Kleinabendsegler  (Nyctalus leisleri (Kuhl,1817))

(Syn.: Kleiner Abendsegler)

EU-Code: 1331

Art und Abgrenzung der Fortpflanzungs- und Ruhestätte (FoRu)

„Enge Abgrenzung“

Fortpflanzungsstätte: Baumhöhlen (Specht-, Fäulnishöhlen, größere Spalten) überwiegend in (Laub)Wäldern, seltener Spaltenquartiere an Gebäuden, die als Wochenstuben- oder Paarungsquartier genutzt werden. Wochenstubenkolonien nutzen mehrere Quartiere im Verbund.

Ruhestätte: In NRW in der Regel nicht ausgeprägt: Die Überwinterungsgebiete des Kleinen Abendseglers als fernwandernde Art (s.u.) werden vor allem außerhalb von Deutschland vermutet. Es werden überwiegend Baumhöhlen und Spaltenquartiere an und in Bäumen als Winterquartier oder sonstige Ruhestätte (Zwischenquartier) genutzt. Seltener werden überirdische Spaltenquartiere und Hohlräume an und in Gebäuden sowie Felsspaltenquartiere aufgesucht.

Lokalpopulation

  • Einzelvorkommen (Kolonie)

Habitatanforderungen

  • Baumhöhlen (Specht-, Fäulnishöhlen, größere Spalten) überwiegend in (Laub)Wäldern, seltener aber auch Spaltenquartiere an Gebäuden als Fortpflanzungsstätten (Wochenstuben-, Paarungsquartiere) (u.a. SCHORCHT 1994, FUHRMANN et al. 2002, FRANK 1997).
  • Hohe Anzahl an natürlich vorkommenden Höhlen im Aktionsraum. Wochenstubenverbände wechseln ihre Quartiere teilweise täglich bzw. die Zusammensetzung der Wochenstuben wechselt fast täglich, da die Individuen im Jahresverlauf viele verschiede Quartiere nutzen (bis zu 50 lt. MESCHEDE & HELLER 2000, SCHORCHT 1994, HEISE 1989).
  • Als Jagdgebiete bevorzugt die Art wald- und strukturreiche Parklandschaften sowie offene Lebensräume, die einen hindernisfreien Flug ermöglichen.
  • In Höhen von meist über 10 m jagen die Tiere zum einen in Wäldern, wo sie an Lichtungen, Kahlschlägen, Waldrändern und Wegen jagen. Außerdem werden Offenlandlebensräume wie Grünländer, Hecken, Gewässer und beleuchtete Plätze im Siedlungsbereich aufgesucht.
  • Es werden Waldgebiete mit zumindest anteilig strukturreich aufgebauten Laub- und Mischwaldbeständen (u.a. Buchen-, Eichenwälder, Au- und Hangwälder sowie unterwuchsreiche Kiefernforste) und Altbaumbestände besiedelt (BRAUN & HÄUSSLER 2003)

  • Kleine Abendsegler jagen im freien Luftraum in einer großen Höhe. Die individuellen Aktionsräume sind 2-18 km² groß, wobei die einzelnen Jagdgebiete, welche lt. HARBUSCH et al. (2002) rasch gewechselt werden, 1-9 (max. 17) km weit vom Quartier entfernt sein können.
  • Als Fernstreckenwanderer legt der Kleine Abendsegler bei seinen saisonalen Wanderungen zwischen Reproduktions- und Überwinterungsgebieten große Entfernungen von 400-1600 km zurück (OHLENDORf et al. 2001). Die Art ist vergleichsweise ortstreu und sucht traditionell genutzte Sommerquartiere auf.