Kleinabendsegler  (Nyctalus leisleri (Kuhl,1817))

(Syn.: Kleiner Abendsegler)

EU-Code: 1331

Artspezifisch geeignete Kartiermethoden (Methodensteckbriefe)

1. Bestandserfassung Sommerlebensraum

1.1. Essenzielle Jagdhabitate

Zum Nachweis des Kleinabendseglers innerhalb des Untersuchungsgebiets und zur Lokalisierung von Jagdhabitaten der Art findet folgende Methodenkombination Anwendung:

  • Detektor-Transektkartierung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.1).
  • Stationäre akustische Erfassung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.3).

Der Präsenznachweis der Art mittels akustischer Methoden ist in der Regel ausreichend. Erst im Zusammenhang mit den übrigen Fragestellungen / Methoden werden weitergehende Untersuchungen notwendig:

  • Netzfänge (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.7).
1.1.3. artbezogen:

Wird für weitere Untersuchungen explizit der Fang von Sendertieren notwendig, ist aufgrund des hohen Flugs der Art und der damit verbundenen Schwierigkeiten, die Art zu fangen, eine gezielte Anlockung mittels Ultraschalllautsprechern ratsam.

1.2. (Bedeutende) Flugrouten

Für die Art nicht von Bedeutung und daher im Regelfall Erfassung nicht erforderlich.

1.3. Quartiere

Zur Erfassung von Quartieren des Kleinen Abendseglers wird folgende Methodenkombination genutzt:

  • Quartiertelemetrie (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.9).
  • Optional: detektorgestützte Quartiersuche von baumbewohnenden Arten (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.11).
  • Optional: Kastenkontrolle; falls Kästen im Untersuchungsraum vorhanden (s. Methodenblatt 2.15).

Werden durch den Eingriff Quartiere beeinträchtigt und es kann nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Verfügbarkeit von Baumhöhlen ein Schlüsselfaktor für das lokale Vorkommen darstellt, ist eine Erfassung des Baumhöhlen- bzw. Quartierpotenzials erforderlich. Eine Methode zur Potenzialabschätzung ist die Höhlenbaumkartierung während der laubfreien Zeit:

  • Höhlenbaumkartierung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.17).

2. Bestandserfassung Wochenstubenkolonie / lokale Population

2.1. Populationsgröße

Zur Erfassung der Populationsgröße von Kleinabendsegler-Kolonien wird folgende Methodenkombination genutzt:

  • Ausflugzählung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.12).
  • Kastenkontrolle; falls Kästen im Untersuchungsgebiet vorhanden (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.15).

2.2. Aktionsraum der Kolonie

Eine Aktionsraumtelemetrie zur Erfassung der funktionalen Bedeutung der Habitatbestandteile ist bei dem großräumig agierenden Kleinabendsegler im Regelfall nicht erforderlich.

3. Bestandserfassung Zwischenquartiere / Balzpopulation

3.1. Zwischenquartier (Ruhestätte)

Aufgrund des häufigen Quartierwechsels nach der Auflösung der Wochenstuben, ist eine artbezogene Bestandserfassung von Zwischenquartieren nicht zielführend.

Werden durch den Eingriff Quartiere beeinträchtigt und es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Verfügbarkeit von Baumhöhlen ein Schlüsselfaktor für das lokale Vorkommen darstellt, ist eine Erfassung des Baumhöhlen- bzw. Quartierpotenzials erforderlich. Eine Methode zur Potenzialabschätzung ist die Höhlenbaumkartierung während der laubfreien Zeit:

  • Höhlenbaumkartierung (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.17).

3.2. Balzquartier (Ruhestätte)

3.2.1. Methode: akustische Erfassung

Da der Kleinabendsegler überwiegend Balzquartiere in Baumhöhlen bezieht, ist eine akustische Erfassung von balzenden Männchen durchzuführen. Detektorbegehung innerhalb geeigneter Beständen (höhlenreiche Laub- oder Mischwälder bzw. Parkanlagen > 80 Jahre). Mindestens 2 stündige Erfassung ab dem frühen Abend.

3.2.2. Termine / Wiederholungen:
  • Mitte August bis Mitte / Ende Oktober.
  • Mindestens 5 Wiederholungen.

4. Bestandserfassung Winterquartier / Winterpopulation

Die Kartierung überwinternder Tiere erfolgt im Regelfall:

Da die Überwinterungsgebiete vor allem außerhalb Deutschlands liegen, ist keine Erfassung der Winterpopulation durchzuführen. Einzelne Winterquartierhinweise sind bekannt, jedoch ist die gezielte Suche nach Winterquartieren nicht möglich.

5. Bestandserfassung Zug

Die Kartierung ziehender Fledermäuse erfolgt im Regelfall:

  • Akustische Erfassung des Fledermauszugs (s. Anhang 5, Methodenblatt 2.20).

Literatur

  • Keine Angaben