A.

Biogeografie

Lebensraum

Wochenstuben (Weibchen)
  • in Gebäuden, z.B. in Kirchen, Wohngebäuden, Nebengebäude, Burgen, Schlösser u.a. Bauwerke, dort in Dachböden in Zapfenlöchern, Balkenkehlen und Spalten hinter Dachbalken, in Vogel- und Fledermauskästen und Baumhöhlen
Zwischenquartiere
  • k. A.
Winterquartiere
  • Unteririsch in (Eis- und Vorrats-)Kellern, Bunkern, Stollen, gerne in Bohrlöchern oder Spalten, auf Mauer- und Felsvorsprüngen, wahrscheinlich auch in Baumhöhlen
  • Temperatur: 2-5° C, kurzfristig bis – 3,5° C
  • Luftfeuchte: eher trocken
Sommerquartiere (v.a. Männchen)
  • In Gebäuden auf Dachböden, dort in Balkenkehlen u.Ä., seltener außen an Gebäuden hinter Fensterläden, Außenverkleidung, in Hohlräumen im Mauerwerk, Baumhöhlen und Nistkästen, junge Männchen werden häufig auch in Wochenstuben angetroffen
Sommerlebensraum
  • Wiesen mit Strauchhecken, Parkanlagen, Streuobstwiesen, Friedhöfe und strukturreiche Gärten in dörflichen und städtischen Siedlungen, lichte Laub- und Nadelwälder und deren Randgebiete
Bevorzugte (Vegetations)struktur in Jagdgebieten
  • unterholzreiche Wälder, Gärten, Siedlungsbereich und Streuobstgebiete mit Altbaumbestand

Verbreitung

Gesamtverbreitung
  • Europa mit Ausnahme von Nordskandinavien, -finnland, -russland, Südspanien und –italien, Kreta als einzige Mittelmeerinsel, bis China, Nepal
(Mittel-)europa
  • s.o.
Deutschland
  • In ganz Deutschland mit Wochenstuben vertreten, im Tiefland seltener als in Mittelgebirgsregionen
Nordrhein-Westfalen
  • D 35A+, D35B+, D30+, D31 & D34+, D36 & D46+, D44 & D45+, D38 & D39+

Artenschutzprojekte

Projekte in Nordrhein-Westfalen
  • Keine bekannt