Artinformationen

Artenschutzmaßnahmen

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  • Maßnahmen
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Bestandserfassung

Verbreitungskarten

Großer Eichenbock  (Cerambyx cerdo Linnaeus, 1758)

(Syn.: Heldbock)

EU-Code: 1088

Biologie/Lebenszyklus

Imagines/Alttiere

Phänologie
Allgemein
  • (Mitte Mai) Mitte Juni – Mitte August
Hauptflugzeit
  • Juni – Juli
Reproduktion
Anzahl Eier
  • (60) 100-450
  • je 1-3 Eier an einer Stelle
Eiablageplatz
  • in Rindenspalten an Eichenstämmen
Anzahl Gelege
  • alle 1-3 Tage
Mobilität
mobil
  • flugfähig aber ortstreu
  • hält sich fast ausschließlich am Geburtsbaum auf
  • geringe Ausbreitungstendenz
  • Flugdistanz: bis 4 km
Aktivität
Tageszeitliche Aktivität
  • abend- und nachtaktiv, v.a. 20-22:00 Uhr; selten tagaktiv
  • Flugaktivität: v.a. bei Temperaturen >18°C
Lebensdauer
  • Männchen: max. 46 Tage
  • Weibchen: max. 59 Tage
Aufenthaltsort
  • im direkten Umfeld der Brutbäume, an blutenden Saftstellen von Eichen, an Baumstämmen, Klafterholz
  • tagsüber unter Laub oder trockener Rinde, kein Blütenbesuch
Ernährung
  • nur flüssige Nahrung
  • Baumsäfte aus Wunden von v.a. Eichen (Quercus), auch reifes Obst

Eientwicklung

Entwicklungsdauer
  • 8-21 Tage

Larvalentwicklung

Stadien
  • 3
Entwicklungsdauer
  • 3-5 Jahre
Aufenthaltsort
  • 1. Jahr im Bast
  • 2. Jahr im Splintholz
  • 3.(-5.) Jahr im Kernholz
  • zum Ende Anlage eines hakenförmigen Fraßganges
  • Brutbäume: Stieleichen (Quercus robur), selten auch andere Laubbäume z.B.: Traubeneiche (Q. petraea) Buche (Fagus), Ulme (Ulmus)
Ernährung
  • assimilat-, vitamin- und mineralstoffhaltige Flüssigkeiten in Bast und Splint

Puppenstadium

Phänologie
  • Verpuppung: ~Juli – August
  • Schlupfzeit Imago: September – Ende Oktober
Entwicklungsdauer
  • 4-6 Wochen
Verpuppungsort
  • im Hakengang wird eine „Puppenwiege" angelegt
  • Gang wird nach außen mit Nagespänen und Kalkdeckel verschlossen

Überwinterung

Überwinterungsmodus
  • als Larve im Bast-, Splint- bzw. Kernholz
  • im letzten Winter als Imago in der Puppenwiege

Populationsbiologie

Populationsdichte
  • z.T. bis >100 Larven/Brutbaum
  • z.T. bis >200 Bohrungen/Brutbaum
Geschlechterverhältnis
  • ~1:2,3 (Weibchen:Männchen)
Mortalität
  • Ei-Im: k.A.

Biogeografie

Lebensraum

Ökotyp
  • thermophil
Primärstandorte
  • Urwaldrelikt alter Eichenwälder, halboffene Alteichenbestände, Hartholzauen
  • südexponierte bzw. wärmebegünstigte Lage
Sekundärstandorte
  • ehemalige Hudewälder, alte Parkanlagen, Alleen, Einzelbäume
Brutbäume
  • Stieleiche (Quercus robur) und Traubeneiche (Q. petraea), alte, sonnenexponierte, Bäume, frei stehend, am Bestandsrand oder in lichten Beständen frei von Unterwuchs
Baumalter
  • k.A.
Stammdurchmesser
  • mind. 100-400 cm und mehr, Ø 120 cm
Neststandort
  • bevorzugt noch lebendes, kränkelndes od. frisch totes Holz zur Larvalentwicklung
  • Stämme müssen konstant durchfeuchtet sein
  • abgestorbene Bäume werden gemieden

Verbreitung

Gesamtverbreitung
  • europäisch
  • Mittel- und Südeuropa, Kaukasus, Kleinasien, Nordafrika
  • im Osten bis West-Ukraine
(Mittel-)europa
  • nördliche Verbreitungsgrenze in Südschweden
  • fehlt auf den Britischen Inseln
Deutschland
  • Verbreitungsschwerpunkt: Auwaldreste im Bereich der Mittelelbe (Sachsen-Anhalt), Brandenburg, Berlin
  • sporadisch in den anderen Bundesländern

Artenschutzprojekte

Projekte in Nordrhein-Westfalen
  • FFH-Monitoring FFH-Anhang II-Art Cerambyx cerdo i.A. der LÖBF NRW (Retzlaff 2000)</projekte_nrw>